12.02.2012 um 14:01 Uhr
Der Leitwolf ist zurück
Schon viereinhalb Jahre ist es her, dass der deutsche Tennis-Hoffnungsträger Tommy Haas sein Comeback im Davis Cup geben wird. Nur die Frage lautet, warum ist er für das Team so wichtig?
Die Historie bestätigt uns. Weiter. Immer weiter. Dies war nicht nur das Credo von Oliver Kahn. Auch Tommy Haas ist zu einem wahren Davis-Cup Kämpfer mutiert. Stolz war er für das deutsche Team aufzuschlagen. Sein Ziel war immer klar: Das Unmögliche möglich machen. Den Davis Cup Sieg mit dem deutschen Team. In viele Tennis-Schlachten schon stürzte sich der 33-Jährige. Seine enge Verbindung zum Davis Cup beschreibt er wie folgt: „Der Davis Cup hat immer das Beste aus mir herausgeholt. Das Allerbeste."
Jetzt ist es wieder soweit gewesen. Auch wenn gegen die übermächtig erscheinenden Argentinier im Doppel mit Phillip Petzschner das frühzeitige Aus mit 0:3 erfolgt ist, so zeigte der gebürtige Hamburger einmal mehr einen in vielerlei Hinsicht bemerkenswerten Auftritt. Haas verfügt über zwei Staatsbürgerschaften, über die seines deutschen Geburtslandes und die seiner Wahlheimat USA.
Seine Aufgabe war es die scheinbar kuriose Rolle eines Leitwolfs einzunehmen. Auch ohne große Centre-Court-Autorität. Dabei hat er die Aufgabe als Mentor, als Berater und als Ratgeber. Seine vielleicht wichtigste Aufgabe wird die als Freund sein, denn die wacklige deutsche Davis Cup Mannschaft braucht vor allem eins. Den Glauben an sich selbst. So bestätigt auch Teamchef Patrick Kühnen: „Tommy ist ein Teamspieler, dessen große Erfahrung wir unbedingt ausnutzen wollen."
Die Vorarbeit zum großen Comeback des ehemaligen Weltranglistendritten war schon im November geleistet worden. Der Gedanke über eine Rückkehr schwebte ihm schon länger im Kopf. Den Ausschlag für ein Comeback gab letztlich die kollektive Zusage des gesamten Teams bei den Australian Open in Melbourne. Besonders das Vertrauen der anderen Teammitglieder in ihn, den lange Verletzten war eine Geschichte, die ihn stolz machte. Stolz genug, um für sein Heimatland den Schläger zu schwingen und alle Schmerzen in seinem maladen Körper auszublenden. Als Spieler und als Respektsperson ist er willkommen. So sagte auch Phillip Petzschner voller Stolz in seinen Augen: „Wenn die Argentinier den Namen Tommy Haas sehen, dann ist es gleich eine andere Ausgangsposition. Da gibt es schon große Achtung", so berichtet er über seinen Doppel-Partner. So soll es auch bei Olympia in London sein. Eine Medaille ist das erklärte Ziel. Auch wenn die Konkurrenz hart sein wird, so ist bei völliger körperlicher und geistiger Stärke den beiden Routiniers alles zuzutrauen.
Die Zeiten eines Haas, als junger Himmelsstürmer, gehören nun der Vergangenheit an. Er kann nicht mehr wie früher all seine Beschwernisse im regulären Tourbetrieb hinter sich lassen und im Davis Cup auf den Punkt Topleistungen abrufen. Genauso wenig darf man ihn jedoch an seinem unrühmlichen Weltranglistenplatz 166 messen, den er derzeit aufgrund von vielen Verletzungsproblemen belegt. Das Positive muss gesehen werden. So hatte Haas trotz der Drei-Satz-Niederlage gegen den übermächtig erscheinenden Rafael Nadal in der zweiten Runde der Australian Open eine sehr ermunternde, inspirierende Leistung geboten.
Wie die Gallier den Zaubertrank zum Kraft auftanken benötigen, so stellt der Davis Cup eine Art Kraftelixier dar, wie er ehrlich zugibt: „Im Davis Cup habe ich immer zwei, drei Gänge hochschalten können."
Schon fünf Jahre ist es her, dass Haas große Sternstunden im Davis Cup erlebte. So konnte er damals 22 Einzel und Doppel für sich entscheiden.
Mittlerweile ist Realismus eingekehrt im Hause Haas. So weiß er ganz genau, dass im alltäglichen Tourgeschäft die ganz großen, prestigeträchtigen Titel unerreichbar geworden sind. Der Grund: Die Spitze mit Spielern wie Djokovic, Nadal und Federer ist einfach zu stark besetzt.
Der Davis Cup wird seine letzte große Chance in seiner wechselhaften Karriere sein. Verletzungen, aber auch glanzvolle Auftritte prägten den steinigen Weg. Haas möchte mit einem großen Erfolg abtreten. Das nächste Jahr, für ihn das letzte in seiner Karriere, soll nun den perfekten Abschluss seiner Tennis-Laufbahn bedeuten. Denn er weiß: „Träumen ist erlaubt." Auch wenn er sich inzwischen gerne als „Realist aus Erfahrung" bezeichnet.
