Titellos in Europa
Die Wirklichkeit in der Bundesliga
Ich bin kein Motzki, kein Schlechtredner, niemand, der Haare in der Suppe sucht. Aber der Hype um die Bundesliga ging mir bei Ansicht der k. o.-Spiele in Europa League und Champions League im Februar und März, wie sag ich dasauf den Sack.
Die totale Dominanz
Sieben Europacupstarter aus der Bundesliga begannen im August 2012 die Reise über den Kontinent. Als die Weihnachtsbäume standen, waren noch dabeitusch: SIEBEN. Sieben deutsche Clubs überwinterten im europäischen Wettbewerb. Das gabs noch nie und die Euphorie hätte kaum größer sein können. Die Bundesliga auf dem Weg zurück an Europas Spitze. Frankreich ist keine Konkurrenz, Italien hat man längst hinter sich gelassen, in Spanien bricht innerhalb der nächsten fünf Jahre sowieso die halbe Liga unter der (Steuer)Schuldenlast zusammen und die englische Premier League mit ihren degenerierten Scheich- und Oligarchenclubs wirds auch noch erkennen: am deutschen Vereinswesen wird die Fußballwelt genesen. Und dann kommt ja auch noch das financial fair play. Franz Beckenbauer hätte wohl gesagt: es tut mir leid für die anderen, aber die Bundesliga ist auf Jahre unschlagbar.
Die totale Ernüchterung
Die Weihnachtsbäume sind entsorgt, die ersten Knospen recken dem Spätwinter ihr Haupt entgegen und die Monate Februar und März kann man aus Sicht des deutschen Fußballs nur als (fast) totales Desaster bezeichnen. Grausam liest sich vor allem die Bilanz in der Europa League. Nicht nur verabschiedeten sich drei der vier deutschen Starter sang- und klanglos im Sechzehntelfinale. In den insgesamt zehn Hin- und Rückspielen in der Zwischenrunde und im Achtelfinale gab es einen, in Worten EINEN Sieg. Stuttgart überwältigte den ruhmreichen, 1988 per Fusion entstandenen KRC Genk unwiderstehlich mit 2:0.
Nun wäre das weiter nicht schlimm, hätten die deutschen Vertreter Lospech in Serie gehabt und wären auf Champions-League-Absteiger oder wenigstens Teams mit Champions-League-Potential getroffen, die sich aus welchen Gründen auch immer im zweiten europäischen Wettbewerb verlaufen hätten. Aber das Gegenteil ist richtig. Von den vier Gegnern hatte allenfalls Anschi Machatschkala (individuell) gehobenes Niveau. Gladbach blamierte sich gegen Lazio Rom. Die sind je nach Sichtweise vierte oder fünfte Kraft in der in Deutschland bestenfalls bemitleideten Serie A. Bayer Leverkusen, in der Bundesliga mit dem Anspruch, sich Reisen wie die nach Charkiw in der Vorrunde zu ersparen und nächstes Jahr im Bernabeu, Old Trafford und Nou Camp zu spielen, bekam vom biederen Benfica Lissabon zwei Lehrstunden in Sachen Effizienz.
Die Champions League? Von sechs Achtelfinalspielen (Hin und Rück) gewannen deutsche Teams zwei. Schalke, das sich selbst (nicht zu Unrecht) als dritte Kraft im deutschen Fußball sieht, verabschiedete sich ohne Sieg gegen einen der drei schwächsten Achtelfinalteilnehmer Galatasaray. Die Bayern blamierten sich nach ordentlichem Hinspiel gegen Arsenal, einen PL-Club, der weiß Gott schon bessere Zeiten gesehen hat, bis auf die Knochen. Einzig die Dortmunder Performance genügte vor allem zu Hause höheren Ansprüchen.
Ursachenforschung
Nun kann man an der Oberfläche kratzen, die Partien im einzelnen auseinandernehmen und mit den üblichen Ausreden verquirlen. Das geht dann so: Leverkusen hat mit der B-Elf gespielt und trotzdem mehr vom (Hin)Spiel gehabt, Stuttgarts Kader ist zu klein für drei Wettbewerbe, Gladbach spielt ohne das viel zitierte Rückgrat der Vorsaison und Hannover war trotz der Hinspielpleite nah dran (was immer das im binären k.o.-System bedeuten soll).
Die rhetorische Garnitur bildet dann das Gerede von den ungleichen Wettbewerbsbedingungen. Gern wird auf die überdimensionale Lazio-Verschuldung hingewiesen oder angeekelt mit dem Finger auf diesen fragwürdigen Milliardär aus einer Unruheprovinz Russlands gezeigt, der für Eto'os Gehalt mehr Geld ausgibt als Hannover und Gladbach für ihre Mannschaften zusammen. So bleibt man wenigstens moralischer Sieger.
Abgesehen davon, dass diese Larmoyanz überhaupt nicht weiterführt: Machatschkala war mitten in der Winterpause, alle anderen hatten schlichtweg nicht die Qualität, die viert- bis siebtplatzierten der nach Selbstverständnis mindestens drittbesten Liga Europas über 180 Minuten auszuschalten. Bei diesem kleinkarieren Gerede sollte man deshalb nicht haltmachen.
