Sturm

Tore erzielte der VfB genug in der letzten Saison. Ein wirklicher Knipser war aber trotzdem nicht in den Sturmreihen der Stuttgarter auszumachen. Der eigentliche Stammspieler Cacau quälte sich mit Verletzungen durch die Saison und gilt mehr als spielender Stürmer und Vorbereiter. Eine wirkliche Tormaschine wird aus ihm wohl nicht mehr. Doch gilt Cacau als gesetzt wenn er gesund ist. Große Hoffnungen setzt man indessen in Julian Schieber. Der Ur-Stuttgarter kommt nach einem Jahr Nürnberg zurück an den Neckar und zeigte eine gute Entwicklung bis ihn eine Verletzung aus der Bahn warf. Sieben Tore und 9 Vorlagen sind eine starke Quote und mit seinem wuchtigen Körper passt er perfekt zu dem kleinen, quirligen Cacau. Wenn er an seine Leistung im letzten Jahr anknüpfen kann, sollte er die 10-Tore Schallmauer durchbrechen können und nach Kuranyi und Gomez ein weiteres VfB-Talent zum Torjäger heranreifen. Dicht auf den Fersen ist ihm dabei Joker Martin Harnik. Der österreichische Nationalspieler war der treffsicherste VfB-Spieler in der letzten Saison und spielte auch in der Nationalmannschaft starke Partien. Jedoch mangelt es ihm immer noch an Reputation im Verein und seine Spielweise ähnelt der von Cacau zu sehr, als dass beide dauerhaft gleichzeitig eingesetzt werden. Labbadia wird wohl nur auf Harnik bei Ausfällen in der Startformation zurückgreifen. Wenn er aber eine starke Vorbereitung spielt ist mit ihm auf alle Fälle zu rechnen. Stürmer Nummer 4 ist der Russe Pavel Pogrebnyak. Der kantige Angreifer wurde einst verpflichtet, um Mario Gomez zu ersetzen, wurde diesen Erwartungen aber nie gerecht. Zu statisch sein Spiel und zu viel Pech im Abschluss. Weitere Mängel verweigerten ihm bisher, Gomez vergessen zu machen. Auch scheint sich Pogrebnyak damit abgefunden zu haben und kassiert als einer der Bestverdiener weiterhin auf der Bank fröhlich ab. Ähnliche gestaltet sich die Situation bei Ciprian Marica. Der Rumäne galt einst als eines der größten europäischen Sturmtalente und man nahm für Stuttgarter Verhältnisse ungemein viel Geld in die Hand. Nur waren unterirdische Leistungen seitdem die Folge. Bis auf wenige Ausnahmen verkam Marica zum 7-Millionen-Flop und soll diese Saison endlich abgegeben werden. Der letzte Kandidat ist der junge Okazaki. Man ist sich bei den Schwaben noch nicht hundertprozentig im Klaren, welche Position der schnelle Asiate begleiten soll. Trotzdem wird er seine Einsatzzeit bekommen und steht im Ranking defintiv vor Marica und Pogrebnyak; auch wenn er über die Saison voraussichtlich öfters die Position eines Flügelspielers im Mittelfeld innehaben wird.

Fazit: Wenn der VfB weiter seinen Sparkurs fährt, wird man nur bei einem Verkauf von Marica oder Pogrebnyak tätig. Sicherheit würde jedoch auf alle Fälle ein Stürmer mit guter Torquote bieten und dabei helfen den Druck von Schiebers Schultern zu nehmen.

Transfervorschläge: Ein möglicher Kandidat, der dem VfB sofort helfen könnte, ist Patrick Helmes. Der ehemalige Kölner wurde letzte Saison von Wolfsburg geholt und konnte dort aber nicht überzeugen. Weiter wurde ihm mit Srdjan Lakic ein weiterer Stürmer vor die Nase gesetzt. Ist Helmes jedoch fit, ist er für einige Tore gut und Wolfsburg würde ihn wohl für eine faire Summe abgeben, da man in der VW-Stadt bekanntlich nicht um jeden Cent kämpfen muss. Auch ein Ausleih-Geschäft ist dabei eine Möglichkeit. Außerdem könnten auch interne Bewerber für Aufsehen sorgen. Nicht umsonst wurden mit Alexander Riemann und Pascal Breier gleich zwei Stürmer in den Profikader hochgezogen

Betrachtet man nun das Gerüst für die kommende Saison, fällt auf dass es kaum Veränderungen im Vergleich zu der unglücklichen Saison letztes Jahr gibt. Jedoch war schon letzte Saison klar, dass das Team zu deutlich mehr fähig war und ist. Wichtigste Knackpunkt und Bewährungsprobe für Bobic wird die Blutauffrischung der Abwehr. Gelingt dem Management ein guten Fang, trotz engem Finanzrahmen, könnte sich diese Saison tatsächlich eine Trendwende abzeichnen. Auch die Präsidentenwahl könnte bei entsprechendem Ausgang, eine positive Stimmung im Verein entfachen und das Arbeiten für Labbadia und sein Team deutlich vereinfachen. Im Idealfall bin ich sogar recht optimistisch und hoffe auf einen Europapokal-Platz oder zumindest eine Saison in ruhigem Fahrwasser.

Das Team des VfB 2011/12 (1)
Das Team des VfB 2011/12 (2)
Das Team des VfB 2011/12 (3)