17.06.2008 um 12:25 Uhr
EM-inent 14: Kein Cordobissima
Wir haben es geschafft! Das, was schon seit der Auslosung klar war. Deutschland hat zwar in der Regel Losglück, dennoch kommt es dann oft vor, das nicht alles glatt geht. Nun hatte man zwar nicht das Gefühl, es könnte groß was schief gehen, denn Österreich zwang den absolut einwandfreien Jens Lehmann nicht zu Glanzparaden, doch hätte man durchaus Elfmeter für die Gastgeber geben können als Christoph Metzelder Erwin "Jimmy" Hoffer in der 17. Minute hält, so dass der nicht an den Ball kommt.
Da hätte es schon 1:0 für uns stehen müssen, denn Mario Gomez darf zwar mit gutem Willen sein Scheitern im Fünfmeterraum auf einen Platzfehler zurückführen, muss jedoch entschlossen zum Kopfball auf der Linie (sic!) gehen und den Europass gegen seinen kleineren Gegenspieler über die selbige drücken. Erinnert sei an ein Tor Filippo Inzaghis, in der er die Ballannahme verpatzte, die Kugel aber irgendwie mitnahm, dann nochmal unsauber berührte, so dass sie hochsprang und dann mit dem Kopf einlochte. Das war in der Champions League gegen Bayern. Es zeigt, was ein echter Torjäger haben muss. Und was nicht. Es gilt, nicht geschockt zu sein, sondern so lange hellwach, wie das Leder spielbar ist. Da muss Gomez noch dazulernen. Ob Trainer Jogi Löw ihm dazu noch Gelegenheit gibt, ist fraglich. Lukas Podolskis Zeiten im linken Mittelfeld sind mit den nun kommenden schwereren Gegnern wohl um und Kevin Kuranyi hat sich bisher nichts zu schulden kommen lassen, Oliver Neuville ist auch noch da.
Voll da war Philipp Lahm. Torsten Frings hatte in der ersten Hälfte einige Fehlpässe, Arne Friedrich Ümit Korkmaz meist unter Kontrolle. Wenn nicht, half Clemens Fritz aus. Das Mittelfeld krankte spielerisch allerdings. Und da stellt sich die grundsätzliche Frage, ob man im Viertelfinale gegen Portugal reagieren und hoffen möchte oder selber spielerisch den Ton angeben. In letzterem Fall wäre Tim Borowski statt Fritz die beste Wahl. Links wird bei einer Versetzung von Podolski in den Sturm auf jeden Fall ein spielerisch starker kommen. Thomas Hitzlsperger wäre die defenisvere Variante, wahrscheinlicher ist aber Bastian Schweinsteiger, der ja im Spiel um Platz drei bei der WM 2006 zweimal gegen Portugal mit Ricardo im Tor (wie heuer) traf.
Gegen Österreich hat Michael Ballack getroffen, was beeindruckte. Dennoch würde ich gerne mal eine geistreiche Variante sehen. Vor allem nach einer Ecke. Spanien hat es mit dem Tor von Fernando Torres vorgemacht und da wir ja nach so einem Standard eh nicht treffen...
Das Deutschland nicht brillierte, gibt mir eher Hoffnung. Die Luft, die noch nach oben ist, wird gegen Portugal aufgesaugt. Es sei denn, die Lusitanier treffen schnell...
Apropos treffen: dass es dermaßen kracht, wenn Löw und Austria-Trainer Josef Hickersberger an der Seitenlinie aufeinandertreffen, hätte ich nicht für möglich gehalten. Vielleicht war es wirklich nicht der Rede wert, was die beiden zu besprechen hatten und deren Feldverweis somit unangebracht. Doch womöglich hat das etwas Gutes, indem die Mannschaft nun weiß, dass Löw sich nicht zu fein ist, für sie Stellung zu beziehen und das Maul richtig weit aufzumachen - ganz im Gegenteil zum in der Presse präsenten "lieben Herr Löw".
Ach, wenn ARD-Lierhaus schon bei der Frage nach seinen Gefühlen vorwegschiebt, dass man da eigentlich nicht nach fragt (was mir nicht geläufig ist), dann sollte sie doch endlich auf die Frage verzichten, wie Jogi schläft. Das interessiert mich nicht, die meisten Deutschen wohl ebensowenig. Und wenn sie ihn in den Schlaf singen will oder was anderes mit ihm vorhat, dann sollte sie das klären, wenn die Kameras aus sind.
Österreich machte grundsätzlich einen guten Eindruck und muss sich für das gesamte Auftreten bei diesem Turnier nicht schämen. In Anbetracht der deutlich schlechtesten Platzierung in der FIFA-Rangliste kann man sogar stolz sein - darauf, dass das nicht erkennbar war. Griechenland hat bisher einen schwächeren Eindruck gemacht, aber noch ein Spiel. Und auch die Polen waren schlechter, verloren erneut - gegen die bereits für's Viertelfinale qualifizierten Kroaten. Das ist schon erwähnenswert. Die treffen dann auf die Türken, denen ich nur ein Weiterkommen zutraue, wenn sie zuerst treffen. Sie können ja nicht jedes Spiel drehen.
Falls man sich das Spiel der Deutschen gegen Österreich in eine paar Jahren nochmal ansieht (unwahrscheinlich), dann wird man denken, es sei eine Aufzeichnung. Doch Kommentator Bartels meinte direkt vor dem Tor tatsächlich "Frau Merkel schickt SMSen. Vielleicht steht da gleich drauf '1:0, Ballack'...!"