Die Wahrheit ist: die ganze Saison lang war längst nicht alles Gold, was glänzt. Das fing mit der verpassten CL-Quali der Gladbacher an, setzte sich über die Gruppenphase der Europa League bis in die k.o.-Runden fort. Von den (einschließlich Qualifikation) 30 Spielen bis zum Ende der Gruppenphase gewannen die deutschen Teilnehmer der EL 17 (56 %), in der Gruppenphase exakt die Hälfte der 24 Partien. Gruppensieger wurde nur Hannover 96. Einschließlich der Zwischenrunde und der beiden peinlichen Achtelfinalpleiten des VfB Stuttgart schrumpft die Statistik also auf 18 Siege aus 40 Spielen (45 %), gegen Fußballgiganten wie Helsingborg, Levante, Twente Enschede, Charkiw usw. usw..
Um Missverständnisse zu vermeiden: das ist durchaus eine anständige Bilanz. Aber wer die DFL bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit zum globalen Premiumprodukt auf Augenhöhe mit der PL und La Liga erklärt, muss sich schon anderes Anspruchsdenken gefallen lassen.
In der Champions League sieht die Bilanz zwar deutlich besser aus (11 Siege aus 18 Spielen=61 % in der Gruppenphase bzw. 14 aus 26 einschließlich Qualifikation und k.o.-Runde=54 %), wird allerdings deutlich aufgehübscht durch die überragende Dortmunder Vorrunde und die seien wir ehrlich eher nach EL aussehenden Gruppen der Bayern und der Schalker.
Der schmerzende Befund ist eindeutig. Die Bundesliga ist in der Breite einfach nicht konkurrenzfähig. Berti Vogts hätte wohl gesagt: es fehlt die Breite in der Spitze. Anders als bei der Nationalmannschaft fehlen auch keineswegs nur Nuancen. Das wird deutlich, wenn man sich die Bilanz der letzten Jahre vergegenwärtigt.
Die Bundesliga hat seit 2001 keinen Europapokal mehr geholt. Seit 2002 hat außer den Bayern nur Werder 2009 ein europäisches Finale erreicht. Außer den Bayern standen in den letzten zehn Jahren nur der FC Schalke und der HSV in einem europäischen Halbfinale. Spanien hat für diese Zeit mit Sevilla, Valencia, Espanol Barcelona, Bilbao und Atletico Madrid fünf verschiedene Europa League Sieger bzw. Finalisten aufzubieten. Vom Vorzeigeclub Barca ganz zu schweigen. Die PL hat seit 2005 jedes Jahr einen Champions League Finalisten gehabt. Drei verschiedene Clubs (ManU, Liverpool und Chelsea) haben den Henkelpott mit auf die Insel genommen. Im laufenden Jahr ist zwar erstmals seit fast 15 Jahren kein englischer Club im CL-Viertelfinale, zum Ausgleich hat man indessen gleich drei Clubs unter die letzten acht der EL gebracht.
Aber auch Ligen, auf die die Bundesliga nur herabschaut, haben offenbar mehr Fortune, wenn die ganz großen Preise vergeben werden. Portugal (FC Porto, Braga, Sporting Lissabon: zwei Titel, 4 Finalteilnahmen) oder Russland (St. Petersburg, ZSKA Moskau: 2 Titel) haben seit 2003 mehr gerissen als die Bundesliga.
Es fehlt ganz offensichtlich die Qualität, sich in der erweiterten europäischen Spitze durchzusetzen. Die Bundesliga ist einfach nicht so gut, wie sie glaubt. Was bleibt, ist die Hoffnung auf den FC Bayern und Borussia Dortmund. Auf dass von ihrem Glanz etwas auf die gesamte Liga abfallen möge. Das war im übrigen auch in den vergangenen Jahren so. Natürlich hat die Liga sich den vierten CL-Startplatz zurückgeholt. Aber wer hat denn bis in den fünf Jahren bis 2011 die Punkte geholt? Außer den besagten Halbfinalritten von Schalke (2011) und dem HSV (2009 und 2010) de facto nur der FC Bayern.
Warum??
Nun ist die große Ausgeglichenheit der Bundesliga ja kein Märchen. Nicht nur gefühlt kann hier tatsächlich jeder jeden schlagen. Die feel-good-stories in Mainz, Freiburg oder Hannover sind beredter Beleg dafür. Nur: das allein ist kein Qualitätsmerkmal. Die Landesliga Braunschweig ist auch ausgeglichen, aber der MTV Wolfenbüttel wird in absehbarer Zeit keinen Europapokal gewinnen.
Auch stimmt: im internationalen Vergleich wirtschaftet die Bundesliga seriös. Aber das tut der FC Porto (CL-Sieger 2004, EL-Sieger 2003 und 2011) auch.
Die Stadien in Deutschland sind schön, groß, modern und relativ sicher, ja, die Fankultur grundsätzlich vorbildlich. Nur führt der ewig wiederholte Hinweis darauf nicht weiter, wenn das von Problemfans belagerte, verschuldete Lazio in einem mehr oder weniger heruntergekommenen Stadion (das Olimpico gehört noch zu den besseren in Italien) beim Geisterspiel dem VfB Stuttgart die Grenzen aufzeigt.
Stolz verweist die Bundesliga auch auf die vorbildliche Nachwuchsarbeit. Und in der Tat war der Talentepool selten so groß wie heute. Aber der letzte Weltfußballer des Jahres mit deutschem Pass war Lothar Matthäus 1991, der letzte deutsche Fußballer des Jahres in Europa der noch in der DDR ausgebildete Matthias Sammer 1996.
