13.11.2008 um 18:02 Uhr
Der bessere van der Vaart
Abgedinnert vom 13.11.2008
Der russische Irrwisch Andrej Arshavin möchte sich ja seit einiger Zeit klubmäßig verändern und Zenit St. Petersburg zugunsten seiner großen Liebe den Rücken kehren, was er die Welt mit immer größerem Nachdruck wissen lässt. So weit, so okay. Was mich jedoch verwundert, ist die enorme emotionale Flexibilität des Andrej Arshavin. Innerhalb weniger Wochen hat er sich bis über beide Ohren in gleich vier verschiedene Klubs verliebt. Das ist höchst beachtlich, wie ich finde.
Intensive Flirts mit den Spurs, mit Barca, mit Bayern, mit Real, und das in so kurzer Zeit, das ist nicht schlecht, das muss man zugeben, damit hat sich Andrej Arshavin quasi von jetzt auf gleich zum besseren Rafael van der Vaart gemausert. Denn der sympathische Geschäftsmann aus Holland hatte ja nur drei heftige Techtelmechtel am Laufen, einerseits mit Valencia und Real, andererseits, weil er ja unbedingt nach Spanien wollte, mit Juve - und das über einen viel längeren Zeitraum hinweg.
Andrej Arshavin ist also der weitaus umtriebigere Aufreißer, Tottenham, Barcelona, Madrid und München, der Mann kommt gut rum, und es dürfte keine Frage sein, ohne einen echten Top-Berater ist so etwas heutzutage doch gar nicht zu bewerkstelligen. Ich stelle mir das so vor: Andrej Arshavins Berater hat da also so ein Einheits-Fax, das er alle paar Wochen an alle Pressekontakte rausfaxt. Der Text ist immer derselbe, nur der Klub und das Datum werden ausgetauscht, und der Text geht ungefähr so:
Liebe Freunde von der Presse,
ich Andrej Arshavin, ein sehr sehr guter Stürmer des russischen Spitzenklubs Zenit St. Petersburg, bekannt aus Uefa Cup, Champions League und EM, wechselwillig und im besten Alter, nehme hiermit Bezug auf alle Gerüchte, die es gibt:
[Team XY] ist ein europäischer Spitzenklub und eine der besten Mannschaften der Welt. Von [Team XY] umworben zu sein, ist eine große Ehre für mich. Es erfüllt mich mit großem Stolz, wenn die Verantwortlichen von [Team XY] auf mich aufmerksam wurden.
Die [Liga XY] war schon immer meine Lieblingsliga, die ich regelmäßig mit großem Interesse verfolge. Wenn [Team XY] mich wirklich haben will, wie könnte ich da nein sagen? Ich liebe [Team XY], es ist mein großer Traum, für [Team XY] zu spielen.
Ich möchte mich mit den Besten der Welt messen und eines Tages die Champions League gewinnen. Außerdem möchte ich dringend weg aus Petersburg, es ist sowas von arschkalt hier, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen! Ich brauche endlich Sonne!
Für weitere Auskünfte und noch deutlichere Liebesbekundungen stehe ich euch jederzeit gern zur Verfügung. Ruft einfach an, die Nummer habt ihr ja. Wäre echt super, wenn ihr was für mich machen könnt, muss wirklich dringend weg hier!
Liebe Grüße,
euer Andrej
Diesen Text hat Andrej Arshavins Berater also innerhalb weniger Wochen an die genannten vier Top-Klubs rausgejagt, anders kann ich mir das ja gar nicht vorstellen, und wer weiß, wie hoch die Dunkelziffer ist, an wen das Fax noch so alles rausgegangen ist. Und ich finde das stark und löblich, denn in Zeiten wie diesen kommen auch Topprofis nicht mehr um Massenbewerbungen drumrum. Gute Jobs sind rar gesät. Und ich bin mir sicher: Irgendwann wird jemand anbeißen. Gutes Personal ist schließlich auch höchst selten.
