21.10.2009 um 13:45 Uhr
Der beste Schaaf aller Zeiten
Mitte letzter Saison rieben sich viele Trainingsbeobachter verwundert die Augen: Würde Werder Bremen tatsächlich der - zur Tradition gewordenen - Raute im Mittelfeld den Rücken kehren? Würden die Hansestädter wirklich auf die sogenannte Doppel-Sechs umstellen, die sie bislang gemieden hatten?
Der vermeintlich sture Schaaf änderte also nach über zehn Jahren sein System. Ein System, in dem die Raute der Inbegriff des Werderspiels war. Das ließ aufhorchen.
Schon länger diskutierte man darüber, ob die Raute noch zeitgemäß sei oder ob eine zusätzliche Absicherung nicht mehr Stabilität in das defensiv anfällige Bremer Spiel bringen würde.
Mit dem Abgang von Diego war der Tag schließlich gekommen. In der Vorbereitung wurde das neue System in jedem Testspiel praktiziert: Zwei Sechser und davor zwei offensive Außenspieler. Einen richtigen Spielmacher gab es nicht mehr.
Aber die Tests verliefen eher schleppend, die Mannschaft tat sich schwer mit dem neuen System. Und so war auch der Saisonstart schlecht: Werder kassierte eine 2:3-Heimniederlage gegen Eintracht Frankfurt. Bei vielen Werderfans ging die Angst um. Hatte man denn nichts aus der schwachen letzten Bundesligasaison gelernt?
Doch Schaaf zog die richtigen Lehren aus dem Spiel. Er kehrte zur altbewährten Raute zurück, die seitdem mit zwei defensivorientierten Akteuren und zwei Offensivkräften bestückt ist. Zudem agierte der eher zweikampfschwache Marko Marin als hängende Spitze. Zusammen mit Mesut Özil und Aaron Hunt rotiert er nun um den Stürmer Claudio Pizarro. Marin wurde somit von der „Last" der Defensivarbeit befreit. Und das Offensivquartett verschafft dem Bremer Angriff jetzt eine ungemeine Flexibilität, unberechenbar für die Gegner. Vorbei scheinen die Zeiten, in denen sich das gesamte Offensivspiel vornehmlich auf Diego konzentrierte.
Mit der defensiveren Grundordnung und der neuen Flexibilität hat es Schaaf geschafft, Werder wieder in die Erfolgsspur zurückzubringen. Und das in einer Art und Weise, die viele ihm nicht zugetraut hatten.
Zudem gelang es ihm, das wieder Disziplin in der Mannschaft herrscht. Schlagzeilen abseits des Platzes sind passé. Die Konzentration gilt allein dem Spielbetrieb. Dazu greift endlich wieder das Leistungsprinzip. Einen Platz im Kader muss man sich durch Leistung erarbeiten. Schaaf geht häufig mit einem 16-Mann-Kader in eine Bundesligapartie und straft dann schlechte Trainingsleistungen ab. Markus Rosenberg musste dies am Wochenende erfahren.
Thomas Schaaf hat sich weiterentwickelt und die richtigen Schlüsse aus der letztjährigen durchwachsenen Saison gezogen. Er beweist, dass sein Team nicht nur Offensivspektakel bieten kann, sondern ebenso mit ergebnisorientiertem Fußball Erfolg hat.
Nur Schaaf selbst würde das wohl anders sehen. Er würde mürrisch wie eh und je darauf hinweisen, dass man schon früher kompakt gestanden habe und dass es völlig egal sei, ob man die Raute oder die Doppel-Sechs praktizieren ließe. In dieser Hinsicht ist er sich also treu geblieben. Und das ist auch gut so!
Der vermeintlich sture Schaaf änderte also nach über zehn Jahren sein System. Ein System, in dem die Raute der Inbegriff des Werderspiels war. Das ließ aufhorchen.
Schon länger diskutierte man darüber, ob die Raute noch zeitgemäß sei oder ob eine zusätzliche Absicherung nicht mehr Stabilität in das defensiv anfällige Bremer Spiel bringen würde.
Mit dem Abgang von Diego war der Tag schließlich gekommen. In der Vorbereitung wurde das neue System in jedem Testspiel praktiziert: Zwei Sechser und davor zwei offensive Außenspieler. Einen richtigen Spielmacher gab es nicht mehr.
Aber die Tests verliefen eher schleppend, die Mannschaft tat sich schwer mit dem neuen System. Und so war auch der Saisonstart schlecht: Werder kassierte eine 2:3-Heimniederlage gegen Eintracht Frankfurt. Bei vielen Werderfans ging die Angst um. Hatte man denn nichts aus der schwachen letzten Bundesligasaison gelernt?
Doch Schaaf zog die richtigen Lehren aus dem Spiel. Er kehrte zur altbewährten Raute zurück, die seitdem mit zwei defensivorientierten Akteuren und zwei Offensivkräften bestückt ist. Zudem agierte der eher zweikampfschwache Marko Marin als hängende Spitze. Zusammen mit Mesut Özil und Aaron Hunt rotiert er nun um den Stürmer Claudio Pizarro. Marin wurde somit von der „Last" der Defensivarbeit befreit. Und das Offensivquartett verschafft dem Bremer Angriff jetzt eine ungemeine Flexibilität, unberechenbar für die Gegner. Vorbei scheinen die Zeiten, in denen sich das gesamte Offensivspiel vornehmlich auf Diego konzentrierte.
Mit der defensiveren Grundordnung und der neuen Flexibilität hat es Schaaf geschafft, Werder wieder in die Erfolgsspur zurückzubringen. Und das in einer Art und Weise, die viele ihm nicht zugetraut hatten.
Zudem gelang es ihm, das wieder Disziplin in der Mannschaft herrscht. Schlagzeilen abseits des Platzes sind passé. Die Konzentration gilt allein dem Spielbetrieb. Dazu greift endlich wieder das Leistungsprinzip. Einen Platz im Kader muss man sich durch Leistung erarbeiten. Schaaf geht häufig mit einem 16-Mann-Kader in eine Bundesligapartie und straft dann schlechte Trainingsleistungen ab. Markus Rosenberg musste dies am Wochenende erfahren.
Thomas Schaaf hat sich weiterentwickelt und die richtigen Schlüsse aus der letztjährigen durchwachsenen Saison gezogen. Er beweist, dass sein Team nicht nur Offensivspektakel bieten kann, sondern ebenso mit ergebnisorientiertem Fußball Erfolg hat.
Nur Schaaf selbst würde das wohl anders sehen. Er würde mürrisch wie eh und je darauf hinweisen, dass man schon früher kompakt gestanden habe und dass es völlig egal sei, ob man die Raute oder die Doppel-Sechs praktizieren ließe. In dieser Hinsicht ist er sich also treu geblieben. Und das ist auch gut so!
Aufrufe: 1951 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 1 | Erstellt:21.10.2009
ø 7.0
KOMMENTARE
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22.10.2009 | 00:17 Uhr
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adriano_leite :
gut erkannt, aber zu knapp... es werden keine typischen spielzüge genannt, die deine these belegen können und auch marins aufschwung in diesem system lässt du außen vor... 7p.
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