02.06.2008 um 14:44 Uhr
EM-inent 03: Serbien - bien?
'Bien' ist spanisch und heißt 'gut'. War der Auftritt der deutschen Natio gegen die Serbiens wirklich gut? Gehen wir diesbezüglich mal ins Detail:
Lehmann hatte wenig Möglichkeiten, sich auszuzeichnen. Das Gegentor war vermeidbar. Dennoch wird der Beinschuss nicht als "Must have" bezeichnet.
Es würde verwundern, wenn Löw nun einen der anderen Torhüter gegen Polen spielen ließe. Er ist nun auch irgendwie gefangen in seiner Verhaltensweise, stets zu Lehmann zu stehen. Denn ganz frei ist er nicht in seinem Tun und so wäre zwar eine Absetzung der Nr. 1 nach dem Weißrussland-Spiel denkbar gewesen, eine jetzige aber eher verwirrend.
Einfacher hätte einst geschienen, den Reserve-Torwart des FC Arsenal (eben aufgrund dieses Status') frühzeitig abzusägen und einen anderen als Nr. 1 aufzubauen. Doch Löw sah es offenbar nicht als einfach an, auf Lehmanns Erfahrung zu verzichten.
In der Abwehr stellt sich die Frage, ob Metzelder das ihm eigene Phänomen, eben nur bei den großen Turnieren gut zu spielen, wieder bestätigen kann. Stünden bessere Alternativen zur Verfügung, käme Löw um diese Frage rum. Doch Friedrich hatte zuletzt schlechte Form, zudem selten mit Mertesacker gespielt. Letzteres gilt auch für Westermann. Durch die Defizite der Abwehr verbietet es sich, a la Werder weit aufzurücken. Das führt allerdings dazu, dass die Mannschaft weniger kompakt stehen kann, und es so spielerisch schwieriger wird.
Womit wir beim nächsten Thema sind. Links scheint mit Jansen, Schweinsteiger und Podolski die nötige Finesse und Dynamik vorhanden. Die beiden Publikumslieblinge (zumindest waren sie das bei der letzten WM) deuteten im Weißrussland-Spiel an, dass sie sich freier und unbeschwerter fühlen als im Verein. Gegen Serbien ließ "Schweini" dieses Gefühl allerdings vermissen.
Auf der anderen Seite ist allerdings offen, wer Bernd Schneider ersetzt. Die Tendenz geht wohl zu Fritz. Dem kann man jedoch vorwerfen, dass er gerne mitspielt (z.B. Doppelpässe sucht), aber selten eigene Ideen kreiert und so für keine Überraschungsmomente sorgt. Dazu kommt, dass er als etatmäßiger Rechtsverteidiger noch zu defensiv denkt. Gerade die Vorrundengegner sollte man aber nicht durch gebremste Offensive stärker machen als sie sind. Odonkor neigt zum anderen Pol. Er vernachlässigt die Defensive zu sehr, sorgt dafür aber für viele Vorstöße bis zur Grundlinie.
Ein spielerisch stärkerer Akteur wie Borowski würde Ballack entlasten, auf den sich die gegnerischen "Sechser" sicherlich fokussieren würden.
Unser "Sechser" Frings tritt neuerdings einige Ecken. Zu dieser Variante hat sicher geführt, dass Schweinsteiger dabei zu selten einen deutschen Kopf findet - unverständlich, bei seiner guter Schusstechnik... Frings kann das kaum schlechter machen, doch die Gefahr eines Gegenzuges besteht bei Ecken ja stets. Und als Absicherung ist Frings sicherlich eher Herr der Lage als Schweinsteiger. Insofern sollte man vielleicht einen ganz anderen Eckenschützen wählen... (den Herren im rechten Mittelfeld?)
Gomez und Kuranyi haben gezeigt, dass sie nicht miteinander spielen können. Sie müssten sich in ihrem Spiel umstellen, um sich nicht gegenseitig auf den Füßen zu stehen, was sie wiederum ihrer Stärken berauben würde. Zumal Gomez die stärkere Form aufweist und eine bessere Ballannahme, muss sich Kuranyi ernsthafte Sorgen machen, bei der EM überhaupt zum Einsatz zu kommen. Denn Neuville hat bewiesen, dass seine (bei der Nominierung sicherlich mitentscheidenden) Joker-Qualitäten nicht nur theoretischer Natur oder Vergangenheit sind.
Podolski im linken Mittelfeld zu bringen ist aufgrund dessen Schwächen im Defenisvverhalten riskant und sicherlich nur bei Rückstand eine Option. Herausragend sind seine Pässe in die Spitze.
Serbien war nicht der erwartet starke Gegner. Ohne einen Entscheider im Mittelfeld wirkte die Mannschaft farblos und nur singulär gefährlich.
Ob die Auftritte der deutschen Natio bien und gut sind, ist für die Fans wohl erst ab 8. Juni entscheidend.
Lehmann hatte wenig Möglichkeiten, sich auszuzeichnen. Das Gegentor war vermeidbar. Dennoch wird der Beinschuss nicht als "Must have" bezeichnet.
