"Aber scheiß drauf, Malle ist nur einmal im Jahr..." - Dirk Oberschulte-Beckmann ist ein Fuchs, das muss man ihm lassen. Der Schalker Stadionsprecher verantwortet die Musikauswahl vor den Heimspielen der Königsblauen, und zum Warmmachen schickte er nicht nur freundliche Grüße an die vielen Zuschauer in der Veltins-Arena, sondern hatte für den Neuzugang der Knappen, Dennis Aogo, auch gleich den passenden Mallorca-Schlager ins Programm aufgenommen. Und während die Nordkurve begeistert das "Lied" des "Interpreten" Peter Wackel mitgrölte, feixten Aogo und seine neuen Mannschaftskameraden beim Auf- und Ablaufen auf dem heiligen Rasen der Schalker Heimstätte.
Dabei strahlte der Neuzugang sowohl vor dem Spiel als auch während der neunzig Spielminuten eine geradezu irrsinnige Ruhe aus. Trotz einer Medienkampagne und missverständlicher Äußerungen seines abgebenden Vereins, trotz der Schwierigkeiten mit einem eher verkorksten Saisonstart und dem sehr kurzfristigen Wechsel von Hamburg ins Ruhrgebiet - Dennis Aogo lieferte ein richtig gutes Debut im königsblauen Trikot ab. Vor allem aber war er etwas, das dem Schalker Spiel seit der Verletzung von Sead Kolasinac fehlte: ein linker Verteidiger. Christian Fuchs' Offensivqualitäten in allen Ehren, aber die defensiven Schwächen des österreichischen Nationalspielers fielen nicht nur dem geneigten Schalkefan immer wieder auf und sorgten schon für eine Reihe von Gegentoren in dieser Spielzeit.
Aogo hingegen sorgte - freilich in Zusammenarbeit mit dem emsigen Julian Draxler - unter anderem dafür, dass Leverkusens Sidney Sam nach 70 Minuten entnervt und kopfschüttelnd vom Platz geholt wurde: Er hatte sich an Aogo die sprichwörtlichen Zähne ausgebissen. Getreu der von Kevin-Prince Boateng ausgegebenen Devise "laufen, bis wir kotzen" beackerte Aogo die Außenbahn, auch wenn ihm der offensive Verve früherer Tage noch etwas zu fehlen schien. Zweikampfstark und mit gutem Auge präsentierte sich der gebürtige Badener, der in dieser Form sicher auch für die Nationalmannschaft wieder ein Thema sein wird. Vor allem aber strahlte Aogo Sicherheit aus, die auch auf seine Nebenleute auszustrahlen schien. Wenn jetzt noch ein paar Wochen Training im Zusammenspiel mit seinen Kollegen hinzukommen, ist auch davon auszugehen, dass sich das Einschalten in Offensivaktionen automatisch ergibt. Auge und Technik dafür besitzt der Ex-Hamburger ohnehin, das hat er in den letzten Jahren oft genug nachgewiesen.
Schalkes Manager Horst Heldt hat mit Aogo aber nicht nur einen klugen Schachzug getan, weil die Personaldecke auf der linken Seite insgesamt dünn ist, sondern auch, weil Aogo ein Spieler mit internationaler Erfahrung ist, der zwar nicht als Führungsspieler gilt, aber durch sein Auftreten (Stichwort Ruhe) einer Mannschaft mit vielen jungen Spielern Sicherheit geben kann. Vor der Saison wurde die Devise ausgegeben, dass man Spieler holen wolle, die charakterlich auf Schalke passen - und das ist trotz der Mallorca-Geschichte hier der Fall. Aogo ist nämlich ein integrer Spieler, der weder durch Lautmalerei noch durch Arroganz von sich reden gemacht hat, sondern bislang hauptsächlich durch seine sportlichen Leistungen im Fokus der Medien stand. Es ist nicht davon auszugehen, dass sich das großartig ändern wird - die Stärke Aogos ist die Ruhe, auch was das Medienecho betrifft.
Ich gehe hundert mal lieber mit einem halbwegs normal spielenden Aogo in die WM, als mit Schmelzer.
Offensiv gleich stark, und defensiv find ich ihn auf jeden Fall besser.
Dass er beim Chaos-HSV öfters mal schlecht ausgesehen hat, heisst nix. Beim BVB ist es viel leichter defensiv gut auszusehen, wenn man immer mindestens 1 Mann zu Unterstützung dabei hat, öfters auch mal 2.
Ich würd Schmelzer mal gerne in ner anderen Mannschaft sehen, geschweige denn beim HSV.
Man siehts ja auch in der Nationalmannschaft. Aogo hat sich immer zumindest ordentlich geschlagen, Schmelzer sieht oft schrecklich aus.
Da sieht man echt, was ein Spieler wert ist, wenn er mal auf sich alleine gestellt ist.
Ich verstehe auch nicht ganz, warum Jogi Aogo aussen vor gelassen hat.
Es war auf jeden Fall nur wg seiner Leistungen beim HSV. Aber gut, wie gesagt, da ging es die letzten Jahre echt drunter und drüber. Nicht 1 Spieler hat da konstant Leistung gezeigt. Das war wohl auch kaum möglich, bei den Verhältnissen.
In der Nationalmannschaft hat Aogo aber immer zumindest ordentlich gespielt. Es gab, wenn man nach seinen Nati-Leistungen geht, eig keinen Grund, ihn rauszunehmen.
Aber gut, manche hat der JOgi eben gestützt, wenn es im Verein nicht lief (Klose *räusper*) und andere eben nicht.