EM-Special: Der etwas andere Wochenrückblick,8: Schwärzer als Hans Sarpei

1. Hans Sarpei ist in Hochform. Heute Morgen ließ er auf Facebook mal wieder einen Weltklasse-Spruch von der Leine:

„ Heute Nachmittag besuchte die holländische Elf ein Kinderheim in der Ukraine. Es war traurig in diese hoffnungslosen Gesichter zu schauen, sagte der kleine Andrej."

Der Humor von Hans Sarpei ist noch schwärzer als er selber!


Mats Hummels hinterlässt bei den Holländern Hoffnungslosigkeit. Andrej hat‘s erkannt.


2.Die EM ist bereits im vollen Gange und auch der „etwas andere Wochenrückblick" darf dabei natürlich nicht fehlen. Genügend Material hat die vergangene Woche auf jeden Fall geliefert. Besonders die deutschen und internationalen Fernsehanstalten sind dabei natürlich mal wieder im Mittelpunkt meiner Aufbereitung der vergangenen Tage. Was die Moderatoren und Kommentatoren der beiden öffentlich-rechtlichen TV-Sender „ARD" und „ZDF" nämlich während dieses europäischen Großereignisses abliefern, ist so grottenschlecht, dass sich nicht mal der griechische Keeper Chalkias für seine bisherigen Leistungen schämen muss.


Chalkias auf der Suche nach Niveau

3. Das Beste kommt ja bekanntlich zum Schluss, deshalb beginnen wir mit Thomas Wark. Der ZDF-Kommentator ist nämlich ein wahrer Gott darin, die Zuschauer mit seinen präzisen und an Emotionalität kaum zu überbietenden Analysen in seinen Bann zu ziehen. Auch seine gewieften Wortspiele sind so gut, dass man als Fernsehzuschauer sogar mal Eckball und Abstoß verwechseln kann. Ein Freund von Managerspielen scheint Wark auch noch zu sein, da bei ihm Yohan Cabeeiii in der gleichen Mannschaft wie Joe Hart spielt und Hugo Lloris der englische Torhüter ist. Chapeau! Solche Leute braucht das Land und da macht es einem auch gar nichts aus, dass sich solche Flachpfeifen wie Wolff Fuss oder Kai Dittmann momentan im Urlaub befinden! Wark besitzt auch Insiderinformationen, bei denen den BILD-Redakteuren das Wasser nur so im Mund zusammenläuft. So befindet sich nämlich Frank Ribéry während der Begegnung Frankreich- England im Zweikampf mit drei Franzosen… sehr interessant! Das riecht nur so nach Kabinenkomplett à la Robben! Den Vogel abgeschossen hat Wark aber mit seiner Ergebnisanalyse in der Halbzeit: „England und Frankreich gehen mit einem 0:0 in die Pause, Torschützen Lescott und Nasri. Aber ich denke, beide Mannschaften können mit dem 0:0 zufrieden sein." Bei solchen Aussagen hilft nur noch Stahlhelm aufsetzen und hochspringen.

4. Weil’s gerade so schön ist, bleiben wir bei den Fernsehübertragungen. Den nächsten Aufreger lieferte uns dann Joachim Löw beim Spiel gegen die Niederländer am Mittwoch. Da schlug der Bundestrainer nämlich in reinster Spitzbubenmanier einem verdatterten Balljungen den Ball aus der Hand und das beim Stande von 0:0! Skandal! Man stelle sich nur vor, in was für einer Bringschuld der Jogi gestanden wäre, wenn die Holländer zu diesem Zeitpunkt geführt hatten. Ein irreparabler Schaden wäre das gewesen und hätte sofort Mehmet Scholl dazu veranlasst, Löw aufgrund einer „Zu geringen Konzentration auf das Spiel" zu kritisieren, was zu einem exponentiellen Wachstum an Vorwürfen an den Bundestrainer und einer Konzentrationsexplosion im nächsten Spiel geführt hätte. Der Haken an der ganzen Geschichte: Die Aktion fand bereits vor der Partie statt und wurde von der UEFA nur in die besagt 22.Minute hineingeschnitten. ZDF-Kommentator Bela Rethy und Moderator Michael Steinbrecher waren mit dieser Situation natürlich hoffnungslos überfordert und das ZDF sah sich dazu veranlasst, einen Beschwerdebrief an die UEFA zu schicken, da „live live ist und auch live bleiben soll". Die Idee mit dem Beschwerdebrief hat der Sender übrigens von mir, da ich ihnen am Montag nach der Warkschen Glanzleistung auch einen geschickt habe und gedroht habe, mir für die kommende Champions-League Saison „Sky" zu kaufen, wenn die Leistungen ihrer Kommentatoren nicht einen Leistungssprunh wie Bastian Schweinsteiger von Samstag auf Mittwoch hinlegen. Die Antwort kam auch schon einige Minuten später per E-Mail. Man werde meinen Vorschlag, Wolff Fuss zu verpflichten und Thomas Wark in den Wind zu schießen, „intern besprechen und ich soll bitte bedenken, dass auch ein Kommentator mal einen schlechten Tag hat." Jetzt weiß ich das auch wieder. Mein Lieblings-ZDF-Mann ist bisher übrigens Oliver Schmidt. Der redet so wenig.



Jogi Löw nimmt sein Opfer ins Visier. Gleich wird er den jungen Mann zu Tode erschrecken.

5. Auch ansonsten hat die EM bisher den einen oder anderen Lacher zu bieten. Zum Beispiel die neue Haarpracht von Wayne „interessiert meine Frisur" Rooney oder die holland- liksche Abschlussstärke von Cristiano Ronaldo. Es gibt aber auch Schiris, die einfach mal den gegnerischen Verteidiger beim Spielaufbau (oder weiß jemand wie man das bei Irland nennt?) über den Haufen rennen oder italienische Torhüter, die den gegnerischen Stürmer ablaufen. Interessant wäre auch ein Duell Balotelli vs. Buffon gewesen.

6. Die Ausdrucksstärke war ja auch noch nie das Idealgebiet des Lukas Podolski, aber die ein oder andere Aussage im kicker- Interview des bisher mit Abstand effektivsten EM-Spielers lässt dann doch noch mal aufhorchen. Auf die Frage, was bisher sein schlimmstes großes Turnier mit der Nationalmannschaft gewesen sein, antwortete Poldi: „ Man könnte meinen, die EM 2004. War es aber nicht. Mich machte es stolz, dass ich von der U21 aus direkt mitfahren […] durfte. Es war ein großes Erlebnis. Im dritten Spiel gegen Tschechien wurde ich noch eingewechselt." Joa. Das war’s. Ich weiß jetzt zwar immer noch nicht, welches Turnier Poldis schlimmstes war, aber eins ist klar: Seine Ausbildung, wie man am besten blöden Reporterfragen ausweichen kann, hat er bei Kevin „Is antworte nis auf solse Seiß-Fragen" Kevin Kuranyi gemacht.

7. Zum Abschluss habe ich euch noch eine Top-Elf der am falschesten ausgesprochenen Nachnamen zusammengestellt. Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber ich vermisse Fritz von Thurn und Taxis.




Rooneys Haare sind mal wieder „Wellcut"

Marc Hauser