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11.07.2013 | 1451 Aufrufe | 0 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
Sport-Union Neckarsulm vs. 1. FC Kaiserslautern
DFB-Pokal: David gegen Goliath
David gegen Goliath - alljährlich bekommen wir dieses Duell mehrmals in der ersten Runde des DFB-Pokals zu sehen.

Die Neckarsulmer Sport-Union nimmt in dieser Saison zum ersten Mal am DFB-Pokal teil.
In der abgelaufenen Spielzeit spielte die Mannschaft aus dem Landkreis Heilbronn noch in der Landesliga Württemberg und damit in der siebthöchsten Spielklasse. Am Ende einer souveränen Runde holte sich die Sport-Union, die 2009 aus einer Fusion der SpVgg Neckarsulm und den Sportfreunden Neckarsulm entstanden ist, mit einem Vorsprung von 17 Punkten die Meisterschaft und spielen in der Saison 2013/14 in der Verbandsliga.
Durch den Einzug ins württembergische Pokalfinale, das mit 1:3 gegen den 1. FC Heidenheim verloren wurde, qualifizierte sich Neckarsulm für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals. Dort trifft die Sport-Union am 3. August um 15.30 Uhr auf den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern.


"Spiel, Satz und Tor" sprach in Hinblick auf den Pokalknaller mit Timo Böttjer, dem Trainer der Schwaben.

Spiel, Satz und Tor: Herr Böttjer, die Neckarsulmer Sport-Union spielt im DFB-Pokal gegen den 1. FC Kaiserslautern. Wie und wo haben Sie und die gesamte Mannschaft die Auslosung verfolgt?

Timo Böttjer (Trainer Neckarsulmer Sport-Union): Wir hatten ja die Sportschau-Liveübertragung in unserem Klubhaus. Von dem her haben wir die Auslosung auch gemeinsam im Klubhaus verfolgt.

Sind Sie mit der Auslosung denn zufrieden?

Ja, auf jeden Fall! Natürlich wären wir mit Bayern München, Schalke 04 oder Borussia Dortmund noch ein klein wenig glücklicher gewesen. Aber mit Ausnahme von diesen drei Vereinen, haben wir, würde ich sagen, ein Bombenlos gezogen. Auf Grund der geringen Entfernung zu uns und der Fankultur des 1. FC Kaiserslautern können wir auch mit sehr vielen Zuschauern rechnen.

Man kommt als Amateurverein nicht ganz so einfach in den DFB-Pokal. Sie haben in der letzten Saison eine sensationelle Landespokalrunde gespielt, haben unter anderem den SSV Ulm geschlagen und sich letztendlich dann über diesen Landespokal für den großen Pokal qualifiziert. Haben Sie mit einem solch großen Potenzial in der Mannschaft gerechnet oder waren Sie selbst ein wenig überrascht?

Bei dem Spiel gegen Ulm war ich selbst sehr überrascht. Es war vor dem Spiel sehr unwahrscheinlich, dass wir gegen Ulm bestehen, geschweige denn sie schlagen können.
Was die Jungs an dem Tag aber letztendlich auf dem Platz abgeliefert haben, war eine absolute Sensation. Ich glaube, keiner meiner Spieler ist vor dem Spiel in seinem Leben so viel gerannt und hat noch nie so gekämpft. Es war auf alle Fälle eine außergewöhnliche Leistung.
Im Finale gegen den 1. FC Heidenheim war es dann einfach so, dass zum einen der Klassenunterschied und zum anderen auch der physische Unterschied doch ein bisschen zu viel waren. Und dennoch haben wir noch ein ordentliches Ergebnis erzielt (1:3/d. Red.).

