27.11.2008 um 15:13 Uhr
Der Tanz mit dem Rolfes
Nachdem ich das letzte Blogduell trotz eines zugegebenermaßen recht gewagten Ausflugs in die kölsche Sprache glücklicherweise habe gewinnen können, bin ich nunmehr Inhaber des heiß begehrten "Blodugewaba" (Blodduellgewinnerwanderbanners) und sehe meiner ersten und hoffentlich nicht letzten Titelverteidigung entgegen. Gegner diesmal EdHardy22, dem ich sportlich fair alles Gute wünsche. Ich hoffe auf ein faires und spannendes Duell, das sich um das absolute Topspiel des 15. Spieltags, Bayer gegen Bayern, dreht. Dankenswerterweise hat sich EdHardy22 dafür entschieden, den Leverkusen-Part zu übernehmen, so dass ich gemäß eigener Überzeugung für "meine" Bayern Partei ergreifen darf.
Mit leichtem Erschrecken habe ich nun aber festgestellt, dass bereits an diesem Sonntag der Erste Advent ist. Im Klartext: Zeit für Besinnlichkeit. Da habe ich mir gedacht: Nicht provozieren, nicht rumprollen, sondern einfach mal ganz feierlich werden. Und deshalb gibt es diesmal ein Gedicht. Ein Gedicht, das die allgegenwärtige Frage nach dem Ausgang des ultimativen Spitzenspiels abschließend beantwortet.
So, ich räusper mich gerade noch einmal (*öhö-öhö*), nehm eine entsprechend feierliche Haltung an und lege dann mal los. Also, Öhrchen auf und nu aber:
Der Tanz mit dem Rolfes
Im Hoffenheim-Verfolger-Kampf
macht erst mal Bayer richtig Dampf,
läuft und fightet motiviert
kombiniert und zelebriert
One-Touch-Fußball, ziemlich edel -
Klinsis Kickern schwirrt der Schädel.
Kaum hat sich Jürgen hingesetzt,
hat Helmes auch schon eingenetzt,
schießt die Kugel wie ein Jäger
Rensing durch die Hosenträger.
Die Bayern schieben mächtig Frust,
dem Kapitän vergeht die Lust,
er tritt, um sich hinfort zu stehlen,
Kießling in die Kronjuwelen,
und Fandel zeigt mit strenger Miene
ihm den Weg in die Kabine.
Der Gast, so schmerzlich dezimiert,
spielt auf einmal engagiert
und spürt das alte Bayern-Gen
"Wir gewinnen auch mit zehn!".
Und auch in rheinischer Prärie
ist's mal wieder Ribéry,
der mit Kunst am Spielgerät
die Partie in Gänze dreht.
Während er bezaubernd dribbelt,
Bälle durch die Gegend schnibbelt,
vollführt er keck den Tanz des Wolfes
am Mittelkreis mit Simon Rolfes,
der, vom Schuhwerk irritiert,
ganz verwundert konstatiert:
"Ach herrje, ist das ein Ding:
Deine Latschen sind ja pink!"
Derweil steht der Ur-Franzose
nach Doppelpass mit Miro Klose
vor dem Tor des Werksvereins
und vollstreckt. Das Einszueins!
Doch da die Bayern siegen wollen
gibt's, nun mit vertauschten Rollen,
sofort noch am gleichen Tage
eine echte Neuauflage:
Ribéry sagt leise Danke
mit einer butterweichen Flanke,
die Miro dann zu guter Letzt
locker in die Maschen setzt.
Die Dinge nehmen ihren Lauf,
Klinsmann baut die Mauer auf,
Bayer rennt mit Maus und Mann
trotz Dauerdruck vergeblich an.
Nichts mehr geht, es bleibt dabei,
das Resultat ist einszuzwei.
Bayern siegt dank Franck und Klose -
so lautet diesmal die Prognose.
Für alle, die es mit verspielter Lyrik nicht so haben, übersetze ich das Gesagte gerne in betonharte Prosa: Bayern gewinnt 2:1! Klose und Ribéry bringen das Ding nach Hause, auch wenn der unbeherrschte Bindenträger abermals zum fliegenden Holländer mutiert. Macht aber nix! Denn die Klinsmann-Elf ist momentan schwer auf Zack und wird dank einer meisterlichen Leistung auch in Leverkusen gewinnen. Ja, der FCB im Spätherbst 2008 ist in jeder Hinsicht ein Gedicht.
Schönen 1. Advent auch!
Und hier geht's zum Gegenblog von EdHardy!
Mit leichtem Erschrecken habe ich nun aber festgestellt, dass bereits an diesem Sonntag der Erste Advent ist. Im Klartext: Zeit für Besinnlichkeit. Da habe ich mir gedacht: Nicht provozieren, nicht rumprollen, sondern einfach mal ganz feierlich werden. Und deshalb gibt es diesmal ein Gedicht. Ein Gedicht, das die allgegenwärtige Frage nach dem Ausgang des ultimativen Spitzenspiels abschließend beantwortet.
