21.09.2009 um 12:58 Uhr
Die durch die Hölle gehen
Den Blick abwendend vom Spielfeld.
Kaum noch zu ertragen ist das, was sich da auf dem grünen Rasen vor einem darbot. Das ganze ähnelt mehr einem Kreisligisten, der mal zur Jubiläumsfeier des Vereins,einen Bundesligisten als hohen Gast geladen hat.
Ein fast schon bizarres Schauspiel offenbart sich in unserem viel zu großen Stadion.Wir liegen nach einem desaströsen Spiel zur Halbzeit 0:3 zurück, und die Fans singen und feuern die ganze Halbzeitpause unser Team an.
Auch die verbleibende Spielzeit bringt keine Besserung, doch die Fans hören einfach nicht auf ihre bedingungslose Unterstützung zu zeigen.
Eine Mischung aus bitterer Enttäuschung und gereizter Wut macht sich in mir breit.
Wieso eigentlich "Wir"? Und warum fühle ich mich dabei so beschissen?
Hab ich das verbockt? Bin ich dafür verantwortlich?
Also ich kann einen ordentlichen 3-meter-pass spielen und ich kann auch mal zünftig einen weggrätschen, wenn es sich abzeichnet, dass der sonst durch läuft. Was soll das Ganze überhaupt und warum schaue ich mir das an? Kann man denn nicht, wie bei den meissten Sportarten, einfach irgendjemandem dabei zuschauen wie er seine Leistung zeigt und wenn es für einen Erfolg reicht dann freut man sich mit ihm, und wenn nicht, dann halt nicht. Dann mach ich den Fernseher aus.
Wenn der nichts drauf hat, dann kann ich auch nichts dafür.
Beim Fussball ist das anders.
Obwohl es wie ein passives Zuschauen erscheint, und die Erfolge oder Misserfolge doch eher eine abgeschwächte Form der Gefühle sein müssten, welche die Spieler empfinden, so sind es doch meine persönlichen Erfolge, und meine Misserfolge.
Ich bin ein Teil meines Vereins, und mein Verein ist ein Teil von mir.
Wahrscheinlich besteht hier sogar eine größere Bindung als die von den meissten Spielern, die für uns aktiv über den Rasen laufen.
Zu der Zeit, als ich mich mit einigen tausend gleichgesinnt Bekloppten, unter dem Dach der Gegentribüne versammelte um unser Team in der 2.Liga zu unterstützen, da hat sich der Großteil unserer Spieler in der KITA die Schlüpper vollgepullert.
Wo werden die sein, wenn es vielleicht wieder dorthin gehen wird?
Kalt und trostlos war es allzu oft in dieser riesigen Schüssel, doch wir standen zusammen und träumten den Traum von der ersten Bundesliga, der eines Tages auch wahr wurde.
Anscheinend können wir noch dankbar sein, dass der Größenwahn von diesem Geisteskranken, an dem Tag frei hatte, als dieses Stadion geplant wurde. Ansonsten hätte man uns wohl mit der Lupe suche müssen, in einem 260.000er Stadion mit autonomen Wetterverhalten.
Wahrscheinlich gibt es da draussen noch ältere Haudegen, die früher auf dem Zauberberg standen und die einmalige Atmosphäre der Plumpe als ihren Erinnerungsschatz aufweisen können.
Vielleicht gehen die sogar noch lockerer mit solchen Situationen um, weil sie schon durch ganz andere Zeiten gegangen sind, doch wird auch sie der Zustand der Mannschaft wohl tief treffen.
Sind es aber nicht gerade diese grauen Tage und die damit verbundenen Trübseeligkeiten, die ein Erfolgserlebnis zu einem zukünftigen Zeitpunkt, in einem hellerem Licht erscheinen lassen. Die Sonne wird dann wärmer auf uns herabscheinen und die Freude wird grenzenloser sein,
denn wir sind die, die durch die Hölle gingen.
Kaum noch zu ertragen ist das, was sich da auf dem grünen Rasen vor einem darbot. Das ganze ähnelt mehr einem Kreisligisten, der mal zur Jubiläumsfeier des Vereins,einen Bundesligisten als hohen Gast geladen hat.
Ein fast schon bizarres Schauspiel offenbart sich in unserem viel zu großen Stadion.Wir liegen nach einem desaströsen Spiel zur Halbzeit 0:3 zurück, und die Fans singen und feuern die ganze Halbzeitpause unser Team an.
Auch die verbleibende Spielzeit bringt keine Besserung, doch die Fans hören einfach nicht auf ihre bedingungslose Unterstützung zu zeigen.
