02.03.2011 um 14:54 Uhr
Deutschlands Torwart No.1
Teil 1:
Der neue-deutsche Keeper
Die deutsche Bundesliga befindet sich im Umbruch. Aufgrund guten Managements und toller Jugendarbeit ist die deutsche Elite-Liga attraktiver als je zuvor.
Außerdem entscheiden sich immer mehr ausländische Top-Stars für das Trikot unserer Bundesliga-Clubs, statt für Primera Division oder der Premier League.
Nicht umsonst fühlen sich Spieler wie Robben, Ribery, Raul und Co in deutschen Gefilden pudelwohl.
Doch auf einer Position müssen sich die deutschen Vereine seit längerem schon keine Sorgen machen.
Bei den Torhütern.
Und das aufgrund der hohen Priorität der Torwart-Position in Deutschlands Jugendausbildung und den großen Vorbildern.
Großen Anteil an dieser Entwicklung haben auch die starken deutschen Torwart-Trainer. Meistens sind das ehemalige Spitzentorhüter. Spätestens seitdem die Katze von Anzing, Sepp Meier, vom ewigen Bayern-Schlussmann zum herausragenden Torwarttrainer mutierte. Dank dessen speziellen Torwart-Trainings, durch das ein gewisses Torwartalent namens Oliver Kahn zum Welttorhüter reifete, blieb bei den Bayern über Jahrzehnte hinweg der Kasten sauber. Meistens!
Einige gute Torhüter der Bundesliga gingen auch durch die Torwart-Ausbildung des Lauterer Torwart-Trainers Gerald Ehrmann.
Und die Pfälzer Torhüter-Produktion läuft unaufhaltsam weiter:
Nach Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund), Tim Wiese (Werder Bremen) und Florian Fromlowitz (Hannover 96) formt Ehrmann nun Tobias Sippel (22 Jahre), den nächsten Keeper von großem Format.
Bis zur WM 2006 setzten die Vereine im Kasten noch vermehrt auf erfahrene, "laut"-sprechende Keeper und Typen mit Ausstrahlung.
Als Keeper-Koryphäen wie Oliver Kahn, Jens Lehmann, Andy Köpke und Harald Schumacher scheinbar bis ins Greisenalter die Stürmer der Liga zur Weißglut trieben.
Nun findet durch das immer schnellere und dadurch athletischere Spiel ein Umdenken statt.
Deswegen muss der "neue-deutsche" Keeper mehr körperliche Fitness und Strafraumbeherrschung als je zuvor mitbringen. Viel Wert wird auch auf einen mitspielenden Keeper gelegt. Der sollte in bester Libero-Manier das Spiel lesen und im richtigen Moment aus dem Kasten eilen und den Winkel verkürzen oder den Ball vor dem heran eilenden Stürmer(n) abfangen.
Direkt nach dem abgefangenen Ball kann er je nach Bedarf und Situation den eigenen Angriff einleiten.
Vergleichbar ist das mit einem abgeschlossenen Angriff beim Handball. Der verteidigende Keeper nimmt den Ball sofort auf und leitet den Angriff der eigenen Mannschaft ein. Ob mit einem langen Ball oder dem direkten Kurzpass zum nächsten Mann spielt hierbei keine Rolle.
Vor allem in dieser Saison wird bei vielen Bundesligavereinen das Umdenken im Bezug auf das Torwart-Alter extrem deutlich.
So standen zu Beginn der Saison zwar einige ältere Schlussmänner in den Stammaufstellungen. Doch dies änderte sich sehr schnell:
(Quelle: Kicker)
Prominentestes Beispiel hierfür ist der Rekordmeister. Obwohl der 36-jährige Hans-Jörg Butt nicht erst in der letzten Saison bewiesen hatte, dass er für die Bayern fast unersetzlich ist, durfte er seit Rückrunden-Beginn auf der wohl teuersten Ersatzbank der Liga Platz nehmen.
Stattdessen strahlt momentan Thomas Kraft (22 Jahre) im Tor der Münchner unglaublich viel Ruhe und Gelassenheit aus.
Das Wechseltheater um Neuer lässt den jungen "Protz", wie er von seinen Mitspielern genannt wird, noch relativ kalt. Aber das kann sich auch noch ändern.
Kurioser als der Aufstieg von Kraft bei den Bayern jedoch, liest sich die jüngste Torhüter-Historie des 1.FC Köln:
Beim FC hütet seit der Winterpause Michael Rensing, seines Zeichen ausgemusterter Bayern-Goalie, das Gehäuse.
