21.08.2011 um 14:18 Uhr
Das Wunder von der Leine
Fußball ist die schönste Nebensache der Welt. Eine Floskel, die ich nur zu gut bestätigen kann. Jedes zweite Wochenende heißt es mit Freunden in der Kurve stehen, Bier trinken und seine Mannschaft zum Sieg Supporten. Daher grenzt es an schon fast an Blasphemie dass dieser so wunderbare Sport immer mehr zur Nebensache verkommt. Korruption, die übernahme durch Scheichs, Kapitänsdebatten und das Verhalten einiger Spieler rückt immer mehr ins Fadenkreuz der medialen Berichterstattung. Bericht über Sportliche Aspekte werden immer mehr zu Rarität. Es gibt also viele negative Sachen über die man sich in Form eines Blogs ergötzen könnte. Aber es muss bei allen Diskussionen auch mal Platz für eine der schönen Seiten am Fußball geben. Wie die der überraschenden und Positiven Entwicklung von Hannover 96 und ihres Erfolgstrainer Mirko Slomka.
Ein Abend im November
Es war der 10. November 2009. Abends gegen halb neun. Man macht den Fernseher an und was man in den Nachrichten hört, das ist wie ein Faustschlag ins Gesicht. Ohne jegliche Vorwarnung wird man mit der Nachricht konfrontiert das Robert Enke tot ist. Auch wenn ich kein wirklicher Fan von Hannover 96 bin, die Nachricht das die Bundesliga einen ihrer besten Torhüter sowie gleichzeitig einen ihrer besten Charaktere verliert trifft einen bis ins Mark. Ganz Fußball Deutschland trägt Trauer. Die Bilder von Tausenden Menschen die durch die Innenstadt der Landeshauptstadt Niedersachsens ziehen erinnern an Trauermärschen für große Politiker oder andere große Persönlichkeiten. Im altehrwürdigen Camp Nou wird eine Schweigeminute abgehalten, für einen Deutschen Spieler, der es gerade auf einen Ligaeinsatz für die Katalanen brachte. Die Bilder von der Trauerfeier am 15. November wird jeder der beteiligten nie aus seinem Gedächtnis löschen können oder wollen. In all denen Tagen und den darauffolgenden Wochen sah es aus, als ob es mit den Hannoveraner im freien Fall Richtung Zweitklassigkeit gehen sollte. Die Rettung gelang und was sich in den folgenden Monaten abspielte, ist für mich einer der Großartigsten Geschichten die sich in der verkommenen Welt des Fußballs in den letzten Jahren abgespielt hat.
Auf dem Kreuzzug ins Glück
Die Gründe für den Aufschwung sind vielfältig. So verteilt sich auch das Lob auf viele Schultern. Ein herausragender Trainer, grundsolides Finanzmanagement, eine erfolgreiche Transferpolitik und nicht zuletzt eine sich immer weiterentwickelten Mannschaft. All dies führte zu einer phänomenalen Saison im letzten Jahr. Platz 4, den Bayern viele lange Nächte beschert und mit Slomkas Idee des Konzeptfußballs vereine wie den HSV, Schalke und Werder Bremen distanziert.
Wenn man den Trainer als erstes für Niederlagen verantwortlich macht und in ihm einen Schuldigen für Sportlichen Misserfolg sucht, dann sei es auch erlaubt ihn als den Grund für den Erfolg zu nennen. Klar, ein Herr Slomka steht nicht auf dem Feld und versenkt die Konter, aber er hat es Geschafft mit seiner Idee des Fußballs eine mittelklassige Bundesliga Mannschaft auf Europäisches Niveau zu hieven. Aus Talenten wie Manuel Schmiedebach, Lars Stindl und vor allem Konstatin Rausch ist es ihm gelungen drei junge Spieler perfekt in sein System zu Integrieren. Gerade ein Rausch kann man sich durchaus für ein baldiges Debüt in der Deutschen Nationalmannschaft vorstellen. Aber auch aus eher Unterdurchschnittlich eingeschätzten Spielern wie Haggui, Pinto oder Cherundolo hat er Spieler weiterentwickelt, die auf Europäischen Format bestehen können. Zudem hat er mit mutigen Personalentscheidungen Mumm bewiesen. Mit dem damals überraschenden Torwartwechsels von Florian Fromlowitz auf Ron Robert Zieler sowie der der "Begnadigung" Jan Schlaudraffs sind ihm zwei Geniestreiche gelungen. Während andere Trainer aussortierte Spieler auf der Tribüne versauern lassen gab er den Ex-Bayern eine neue Chance. Der Erfolg lässt sich nicht bestreiten. Zudem gelang es Manager Jörg Schmadtke mit den Transfers von Didier Ya Konan und Mohammed Abdellaoue einen hochkarätigen Sturm zu formen. Das Verpflichtungen wie des damaligen PSV Stars DeMarcus Beasley der Vergangenheit angehören, da besitze ich keine Zweifel. Mit den Talenten Henning Hauger und Artur Sobiech sowie des ewig verletzten Christian Pander haben Sie den Kader Sinnvoll und vor allem günstig verstärkt.