Ausgeglichenheit an sich ist noch kein Qualitätsmerkmal und eine gute Infrastruktur steht zwar für nachhaltiges Wirtschaften, garantiert aber eben offenkundig keinen Erfolg. Und ständig neue 19-jährige hervorzubringen, die in der Bundesliga mithalten können, ist kein Ersatz für echte Weltstars. Woran also liegt es?
Spielerische Armut
Die Ausgeglichenheit in Deutschland beginnt in Wahrheit jenseits von München und vielleicht in Zukunft Dortmund. Niemand sonst will offiziell Meister werden, die verbale Zurückhaltung ist Dauerprogramm. Das Spiel zu machen, d. h. mit Durchschlagskraft zu gestalten, auch gegen einen tief stehenden Gegner Torchancen zu kreieren und zu nutzen, liegt den meisten Mannschaften in der Bundesliga nicht. 100 Heimsiege in 234 Spielen in der laufenden Saison sind Beleg dafür. Die Fähigkeit, ggf. auch ein bestimmtes Ergebnis durch das Aufsetzen von Druck zu erzwingen, ist im Europacup aber essentiell.
Wer am letzten Wochenende die unbeholfenen Hamburger Angriffsversuche gegen einen bestenfalls solide verteidigenden FC Augsburg mit ansehen musste, den wird das Grausen überkommen, dass der HSV in Schlagdistanz zur Champions League Qualifikation war (und ist). In Freiburg quasselt man jetzt schon davon, eine Europapokalteilnahme stelle ein Problem dar. Frankfurt mag ja eine tolle Saison spielen. Der Europapokal würde ein sportliches Massaker. Die Eintracht ist seit sechs Spielen ohne Sieg, hat nach 26 Spielen 39 Punkte und eine Tordifferenz von +2. Die totale Mainzer Blamage in der EL 2011 dürfte auch den Jüngeren noch in unguter Erinnerung sein. Die Bayern haben letzten Samstag sicher eins ihrer schwächeren Saisonspiele abgeliefert. Die Passivität des TabellenDRITTEN Leverkusen in einem Heimspiel war bei allem Respekt einfach erbärmlich. Es passt ins Bild, dass die relativ schwache Rückrunde der Werkself gerne mit der geänderten Wahrnehmung erklärt wird, die dazu führe, dass die Gegner tiefer stehen.
Regelkunde
Es wird in Deutschland nicht gern gehört, aber die deutschen Schiedsrichter haben den Anschluss an die moderne Regelauslegung verloren. In der Bundesliga wird einfach zu kleinlich gepfiffen. Pro Spiel werden in der Bundesliga in den letzten fünf Jahren ca. 32 Fouls gepfiffen, in der EL sind es 27, in der CL 25. Natürlich gibt es im Europacup keine verkrampften Abstiegsgipfel. Aber der Quervergleich zu anderen Ligen bestätigt die Tendenz. In England sind es 24 Fouls pro Spiel, auch in angeblichen Schwalbenpardiesen wie Italien (30) und Spanien (29) wird weniger gepfiffen.
Nun will wohl niemand behaupten, in der Bundesliga werde härter als sonst in Europa gespielt. Wo Schiedsrichter aus engen Zweikämpfen nicht heraushelfen, ist Durchsetzungsvermögen und Problemlösungskompetenz gefragt. Gerade in Unterzahlsituationen ist immer wieder zu beobachten, wie sich Spieler in Zangen geradezu hineinwerfen. In der Bundesliga wird das belohnt, in Europa eben nicht.
Die Spielzeit ist in der Bundesliga einfach zu kurz. Im Schnitt werden in Deutschland 2:05 Minuten nachgespielt. In England sind es 4:13 Minuten, in Italien 3:50 Minuten, in Spanien noch 3:23 Minuten und im Europapokal 3:34 Minuten. Zweite Halbzeiten mit fünf bis sechs Wechseln, mehreren Toren, aber nur 120 Sekunden Zugabe sind in Deutschland keine Seltenheit. Das Raunen in deutschen Stadien, wenn im internationalen Wettbewerb im Extremfall gerne auch mal fünf oder sechs Minuten extra angezeigt werden, ist immer wieder bezeichnend. Natürlich sind das letztlich Nuancen. Aber es ändert die Natur des Spiels. Wenn sich Spielverzögerungen lohnen, weil sie nicht geahndet werden, wird eben verzögert. Das Spiel wird langsamer, durch häufige Unterbrechungen ist es für die Defensivreihen einfacher, sich zu positionieren.
Standards
Der 19. Mai 2012 schmerzt noch heute. Nach 87 Minuten holt der fast schon dreist passive FC Chelsea im Finale dahoam den ersten Eckball. Der Rest ist GeschichteMata, Drogba, Tränendrüse frei. In Zeiten totaler Transparenz gewinnen Standardsituationen an Bedeutung. In Deutschland scheint man über Tore aus Standards mittlerweile fast die Nase zu rümpfen und entsprechend wenig Wert auf deren Training zu legen. Die Nationalmannschaft, die es ab 2010 schaffte, in zwei Jahren nicht eine Ecke in ein Tor zu verwandeln, ist hier Vorbild.
