08.10.2008 um 18:45 Uhr
Der Fall Demichelis
Eins gleich mal vorab: Ich bin Demichelis-Fan! Der argentinische Innenverteidiger in Diensten des FC Bayern gehört meines Erachtens zu den Besten seiner Zunft - weltweit. Ein fast perfektes Stellungsspiel, ein hevorragendes Timing im Zweikampf, Torgefährlichkeit dank Kopfballstärke und dazu eine beeindruckende Eleganz im Auftreten. Kurz um: Der perfekte Innenverteidiger. Für mich absolut top!
Und deshalb fällt es mir auch ein wenig schwer, wenn ich Mico, wie der Defensivkünstler von seinen Mitspielern genannt wird, kritisch bewerten muss. Aber das, was ich zuletzt von ihm gesehen habe, hat mir gar nicht gefallen. Lustlos trabte er über den Platz, ließ seine Gegenspieler gewähren, mied den Zweikampf und trug so Mitschuld am Remis gegen Bochum.
Dabei wurde er zuvor von Klinsmann und den Vereinsoffiziellen gelobt. Weil er sich bereit erklärt habe, mal im Mittelfeld auszuhelfen! Also bitte, geht's noch? Ein Spieler wird heutzutage schon zum selbstlosen Helden gekürt, weil er sich nicht weigert, in ungeliebter Position zu spielen. Es tut mir leid, aber da hört's wirklich auf. Sollte das bei einem Profi nicht selbstverständlich sein?
Ja, ich verstehe, dass Demichelis lieber in der Innenverteidigung spielt. Ich kann nachvollziehen, dass es ihm widerstrebt, im Mittelfeld auszuhelfen. Aber nein, ich als Fan kann es nicht akzeptieren, wenn ein Spieler sich weigert, die ihm vom Trainer zugedachte Aufgabe zu erfüllen. Deshalb fand ich Demichelis' Streik vor dem Cottbus-Spiel im März schlicht eine Frechheit. Eine Frechheit gegenüber dem Trainer, dem Verein und den Fans! Das geht nicht.
Es ist für mich daher äußerst fragwürdig, Mico in den Himmel zu loben, nur weil - entgegen früherer Übung - das tut, was er tun muss. Da spielen, wo der Trainer ihn aufstellt. Leider hat Demichelis nun die Vorschusslorbeeren nicht gerechtfertigt. Denn er hat zwar tatsächlich im defensiven Mittelfeld gespielt, aber wie? Grauselig! Ohne Einsatz, ohne Tempo, ohne Lust. So als wolle er dem Trainer signaliseren: "Ich mach zwar, was du sagst, aber ich hab keinen Bock. Und du siehst ja, was da raus kommt."
Das Traurige an dem Ganzen dürfte sein, dass Demichelis mit dieser Taktik am Ende noch Erfolg hat. Denn bald schon wird ihn Klinsmann wieder in der Innenverteidigung spielen lassen. Das ist zwar einerseits richtig, da Demichelis hier wirklich besser aufgehoben ist, andererseits aber auch ein Zeugnis für die Macht der Spieler und die Machtlosigkeit der Trainer.
Und deshalb fällt es mir auch ein wenig schwer, wenn ich Mico, wie der Defensivkünstler von seinen Mitspielern genannt wird, kritisch bewerten muss. Aber das, was ich zuletzt von ihm gesehen habe, hat mir gar nicht gefallen. Lustlos trabte er über den Platz, ließ seine Gegenspieler gewähren, mied den Zweikampf und trug so Mitschuld am Remis gegen Bochum.
Dabei wurde er zuvor von Klinsmann und den Vereinsoffiziellen gelobt. Weil er sich bereit erklärt habe, mal im Mittelfeld auszuhelfen! Also bitte, geht's noch? Ein Spieler wird heutzutage schon zum selbstlosen Helden gekürt, weil er sich nicht weigert, in ungeliebter Position zu spielen. Es tut mir leid, aber da hört's wirklich auf. Sollte das bei einem Profi nicht selbstverständlich sein?