Der russische Irrwisch Andrej Arshavin möchte sich ja seit einiger Zeit klubmäßig verändern und Zenit St. Petersburg zugunsten seiner großen Liebe den Rücken kehren, was er die Welt mit immer größerem Nachdruck wissen lässt. So weit, so okay. Was mich jedoch verwundert, ist die enorme emotionale Flexibilität des Andrej Arshavin. Innerhalb weniger Wochen hat er sich bis über beide Ohren in gleich vier verschiedene Klubs verliebt. Das ist höchst beachtlich, wie ich finde.
Intensive Flirts mit den Spurs, mit Barca, mit Bayern, mit Real, und das in so kurzer Zeit, das ist nicht schlecht, das muss man zugeben, damit hat sich Andrej Arshavin quasi von jetzt auf gleich zum besseren Rafael van der Vaart gemausert. Denn der sympathische Geschäftsmann aus Holland hatte ja nur drei heftige Techtelmechtel am Laufen, einerseits mit Valencia und Real, andererseits, weil er ja unbedingt nach Spanien wollte, mit Juve - und das über einen viel längeren Zeitraum hinweg.
Andrej Arshavin ist also der weitaus umtriebigere Aufreißer, Tottenham, Barcelona, Madrid und München, der Mann kommt gut rum, und es dürfte keine Frage sein, ohne einen echten Top-Berater ist so etwas heutzutage doch gar nicht zu bewerkstelligen. Ich stelle mir das so vor: Andrej Arshavins Berater hat da also so ein Einheits-Fax, das er alle paar Wochen an alle Pressekontakte rausfaxt. Der Text ist immer derselbe, nur der Klub und das Datum werden ausgetauscht, und der Text geht ungefähr so:
Liebe Freunde von der Presse,
ich Andrej Arshavin, ein sehr sehr guter Stürmer des russischen Spitzenklubs Zenit St. Petersburg, bekannt aus Uefa Cup, Champions League und EM, wechselwillig und im besten Alter, nehme hiermit Bezug auf alle Gerüchte, die es gibt:
[Team XY] ist ein europäischer Spitzenklub und eine der besten Mannschaften der Welt. Von [Team XY] umworben zu sein, ist eine große Ehre für mich. Es erfüllt mich mit großem Stolz, wenn die Verantwortlichen von [Team XY] auf mich aufmerksam wurden.
Die [Liga XY] war schon immer meine Lieblingsliga, die ich regelmäßig mit großem Interesse verfolge. Wenn [Team XY] mich wirklich haben will, wie könnte ich da nein sagen? Ich liebe [Team XY], es ist mein großer Traum, für [Team XY] zu spielen.
Ich möchte mich mit den Besten der Welt messen und eines Tages die Champions League gewinnen. Außerdem möchte ich dringend weg aus Petersburg, es ist sowas von arschkalt hier, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen! Ich brauche endlich Sonne!
Für weitere Auskünfte und noch deutlichere Liebesbekundungen stehe ich euch jederzeit gern zur Verfügung. Ruft einfach an, die Nummer habt ihr ja. Wäre echt super, wenn ihr was für mich machen könnt, muss wirklich dringend weg hier!
Liebe Grüße,
euer Andrej
Diesen Text hat Andrej Arshavins Berater also innerhalb weniger Wochen an die genannten vier Top-Klubs rausgejagt, anders kann ich mir das ja gar nicht vorstellen, und wer weiß, wie hoch die Dunkelziffer ist, an wen das Fax noch so alles rausgegangen ist. Und ich finde das stark und löblich, denn in Zeiten wie diesen kommen auch Topprofis nicht mehr um Massenbewerbungen drumrum. Gute Jobs sind rar gesät. Und ich bin mir sicher: Irgendwann wird jemand anbeißen. Gutes Personal ist schließlich auch höchst selten.
Aufrufe: 3836 | Kommentare: 11 | Bewertungen: 18 | Erstellt:13.11.2008
ø 8.3
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@ manvanhell: was gibt es an diesem satz nicht zu verstehen? das ist einer der besten im ganzen text!