Natürlich ist ein herauskombiniertes Tor schöner anzugucken. Nur gutes Passspiel und vernünftig einstudierte Standards schließen sich nicht aus. So fiel nicht nur das Drogba-Tor, sondern auch das goldene Tor von Puyol im WM-Halbfinale 2010 und das 0:1 im Halbfinale gegen Italien bei der WM 2006. Die DFB-Elf dagegen lud mit einer der vielen ungefährlichen Flanken aus dem Viertelkreis Italien zum vorentscheidenden 0:2 im EM-Halbfinale 2012 ein, der FC Bayern hätte vor wenigen Tagen fast das Viertelfinale weggeworfen, weil man sich fünf Minuten vor Schluss per Ecke überrumpeln ließ. In der Bundesliga hat seit 2006 jede 38. (!) Ecke zum Erfolg geführt (= 2,6 %). Man kann das trainierenoder man kann es lassen.
Fazit
Die Bundesliga ist stark, aber sie hat Nachholbedarf, wenn sie wirklich die beste in Europa werden will. Die ständige Selbstbeweihräucherung und Nabelschau dürfen den Blick auf die Defizite nicht verstellen, die man Jahr für Jahr an den Ergebnissen ablesen kann.
Die totale Dominanz
Sieben Europacupstarter aus der Bundesliga begannen im August 2012 die Reise über den Kontinent. Als die Weihnachtsbäume standen, waren noch dabeitusch: SIEBEN. Sieben deutsche Clubs überwinterten im europäischen Wettbewerb. Das gabs noch nie und die Euphorie hätte kaum größer sein können. Die Bundesliga auf dem Weg zurück an Europas Spitze. Frankreich ist keine Konkurrenz, Italien hat man längst hinter sich gelassen, in Spanien bricht innerhalb der nächsten fünf Jahre sowieso die halbe Liga unter der (Steuer)Schuldenlast zusammen und die englische Premier League mit ihren degenerierten Scheich- und Oligarchenclubs wirds auch noch erkennen: am deutschen Vereinswesen wird die Fußballwelt genesen. Und dann kommt ja auch noch das financial fair play. Franz Beckenbauer hätte wohl gesagt: es tut mir leid für die anderen, aber die Bundesliga ist auf Jahre unschlagbar.
Die totale Ernüchterung
Die Weihnachtsbäume sind entsorgt, die ersten Knospen recken dem Spätwinter ihr Haupt entgegen und die Monate Februar und März kann man aus Sicht des deutschen Fußballs nur als (fast) totales Desaster bezeichnen. Grausam liest sich vor allem die Bilanz in der Europa League. Nicht nur verabschiedeten sich drei der vier deutschen Starter sang- und klanglos im Sechzehntelfinale. In den insgesamt zehn Hin- und Rückspielen in der Zwischenrunde und im Achtelfinale gab es einen, in Worten EINEN Sieg. Stuttgart überwältigte den ruhmreichen, 1988 per Fusion entstandenen KRC Genk unwiderstehlich mit 2:0.
Nun wäre das weiter nicht schlimm, hätten die deutschen Vertreter Lospech in Serie gehabt und wären auf Champions-League-Absteiger oder wenigstens Teams mit Champions-League-Potential getroffen, die sich aus welchen Gründen auch immer im zweiten europäischen Wettbewerb verlaufen hätten. Aber das Gegenteil ist richtig. Von den vier Gegnern hatte allenfalls Anschi Machatschkala (individuell) gehobenes Niveau. Gladbach blamierte sich gegen Lazio Rom. Die sind je nach Sichtweise vierte oder fünfte Kraft in der in Deutschland bestenfalls bemitleideten Serie A. Bayer Leverkusen, in der Bundesliga mit dem Anspruch, sich Reisen wie die nach Charkiw in der Vorrunde zu ersparen und nächstes Jahr im Bernabeu, Old Trafford und Nou Camp zu spielen, bekam vom biederen Benfica Lissabon zwei Lehrstunden in Sachen Effizienz.
Die Champions League? Von sechs Achtelfinalspielen (Hin und Rück) gewannen deutsche Teams zwei. Schalke, das sich selbst (nicht zu Unrecht) als dritte Kraft im deutschen Fußball sieht, verabschiedete sich ohne Sieg gegen einen der drei schwächsten Achtelfinalteilnehmer Galatasaray. Die Bayern blamierten sich nach ordentlichem Hinspiel gegen Arsenal, einen PL-Club, der weiß Gott schon bessere Zeiten gesehen hat, bis auf die Knochen. Einzig die Dortmunder Performance genügte vor allem zu Hause höheren Ansprüchen.
Ursachenforschung
Nun kann man an der Oberfläche kratzen, die Partien im einzelnen auseinandernehmen und mit den üblichen Ausreden verquirlen. Das geht dann so: Leverkusen hat mit der B-Elf gespielt und trotzdem mehr vom (Hin)Spiel gehabt, Stuttgarts Kader ist zu klein für drei Wettbewerbe, Gladbach spielt ohne das viel zitierte Rückgrat der Vorsaison und Hannover war trotz der Hinspielpleite nah dran (was immer das im binären k.o.-System bedeuten soll).
Die rhetorische Garnitur bildet dann das Gerede von den ungleichen Wettbewerbsbedingungen. Gern wird auf die überdimensionale Lazio-Verschuldung hingewiesen oder angeekelt mit dem Finger auf diesen fragwürdigen Milliardär aus einer Unruheprovinz Russlands gezeigt, der für Eto'os Gehalt mehr Geld ausgibt als Hannover und Gladbach für ihre Mannschaften zusammen. So bleibt man wenigstens moralischer Sieger.
