12.02.2012 um 14:08 Uhr
Boxenstopp für Sutil
Von Henning Klefisch
Er galt einst als großes deutsches Racer-Talent. Die großen Rennställe, Ferrari, Mercedes und auch das Weltmeisterteam Red Bull wurden in verschiedenen Gazetten als neue Cockpitmöglichkeit gesehen. Nun ist Adrian Sutil arbeitslos. Wer Schuld daran hat, ist komplex.
Auch im Februar 2012 ist noch kein Ende in Sicht im juristischen Hickhack um Ex-Formel-1-Pilot Adrian Sutil (29). Schon Anfang Januar wurde der Wahlschweizer vor dem Münchner Amtsgericht wegen gefährlicher Körperverletzung zu 18 Monaten auf Bewährung und einer Geldstrafe von über 200 000 Franken verurteilt. Viel Tamtam für den ruhigen Deutschen, der als Einzelgänger im Fahrerlager gilt und ursprünglich seiner ins Stocken geratenen Karriere etwas Schwung geben wollte. Um nicht den falschen Drive zu bekommen, legt der Wahlschweizer erstmal Berufung ein.
Die Chancen auf eine mögliche Revision stehen dabei gar nicht mal so schlecht. Denn auch die Staatsanwaltschaft ist mit dem Urteil nicht zufrieden. So soll dies Gerichtssprecherin Ingrid Kaps gegenüber der „Bild-Zeitung" geäußert haben.
Sutils Manager Manfred Zimmermann erklärt den Grund wie folgt: „Wir haben uns zu diesem Schritt entschieden, weil wir der Überzeugung sind, dass dieses Urteil keinen Bestand haben darf."
Die Anschuldigung ist schwerwiegend. Die Verteidigung wirft dem Gericht Verfahrensfehler vor. Zimmermann: „Nicht ein einziger Zeuge konnte befragt werden. Auch die Filmaufnahmen, die aus unserer Sicht eine eindeutige Sprache sprechen wurden nicht wahrgenommen."
So wurde unter anderem auch der beste Freund von Sutil aus dem Fahrerlager Lewis Hamilton (27) als Zeuge angehört. Die beiden kennen sich aus der Formel 3-Euroserie. Diese langjährige Freundschaft half Sutil aber im entscheidendem Moment gar nichts, denn der Brite erschien schlichtweg nicht vor Gericht. Seine Begründung: Zwei Tage vor der Anhörung hat sein Arbeitgeber McLaren seinen neuen Boliden für die neue Saison fertiggestellt. Sutil reagierte ungehalten über das seltsame Fernbleiben seines einstigen Freundes: „Lewis ist ein Feigling. Er ist nicht einmal ein richtiger Mann", so giftete er in Richtung des 17-fachen GP-Siegers in britischen Boulevardmedien.
Vorgefallen ist folgendes: Nach dem GP in China im April 2011 entbrannte ein Streit zwischen Sutil und dem Luxemburger Eric Lux um einen freien Tisch in einem Nachtklub. In einer Art Kurzschlussreaktion soll Sutil den heutigen Lotus-Boss mit einem Glas am Hals verletzt haben. Neun Zentimeter betrug letztlich die Wunde, die genäht werden musste. Lux, durch die Glas-Attacke schwer verwundet, reichte eine Klage wegen gefährlicher Körperverletzung ein und behielt vor Gericht recht. Grundsätzlich stand eine Forderung von zwölf Monaten Freiheitsstrafe von der Staatsanwaltschaft gefordert, im Raum.
Die Urteilsbegründung lautete: „Profisportler haben eine Vorbildfunktion in der Öffentlichkeit, da dürfen einem solche Verfehlungen nicht unterlaufen."
Sutils Karriere dürfte damit beendet sein. Bei seinem bisherigen Team Force India wurde ihm Landsmann Nico Hülkenberg ins Cockpit gesetzt. Derzeit steht der 90-fache GP-Starter Sutil noch ohne Cockpit dar.