Rensing kam zwar trotz kurzzeitiger Bundesliga-Abstinenz als Notlösung für den schwächelnden Oldie Mondragon in die Geisbock-Startelf und steht da als überragender Rückhalt wie kein anderer Kölner für den aktuellen Aufwärtstrend des Traditionsklubs.
Und das obwohl der FC vor der Saison noch ganz andere Optionen hatte.
Der zu Saisonbeginn zum FC St. Pauli ausgeliehene Thomas Kessler ist mit seinen 25 Jahren aus dem Tor der Hamburger nicht mehr weg zu denken und rettete den Freibeutern der Liga so manchen Punkt. Seine Leihe vom 1.FC Köln läuft noch bis 2012. Bis dahin darf weiter gerätselt werden, ob er die Kölner Verantwortlichen mit seinen außergewöhnlichen Paraden überzeugen kann.
Schließlich steht Kessler schon seit 2000 beim FC unter Vertrag.
Ein weiterer "Kölner Bu", der außerhalb des Ruhrpotts für Schlagzeilen sorgt, ist der Hannoveraner Ron Robert Zieler (22). Der ist nach seinem Intermezzo auf der Insel und einigen Drittliga-Einsätzen momentan die Nummer Eins bei 96 und macht seit Rückrundenstart mit tollen Leistungen auf sich aufmerksam. Der nur zwei Jahre ältere Florian Fromlowitz scheint beim Bundesliga-Dritten dagegen kurz vor dem Absprung, da Trainer Slomka auf Zielers hervorragende Strafraumbeherrschung und dessen aktives Mitspielen wohl nicht mehr verzichten will.
Bemerkenswert war schon, dass Zieler auf dem Mannschaftsfoto im Juli in der goldenen Mitte zwischen Fromlowitz und Miller saß.
Dort, wo normalerweise die Nummer Eins Platz nimmt. Auf seinem Rücken trägt er jedoch die
Nummer 20. Doch wahrscheinlich nicht mehr lange...
Ach ja, geboren ist er übrigens in Köln, wo er auch bis 2005 spielte.
Ein weiteres deutsches Torwart-Talent hat der SC Freiburg in seinen Reihen - Oliver Baumann.
Und da SC-Coach Robin Dutt vermehrt auf Talente aus der eigenen Jugend setzt, hat Baumann (20) seit dem dritten Spieltag den Platz des Franzosen Simon Pouplin (25) an sich gerissen. Der wird ihn wahrscheinlich, auch aufgrund einer langwierigen Sprunggelenks-Verletzung, nicht so schnell wieder ablösen.
Endlich fündig geworden auf der Suche nach einem "zweiten" Jens Lehmann scheint der VFB Stuttgart.
Denn Sven Ulreich hat sich, trotz zuletzt fehlender Rückendeckung des VFB-Trainerteams um Bruno Labbadia, aufgrund der Unterstützung der eigenen Fans und eigener Motivation zum Stammkeeper der Schwaben entwickelt.
Auf deren anfängliche Kritik antwortete er mit Riesentaten z.B. in der Europa-League gegen Benfica Lissabon. Beim 2:0 Sieg am letzten Spieltag gegen Eintracht Frankfurt bekam er dann auch endlich von seinen Vorderleuten Unterstützung und sein Einsatz zahlte sich aus.
"Jung und erfahren gibt es im Fußball nicht. Das gibt es nur auf dem Straßenstrich", äußerte sich Ulreich mit ernstem Gesichtsausdruck gegenüber der Bild , zur scheinbar endlosen Torwart-Diskussion beim VFB.
Teil 2 ! Teil 2 ! Teil 2 ! Teil 2 ! Teil 2!
Der neue-deutsche Keeper
Die deutsche Bundesliga befindet sich im Umbruch. Aufgrund guten Managements und toller Jugendarbeit ist die deutsche Elite-Liga attraktiver als je zuvor.
Außerdem entscheiden sich immer mehr ausländische Top-Stars für das Trikot unserer Bundesliga-Clubs, statt für Primera Division oder der Premier League.
Nicht umsonst fühlen sich Spieler wie Robben, Ribery, Raul und Co in deutschen Gefilden pudelwohl.
Doch auf einer Position müssen sich die deutschen Vereine seit längerem schon keine Sorgen machen.
Bei den Torhütern.