Abgesehen davon, dass diese Larmoyanz überhaupt nicht weiterführt: Machatschkala war mitten in der Winterpause, alle anderen hatten schlichtweg nicht die Qualität, die viert- bis siebtplatzierten der nach Selbstverständnis mindestens drittbesten Liga Europas über 180 Minuten auszuschalten. Bei diesem kleinkarieren Gerede sollte man deshalb nicht haltmachen.
Die Wahrheit ist: die ganze Saison lang war längst nicht alles Gold, was glänzt. Das fing mit der verpassten CL-Quali der Gladbacher an, setzte sich über die Gruppenphase der Europa League bis in die k.o.-Runden fort. Von den (einschließlich Qualifikation) 30 Spielen bis zum Ende der Gruppenphase gewannen die deutschen Teilnehmer der EL 17 (56 %), in der Gruppenphase exakt die Hälfte der 24 Partien. Gruppensieger wurde nur Hannover 96. Einschließlich der Zwischenrunde und der beiden peinlichen Achtelfinalpleiten des VfB Stuttgart schrumpft die Statistik also auf 18 Siege aus 40 Spielen (45 %), gegen Fußballgiganten wie Helsingborg, Levante, Twente Enschede, Charkiw usw. usw..
Um Missverständnisse zu vermeiden: das ist durchaus eine anständige Bilanz. Aber wer die DFL bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit zum globalen Premiumprodukt auf Augenhöhe mit der PL und La Liga erklärt, muss sich schon anderes Anspruchsdenken gefallen lassen.
In der Champions League sieht die Bilanz zwar deutlich besser aus (11 Siege aus 18 Spielen=61 % in der Gruppenphase bzw. 14 aus 26 einschließlich Qualifikation und k.o.-Runde=54 %), wird allerdings deutlich aufgehübscht durch die überragende Dortmunder Vorrunde und die seien wir ehrlich eher nach EL aussehenden Gruppen der Bayern und der Schalker.
Der schmerzende Befund ist eindeutig. Die Bundesliga ist in der Breite einfach nicht konkurrenzfähig. Berti Vogts hätte wohl gesagt: es fehlt die Breite in der Spitze. Anders als bei der Nationalmannschaft fehlen auch keineswegs nur Nuancen. Das wird deutlich, wenn man sich die Bilanz der letzten Jahre vergegenwärtigt.
Die Bundesliga hat seit 2001 keinen Europapokal mehr geholt. Seit 2002 hat außer den Bayern nur Werder 2009 ein europäisches Finale erreicht. Außer den Bayern standen in den letzten zehn Jahren nur der FC Schalke und der HSV in einem europäischen Halbfinale. Spanien hat für diese Zeit mit Sevilla, Valencia, Espanol Barcelona, Bilbao und Atletico Madrid fünf verschiedene Europa League Sieger bzw. Finalisten aufzubieten. Vom Vorzeigeclub Barca ganz zu schweigen. Die PL hat seit 2005 jedes Jahr einen Champions League Finalisten gehabt. Drei verschiedene Clubs (ManU, Liverpool und Chelsea) haben den Henkelpott mit auf die Insel genommen. Im laufenden Jahr ist zwar erstmals seit fast 15 Jahren kein englischer Club im CL-Viertelfinale, zum Ausgleich hat man indessen gleich drei Clubs unter die letzten acht der EL gebracht.
Aber auch Ligen, auf die die Bundesliga nur herabschaut, haben offenbar mehr Fortune, wenn die ganz großen Preise vergeben werden. Portugal (FC Porto, Braga, Sporting Lissabon: zwei Titel, 4 Finalteilnahmen) oder Russland (St. Petersburg, ZSKA Moskau: 2 Titel) haben seit 2003 mehr gerissen als die Bundesliga.
Es fehlt ganz offensichtlich die Qualität, sich in der erweiterten europäischen Spitze durchzusetzen. Die Bundesliga ist einfach nicht so gut, wie sie glaubt. Was bleibt, ist die Hoffnung auf den FC Bayern und Borussia Dortmund. Auf dass von ihrem Glanz etwas auf die gesamte Liga abfallen möge. Das war im übrigen auch in den vergangenen Jahren so. Natürlich hat die Liga sich den vierten CL-Startplatz zurückgeholt. Aber wer hat denn bis in den fünf Jahren bis 2011 die Punkte geholt? Außer den besagten Halbfinalritten von Schalke (2011) und dem HSV (2009 und 2010) de facto nur der FC Bayern.
Warum??
Nun ist die große Ausgeglichenheit der Bundesliga ja kein Märchen. Nicht nur gefühlt kann hier tatsächlich jeder jeden schlagen. Die feel-good-stories in Mainz, Freiburg oder Hannover sind beredter Beleg dafür. Nur: das allein ist kein Qualitätsmerkmal. Die Landesliga Braunschweig ist auch ausgeglichen, aber der MTV Wolfenbüttel wird in absehbarer Zeit keinen Europapokal gewinnen.
Auch stimmt: im internationalen Vergleich wirtschaftet die Bundesliga seriös. Aber das tut der FC Porto (CL-Sieger 2004, EL-Sieger 2003 und 2011) auch.
