4. Schnäppchenjagd reloaded
Hach ja, irgendwann ist immer das erste Mal. (Was man von Gina Lisa ja nicht gerade behaupten kann!) Bisher habe ich es ja geschafft, bei meinen Wochenrückblicken vollkommen auf meinen geliebten VfB Stuttgart zu verzichten. Doch dieses Mal komm ich einfach nicht herum, mich über den VfB lustig zu machen. Stichwort: Spielerverpflichtungen. Es schien ein recht langweiliger Sommer für mich als VfBler zu werden. Mit Timo Gebhart, Matthieu Delpierre und Khalid Boulahrouz wurden drei sehr sympathische und mit Stefano Celozzi ein 4 Kobasivhili-sympathischer Spieler verabschiedet, mit vielen Neuzugängen war allerdings nicht zu rechnen. Doch jetzt hat Chef-Schnäppchenjäger Fredi Bobic innerhalb von einer Woche gleich zweimal zugeschlagen! Am Montag verkündete die Bild stolz, dass sich der VfB so gut wie sicher die Dienste von Bremens Linksverteidiger Sebastian Boenisch gesichert hat. Mein erster Gedanke war: Gut, da Antonio Rüüüüüüüdiger den Durchbruch in der vergangenen Saison nicht geschafft hat, will der liebe Fredi uns Fans einfach nur einen Spieler präsentieren, dessen Namen man schön in die Länge andrööööösen kann. An den Gedanken, jedes Mal in der Mercedes-Benz Arena beim Vorlesen der Ersatzbank Bööööööööönisch zu rufen, konnte ich mich gewöhnen. Doch dann plötzlich überschwappte mich eine riesengroße Euphoriewelle, da mit klar wurde, dass der Transfer von Boenisch bedeutet, dass Lell so gut wie sicher nicht nach Stuttgart wechselt. Und so hat auch dieser Wechsel seine positive Seite für mich. Und da sagt mal einer, Stuttgart-Fans sind Pessimisten!



Brust raus, Kopf hoch: Sebastian Boenisch ist die ideale Verkörperung des neuen, selbstbewussten, lellfreien Stuttgarter Wegs!


5. Pessimismus reloaded Am Mittwoch war es dann allerdings dann schon wieder vorbei mit dem Optimismus. Grund: Der VfB gab die Verpflichtung von Tunay Torun bekannt. Tunay. Torun. Tunay Torun. Der Tunay Torun, der es in der abgelaufenen Saison nicht mal bei der Hertha zum Stammspieler geschafft hat, soll nun also Timo Gebhart als Harnik-Back-Up ersetzen. Na gut, so gemein wie ich in letzter Zeit zu den Hertha-Fans war, musste es irgendwann so weit kommen. Das ist jetzt die Quittung dafür. Wenn sich ein Berliner Fan also in Zukunft bei mir für meine Moriarty-artigen Gemeinheiten revanchieren will, muss er in Zukunft nicht mehr meinen Wochenrückblick mit „1/10" bewerten, um damit meinen Durchschnitt in den 9er Bereich herunterzuziehen, sondern kann seinen Frust ganz einfach mit einem „Torun wechselt von uns zu euch"-Kommentar ablassen. Ob ihr mir’s glaubt oder nicht: Das trifft mich tausendmal hertha.


6. Hoffenheim reloaded Was war das für eine nervtötende Diskussion am Anfang der Saison: Die Schallaffäre von Hoffenheim. Ich möchte jetzt nicht weiter vertiefen, um was es da genau ging, ich denke, das habt ihr alle auch so mitgekriegt. Kriegt die Bundesliga jetzt eine weitere Lautstärkendiskussion? Ironischerweise wäre es nach Hoffenheim mit Bayer Leverkusen eine weitere Fan-und Ultrahochburg Deutschlands, die dabei im Zentrum dieser Diskussionen stehen würde. Der Werksverein hat nämlich offiziell bei der DFL beantragt, in der kommenden Saison keine Abendspiele mehr bestreiten zu müssen, da sich die Bewohner der an das Stadion angrenzenden Wohnungen über die „Lärmbelästigung" während den Spielen beschwert haben. Ich sag’s ja schon immer: Stehplätze, Tröten, Fahnen, Megaphone und Fans gehören abgeschafft, so einen Ramsch braucht doch kein Mensch… Aber wahrscheinlich haben die Zuschauer einfach nur zu laut ihren ehemaligen Trainer Robin Dutt ausgepfiffen.


Zu laut: Die Fans von Bayer Leverkusen verärgern die Nachbarn


7. Chuck Norris reloaded Das beste kommt zum? Genau. Hans Sarpei! Der äußerst sympathische Außenverteidiger aus Ghana hat nämlich mal wieder das Unmögliche möglich gemacht. Bei der kicker-Wahl zu den besten und beliebtesten Spielern der abgelaufenen Saison landete er in der Rubrik „Verteidiger" hinter Mats Hummels und Holger Badstuber( Platz 2… die Ironie des Schicksals hat mal wieder zugeschlagen) auf dem dritten Platz. Was daran so besonders ist? Sarpei hat in der abgelaufenen Saison nicht eine Sekunde für den FC Schalke auf dem Platz gestanden! Angetrieben von seinen neusten Erfolgen geht er jetzt aber unter die Twitterer. In Bezug auf Jerome Boateng und seine neue Flamme ließ er dort mit „Das neue 3-5-2-System: Zu dritt fünf Tage vor der EM aufs Zimmer, um zweideutige Gerüchte anzuheizen!" einen Mörderwitz von der Leine. Ist zwar nicht lustig, aber Hans Sarpei darf das!


Hans Sarpei kann bei Umfragen Dritter werden, bei denen er gar nicht zur Wahl stehen dürfte


8. Ade und gsund.


Marc Hauser