So, ich räusper mich gerade noch einmal (*öhö-öhö*), nehm eine entsprechend feierliche Haltung an und lege dann mal los. Also, Öhrchen auf und nu aber:
Der Tanz mit dem Rolfes
Im Hoffenheim-Verfolger-Kampf
macht erst mal Bayer richtig Dampf,
läuft und fightet motiviert
kombiniert und zelebriert
One-Touch-Fußball, ziemlich edel -
Klinsis Kickern schwirrt der Schädel.
Kaum hat sich Jürgen hingesetzt,
hat Helmes auch schon eingenetzt,
schießt die Kugel wie ein Jäger
Rensing durch die Hosenträger.
Die Bayern schieben mächtig Frust,
dem Kapitän vergeht die Lust,
er tritt, um sich hinfort zu stehlen,
Kießling in die Kronjuwelen,
und Fandel zeigt mit strenger Miene
ihm den Weg in die Kabine.
Der Gast, so schmerzlich dezimiert,
spielt auf einmal engagiert
und spürt das alte Bayern-Gen
"Wir gewinnen auch mit zehn!".
Und auch in rheinischer Prärie
ist's mal wieder Ribéry,
der mit Kunst am Spielgerät
die Partie in Gänze dreht.
Während er bezaubernd dribbelt,
Bälle durch die Gegend schnibbelt,
vollführt er keck den Tanz des Wolfes
am Mittelkreis mit Simon Rolfes,
der, vom Schuhwerk irritiert,
ganz verwundert konstatiert:
"Ach herrje, ist das ein Ding:
Deine Latschen sind ja pink!"
Derweil steht der Ur-Franzose
nach Doppelpass mit Miro Klose
vor dem Tor des Werksvereins
und vollstreckt. Das Einszueins!
Doch da die Bayern siegen wollen
gibt's, nun mit vertauschten Rollen,
sofort noch am gleichen Tage
eine echte Neuauflage:
Ribéry sagt leise Danke
mit einer butterweichen Flanke,
die Miro dann zu guter Letzt
locker in die Maschen setzt.
Die Dinge nehmen ihren Lauf,
Klinsmann baut die Mauer auf,
Bayer rennt mit Maus und Mann
trotz Dauerdruck vergeblich an.
Nichts mehr geht, es bleibt dabei,
das Resultat ist einszuzwei.
Bayern siegt dank Franck und Klose -
so lautet diesmal die Prognose.
Für alle, die es mit verspielter Lyrik nicht so haben, übersetze ich das Gesagte gerne in betonharte Prosa: Bayern gewinnt 2:1! Klose und Ribéry bringen das Ding nach Hause, auch wenn der unbeherrschte Bindenträger abermals zum fliegenden Holländer mutiert. Macht aber nix! Denn die Klinsmann-Elf ist momentan schwer auf Zack und wird dank einer meisterlichen Leistung auch in Leverkusen gewinnen. Ja, der FCB im Spätherbst 2008 ist in jeder Hinsicht ein Gedicht.
Schönen 1. Advent auch!
Und hier geht's zum Gegenblog von EdHardy!
Aufrufe: 5303 | Kommentare: 52 | Bewertungen: 61 | Erstellt:27.11.2008
ø 9.0
KOMMENTARE
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29.11.2008 | 13:54 Uhr
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Voegi : @ foo300und1
Ich habe hier schon eine Menge negative Kritik erfahren, die ich hingenommen habe. Aber wenn ich den Eindruck habe, dass eine Kritik absolut unfair ist, dann setze ich mich zur Wehr. Im Übrigen habe ich mich ja nicht gegen Deine Kritik in Gänze gewendet. Ich habe ja ausdrücklich geschrieben, dass es Dir unbenommen ist, das Blog schlecht und für diesen Zweck unangemessen zu finden. Aber dass es kein Gedicht ist (ich habe das anders interpretiert, als Du es jetzt auslegst) und dass es auf Sechstklässlerniveau ist, trifft schlicht und einfach nicht zu. Es ist durchaus eine Herausforderung, sowas mit passendem Versmaß hinzukriegen. Und da Du das hier anders darstellst, habe ich das korrigieren wollen.So oder so: Ich bin nicht persönlich geworden! Ich habe ganz sachlich zurückkritisiert. Nicht mehr und nicht weniger!