Die Stadien in Deutschland sind schön, groß, modern und relativ sicher, ja, die Fankultur grundsätzlich vorbildlich. Nur führt der ewig wiederholte Hinweis darauf nicht weiter, wenn das von Problemfans belagerte, verschuldete Lazio in einem mehr oder weniger heruntergekommenen Stadion (das Olimpico gehört noch zu den besseren in Italien) beim Geisterspiel dem VfB Stuttgart die Grenzen aufzeigt.
Stolz verweist die Bundesliga auch auf die vorbildliche Nachwuchsarbeit. Und in der Tat war der Talentepool selten so groß wie heute. Aber der letzte Weltfußballer des Jahres mit deutschem Pass war Lothar Matthäus 1991, der letzte deutsche Fußballer des Jahres in Europa der noch in der DDR ausgebildete Matthias Sammer 1996.
Ausgeglichenheit an sich ist noch kein Qualitätsmerkmal und eine gute Infrastruktur steht zwar für nachhaltiges Wirtschaften, garantiert aber eben offenkundig keinen Erfolg. Und ständig neue 19-jährige hervorzubringen, die in der Bundesliga mithalten können, ist kein Ersatz für echte Weltstars. Woran also liegt es?
Spielerische Armut
Die Ausgeglichenheit in Deutschland beginnt in Wahrheit jenseits von München und vielleicht in Zukunft Dortmund. Niemand sonst will offiziell Meister werden, die verbale Zurückhaltung ist Dauerprogramm. Das Spiel zu machen, d. h. mit Durchschlagskraft zu gestalten, auch gegen einen tief stehenden Gegner Torchancen zu kreieren und zu nutzen, liegt den meisten Mannschaften in der Bundesliga nicht. 100 Heimsiege in 234 Spielen in der laufenden Saison sind Beleg dafür. Die Fähigkeit, ggf. auch ein bestimmtes Ergebnis durch das Aufsetzen von Druck zu erzwingen, ist im Europacup aber essentiell.
Wer am letzten Wochenende die unbeholfenen Hamburger Angriffsversuche gegen einen bestenfalls solide verteidigenden FC Augsburg mit ansehen musste, den wird das Grausen überkommen, dass der HSV in Schlagdistanz zur Champions League Qualifikation war (und ist). In Freiburg quasselt man jetzt schon davon, eine Europapokalteilnahme stelle ein Problem dar. Frankfurt mag ja eine tolle Saison spielen. Der Europapokal würde ein sportliches Massaker. Die Eintracht ist seit sechs Spielen ohne Sieg, hat nach 26 Spielen 39 Punkte und eine Tordifferenz von +2. Die totale Mainzer Blamage in der EL 2011 dürfte auch den Jüngeren noch in unguter Erinnerung sein. Die Bayern haben letzten Samstag sicher eins ihrer schwächeren Saisonspiele abgeliefert. Die Passivität des TabellenDRITTEN Leverkusen in einem Heimspiel war bei allem Respekt einfach erbärmlich. Es passt ins Bild, dass die relativ schwache Rückrunde der Werkself gerne mit der geänderten Wahrnehmung erklärt wird, die dazu führe, dass die Gegner tiefer stehen.
Regelkunde
Es wird in Deutschland nicht gern gehört, aber die deutschen Schiedsrichter haben den Anschluss an die moderne Regelauslegung verloren. In der Bundesliga wird einfach zu kleinlich gepfiffen. Pro Spiel werden in der Bundesliga in den letzten fünf Jahren ca. 32 Fouls gepfiffen, in der EL sind es 27, in der CL 25. Natürlich gibt es im Europacup keine verkrampften Abstiegsgipfel. Aber der Quervergleich zu anderen Ligen bestätigt die Tendenz. In England sind es 24 Fouls pro Spiel, auch in angeblichen Schwalbenpardiesen wie Italien (30) und Spanien (29) wird weniger gepfiffen.
Nun will wohl niemand behaupten, in der Bundesliga werde härter als sonst in Europa gespielt. Wo Schiedsrichter aus engen Zweikämpfen nicht heraushelfen, ist Durchsetzungsvermögen und Problemlösungskompetenz gefragt. Gerade in Unterzahlsituationen ist immer wieder zu beobachten, wie sich Spieler in Zangen geradezu hineinwerfen. In der Bundesliga wird das belohnt, in Europa eben nicht.
Die Spielzeit ist in der Bundesliga einfach zu kurz. Im Schnitt werden in Deutschland 2:05 Minuten nachgespielt. In England sind es 4:13 Minuten, in Italien 3:50 Minuten, in Spanien noch 3:23 Minuten und im Europapokal 3:34 Minuten. Zweite Halbzeiten mit fünf bis sechs Wechseln, mehreren Toren, aber nur 120 Sekunden Zugabe sind in Deutschland keine Seltenheit. Das Raunen in deutschen Stadien, wenn im internationalen Wettbewerb im Extremfall gerne auch mal fünf oder sechs Minuten extra angezeigt werden, ist immer wieder bezeichnend. Natürlich sind das letztlich Nuancen. Aber es ändert die Natur des Spiels. Wenn sich Spielverzögerungen lohnen, weil sie nicht geahndet werden, wird eben verzögert. Das Spiel wird langsamer, durch häufige Unterbrechungen ist es für die Defensivreihen einfacher, sich zu positionieren.
