02.09.2010 um 15:20 Uhr
Der Mann mit der Lockenmähne
Heute steht das Qualifkationsspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Belgien auf dem Programm. Um euch ein wenig auf das Spiel einzustimmen, werde ich euch im folgenden Blog einen der Schlüsselspieler des belgischen Teams vorstellen.
Die Rede ist von Marouane Fellaini. Geboren wurde der Mittelfeldspieler in Belgien, seine Eltern sind aber marokkanischer Abstammung. Die Geschichte, wie es zu der Tatsache kam, dass Fellaini in Belgien geboren wurde, ist kurios. Sein Vater Abdeltalif war ein talentierter Torwart, der in seinem Heimatland für die beiden Klubs Raja Casablanca und Hassania Agadir spielte. Durch gute Leistungen machte er sich für europäische Vereine interessant, schlussendlich unterzeichnete er einen Vertrag beim belgischen Klub Racing Mechelen. Als der Vater von Fellaini seinen Dienst beim belgischen Klub antreten wollte, gab es ein großes Problem. Sein ehemaliger marokkanischer Klub weigerte, sich die nötigen Dokumente nach Belgien zu senden. So wurde es aus dem Engagement in Belgien nichts. Doch anstatt nach Marokko zurückzukehren und dort weiter mit Fußball sein Geld zu verdienen, entschied er sich Busfahrer zu werden und in Belgien eine neue Existenz aufzubauen.
Das Fußballspielen begann Fellaini im Alter von sieben Jahren in der Jugendabteilung vom RSC Anderlecht. Dort schoss er insgesamt 63 Tore, bis er im Alter von zehn Jahren zu RAEC Mons wechselte. Es folgten weitere zwei Vereinswechsel (Francs Borains, Sporting Charleroi) bis sein Talent vom belgischen Spitzenklub Standard Lüttich entdeckt wurde. Nachdem er dort zwei Jahre für die Jugendteams spielte und auf sich aufmerksam machen könnte, schaffte Fellaini den Sprung in die erste Mannschaft von Standard. Obwohl erst er zu diesem Zeitpunkt erst 18 Jahre alt war, erkämpfte er sich von Saisonbeginn an einen Stammplatz und war einer der Leistungsträger des Teams. In seiner zweiten Profi-Saison entwickelte er sich zu einem der besten Mittelfeldspieler der Liga. Neben seinen sechs Toren in 30 Spielen, schaffte Fellaini mit Standard Historisches. Nach 25-jähriger Durststrecke konnte man endlich wieder den Titel nach Lüttich holen. Einen nicht geringen Anteil daran hatte Fellaini, der trotz seines jungen Alters schon sehr gute Leistungen zeigte und dabei auch einige internationale Vereine auf den Plan rief ihn zu verpflichten.
Die Gerüchteküche um Fellaini im Sommer 2008 brodelte mächtig. Illustre Namen wie Bayern München, Manchester United und Real Madrid zeigten Interesse am defensiven/zentralen Mittelfeldspieler. Den Zuschlag erhielt schlussendlich der FC Everton, der für den damals 20-jährigen satte 20 Millionen Euro nach Belgien überwies. Gleich in seiner ersten Saison avancierte er zum Stammspieler und Leistungsträger. Eigentlich als Mittelfeldspieler bekannt, musste er einen Teil der Saison als hängende Spitze absolvieren. Verantwortlich dafür war die Verletzungsmisere der Offensive, die den Trainer zu unorthodoxen Aufstellungen zwang. Fellaini machte seine Sache trotz der ungewöhnlichen Position gut, war aber froh, als er nach der Verpflichtung von Jo und der Genesung einiger Spieler wieder ins defensive/zentrale Mittelfeld zurückkehren konnte. Schon in seiner ersten Saison wurde er nicht nur wegen seinen 8 Toren landesweit bekannt, seine Lockenmähne machte ihn von Beginn an zu einer Kultfigur der Premier League. So werden nicht selten Perücken im Afro-Style auf den Tribünen gesichtet.