Es würde verwundern, wenn Löw nun einen der anderen Torhüter gegen Polen spielen ließe. Er ist nun auch irgendwie gefangen in seiner Verhaltensweise, stets zu Lehmann zu stehen. Denn ganz frei ist er nicht in seinem Tun und so wäre zwar eine Absetzung der Nr. 1 nach dem Weißrussland-Spiel denkbar gewesen, eine jetzige aber eher verwirrend.
Einfacher hätte einst geschienen, den Reserve-Torwart des FC Arsenal (eben aufgrund dieses Status') frühzeitig abzusägen und einen anderen als Nr. 1 aufzubauen. Doch Löw sah es offenbar nicht als einfach an, auf Lehmanns Erfahrung zu verzichten.
In der Abwehr stellt sich die Frage, ob Metzelder das ihm eigene Phänomen, eben nur bei den großen Turnieren gut zu spielen, wieder bestätigen kann. Stünden bessere Alternativen zur Verfügung, käme Löw um diese Frage rum. Doch Friedrich hatte zuletzt schlechte Form, zudem selten mit Mertesacker gespielt. Letzteres gilt auch für Westermann. Durch die Defizite der Abwehr verbietet es sich, a la Werder weit aufzurücken. Das führt allerdings dazu, dass die Mannschaft weniger kompakt stehen kann, und es so spielerisch schwieriger wird.
Womit wir beim nächsten Thema sind. Links scheint mit Jansen, Schweinsteiger und Podolski die nötige Finesse und Dynamik vorhanden. Die beiden Publikumslieblinge (zumindest waren sie das bei der letzten WM) deuteten im Weißrussland-Spiel an, dass sie sich freier und unbeschwerter fühlen als im Verein. Gegen Serbien ließ "Schweini" dieses Gefühl allerdings vermissen.
Auf der anderen Seite ist allerdings offen, wer Bernd Schneider ersetzt. Die Tendenz geht wohl zu Fritz. Dem kann man jedoch vorwerfen, dass er gerne mitspielt (z.B. Doppelpässe sucht), aber selten eigene Ideen kreiert und so für keine Überraschungsmomente sorgt. Dazu kommt, dass er als etatmäßiger Rechtsverteidiger noch zu defensiv denkt. Gerade die Vorrundengegner sollte man aber nicht durch gebremste Offensive stärker machen als sie sind. Odonkor neigt zum anderen Pol. Er vernachlässigt die Defensive zu sehr, sorgt dafür aber für viele Vorstöße bis zur Grundlinie.
Ein spielerisch stärkerer Akteur wie Borowski würde Ballack entlasten, auf den sich die gegnerischen "Sechser" sicherlich fokussieren würden.
Unser "Sechser" Frings tritt neuerdings einige Ecken. Zu dieser Variante hat sicher geführt, dass Schweinsteiger dabei zu selten einen deutschen Kopf findet - unverständlich, bei seiner guter Schusstechnik... Frings kann das kaum schlechter machen, doch die Gefahr eines Gegenzuges besteht bei Ecken ja stets. Und als Absicherung ist Frings sicherlich eher Herr der Lage als Schweinsteiger. Insofern sollte man vielleicht einen ganz anderen Eckenschützen wählen... (den Herren im rechten Mittelfeld?)
Gomez und Kuranyi haben gezeigt, dass sie nicht miteinander spielen können. Sie müssten sich in ihrem Spiel umstellen, um sich nicht gegenseitig auf den Füßen zu stehen, was sie wiederum ihrer Stärken berauben würde. Zumal Gomez die stärkere Form aufweist und eine bessere Ballannahme, muss sich Kuranyi ernsthafte Sorgen machen, bei der EM überhaupt zum Einsatz zu kommen. Denn Neuville hat bewiesen, dass seine (bei der Nominierung sicherlich mitentscheidenden) Joker-Qualitäten nicht nur theoretischer Natur oder Vergangenheit sind.
Podolski im linken Mittelfeld zu bringen ist aufgrund dessen Schwächen im Defenisvverhalten riskant und sicherlich nur bei Rückstand eine Option. Herausragend sind seine Pässe in die Spitze.
Serbien war nicht der erwartet starke Gegner. Ohne einen Entscheider im Mittelfeld wirkte die Mannschaft farblos und nur singulär gefährlich.
Ob die Auftritte der deutschen Natio bien und gut sind, ist für die Fans wohl erst ab 8. Juni entscheidend.
Aufrufe: 1082 | Kommentare: 2 | Bewertungen: 4 | Erstellt:02.06.2008
ø 9.3
KOMMENTARE
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02.06.2008 | 18:09 Uhr
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batigoal74 :
Ich bin schon lange der Meinung, dass Lahm die Ecken treten sollte. Der hat unheimlich viel Gefühl im Fuß. Dafür könnte Fritz, oder wer auch im der rechte MF-Spieler sein wird, den eventuell vorhandenen Gegenspieler übernehmen.
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02.06.2008 | 18:13 Uhr
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Bezüglich Clemens Fritz glaube ich aber nicht, dass seine Offensivschwäche darauf beruht, dass er als Rechtsverteidiger zu defensiv denkt.
Gerade er müsste doch offensive "Gene" haben, da er ja gelernter Stürmer ist.....
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