Standards
Der 19. Mai 2012 schmerzt noch heute. Nach 87 Minuten holt der fast schon dreist passive FC Chelsea im Finale dahoam den ersten Eckball. Der Rest ist GeschichteMata, Drogba, Tränendrüse frei. In Zeiten totaler Transparenz gewinnen Standardsituationen an Bedeutung. In Deutschland scheint man über Tore aus Standards mittlerweile fast die Nase zu rümpfen und entsprechend wenig Wert auf deren Training zu legen. Die Nationalmannschaft, die es ab 2010 schaffte, in zwei Jahren nicht eine Ecke in ein Tor zu verwandeln, ist hier Vorbild.
Natürlich ist ein herauskombiniertes Tor schöner anzugucken. Nur gutes Passspiel und vernünftig einstudierte Standards schließen sich nicht aus. So fiel nicht nur das Drogba-Tor, sondern auch das goldene Tor von Puyol im WM-Halbfinale 2010 und das 0:1 im Halbfinale gegen Italien bei der WM 2006. Die DFB-Elf dagegen lud mit einer der vielen ungefährlichen Flanken aus dem Viertelkreis Italien zum vorentscheidenden 0:2 im EM-Halbfinale 2012 ein, der FC Bayern hätte vor wenigen Tagen fast das Viertelfinale weggeworfen, weil man sich fünf Minuten vor Schluss per Ecke überrumpeln ließ. In der Bundesliga hat seit 2006 jede 38. (!) Ecke zum Erfolg geführt (= 2,6 %). Man kann das trainierenoder man kann es lassen.
Fazit
Die Bundesliga ist stark, aber sie hat Nachholbedarf, wenn sie wirklich die beste in Europa werden will. Die ständige Selbstbeweihräucherung und Nabelschau dürfen den Blick auf die Defizite nicht verstellen, die man Jahr für Jahr an den Ergebnissen ablesen kann.
ø 8.9
KOMMENTARE
Um bewerten und sortieren zu können, loggen Sie sich bitte ein.
28.03.2013 | 01:56 Uhr
0
Sinaris :
@Skywalker: Entschuldige, falls ich mich da nicht klar genug ausgedrückt habe, aber meine Aussage in Bezug auf dein Posting ist diese - Die Argumente, die KEMPERboyd hier vorlegt, sind in deinen Augen deshalb falsch, weil sie eine Haltung widerlegen sollen, die du nicht teilst.Du äußerst ja selbst, dass dir das nicht untergekommen ist bisher - aber das macht die Aussage des Blogs nicht zunichte. Ich persönlich habe schon so manches Gespräch auf Stammtischniveau ertragen müssen, bei dem darüber fabuliert wurde, wie toll die Bundesliga doch sei. Diese These zu widerlegen bemüht sich der Blog, und rechnet deshalb auf, wo die Liga noch diesem Anspruch hinterherläuft. Deshalb geht deine Kritik in meinen Augen ein wenig an der Sache vorbei. Du hast sicherlich teilweise recht, das die Fakten so nicht alle stehenbleiben würden, wenn man sie als handfeste Argumente wahrnimmt. Aber darum geht es ja nicht bei allen.
Wie am Beispiel: Der Blog behauptet nicht, Lazio sei schwach. Und behauptet nicht, Stuttgart sei eine Spitzenmannschaft (woher nimmst du Gladbach in dem Kontext? ^^). Er behauptet, man kann die Bundesliga nicht als erheblich stärker einschätzen als die Serie A, solange ein deutscher Mittelklasseverein einem italienischen Mittelklasseverein nicht überlegen ist. Das selbe Spiel bei Schalke-Gala - klar war Schalke gut. Aber wenn die drittbeste Mannschaft des Landes gegen einen auf dem Papier weniger starken Gegner antritt, dann würde man bei einer Spitzenliga mehr erwarten können als Bemühung - Schalke hat da ein gutes Stück Reife gefehlt, auch wenn sie größtenteils besser waren als Gala.
Ich stimme dir zu, und habe das ja auch schon gesagt, dass man sich nicht alle Fakten zurechtbiegen kann, um einen Punkt zu äußern. Die Gewinnprozentraten der Vereine z.B. sind eher unerheblich, die Betrachtung einzelner Spiele dieser Saison letztlich auch, genauso wie die Weltfußballerwahl. Aber in der Gesamtschau bleibt die Argumentation schlüssig.
0
28.03.2013 | 02:19 Uhr
0
Sinaris :
Dennoch bleiben viele Betrachtungen hier relevant und wichtig. Noch einmal - ich verstehe, dass du diese Sichtweise nicht teilst, und sie auch noch nicht so präsentiert bekommen hast. Aber ich habe eben schon oft erlebt, dass mit vielen der hier behandelten Argumente eine angebliche, mithin schon fast "moralische" Überlegenheit der BuLi konstruiert worden ist. In diesem Kontext machen die vom Blogersteller geäußerten Gedanken außerordentlich viel Sinn, um die sportliche Lücke, die eben immer noch besteht, klar darzustellen.Du wirfst dem Autor Naivität vor, auch Unzufriedenheit aufgrund der jüngsten Ergebnisse. Das lese ich bei ihm hingegen nicht. Ich lese da eine Befremdung darüber, dass so oft eine Liga stark geredet wird, die diesen Tenor noch nicht rechtfertigt (die 5-Jahreswertung ist schön, ist aber ebenso gut als Ausdruck einer italienischen Krise zu lesen wie als einer der deutschen Stärke). Aus dieser Position heraus ist es also das Anliegen, zu zeigen, wo noch Aufbaubedarf besteht.