Kontinuität - Das Zeichen der Zukunft
Viele dachten vor der Saison, so rasant wie der Aufstieg der Niedersachen war, so rasant wird es auch wieder bergab gehen. Nach vier Siegen in vier Pflichtspielen ist der Start dennoch wieder gelungen. Auch wenn es im UEFA Cup gegen die starken Andalusier aus Sevilla ein "Höllenritt" wird, dürften sich die Fans langsam an das Europäische Geschäft gewöhnen. Denn einen Absturz halte ich mittlerweile für ziemlich unwahrscheinlich. Auch wenn da doch ein ganzes Maß an Sympathie mitschwebt. Aber die Sympathie resultiert zum einen aus der Norddeutschen verbundenheit als auch viel mehr, dass Hannover ein Beweis dafür ist, das man den Erfolg nicht kaufen kann. Eine NO-Name Truppe ohne Werksmillionen oder dem Geldes eines überempfindlichen Mäzen hat uns alle verblüfft und lässt darauf hoffen, das die Diskrepanz zwischen großen und kleinen Clubs weiterhin so gering bleibt. Denn was für Hannover gilt, galt letzte Saison ebenfalls für Mainz 05 und den Club aus Nürnberg.
Ich bedanke mich für ihre Aufmerksamkeit.
Für die schreckliche RS/Gr kann ich mich nurEntschuldigen, hauptsache beim ABI klappt es. Würde mich wieder sehr über Statements freuen :)
Ein Abend im November
Es war der 10. November 2009. Abends gegen halb neun. Man macht den Fernseher an und was man in den Nachrichten hört, das ist wie ein Faustschlag ins Gesicht. Ohne jegliche Vorwarnung wird man mit der Nachricht konfrontiert das Robert Enke tot ist. Auch wenn ich kein wirklicher Fan von Hannover 96 bin, die Nachricht das die Bundesliga einen ihrer besten Torhüter sowie gleichzeitig einen ihrer besten Charaktere verliert trifft einen bis ins Mark. Ganz Fußball Deutschland trägt Trauer. Die Bilder von Tausenden Menschen die durch die Innenstadt der Landeshauptstadt Niedersachsens ziehen erinnern an Trauermärschen für große Politiker oder andere große Persönlichkeiten. Im altehrwürdigen Camp Nou wird eine Schweigeminute abgehalten, für einen Deutschen Spieler, der es gerade auf einen Ligaeinsatz für die Katalanen brachte. Die Bilder von der Trauerfeier am 15. November wird jeder der beteiligten nie aus seinem Gedächtnis löschen können oder wollen. In all denen Tagen und den darauffolgenden Wochen sah es aus, als ob es mit den Hannoveraner im freien Fall Richtung Zweitklassigkeit gehen sollte. Die Rettung gelang und was sich in den folgenden Monaten abspielte, ist für mich einer der Großartigsten Geschichten die sich in der verkommenen Welt des Fußballs in den letzten Jahren abgespielt hat.
Auf dem Kreuzzug ins Glück
Die Gründe für den Aufschwung sind vielfältig. So verteilt sich auch das Lob auf viele Schultern. Ein herausragender Trainer, grundsolides Finanzmanagement, eine erfolgreiche Transferpolitik und nicht zuletzt eine sich immer weiterentwickelten Mannschaft. All dies führte zu einer phänomenalen Saison im letzten Jahr. Platz 4, den Bayern viele lange Nächte beschert und mit Slomkas Idee des Konzeptfußballs vereine wie den HSV, Schalke und Werder Bremen distanziert.
Wenn man den Trainer als erstes für Niederlagen verantwortlich macht und in ihm einen Schuldigen für Sportlichen Misserfolg sucht, dann sei es auch erlaubt ihn als den Grund für den Erfolg zu nennen. Klar, ein Herr Slomka steht nicht auf dem Feld und versenkt die Konter, aber er hat es Geschafft mit seiner Idee des Fußballs eine mittelklassige Bundesliga Mannschaft auf Europäisches Niveau zu hieven. Aus Talenten wie Manuel Schmiedebach, Lars Stindl und vor allem Konstatin Rausch ist es ihm gelungen drei junge Spieler perfekt in sein System zu Integrieren. Gerade ein Rausch kann man sich durchaus für ein baldiges Debüt in der Deutschen Nationalmannschaft vorstellen. Aber auch aus eher Unterdurchschnittlich eingeschätzten Spielern wie Haggui, Pinto oder Cherundolo hat er Spieler weiterentwickelt, die auf Europäischen Format bestehen können. Zudem hat er mit mutigen Personalentscheidungen Mumm bewiesen. Mit dem damals überraschenden Torwartwechsels von Florian Fromlowitz auf Ron Robert Zieler sowie der der "Begnadigung" Jan Schlaudraffs sind ihm zwei Geniestreiche gelungen. Während andere Trainer aussortierte Spieler auf der Tribüne versauern lassen gab er den Ex-Bayern eine neue Chance. Der Erfolg lässt sich nicht bestreiten. Zudem gelang es Manager Jörg Schmadtke mit den Transfers von Didier Ya Konan und Mohammed Abdellaoue einen hochkarätigen Sturm zu formen. Das Verpflichtungen wie des damaligen PSV Stars DeMarcus Beasley der Vergangenheit angehören, da besitze ich keine Zweifel. Mit den Talenten Henning Hauger und Artur Sobiech sowie des ewig verletzten Christian Pander haben Sie den Kader Sinnvoll und vor allem günstig verstärkt.