Da hätte es schon 1:0 für uns stehen müssen, denn Mario Gomez darf zwar mit gutem Willen sein Scheitern im Fünfmeterraum auf einen Platzfehler zurückführen, muss jedoch entschlossen zum Kopfball auf der Linie (sic!) gehen und den Europass gegen seinen kleineren Gegenspieler über die selbige drücken. Erinnert sei an ein Tor Filippo Inzaghis, in der er die Ballannahme verpatzte, die Kugel aber irgendwie mitnahm, dann nochmal unsauber berührte, so dass sie hochsprang und dann mit dem Kopf einlochte. Das war in der Champions League gegen Bayern. Es zeigt, was ein echter Torjäger haben muss. Und was nicht. Es gilt, nicht geschockt zu sein, sondern so lange hellwach, wie das Leder spielbar ist. Da muss Gomez noch dazulernen. Ob Trainer Jogi Löw ihm dazu noch Gelegenheit gibt, ist fraglich. Lukas Podolskis Zeiten im linken Mittelfeld sind mit den nun kommenden schwereren Gegnern wohl um und Kevin Kuranyi hat sich bisher nichts zu schulden kommen lassen, Oliver Neuville ist auch noch da.
Voll da war Philipp Lahm. Torsten Frings hatte in der ersten Hälfte einige Fehlpässe, Arne Friedrich Ümit Korkmaz meist unter Kontrolle. Wenn nicht, half Clemens Fritz aus. Das Mittelfeld krankte spielerisch allerdings. Und da stellt sich die grundsätzliche Frage, ob man im Viertelfinale gegen Portugal reagieren und hoffen möchte oder selber spielerisch den Ton angeben. In letzterem Fall wäre Tim Borowski statt Fritz die beste Wahl. Links wird bei einer Versetzung von Podolski in den Sturm auf jeden Fall ein spielerisch starker kommen. Thomas Hitzlsperger wäre die defenisvere Variante, wahrscheinlicher ist aber Bastian Schweinsteiger, der ja im Spiel um Platz drei bei der WM 2006 zweimal gegen Portugal mit Ricardo im Tor (wie heuer) traf.
Gegen Österreich hat Michael Ballack getroffen, was beeindruckte. Dennoch würde ich gerne mal eine geistreiche Variante sehen. Vor allem nach einer Ecke. Spanien hat es mit dem Tor von Fernando Torres vorgemacht und da wir ja nach so einem Standard eh nicht treffen...
Das Deutschland nicht brillierte, gibt mir eher Hoffnung. Die Luft, die noch nach oben ist, wird gegen Portugal aufgesaugt. Es sei denn, die Lusitanier treffen schnell...
Apropos treffen: dass es dermaßen kracht, wenn Löw und Austria-Trainer Josef Hickersberger an der Seitenlinie aufeinandertreffen, hätte ich nicht für möglich gehalten. Vielleicht war es wirklich nicht der Rede wert, was die beiden zu besprechen hatten und deren Feldverweis somit unangebracht. Doch womöglich hat das etwas Gutes, indem die Mannschaft nun weiß, dass Löw sich nicht zu fein ist, für sie Stellung zu beziehen und das Maul richtig weit aufzumachen - ganz im Gegenteil zum in der Presse präsenten "lieben Herr Löw".
Ach, wenn ARD-Lierhaus schon bei der Frage nach seinen Gefühlen vorwegschiebt, dass man da eigentlich nicht nach fragt (was mir nicht geläufig ist), dann sollte sie doch endlich auf die Frage verzichten, wie Jogi schläft. Das interessiert mich nicht, die meisten Deutschen wohl ebensowenig. Und wenn sie ihn in den Schlaf singen will oder was anderes mit ihm vorhat, dann sollte sie das klären, wenn die Kameras aus sind.
Österreich machte grundsätzlich einen guten Eindruck und muss sich für das gesamte Auftreten bei diesem Turnier nicht schämen. In Anbetracht der deutlich schlechtesten Platzierung in der FIFA-Rangliste kann man sogar stolz sein - darauf, dass das nicht erkennbar war. Griechenland hat bisher einen schwächeren Eindruck gemacht, aber noch ein Spiel. Und auch die Polen waren schlechter, verloren erneut - gegen die bereits für's Viertelfinale qualifizierten Kroaten. Das ist schon erwähnenswert. Die treffen dann auf die Türken, denen ich nur ein Weiterkommen zutraue, wenn sie zuerst treffen. Sie können ja nicht jedes Spiel drehen.
Falls man sich das Spiel der Deutschen gegen Österreich in eine paar Jahren nochmal ansieht (unwahrscheinlich), dann wird man denken, es sei eine Aufzeichnung. Doch Kommentator Bartels meinte direkt vor dem Tor tatsächlich "Frau Merkel schickt SMSen. Vielleicht steht da gleich drauf '1:0, Ballack'...!"
Aufrufe: 1078 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 2 | Erstellt:17.06.2008
ø 9.0
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Welchen Rekord österreich übrigens aufstellte lesen Sie dann hier liebe Spox-Blog-Leser:
http://www.spox.com/myspox/blogdetail/EM-Fieber-wird-zu-Schuettelfrust,15922.html
bzw. einfach auf meinen Blog gehen, wenn das mit dem Link nicht funktioniert.