08.06.2008 um 12:10 Uhr
EM-inent 05: Pepe mit Pep
Die EM hat begonnen und die ersten vier Teams haben wir gesehen. Aber was genau?
Dass die Tschechen eine kompakte Truppe haben, ist nicht neu. Dass auch ohne einen klaren Spielmacher a la Tomas Rosicky gefährliche Offensivaktionen kreiert werden können schon. Dem umtriebigen Mittelfeld um David Jarolim und den Außenstürmern sei Dank. Doch auch die Schweizer wiesen Kompaktheit auf, ohne sich durch eine klare Ordnung der für die Offensive Überraschungsmomente zu berauben. Ob die Mannschaften gleiche Voraussetzungen hatten und nur der Heimvorteil die Eidgenossen beflügelte, sei dahingestellt. Jedenfalls war die Schweiz besser.
Für ihren Torjäger Alex Frei ist das Turnier schon vorbei. Wie sehr Trainer Köbi Kuhn das aus der Fassung brachte, zeigte, dass er zuerst den 19-jährigen Eren Derdiyok warmlaufen liess, um dann (die Halbzeitpause kam einer Einwechslung zuvor) doch erst den erfahrenen Hakan Yakin zu bringen.
Zweimal war der überragende Tomas Ujfalusi mit der Hand am Ball. Beim ersten Mal sah das zwar etwas unnatürlich aus, die kurze Distanz und dass er den Ball wohl kaum sehen konnte, sprachen gegen einen Strafstoss. Beim zweiten Mal kommentierte ZDF-Mann Wark sehr passend: "Angelegter kann ein Arm nicht sein!" Insofern sollte man sich als Schweizer eher über Johan Vonlanthens große vergebene Torchance ärgern. Der war - wie Derdiyok diesmal - bei der letzten EM das Nesthäkchen der Schweizer und einziger Torschütze. Nun legte er ein Verhalten an den Tag, das für viele Fußballer typisch ist: den Ball möglichst hart ins Tor bugsieren zu wollen. Sicherlich ist das bei Gelingen die am meisten Erfolg versprechende Methode. Doch in einer technisch anspruchsvollen Aktion wie besagter im 5m-Raum, wäre ein lockerer, gezielter Schuss die bessere Variante gewesen, zumal Petr Cech nicht in der Nähe war. So haben die Gastgeber nun den Druck, gegen die Türken mehr Punkte zu erhaschen.
Diese zeigten sich gegen Portugal gut organisiert und diszipliniert. Bis auf einen Mann: Tuncay Sanli. Dieser hatte sich offenbar insgeheim vorgenommen, Cristiano Ronaldo die Schau zu stehlen. Er versuchte mit jeder Ballberührung einen Trick. Das schlimme daran - kein einziger gelang! Auch sein Simulieren und Reklamieren blieb glücklicherweise ungekrönt. Zwar bin ich kein Freund von Aussagen, wie "den hätte der Trainer erlösen müssen", doch selten wäre diese so treffend gewesen wie hier. Selbst bei einer Entscheidung, den Ball ins Aus laufen zu lassen, irrte Sanli - womit er sein Team um eine Torchance brachte. Wie er später aus guter Position über den Ball trat, ließ die Fremdschämer unter uns erröten.
Dabei hätte der Angriff der Türkei mit dem eifrigen Nihat Kahveci und dem auffälligen Colin Kazim-Richards Unterstützung gebraucht. So kam es aber zum erwarteten Sieg der Mannen um C. Ronaldo. Der war jedoch nicht am 1:0 beteiligt. Nuno Gomes legte im Doppelpass für Verteidiger Pepe auf. Der bewies, warum er bei Real Madrid im Gegensatz zu Christoph Metzelder Stammverteidiger ist: er ist torgefährlich. Zuvor war ihm bereits ein korrektes Tor wegen Abseits (schwer zu sehen) aberkannt worden.
Nun könnte man denken, Gomes hat grundsätzlich als körperlich eher schmächtiger Stürmer alleine an vorderster Front einen schweren Stand. Doch da sich meist zwei Verteidiger zum derzeit wohl besten Fußballer der Welt C. Ronaldo orientieren, bekommt Gomes seine Räume. Und wie er gezeigt hat, kann er diese mit flinken Aktionen - bei denen ihm seine Erfahrung zugute kommt - auch nutzen (neben der Torvorlage traf er zweimal das Gehäuse).
Hamit Altintop spielte seinen Part - meist gegen C. Ronaldo sehr konzentriert. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr ließ bei den Türken die nötige Aufmerksamkeit nach. Da sie dazu auch weiter aufrückten, um noch einen Ausgleich zu erzielen (von Powerplay kann allerdings keine Rede sein), fiel das verdiente 2:0 für Portugal. Deco - so viel muss noch erwähnt werden - fiel durch schreckliche Fehlpässe und technische Schwächen auf. Bei beiden Teams ist folglich noch Luft nach oben vorhanden.
Heute greifen die Deutschen ins Turnier ein. Selber kaufe ich mir zwar keine Paninis, doch sind mir fünf in die Hände gefallen. Darauf zu sehen:
-Manuel Friedrich
-Bernd Schneider
-Robert Enke
-Michael Ballack
-Jogi Löw
Ob das ein gutes Omen ist...?