Von Henning Klefisch
Die Historie bestätigt uns. Weiter. Immer weiter. Dies war nicht nur das Credo von Oliver Kahn. Auch Tommy Haas ist zu einem wahren Davis-Cup Kämpfer mutiert. Stolz war er für das deutsche Team aufzuschlagen. Sein Ziel war immer klar: Das Unmögliche möglich machen. Den Davis Cup Sieg mit dem deutschen Team. In viele Tennis-Schlachten schon stürzte sich der 33-Jährige. Seine enge Verbindung zum Davis Cup beschreibt er wie folgt: „Der Davis Cup hat immer das Beste aus mir herausgeholt. Das Allerbeste."
Jetzt ist es wieder soweit gewesen. Auch wenn gegen die übermächtig erscheinenden Argentinier im Doppel mit Phillip Petzschner das frühzeitige Aus mit 0:3 erfolgt ist, so zeigte der gebürtige Hamburger einmal mehr einen in vielerlei Hinsicht bemerkenswerten Auftritt. Haas verfügt über zwei Staatsbürgerschaften, über die seines deutschen Geburtslandes und die seiner Wahlheimat USA.
Seine Aufgabe war es die scheinbar kuriose Rolle eines Leitwolfs einzunehmen. Auch ohne große Centre-Court-Autorität. Dabei hat er die Aufgabe als Mentor, als Berater und als Ratgeber. Seine vielleicht wichtigste Aufgabe wird die als Freund sein, denn die wacklige deutsche Davis Cup Mannschaft braucht vor allem eins. Den Glauben an sich selbst. So bestätigt auch Teamchef Patrick Kühnen: „Tommy ist ein Teamspieler, dessen große Erfahrung wir unbedingt ausnutzen wollen."
Die Vorarbeit zum großen Comeback des ehemaligen Weltranglistendritten war schon im November geleistet worden. Der Gedanke über eine Rückkehr schwebte ihm schon länger im Kopf. Den Ausschlag für ein Comeback gab letztlich die kollektive Zusage des gesamten Teams bei den Australian Open in Melbourne. Besonders das Vertrauen der anderen Teammitglieder in ihn, den lange Verletzten war eine Geschichte, die ihn stolz machte. Stolz genug, um für sein Heimatland den Schläger zu schwingen und alle Schmerzen in seinem maladen Körper auszublenden. Als Spieler und als Respektsperson ist er willkommen. So sagte auch Phillip Petzschner voller Stolz in seinen Augen: „Wenn die Argentinier den Namen Tommy Haas sehen, dann ist es gleich eine andere Ausgangsposition. Da gibt es schon große Achtung", so berichtet er über seinen Doppel-Partner. So soll es auch bei Olympia in London sein. Eine Medaille ist das erklärte Ziel. Auch wenn die Konkurrenz hart sein wird, so ist bei völliger körperlicher und geistiger Stärke den beiden Routiniers alles zuzutrauen.
Die Zeiten eines Haas, als junger Himmelsstürmer, gehören nun der Vergangenheit an. Er kann nicht mehr wie früher all seine Beschwernisse im regulären Tourbetrieb hinter sich lassen und im Davis Cup auf den Punkt Topleistungen abrufen. Genauso wenig darf man ihn jedoch an seinem unrühmlichen Weltranglistenplatz 166 messen, den er derzeit aufgrund von vielen Verletzungsproblemen belegt. Das Positive muss gesehen werden. So hatte Haas trotz der Drei-Satz-Niederlage gegen den übermächtig erscheinenden Rafael Nadal in der zweiten Runde der Australian Open eine sehr ermunternde, inspirierende Leistung geboten.
Wie die Gallier den Zaubertrank zum Kraft auftanken benötigen, so stellt der Davis Cup eine Art Kraftelixier dar, wie er ehrlich zugibt: „Im Davis Cup habe ich immer zwei, drei Gänge hochschalten können."
Schon fünf Jahre ist es her, dass Haas große Sternstunden im Davis Cup erlebte. So konnte er damals 22 Einzel und Doppel für sich entscheiden.
Mittlerweile ist Realismus eingekehrt im Hause Haas. So weiß er ganz genau, dass im alltäglichen Tourgeschäft die ganz großen, prestigeträchtigen Titel unerreichbar geworden sind. Der Grund: Die Spitze mit Spielern wie Djokovic, Nadal und Federer ist einfach zu stark besetzt.
Der Davis Cup wird seine letzte große Chance in seiner wechselhaften Karriere sein. Verletzungen, aber auch glanzvolle Auftritte prägten den steinigen Weg. Haas möchte mit einem großen Erfolg abtreten. Das nächste Jahr, für ihn das letzte in seiner Karriere, soll nun den perfekten Abschluss seiner Tennis-Laufbahn bedeuten. Denn er weiß: „Träumen ist erlaubt." Auch wenn er sich inzwischen gerne als „Realist aus Erfahrung" bezeichnet.
Von Henning Klefisch
Aufrufe: 1767 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 2 | Erstellt:12.02.2012
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KOMMENTARE
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16.02.2012 | 16:07 Uhr
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MrBungle : Streich über Haas
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