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29.11.2008 | 14:25 Uhr
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jackoncrack : @voegi
Hallo, ich habe gerade beide Blog gelesen, und habe mich etwas gewundert, dass es diesmal leider ein Gedicht wurde. Ich denke, dass deine vorherigen Blogs mit deiner wie soll ich sagen, sehr locker Umgangssprache und den genialen Namengebungen wie "goldene Delling und Gang Bang bis Sarah Connor" richtig cool finde, viele Assoziationen usw.. Aber da steht so ein recht simples Gereime in einen Gedicht, dem doch in vieles nach. Also selbst die Kommentare hier, sind ja schon teilweise kleine Gedichtansätze. Du hättest locker mit dem Liga Lehren Stil bei mir den Sieg geholt, aber so...ich hasse Gedichte.SorryAber was in dem Gedicht stand, gefällt mir gut, ich denke auch dass Bayern gewinnt. Deshalb gebe ich noch kein Vote ab, denn mir gefällt ED Hardys Blog auch gut, nur lehnt er sich halt an Aussagen von dir an, ohne selber welche eigenständig zu entwickeln. Dafür gefällt mir aber sehr gut, wie er deine mit seinen Ansichten verbindet.Aber ich glaube nicht, dass Leverkusen gewinnt.
Also ich bin noch unschlüssig, für wen ich voten werde
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29.11.2008 | 14:28 Uhr
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Poolian : @foo300und1
sag mal gehts noch???
du kritisierst den blog: gut, richtig und wichtig, weil wir ja nicht alle den selben geschmack haben können. Aber du hast deine kritik an einer Stelle sehr unsachgemäß formuliert, dafür hast du von Voegi ebenfalls Kritik geerntet. Er ist meiner Meinung nach nicht gleich an die Denke gegangen, da er ja durchaus eingesehen hat, dass man über die angemessenheit und die inhaltliche Qualität streiten kann. Voegi kritisierte aber, und ich denke das auch zurecht, dass du ihm vorwirfst kein echtes gedicht geschrieben zu haben. Diesen Vorwurf hat er sachlich entkräftet. CR7ManUtd hat dir erst mal 8 Zeilen kritik geschrieben, ohne Schimpfworte und mit Bezug zur Sache und dann einen Vergleich angesetzt bei dem er das Wort "Scheiße" benutzt hat, aber nicht als Beleidigung!!!
Ich kann also deine Art nicht verstehen, bist du unbedingt darauf aus, hier einen Streit anzufangen? Beim besten Willen, durch solch ein Verhalten macht man sich nicht gerade beliebt!
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29.11.2008 | 14:33 Uhr
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Voegi : @ jackoncrack
Damit kann ich gut leben! Es gibt viele Menschen, die mit Gedichten nichts anfangen können. Und das ist auch vollkommen in Ordnung so. Der Hauptgrund für die Abneigung gegenüber Gedichten liegt wohl im Schulunterricht, in dem die Dinger bis zum K... auseinandergenommen werden. Jambus, Trochäus, Anapher, Alliteration, Paarreim... mich selbst schaudert's da. Deshalb nehme ich Dir Dein Unbehagen auch kein bisschen übel. Ich selbst habe nur dadurch, dass ich selber Gedichte schreibe, inzwischen einen anderen Blick auf das Thema!
Aber ist natürlich klar: Das ist Geschmackssache.
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29.11.2008 | 14:42 Uhr
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Rombach : @voegi
die gschmackliche abneigung gegenüber deines Gedichts in den Bezug zu der Abneigung von Jamben, Trochäen, Paarreihmen, Annaphern oder Epipher zu stellen ist dann doch etwas sehr weit hergeholt ^^ Auch wenn die Kritik von foo300und1 viel zu überzogen ist und die Einschätzung, dass dieses Gedicht nur sechstklässler Niveau habe, quatsch ist, ist sie insofern verständlich, als dass dein Gedicht kein lyrisches Meisterwerk ist....
Aber wie in meinem letzten Comment geschrieben ist das nicht weiter schlimm ;)
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29.11.2008 | 14:46 Uhr
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Voegi :
Na ein lyrisches Meisterwerk sollte es auch gar nicht sein. Dafür ist ja auch das Thema zu profan...
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29.11.2008 | 14:50 Uhr
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Rombach : @voegi
Ich möchte mich nicht mit dir darüber streiten, ob man nicht ein lyrisches Meisterwerk zu diesem Thema machen könnte...:D:D:D
wäre doch mal eine Herausforderung für dich, wenn du so gerne Gedichte schreibst...obwohl du dann, gemessen an der Abneigung gegen Gedichts-Hokuspokus wohl nicht blogger-könig wirst
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29.11.2008 | 19:27 Uhr
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der Blog der ist dir doch gelungen ;P
Kurz, Knackig, witzig, trotzdem gehaltvoll und ein perfektes Beispiel, dass sich Sachlichkeit eben auch weich verpacken lässt.
Die Kritik hier ist für mich nicht nachvollziehbar, aber ein Beweis, dass Lyrik anscheinend doch Geschmackssache bleibt, egal mit welchem Thema man sie spickt :D