Dass die Tschechen eine kompakte Truppe haben, ist nicht neu. Dass auch ohne einen klaren Spielmacher a la Tomas Rosicky gefährliche Offensivaktionen kreiert werden können schon. Dem umtriebigen Mittelfeld um David Jarolim und den Außenstürmern sei Dank. Doch auch die Schweizer wiesen Kompaktheit auf, ohne sich durch eine klare Ordnung der für die Offensive Überraschungsmomente zu berauben. Ob die Mannschaften gleiche Voraussetzungen hatten und nur der Heimvorteil die Eidgenossen beflügelte, sei dahingestellt. Jedenfalls war die Schweiz besser.
Für ihren Torjäger Alex Frei ist das Turnier schon vorbei. Wie sehr Trainer Köbi Kuhn das aus der Fassung brachte, zeigte, dass er zuerst den 19-jährigen Eren Derdiyok warmlaufen liess, um dann (die Halbzeitpause kam einer Einwechslung zuvor) doch erst den erfahrenen Hakan Yakin zu bringen.
Zweimal war der überragende Tomas Ujfalusi mit der Hand am Ball. Beim ersten Mal sah das zwar etwas unnatürlich aus, die kurze Distanz und dass er den Ball wohl kaum sehen konnte, sprachen gegen einen Strafstoss. Beim zweiten Mal kommentierte ZDF-Mann Wark sehr passend: "Angelegter kann ein Arm nicht sein!" Insofern sollte man sich als Schweizer eher über Johan Vonlanthens große vergebene Torchance ärgern. Der war - wie Derdiyok diesmal - bei der letzten EM das Nesthäkchen der Schweizer und einziger Torschütze. Nun legte er ein Verhalten an den Tag, das für viele Fußballer typisch ist: den Ball möglichst hart ins Tor bugsieren zu wollen. Sicherlich ist das bei Gelingen die am meisten Erfolg versprechende Methode. Doch in einer technisch anspruchsvollen Aktion wie besagter im 5m-Raum, wäre ein lockerer, gezielter Schuss die bessere Variante gewesen, zumal Petr Cech nicht in der Nähe war. So haben die Gastgeber nun den Druck, gegen die Türken mehr Punkte zu erhaschen.
Diese zeigten sich gegen Portugal gut organisiert und diszipliniert. Bis auf einen Mann: Tuncay Sanli. Dieser hatte sich offenbar insgeheim vorgenommen, Cristiano Ronaldo die Schau zu stehlen. Er versuchte mit jeder Ballberührung einen Trick. Das schlimme daran - kein einziger gelang! Auch sein Simulieren und Reklamieren blieb glücklicherweise ungekrönt. Zwar bin ich kein Freund von Aussagen, wie "den hätte der Trainer erlösen müssen", doch selten wäre diese so treffend gewesen wie hier. Selbst bei einer Entscheidung, den Ball ins Aus laufen zu lassen, irrte Sanli - womit er sein Team um eine Torchance brachte. Wie er später aus guter Position über den Ball trat, ließ die Fremdschämer unter uns erröten.
Dabei hätte der Angriff der Türkei mit dem eifrigen Nihat Kahveci und dem auffälligen Colin Kazim-Richards Unterstützung gebraucht. So kam es aber zum erwarteten Sieg der Mannen um C. Ronaldo. Der war jedoch nicht am 1:0 beteiligt. Nuno Gomes legte im Doppelpass für Verteidiger Pepe auf. Der bewies, warum er bei Real Madrid im Gegensatz zu Christoph Metzelder Stammverteidiger ist: er ist torgefährlich. Zuvor war ihm bereits ein korrektes Tor wegen Abseits (schwer zu sehen) aberkannt worden.
Nun könnte man denken, Gomes hat grundsätzlich als körperlich eher schmächtiger Stürmer alleine an vorderster Front einen schweren Stand. Doch da sich meist zwei Verteidiger zum derzeit wohl besten Fußballer der Welt C. Ronaldo orientieren, bekommt Gomes seine Räume. Und wie er gezeigt hat, kann er diese mit flinken Aktionen - bei denen ihm seine Erfahrung zugute kommt - auch nutzen (neben der Torvorlage traf er zweimal das Gehäuse).
Hamit Altintop spielte seinen Part - meist gegen C. Ronaldo sehr konzentriert. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr ließ bei den Türken die nötige Aufmerksamkeit nach. Da sie dazu auch weiter aufrückten, um noch einen Ausgleich zu erzielen (von Powerplay kann allerdings keine Rede sein), fiel das verdiente 2:0 für Portugal. Deco - so viel muss noch erwähnt werden - fiel durch schreckliche Fehlpässe und technische Schwächen auf. Bei beiden Teams ist folglich noch Luft nach oben vorhanden.
Heute greifen die Deutschen ins Turnier ein. Selber kaufe ich mir zwar keine Paninis, doch sind mir fünf in die Hände gefallen. Darauf zu sehen:
-Manuel Friedrich
-Bernd Schneider
-Robert Enke
-Michael Ballack
-Jogi Löw
Ob das ein gutes Omen ist...?
Aufrufe: 1063 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 0 | Erstellt:08.06.2008
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KOMMENTARE
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08.06.2008 | 15:49 Uhr
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Ste :
Manuel Friedrich ist sicher kein gutes Omen für unsere Defensive...
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