Und das aufgrund der hohen Priorität der Torwart-Position in Deutschlands Jugendausbildung und den großen Vorbildern.
Großen Anteil an dieser Entwicklung haben auch die starken deutschen Torwart-Trainer. Meistens sind das ehemalige Spitzentorhüter. Spätestens seitdem die Katze von Anzing, Sepp Meier, vom ewigen Bayern-Schlussmann zum herausragenden Torwarttrainer mutierte. Dank dessen speziellen Torwart-Trainings, durch das ein gewisses Torwartalent namens Oliver Kahn zum Welttorhüter reifete, blieb bei den Bayern über Jahrzehnte hinweg der Kasten sauber. Meistens!
Einige gute Torhüter der Bundesliga gingen auch durch die Torwart-Ausbildung des Lauterer Torwart-Trainers Gerald Ehrmann.
Und die Pfälzer Torhüter-Produktion läuft unaufhaltsam weiter:
Nach Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund), Tim Wiese (Werder Bremen) und Florian Fromlowitz (Hannover 96) formt Ehrmann nun Tobias Sippel (22 Jahre), den nächsten Keeper von großem Format.
Bis zur WM 2006 setzten die Vereine im Kasten noch vermehrt auf erfahrene, "laut"-sprechende Keeper und Typen mit Ausstrahlung.
Als Keeper-Koryphäen wie Oliver Kahn, Jens Lehmann, Andy Köpke und Harald Schumacher scheinbar bis ins Greisenalter die Stürmer der Liga zur Weißglut trieben.
Nun findet durch das immer schnellere und dadurch athletischere Spiel ein Umdenken statt.
Deswegen muss der "neue-deutsche" Keeper mehr körperliche Fitness und Strafraumbeherrschung als je zuvor mitbringen. Viel Wert wird auch auf einen mitspielenden Keeper gelegt. Der sollte in bester Libero-Manier das Spiel lesen und im richtigen Moment aus dem Kasten eilen und den Winkel verkürzen oder den Ball vor dem heran eilenden Stürmer(n) abfangen.
Direkt nach dem abgefangenen Ball kann er je nach Bedarf und Situation den eigenen Angriff einleiten.
Vergleichbar ist das mit einem abgeschlossenen Angriff beim Handball. Der verteidigende Keeper nimmt den Ball sofort auf und leitet den Angriff der eigenen Mannschaft ein. Ob mit einem langen Ball oder dem direkten Kurzpass zum nächsten Mann spielt hierbei keine Rolle.
Vor allem in dieser Saison wird bei vielen Bundesligavereinen das Umdenken im Bezug auf das Torwart-Alter extrem deutlich.
So standen zu Beginn der Saison zwar einige ältere Schlussmänner in den Stammaufstellungen. Doch dies änderte sich sehr schnell:
(Quelle: Kicker)
Prominentestes Beispiel hierfür ist der Rekordmeister. Obwohl der 36-jährige Hans-Jörg Butt nicht erst in der letzten Saison bewiesen hatte, dass er für die Bayern fast unersetzlich ist, durfte er seit Rückrunden-Beginn auf der wohl teuersten Ersatzbank der Liga Platz nehmen.
Stattdessen strahlt momentan Thomas Kraft (22 Jahre) im Tor der Münchner unglaublich viel Ruhe und Gelassenheit aus.
Das Wechseltheater um Neuer lässt den jungen "Protz", wie er von seinen Mitspielern genannt wird, noch relativ kalt. Aber das kann sich auch noch ändern.
Kurioser als der Aufstieg von Kraft bei den Bayern jedoch, liest sich die jüngste Torhüter-Historie des 1.FC Köln:
Beim FC hütet seit der Winterpause Michael Rensing, seines Zeichen ausgemusterter Bayern-Goalie, das Gehäuse.
Rensing kam zwar trotz kurzzeitiger Bundesliga-Abstinenz als Notlösung für den schwächelnden Oldie Mondragon in die Geisbock-Startelf und steht da als überragender Rückhalt wie kein anderer Kölner für den aktuellen Aufwärtstrend des Traditionsklubs.
Und das obwohl der FC vor der Saison noch ganz andere Optionen hatte.
Der zu Saisonbeginn zum FC St. Pauli ausgeliehene Thomas Kessler ist mit seinen 25 Jahren aus dem Tor der Hamburger nicht mehr weg zu denken und rettete den Freibeutern der Liga so manchen Punkt. Seine Leihe vom 1.FC Köln läuft noch bis 2012. Bis dahin darf weiter gerätselt werden, ob er die Kölner Verantwortlichen mit seinen außergewöhnlichen Paraden überzeugen kann.