Dass der deutsche Fußball insgesamt natürlich dennoch auf einem guten Weg ist ist absolut klar, und wird hier auch nicht bestritten. Aber dass sie schon jetzt England und Spanien ein- oder überholt hatte ist einfach nicht wahr, und wird hier sachkundig widerlegt.
0
28.03.2013 | 06:43 Uhr
0
super recherchiert, rundum beleuchtet mit einzelheiten die mir so selbst noch nie aufgefallen sind und stark gegliedert und geschrieben! von der qualität her ist das schon ganz großes kino!
10 punkte..
1
28.03.2013 | 09:36 Uhr
0
Gnanag :
Riesenblog, ich bin schwer beeindruckt! Stark argumentiert, sprachlich toll, inhaltlich überzeugend, da kann man nur hoffen dass du in Zukunft öfters mal einen Blog schreibst!
2
28.03.2013 | 09:41 Uhr
0
BigFred :
Machst du nicht das selbe indem du Lazio und Co zu kleine degradierst? Kleiner Denkanstoss
0
28.03.2013 | 10:01 Uhr
0
Inhaltlich legst du den Finger in die Wunde. Treffende Analyse in der Ursachenforschung. Sprachlich souverän.
Bitte mehr davon!
0
28.03.2013 | 10:21 Uhr
-1
Gerade in England wird ja immer ein Theater gemacht wenn ein Spieler verletzt am Boden liegt, da kommen die Sanitäter rein und geben den Leuten nahezu erstmal immer ne Sauerstoffmaske egal was der jenige hat daher hingt der vergleich....
genauso das mit den Schiris ist teilweise schmarrn, also das die Schiris in Schland nicht die besten sind okay gebe ich dir sehr recht... aber das was die da in Spanien zusammenbauen ist ja noch wilder das sind dort die größten selbstdarsteller... ich bin schon immer froh wenn die international keine deutsche truppe pfeifen... das erklärt auch die längere nachspielzeit in Spanien ehrlich gesagt....
0
28.03.2013 | 10:30 Uhr
0
bunsen :
1. PD2. PL
3. BL/Serie A
4. Russland?
...
la liga hat einfach die meisten wettbewerbsfähigen teams. spanische teams können immer fußball spielen. wir haben mit schalke, bayern, dortmund nur drei ernstzunehmende cl teams. spanien hat neben real und barca noch valencia, malaga, atletico. wir haben noch leverkusen, aber sind insgesamt nicht auf dem level. danach kommt ja nix mit cl format.
in england ist die dichte der qualität an spielern sicher am höchsten, nur haben die gerade probleme bei den topteams. dennoch locker auch 5 cl teams mit manutd, mancity, arsenal, chelsea, tottenham.
die serie a ist so ne sache für sich, ich glaube kaum, dass die schlechter ist als unsere. die römer haben gute teams. neapel ist trotz abgängen immer noch oben dabei, juve das powerhouse, die mailänder sind kurz oder lang wieder oben und florenz scheint ja auch nicht schlecht zu sein.
wen haben wir außer leverkusen, der auf kurz oder lang cl format hat? wir haben frankfurt, mainz, gladbach und hamburg ... wolfsburg wirds vielleicht iwann noch hinhauen.
wie ist das eigtl passiert? ich schätze mal stuttgart und bremen fehlen irgendwie da oben, die sind fürchterlich durchgereicht worden.
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28.03.2013 | 11:46 Uhr
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Der Punkt mit dem Anspruch ist doch genau der entscheidende. Ein Bayern München, welches klar vom CL Titel spricht und dann gegen Chelsea verliert ist sehr bedauerlich und muss kritisch hinterfragt werden. Ein Spiel Gladbach gegen Lazio ist aber etwas vollkommend anderes.
„Gladbach blamierte sich gegen Lazio Rom." Das sind die Worte im Blog. Gladbach hätte sich blamiert wenn sie behauptet hätten die werden das locker schaffen, hatten sie aber nie gemacht. Daher frage ich mich woher die Kritik kommt und wie man beim besten Willen aus diesem Spiel die Messlatte für die stärker der Liga nehmen will ist mir schleierhaft.
„Er behauptet, man kann die Bundesliga nicht als erheblich stärker einschätzen als die Serie A, solange ein deutscher Mittelklasseverein einem italienischen Mittelklasseverein nicht überlegen ist."
Wie kann man aus diesen wenigen Spielen so eine Bilanz ziehen? Desweitern existieren auch andere Beispiele. München hat in den letzten Jahren stets einen italienischen Verein in der Gruppenphase ausgeschaltet. Schalke hat Inter extrem blamiert! Bremen hat 10/11 Inter 3:0 geschlagen und sich gegen Samdoria Genua in der Quali durchgesetzt. Dortmund hat sich vor einigen Jahren gegen Udinese nicht durchsetzen können…. Also was sagen uns all diese Spiele? Keinen deut darüber welche Liga stärker ist? Den neben den deutsch-italienischen duellen zählen auch alle andere und da hat bekannter maßen die Bundesliga die Serie A überholt. Weil sie mehr Siege eingefahren hat.
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Ich weiss, hätte-wenn-aber zählt nicht, ABER es sind trotzdem Kleinigkeiten, die den Titel oder die Schmach ausmachen, es sind meist nur Nuancen.
Grundsätzlich tut uns Deutschen ein bisschen mehr Demut gut und nicht immer dieses Rumgetöne. Große Klappe und wenig dahinter. Leider.