Er galt einst als großes deutsches Racer-Talent. Die großen Rennställe, Ferrari, Mercedes und auch das Weltmeisterteam Red Bull wurden in verschiedenen Gazetten als neue Cockpitmöglichkeit gesehen. Nun ist Adrian Sutil arbeitslos. Wer Schuld daran hat, ist komplex.
Auch im Februar 2012 ist noch kein Ende in Sicht im juristischen Hickhack um Ex-Formel-1-Pilot Adrian Sutil (29). Schon Anfang Januar wurde der Wahlschweizer vor dem Münchner Amtsgericht wegen gefährlicher Körperverletzung zu 18 Monaten auf Bewährung und einer Geldstrafe von über 200 000 Franken verurteilt. Viel Tamtam für den ruhigen Deutschen, der als Einzelgänger im Fahrerlager gilt und ursprünglich seiner ins Stocken geratenen Karriere etwas Schwung geben wollte. Um nicht den falschen Drive zu bekommen, legt der Wahlschweizer erstmal Berufung ein.
Die Chancen auf eine mögliche Revision stehen dabei gar nicht mal so schlecht. Denn auch die Staatsanwaltschaft ist mit dem Urteil nicht zufrieden. So soll dies Gerichtssprecherin Ingrid Kaps gegenüber der „Bild-Zeitung" geäußert haben.
Sutils Manager Manfred Zimmermann erklärt den Grund wie folgt: „Wir haben uns zu diesem Schritt entschieden, weil wir der Überzeugung sind, dass dieses Urteil keinen Bestand haben darf."
Die Anschuldigung ist schwerwiegend. Die Verteidigung wirft dem Gericht Verfahrensfehler vor. Zimmermann: „Nicht ein einziger Zeuge konnte befragt werden. Auch die Filmaufnahmen, die aus unserer Sicht eine eindeutige Sprache sprechen wurden nicht wahrgenommen."
So wurde unter anderem auch der beste Freund von Sutil aus dem Fahrerlager Lewis Hamilton (27) als Zeuge angehört. Die beiden kennen sich aus der Formel 3-Euroserie. Diese langjährige Freundschaft half Sutil aber im entscheidendem Moment gar nichts, denn der Brite erschien schlichtweg nicht vor Gericht. Seine Begründung: Zwei Tage vor der Anhörung hat sein Arbeitgeber McLaren seinen neuen Boliden für die neue Saison fertiggestellt. Sutil reagierte ungehalten über das seltsame Fernbleiben seines einstigen Freundes: „Lewis ist ein Feigling. Er ist nicht einmal ein richtiger Mann", so giftete er in Richtung des 17-fachen GP-Siegers in britischen Boulevardmedien.
Vorgefallen ist folgendes: Nach dem GP in China im April 2011 entbrannte ein Streit zwischen Sutil und dem Luxemburger Eric Lux um einen freien Tisch in einem Nachtklub. In einer Art Kurzschlussreaktion soll Sutil den heutigen Lotus-Boss mit einem Glas am Hals verletzt haben. Neun Zentimeter betrug letztlich die Wunde, die genäht werden musste. Lux, durch die Glas-Attacke schwer verwundet, reichte eine Klage wegen gefährlicher Körperverletzung ein und behielt vor Gericht recht. Grundsätzlich stand eine Forderung von zwölf Monaten Freiheitsstrafe von der Staatsanwaltschaft gefordert, im Raum.
Die Urteilsbegründung lautete: „Profisportler haben eine Vorbildfunktion in der Öffentlichkeit, da dürfen einem solche Verfehlungen nicht unterlaufen."
Sutils Karriere dürfte damit beendet sein. Bei seinem bisherigen Team Force India wurde ihm Landsmann Nico Hülkenberg ins Cockpit gesetzt. Derzeit steht der 90-fache GP-Starter Sutil noch ohne Cockpit dar.
Aufrufe: 1647 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 3 | Erstellt:12.02.2012
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