Schließlich steht Kessler schon seit 2000 beim FC unter Vertrag.
Ein weiterer "Kölner Bu", der außerhalb des Ruhrpotts für Schlagzeilen sorgt, ist der Hannoveraner Ron Robert Zieler (22). Der ist nach seinem Intermezzo auf der Insel und einigen Drittliga-Einsätzen momentan die Nummer Eins bei 96 und macht seit Rückrundenstart mit tollen Leistungen auf sich aufmerksam. Der nur zwei Jahre ältere Florian Fromlowitz scheint beim Bundesliga-Dritten dagegen kurz vor dem Absprung, da Trainer Slomka auf Zielers hervorragende Strafraumbeherrschung und dessen aktives Mitspielen wohl nicht mehr verzichten will.
Bemerkenswert war schon, dass Zieler auf dem Mannschaftsfoto im Juli in der goldenen Mitte zwischen Fromlowitz und Miller saß.
Dort, wo normalerweise die Nummer Eins Platz nimmt. Auf seinem Rücken trägt er jedoch die
Nummer 20. Doch wahrscheinlich nicht mehr lange...
Ach ja, geboren ist er übrigens in Köln, wo er auch bis 2005 spielte.
Ein weiteres deutsches Torwart-Talent hat der SC Freiburg in seinen Reihen - Oliver Baumann.
Und da SC-Coach Robin Dutt vermehrt auf Talente aus der eigenen Jugend setzt, hat Baumann (20) seit dem dritten Spieltag den Platz des Franzosen Simon Pouplin (25) an sich gerissen. Der wird ihn wahrscheinlich, auch aufgrund einer langwierigen Sprunggelenks-Verletzung, nicht so schnell wieder ablösen.
Endlich fündig geworden auf der Suche nach einem "zweiten" Jens Lehmann scheint der VFB Stuttgart.
Denn Sven Ulreich hat sich, trotz zuletzt fehlender Rückendeckung des VFB-Trainerteams um Bruno Labbadia, aufgrund der Unterstützung der eigenen Fans und eigener Motivation zum Stammkeeper der Schwaben entwickelt.
Auf deren anfängliche Kritik antwortete er mit Riesentaten z.B. in der Europa-League gegen Benfica Lissabon. Beim 2:0 Sieg am letzten Spieltag gegen Eintracht Frankfurt bekam er dann auch endlich von seinen Vorderleuten Unterstützung und sein Einsatz zahlte sich aus.
"Jung und erfahren gibt es im Fußball nicht. Das gibt es nur auf dem Straßenstrich", äußerte sich Ulreich mit ernstem Gesichtsausdruck gegenüber der Bild , zur scheinbar endlosen Torwart-Diskussion beim VFB.
Teil 2 ! Teil 2 ! Teil 2 ! Teil 2 ! Teil 2!
Aufrufe: 15593 | Kommentare: 13 | Bewertungen: 12 | Erstellt:02.03.2011
ø 7.2
KOMMENTARE
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06.03.2011 | 11:57 Uhr
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MonkeyMan :
@ quaresma: weiß zwar nich was das video über unsere keeper sagt, aber du wirst es schon wissen... waisted my time
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06.03.2011 | 16:20 Uhr
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Schöner Blog mit ein paar kleinen "Schöhnheitsfehlern" und teilweise ein wenig spekulativ, was aber wirklich nicht weiter schlimm ist.
Dat passt schon, hasse jut jemacht!
Mein Favorit: Baumann würd mich freuen von dem noch viel zu hören.
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24.03.2011 | 00:41 Uhr
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Hoffentlich hats der Sepp noch net gelesen, aber der hätte bestimmt gleich kommentiert.
Schade, dass er nicht mehr aktiv ist. Nur weil ein gewisser Herr Klinsmann mal wieder ein Exempel statuieren musste. Der hat bei den Bayern in knapp einem Jahr so viel kaputt gemacht. Keiner fragt mehr nach seinen erfolgreichen Jahren als aktiver 18er im Bayern Sturm.
Ich denke schon, dass in Freiburg auf Baumann gebaut wird.
Aber das wird sich abzeichnen. Denn Schnitzer hat sich unser U21-Keeper bisher kaum geleistet.
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