In der Saison 2009/10 konnte er sein ganzes Potential abrufen und zeigte hervorragende Leistungen im Mittelfeld von Everton. Vor allem um die Jahreswende konnte er dermaßen überzeugen, dass sein Trainer ,,ihn als den besten Spieler der Liga auf seiner Position" bezeichnete. Leider wurde sein Lauf am 6. Februar des aktuellen Jahres durch ein böses Foul von Kyrgiakos im Merseyside Derby jäh beendet. Die Verletzung setzte ihn für sechs Monate außer Gefecht. So konnte er leider nur 22 Einsätze verbuchen, was seine Leistungen aber keinesfalls schmälern soll.
Zu Fellainis Stärken zählen seine Physis, Kopfballstärke, Torgefährlichkeit und Tacklings .Technisch ist Fellaini ebenfalls sehr versiert, sodass er über ein gutes Pass- und Aufbauspiel verfügt. Fellaini ist für mich der Prototyp eines modernen Sechsers. Er ist sowohl im offensiven Bereich als auch im defensiven Bereich stark, was von einem modernen Sechser erwartet wird . So ist es kein Wunder, dass die Hoffnungen auf bessere Zeiten der belgischen Nationalelf auf ihm ruhen. Im belgischen Team ist er im 4-3-3 auf der vordersten Position des Mittelfelddreiecks gesetzt und soll von dort das Spiel leiten und die offensiven Akteure mit Pässen füttern. Dass er für international für Belgien spielt, war nicht immer klar, da er auch für Marokko spielberechtigt gewesen wäre. Doch da Fellaini schon in der Jugend für Belgien spielte, entschied er sich auch im Senioren-Bereich weiterhin für Belgien zu spielen.
Nach seiner sechsmonatigen Verletzungspause ist er nun wieder fit und einsatzbereit. Der Einstieg in die neue Premier League Saison gelang ihm mit 3 Einsätzen (davon ein Joker-Einsatz) nach der langen Pause recht gut, nur der schlechte Start von Everton trübt das Comeback ein wenig. Belgien kann sich glücklich schätzen, dass Fellaini gegen Deutschland einsatzbereit ist, da er als Schlüsselspieler und Kopf des Teams gilt. Neben Fellaini verfügt Belgien noch über einige weitere gute Einzelkönner, sodass das morgige Spiel keinesfalls zu einem Selbstläufer werden wird.
Die Rede ist von Marouane Fellaini. Geboren wurde der Mittelfeldspieler in Belgien, seine Eltern sind aber marokkanischer Abstammung. Die Geschichte, wie es zu der Tatsache kam, dass Fellaini in Belgien geboren wurde, ist kurios. Sein Vater Abdeltalif war ein talentierter Torwart, der in seinem Heimatland für die beiden Klubs Raja Casablanca und Hassania Agadir spielte. Durch gute Leistungen machte er sich für europäische Vereine interessant, schlussendlich unterzeichnete er einen Vertrag beim belgischen Klub Racing Mechelen. Als der Vater von Fellaini seinen Dienst beim belgischen Klub antreten wollte, gab es ein großes Problem. Sein ehemaliger marokkanischer Klub weigerte, sich die nötigen Dokumente nach Belgien zu senden. So wurde es aus dem Engagement in Belgien nichts. Doch anstatt nach Marokko zurückzukehren und dort weiter mit Fußball sein Geld zu verdienen, entschied er sich Busfahrer zu werden und in Belgien eine neue Existenz aufzubauen.
Das Fußballspielen begann Fellaini im Alter von sieben Jahren in der Jugendabteilung vom RSC Anderlecht. Dort schoss er insgesamt 63 Tore, bis er im Alter von zehn Jahren zu RAEC Mons wechselte. Es folgten weitere zwei Vereinswechsel (Francs Borains, Sporting Charleroi) bis sein Talent vom belgischen Spitzenklub Standard Lüttich entdeckt wurde. Nachdem er dort zwei Jahre für die Jugendteams spielte und auf sich aufmerksam machen könnte, schaffte Fellaini den Sprung in die erste Mannschaft von Standard. Obwohl erst er zu diesem Zeitpunkt erst 18 Jahre alt war, erkämpfte er sich von Saisonbeginn an einen Stammplatz und war einer der Leistungsträger des Teams. In seiner zweiten Profi-Saison entwickelte er sich zu einem der besten Mittelfeldspieler der Liga. Neben seinen sechs Toren in 30 Spielen, schaffte Fellaini mit Standard Historisches. Nach 25-jähriger Durststrecke konnte man endlich wieder den Titel nach Lüttich holen. Einen nicht geringen Anteil daran hatte Fellaini, der trotz seines jungen Alters schon sehr gute Leistungen zeigte und dabei auch einige internationale Vereine auf den Plan rief ihn zu verpflichten.