Kontinuität - Das Zeichen der Zukunft
Viele dachten vor der Saison, so rasant wie der Aufstieg der Niedersachen war, so rasant wird es auch wieder bergab gehen. Nach vier Siegen in vier Pflichtspielen ist der Start dennoch wieder gelungen. Auch wenn es im UEFA Cup gegen die starken Andalusier aus Sevilla ein "Höllenritt" wird, dürften sich die Fans langsam an das Europäische Geschäft gewöhnen. Denn einen Absturz halte ich mittlerweile für ziemlich unwahrscheinlich. Auch wenn da doch ein ganzes Maß an Sympathie mitschwebt. Aber die Sympathie resultiert zum einen aus der Norddeutschen verbundenheit als auch viel mehr, dass Hannover ein Beweis dafür ist, das man den Erfolg nicht kaufen kann. Eine NO-Name Truppe ohne Werksmillionen oder dem Geldes eines überempfindlichen Mäzen hat uns alle verblüfft und lässt darauf hoffen, das die Diskrepanz zwischen großen und kleinen Clubs weiterhin so gering bleibt. Denn was für Hannover gilt, galt letzte Saison ebenfalls für Mainz 05 und den Club aus Nürnberg.
Ich bedanke mich für ihre Aufmerksamkeit.
Für die schreckliche RS/Gr kann ich mich nurEntschuldigen, hauptsache beim ABI klappt es. Würde mich wieder sehr über Statements freuen :)
Aufrufe: 2435 | Kommentare: 4 | Bewertungen: 8 | Erstellt:21.08.2011
ø 10.0
KOMMENTARE
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24.08.2011 | 19:49 Uhr
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LafierO : Sehr schöner blog
Ich bin auch kein hannover fan aber mein bester freund ist 96 fan daher bin ich dort des öfteren im stadion und finde den verein auch wenn ich VfB fan bin , sehr sympatisch , und es ist wirklich beeindruckend was dort im letzten jahr passiert ist , die mannschaft spielt phasenweise so genial abgeklärt das ist der wahnsinn ... sehr schön geschriebener blog der meine gedanken zu 100% wiedergibt , riecht ganz stark nach ner >> 10 :)
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25.08.2011 | 09:08 Uhr
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TheDood :
Schöner Blog, gefällt mir.
Eigentlich ne ganz gut Zusammenfassung auch wenn ich ebenfalls Deine Meinung über Rausch nicht so ganz teile. Er hat sich natürlich unter Slomka sehr zum Positiven entwickelt aber es fehlt ihm immer noch die Ruhe und Übersicht, er will viel zu oft mit dem Kopf durch die Wand.
Vielleicht kommt das ja noch, was seine Ensatzbereitschaft angeht ist er sowieso schon top.
Gerne mehr davon, am Besten dann sogar in der Hannover-Gruppe
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25.08.2011 | 09:50 Uhr
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Meike32 :
Der Blog gefällt mir so gut, dass ich die kleinen Grammatikschwächen durchaus gern verzeihe.Ich bin ebenfalls kein Hannover-Fan, aber ich mag sie irgendwie. Und es war schlimm mit anzusehen, wie eine traumatisierte Mannschaft nach dem November 2009 durch die Liga stolperte.
Den Abstieg habe ich ihnen niemals gewünscht und deshalb habe ich vor dem letzten Spieltag eine Wette abgeschlossen. Wenn Hannover den Klassenerhalt schafft, fahre ich ins Stadion.
Was soll ich sagen? Ich war also in der letzten Saison da und es hat mir sehr gut gefallen. Ich fahre bestimmt auch in dieser Saison wieder hin.
Und heute Abend heißt es auf jeden Fall Daumen drücken! Ich werde nie ein richtiger Fan sein. Aber ich mag sie irgendwie.
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Statistik
Ganz im Gegensatz zu Manuel Schmiedebach. Ich habe ihn noch für die zweite Mannschaft spielen sehen und war überzeugt, dass aus dem mal ein Nationalspieler werden wird. Im gesamten Team Lauf - und Sprintstärkster. Dazu mit einem tollen Auge gespickt, wenn ich an die Vorlage zum 2:1 gegen Sevilla erinnern darf. Für mich ist er fußballerisch weitaus besser, als Löws "Liebling" Träsch, oder Rudy.