Letztendlich haben Sie vom Pokalausschluss Dynamo Dresdens profitiert. Wann hatten Sie Gewissheit, dass der Verein im DFB-Pokal spielen darf und wie haben Sie und die Mannschaft auf diese Nachricht reagiert?*

Es war ein langes Zittern. Ich glaube, es kam erst zwei Tage vor dem Saisonfinale der dritten Liga raus. Im Nachhinein können wir froh sein, dass es so gekommen ist, da Heidenheim leider nur Fünfter geworden ist.
Dann war es beruhigend, am letzten Spieltag nicht mehr zittern zu müssen, sondern schon vorher das Go für die Pokalteilnahme bekommen zu haben.

Über was haben Sie sich persönlich mehr gefreut: die souveräne Meisterschaft in der Landesliga oder doch eher über die Teilnahme am Pokal?

Das ist schwer zu vergleichen. Die Meisterschaft, dazu noch in der souveränen Art und Weise (17 Punkte Vorsprung/d. Red.), war ein absolutes Highlight. So in dem Maße war sie auch nicht unbedingt zu erwarten und eine großartige Leistung meiner Jungs.
Die Teilnahme am DFB-Pokal war noch weniger zu erwarten. Die Teilnahme ist aber natürlich ebenso ein absolutes Highlight. Es war beides absolut großartig, aber ist, wie gesagt, schwer miteinander zu vergleichen.

Rechnen Sie sich, getreu dem Motto: Der Pokal hat seine eigenen Gesetze, eigentlich Chancen gegen die Roten Teufel aus?

Ehrlich gesagt, mache ich mir darüber gar keine Gedanken. Kaiserslautern ist erst in der Relegation am Bundesliga-Aufstieg gescheitert und wir waren gegen Heidenheim, einem Spitzenteam aus der dritten Liga, schon mehr oder weniger chancenlos. Aus diesem Grund geht es mir persönlich einfach nur darum, das Spiel für meine Jungs zu einem Erlebnis zu machen und es so positiv wie nur irgendwie möglich zu gestalten.
Wir wollen aus dem Spiel alles mitnehmen. Für den einen oder den anderen Spieler wird es wahrscheinlich das erste und das letzte Mal sein, dass er im DFB-Pokal auflaufen darf. Das Spiel soll einfach ein Highlight werden.

Wie oft ist Kaiserslautern schon jetzt Gesprächsthema in der Kabine oder liegt der Fokus im Moment noch voll auf der Saisonvorbereitung?

Wir hatten erst vor wenigen Tagen unser erstes Training. Bislang habe ich noch nicht mitbekommen, dass irgendjemand über Kaiserslautern gesprochen hat. Aber als Trainer bekommt ja leider auch nicht immer alles mit (lacht). Von dem her, kann ich es nicht genau beurteilen.
Für mich persönlich liegt die absolute Priorität auf der Saisonvorbereitung und ich habe noch keinen speziellen Fokus auf den DFB-Pokal gelegt.

Wie wollen Sie die Mannschaft auf ein Spiel gegen einen solchen Gegner einstellen?

Natürlich muss man gegen eine solch übermächtige Mannschaft ein bisschen defensiver agieren als im Ligaalltag. Allerdings darf man sich auch nicht komplett auf die Defensive beschränken. Da wird der Druck dann irgendwann zu groß. Chancen und Gegentore entstehen zwangsläufig. Man muss versuchen, eine gute Mischung zu finden.
Was letztlich gegen eine solche Mannschaft möglich sein wird, wird sich erst am Spieltag zeigen und nicht vorher. Wir werden auf jeden Fall unser Bestes geben und ich weiß, dass jeder meiner Jungs sein bestmögliches Können abrufen werden wird.

Bleiben Sie im heimischen Stadion oder müssen Sie umziehen?

Leider Gottes ist es nicht realisierbar, in unserem Stadion ein solches Spiel ausrichten zu können. Deshalb werden wir ins Heilbronner Frankenstadion umziehen. Dort passen mehr Zuschauer rein und wir können die DFB-Auflagen erfüllen.

Wie ist die Stimmung in Neckarsulm? Kann man schon eine leichte Euphorie spüren?