Die Gerüchteküche um Fellaini im Sommer 2008 brodelte mächtig. Illustre Namen wie Bayern München, Manchester United und Real Madrid zeigten Interesse am defensiven/zentralen Mittelfeldspieler. Den Zuschlag erhielt schlussendlich der FC Everton, der für den damals 20-jährigen satte 20 Millionen Euro nach Belgien überwies. Gleich in seiner ersten Saison avancierte er zum Stammspieler und Leistungsträger. Eigentlich als Mittelfeldspieler bekannt, musste er einen Teil der Saison als hängende Spitze absolvieren. Verantwortlich dafür war die Verletzungsmisere der Offensive, die den Trainer zu unorthodoxen Aufstellungen zwang. Fellaini machte seine Sache trotz der ungewöhnlichen Position gut, war aber froh, als er nach der Verpflichtung von Jo und der Genesung einiger Spieler wieder ins defensive/zentrale Mittelfeld zurückkehren konnte. Schon in seiner ersten Saison wurde er nicht nur wegen seinen 8 Toren landesweit bekannt, seine Lockenmähne machte ihn von Beginn an zu einer Kultfigur der Premier League. So werden nicht selten Perücken im Afro-Style auf den Tribünen gesichtet.
In der Saison 2009/10 konnte er sein ganzes Potential abrufen und zeigte hervorragende Leistungen im Mittelfeld von Everton. Vor allem um die Jahreswende konnte er dermaßen überzeugen, dass sein Trainer ,,ihn als den besten Spieler der Liga auf seiner Position" bezeichnete. Leider wurde sein Lauf am 6. Februar des aktuellen Jahres durch ein böses Foul von Kyrgiakos im Merseyside Derby jäh beendet. Die Verletzung setzte ihn für sechs Monate außer Gefecht. So konnte er leider nur 22 Einsätze verbuchen, was seine Leistungen aber keinesfalls schmälern soll.
Zu Fellainis Stärken zählen seine Physis, Kopfballstärke, Torgefährlichkeit und Tacklings .Technisch ist Fellaini ebenfalls sehr versiert, sodass er über ein gutes Pass- und Aufbauspiel verfügt. Fellaini ist für mich der Prototyp eines modernen Sechsers. Er ist sowohl im offensiven Bereich als auch im defensiven Bereich stark, was von einem modernen Sechser erwartet wird . So ist es kein Wunder, dass die Hoffnungen auf bessere Zeiten der belgischen Nationalelf auf ihm ruhen. Im belgischen Team ist er im 4-3-3 auf der vordersten Position des Mittelfelddreiecks gesetzt und soll von dort das Spiel leiten und die offensiven Akteure mit Pässen füttern. Dass er für international für Belgien spielt, war nicht immer klar, da er auch für Marokko spielberechtigt gewesen wäre. Doch da Fellaini schon in der Jugend für Belgien spielte, entschied er sich auch im Senioren-Bereich weiterhin für Belgien zu spielen.
Nach seiner sechsmonatigen Verletzungspause ist er nun wieder fit und einsatzbereit. Der Einstieg in die neue Premier League Saison gelang ihm mit 3 Einsätzen (davon ein Joker-Einsatz) nach der langen Pause recht gut, nur der schlechte Start von Everton trübt das Comeback ein wenig. Belgien kann sich glücklich schätzen, dass Fellaini gegen Deutschland einsatzbereit ist, da er als Schlüsselspieler und Kopf des Teams gilt. Neben Fellaini verfügt Belgien noch über einige weitere gute Einzelkönner, sodass das morgige Spiel keinesfalls zu einem Selbstläufer werden wird.
Aufrufe: 9897 | Kommentare: 21 | Bewertungen: 26 | Erstellt:02.09.2010
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Da kann ich ja heute Abend auf der Couch mal gegenüber meiner Besten die eine oder andere Klugscheißerei vom Stapel lassen...
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