Eine Mischung aus bitterer Enttäuschung und gereizter Wut macht sich in mir breit.
Wieso eigentlich "Wir"? Und warum fühle ich mich dabei so beschissen?
Hab ich das verbockt? Bin ich dafür verantwortlich?
Also ich kann einen ordentlichen 3-meter-pass spielen und ich kann auch mal zünftig einen weggrätschen, wenn es sich abzeichnet, dass der sonst durch läuft. Was soll das Ganze überhaupt und warum schaue ich mir das an? Kann man denn nicht, wie bei den meissten Sportarten, einfach irgendjemandem dabei zuschauen wie er seine Leistung zeigt und wenn es für einen Erfolg reicht dann freut man sich mit ihm, und wenn nicht, dann halt nicht. Dann mach ich den Fernseher aus.
Wenn der nichts drauf hat, dann kann ich auch nichts dafür.
Beim Fussball ist das anders.
Obwohl es wie ein passives Zuschauen erscheint, und die Erfolge oder Misserfolge doch eher eine abgeschwächte Form der Gefühle sein müssten, welche die Spieler empfinden, so sind es doch meine persönlichen Erfolge, und meine Misserfolge.
Ich bin ein Teil meines Vereins, und mein Verein ist ein Teil von mir.
Wahrscheinlich besteht hier sogar eine größere Bindung als die von den meissten Spielern, die für uns aktiv über den Rasen laufen.
Zu der Zeit, als ich mich mit einigen tausend gleichgesinnt Bekloppten, unter dem Dach der Gegentribüne versammelte um unser Team in der 2.Liga zu unterstützen, da hat sich der Großteil unserer Spieler in der KITA die Schlüpper vollgepullert.
Wo werden die sein, wenn es vielleicht wieder dorthin gehen wird?
Kalt und trostlos war es allzu oft in dieser riesigen Schüssel, doch wir standen zusammen und träumten den Traum von der ersten Bundesliga, der eines Tages auch wahr wurde.
Anscheinend können wir noch dankbar sein, dass der Größenwahn von diesem Geisteskranken, an dem Tag frei hatte, als dieses Stadion geplant wurde. Ansonsten hätte man uns wohl mit der Lupe suche müssen, in einem 260.000er Stadion mit autonomen Wetterverhalten.
Wahrscheinlich gibt es da draussen noch ältere Haudegen, die früher auf dem Zauberberg standen und die einmalige Atmosphäre der Plumpe als ihren Erinnerungsschatz aufweisen können.
Vielleicht gehen die sogar noch lockerer mit solchen Situationen um, weil sie schon durch ganz andere Zeiten gegangen sind, doch wird auch sie der Zustand der Mannschaft wohl tief treffen.
Sind es aber nicht gerade diese grauen Tage und die damit verbundenen Trübseeligkeiten, die ein Erfolgserlebnis zu einem zukünftigen Zeitpunkt, in einem hellerem Licht erscheinen lassen. Die Sonne wird dann wärmer auf uns herabscheinen und die Freude wird grenzenloser sein,
denn wir sind die, die durch die Hölle gingen.
Aufrufe: 4205 | Kommentare: 26 | Bewertungen: 27 | Erstellt:21.09.2009
ø 8.9
KOMMENTARE
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22.09.2009 | 16:13 Uhr
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Ahorstel :
ich finde den Blog auch schön ,ich fühle auch ständig mit ,kann aber nix machen , die Spieler müssen jetzt anfangen Verantwortung für den Verein und die Fans zu übernehmen
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22.09.2009 | 16:22 Uhr
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1887foreverHSV : Aus der Seele
Absolut gelungen auch wenn es einem als HSVer momentan doch sehr gut geht! Aber Favre macht da noch was draus dieses Jahr !
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23.09.2009 | 10:17 Uhr
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bfcer76 : reissleine, bevor es zu spät ist
herr favre scheint mit dieser situation überfordert-schnell einen erfahrenen (abstiegs)trainer her
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23.09.2009 | 13:41 Uhr
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Kahn05 :
schöner Blog Josh; da leidet man mit auch wenn man nicht direkt Fan von Berlin ist.Bin der Meinung, wenn eure Mannschaft sich zusammenreißt und anfängt zu kämpfen dann packt ihr es. Wünsche euch viel Glück dabei.
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23.09.2009 | 18:53 Uhr
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VAN7 :
In solch dunklen Zeiten gibt es einem zumindest Mut und Hoffnung auf Besserung, da man nicht alleine ist. Vielen Dank und wir packen das.
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25.09.2009 | 20:13 Uhr
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http://www.youtube.com/watch?v=LHPn0w--VMA
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