Ja, ich verstehe, dass Demichelis lieber in der Innenverteidigung spielt. Ich kann nachvollziehen, dass es ihm widerstrebt, im Mittelfeld auszuhelfen. Aber nein, ich als Fan kann es nicht akzeptieren, wenn ein Spieler sich weigert, die ihm vom Trainer zugedachte Aufgabe zu erfüllen. Deshalb fand ich Demichelis' Streik vor dem Cottbus-Spiel im März schlicht eine Frechheit. Eine Frechheit gegenüber dem Trainer, dem Verein und den Fans! Das geht nicht.
Es ist für mich daher äußerst fragwürdig, Mico in den Himmel zu loben, nur weil - entgegen früherer Übung - das tut, was er tun muss. Da spielen, wo der Trainer ihn aufstellt. Leider hat Demichelis nun die Vorschusslorbeeren nicht gerechtfertigt. Denn er hat zwar tatsächlich im defensiven Mittelfeld gespielt, aber wie? Grauselig! Ohne Einsatz, ohne Tempo, ohne Lust. So als wolle er dem Trainer signaliseren: "Ich mach zwar, was du sagst, aber ich hab keinen Bock. Und du siehst ja, was da raus kommt."
Das Traurige an dem Ganzen dürfte sein, dass Demichelis mit dieser Taktik am Ende noch Erfolg hat. Denn bald schon wird ihn Klinsmann wieder in der Innenverteidigung spielen lassen. Das ist zwar einerseits richtig, da Demichelis hier wirklich besser aufgehoben ist, andererseits aber auch ein Zeugnis für die Macht der Spieler und die Machtlosigkeit der Trainer.
Aufrufe: 5994 | Kommentare: 25 | Bewertungen: 8 | Erstellt:08.10.2008
ø 7.6
KOMMENTARE
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10.10.2008 | 19:25 Uhr
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fault :
ach... was am besten is steht doch garnicht zur debatte BartP.Schau nach Schalke (Rafinha): noch ein gutes beispiel wie es wirklich aussieht.
Was toll fürs team ist, das wissen wir doch alle, aber darum geht es doch garnicht. diese leute die es weit nach oben bringen, das gilt auch für fußballer, die sind meistens nicht die leute die sich "unterordnen".
das mächteverhältnis ist leider zugunsten der fußballer ...
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10.10.2008 | 20:10 Uhr
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CR7ManUtd : @ BartP
Du sagst es richtig: Mannschaftssport.
Und da es das beste für die Mannschaft ist, Micho in die IV zu setzen, sehe ich kein Problem von Seiten Michos.
Bei Lahm ist das was anderes.
Lahm spielt auf links und auf rechts gut.
Für die Mannschaft ist es kein Nachteil.
Ich finde aber, das Micho im DM Mittelfeld nicht schlecht spielt weil er keinen Bock hat, sondern weil er es einfach nicht so kann wie in der IV.
Also denken wir doch mal an die Mannschaft:
Stellt ihn wieder in die IV.
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10.10.2008 | 20:24 Uhr
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BartP :
Der Chef einer Mannschaft ist aber der Trainer. Diesem muss man vertrauen und tun was er sagt.
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10.10.2008 | 22:54 Uhr
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Das führt zu nichts.
Auch ein Trainer macht Fehler (wie dieser hier sehr gut zeigt)
Und ihn darauf hinzuweisen und ihm nahezulegen dies abzustellen ist die logische Konsequenz.
Auch ein Chef hat halt nicht immer recht.
Wäre er ein guter, würde er sich helfen lassen...
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Kleines, bei mir sehr beliebtes, Beispiel ist Rooney. Er macht das was für das Team wichtig ist, wenn es nötig ist. Es gibt aber viele Beispiele, wo Spieler vielseitig einsetzbar sind und sich ab und zu in den Dienst der Mannschaft stellen müssen.
Lahm soll vor der Saison gesagt haben dass seine liebste Position RV sei. Er spielt aber ohne Diskussionen auf der linken Seite.