Was in der Stadt ist, kann ich nicht sagen. Dazu bin ich zu selten in Neckarsulm. Wenn ich aber mitbekomme, was unser Marketing-Chef, Ingo Doberstein, und die anderen Vereinsoffiziellen momentan zu tun haben, ist da schon eine Euphorie spürbar.
Innerhalb von nur zwei Stunden waren bereits alle Sitzplätze für das Spiel ausverkauft. Also, ich denke, dass auch in der Stadt schon eine gewisse Euphorie herrscht. Es gab eben noch nie ein solch großes Fußballspiel in der Region.

Man kann sich ja durchaus vorstellen, dass ein solches DFB-Pokal-Spiel ein besonderer Anreiz wäre, nach Neckarsulm zu wechseln. Hat das Spiel Ihnen bei der Kaderplanung weitergeholfen?

Mit Sicherheit gibt es viele Spieler, für die ein solches Ereignis ein Anreiz wäre. Das ist ja ganz selbstverständlich (lacht). Jedoch sind solche Spieler, die nur das eine Spiel im Pokal machen wollen, bestimmt nicht die Spieler, die wir brauchen und nicht die Spieler, die wir möchten.
Wir suchen uns die Spieler aus, von denen wir der Meinung sind, sie passen zu uns. Der Spieler muss in die Mannschaft passen und muss in der Runde genauso motiviert sein, wie in einem eventuellen Pokalspiel.

Sie haben eben die Runde schon angesprochen. Sie sind in die Verbandsliga aufgestiegen und das ziemlich souverän, wie wir schon gehört haben. Was sind die Ziele in der neuen Liga? Klassenerhalt oder vielleicht doch schon ein bisschen mehr?

Auf Grund der Tatsache, dass ich die Liga bis auf zwei, drei Mannschaften noch nicht wirklich kenne, ist der Klassenerhalt erstmal unser primäres Ziel. Die Liga wird bedeutend stärker sein als die Landesliga und auch der Fußball wird stärker, besser und anders sein. Dennoch bin ich aber der Überzeugung, dass wir die Klasse auf jeden Fall halt können, wenn wir die Leistung aus dem letzten Jahr abrufen können. Das muss unser Ziel sein.

Wir bedanken uns für die Zeit, die Sie sich genommen haben und wünschen Ihnen und Ihrer Mannschaft zunächst einmal für das Pokalspiel alles Gute und natürlich auch für die Verbandsliga.

*) Da Dynamo Dresden wegen wiederholten Fanausschreitungen von der DFB-Pokalsaison 2013/14 ausgeschlossen wurde, war ein Startplatz vakant. Für den DFB-Pokal qualifizieren sich die 36 Erst- und Zweitligaklubs, sowie die ersten vier Klubs der abgelaufenen Drittligasaison. Dazu kommen noch die 21 Verbandspokalsieger. Die Landesverbände Bayern, Niedersachsen und Westfalen haben zwei Amateurstartplätze, da sie die meisten Herrenmannschaften bundesweit stellen.
In Niedersachsen und Westfalen nehmen deshalb Pokalsieger und finalist am DFB-Pokal teil, in Bayern entscheidet die Bayernliga über den letzten Startplatz. Letztendlich nehmen schließlich 64 Mannschaften am DFB-Pokal teil.
Der Fußballverband Württemberg hat die viertmeisten Herrenmannschaften. Durch den Ausschluss Dresdens wurde diesem Verband ein zweiter Amateurstartplatz gewährt. Diesen nimmt Neckarsulm als Pokalfinalist ein.

Infos zum DFB-Pokal und weitere interessante Kommentare und Sportnachrichten findet ihr bei uns auf Facebook.

Spiel,Satz und Tor - https://www.facebook.com/SpielSatzundTor

Viel Spaß beim Lesen! Über Rückmeldungen und Anregungen freuen wir uns sehr!

Markus und Sebastian

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