01.07.2008 um 00:56 Uhr
EM-inent 23: Finale Flasche leer
Es sollte mal wieder nicht sein. Statt unsereins können sich die Spanier Europameister nennen und somit endlich mal wieder einen Titel vorweisen. Das ganze verdient. Sie gewannen jedes Spiel und in der Regel sogar überzeugend. Doch warum hat es für uns nicht gereicht?
In der ersten Viertelstunde erfüllten alle Deutschen die taktische Maßgabe. Die beruhte vor allem auf geschickter Raumaufteilung. Dabei ließ man der spanischen Innenverteidigung gerne den Ball und deckte alle anderen. Sehr schlau, denn Marchena und Puyol wissen damit eh wenig anzufangen.
Dummerweise machte Jogis Elf dann mit Fehlpässen die iberische Mannschaft stark und die kam in Ballbesitz, ohne Aufbauspiel leisten zu müssen.
Dass sie dann sehr gefährlich ist, zeigte sie in persona Torres, der einen perfekten Pass verwerten konnte, wobei ich mir nicht sicher bin, ob das daran lag, dass Lahm auf Lehmann vertraute.
Fortan war Spanien in einer günstigen Position, denn von unserer Seite musste jetzt mehr kommen und mehr riskiert werden. Imposanter Druck kam aber nur in einer Phase während der zweiten Hälfte auf. Eine großartige Chance gab es selbst dann nicht. Kontertore fing man sich zwar auch nicht, aber einige Maßnahmen waren unnütz oder gar gefährlich:
-Mertesacker am Ende in den Sturm zu stellen, ist nutzlos, da der Innenverteidiger über ein miserablen Offensivkopfball verfügt (in der Defensive ließ er sich auch einmal von Torres überspringen, der 13cm kleiner ist).
-Kuranyis Einwechslung: Der Schalker zeigte so viel Einsatz, dass es nicht mehr gut war. Entweder er foulte oder er rannte ins Abseits.
-Mit Gomez wurde ein weiterer Stürmer eingewechselt, obgleich es am Spiel in die Spitze krankte. Insofern wäre ein Zuspieler besser gewesen. Ob Trochowski, Borowski oder gar Odonkor (sicher hätte Capdevila gegen ihn Probleme gehabt), wäre weitgehend egal gewesen.
-Metzelder sorgte mit schrecklichen Fehlpässen in der Abwehr dafür, dass die Südeuropäer in den letzten zehn Minuten fast ständig in Ballbesitz blieben und oft dazu noch in unserer Hälfte.
Abschließend lässt sich sagen, dass wir nur hätten siegen können, wenn wir vollkonzentriert gespielt hätten und selbstbewusster aufgetreten wären. An letzterem mangelte es bereits gegen Kroatien und die Türkei. Ein übler Pass zum Gegner von Mertesacker, dem sonst so etwas fast nie passiert, war bildhaft für die Nervosität. Klinsmann konnte der Mannschaft bei der WM offenbar ein anderes Selbstverständnis vermitteln.
Er wird so bald nicht zurückkehren. Darum gilt es, die Mannschaft auch durch neue Spieler zu stärken. Vor allem sollten diese unbändigen Einsatz (Jermaine Jones, Stefan Kießling) und Ballsicherheit (Baris Özbek) an den Tag legen, zudem besondere Dinge drauf haben (Marko Marin, Adler) und schnell sein (Westermann).
Zudem brauchen wir einen Innenverteidiger, der kleiner und flinker ist als M+M.
Verabschieden würde ich mich von Lehmann, der im Finale hervorragend hielt, aber seinem Alter kein Schnippchen schlagen kann.
Metzelder muss nun im Verein Leistung zeigen, um seinen Platz zu behalten.
Frings ist nur unangefochten, wenn er in Form ist.
Neuville hat seine Schuldigkeit getan und sollte Platz für die Zukunft machen.
Kuranyi wird weiterhin polarisieren und muss sich langsam festigen in den Leistungen.
Gomez sollte schleunigst zu alter Form zurückfinden, war der schlechteste im deutschen Team.
Die Qualifikation zur WM werden wir wohl kaum als Gruppenerster erreichen. Dennoch können wir in Südafrika wieder für Furore sorgen.
In der ersten Viertelstunde erfüllten alle Deutschen die taktische Maßgabe. Die beruhte vor allem auf geschickter Raumaufteilung. Dabei ließ man der spanischen Innenverteidigung gerne den Ball und deckte alle anderen. Sehr schlau, denn Marchena und Puyol wissen damit eh wenig anzufangen.
Dummerweise machte Jogis Elf dann mit Fehlpässen die iberische Mannschaft stark und die kam in Ballbesitz, ohne Aufbauspiel leisten zu müssen.
Dass sie dann sehr gefährlich ist, zeigte sie in persona Torres, der einen perfekten Pass verwerten konnte, wobei ich mir nicht sicher bin, ob das daran lag, dass Lahm auf Lehmann vertraute.
Fortan war Spanien in einer günstigen Position, denn von unserer Seite musste jetzt mehr kommen und mehr riskiert werden. Imposanter Druck kam aber nur in einer Phase während der zweiten Hälfte auf. Eine großartige Chance gab es selbst dann nicht. Kontertore fing man sich zwar auch nicht, aber einige Maßnahmen waren unnütz oder gar gefährlich:
-Mertesacker am Ende in den Sturm zu stellen, ist nutzlos, da der Innenverteidiger über ein miserablen Offensivkopfball verfügt (in der Defensive ließ er sich auch einmal von Torres überspringen, der 13cm kleiner ist).
-Kuranyis Einwechslung: Der Schalker zeigte so viel Einsatz, dass es nicht mehr gut war. Entweder er foulte oder er rannte ins Abseits.
-Mit Gomez wurde ein weiterer Stürmer eingewechselt, obgleich es am Spiel in die Spitze krankte. Insofern wäre ein Zuspieler besser gewesen. Ob Trochowski, Borowski oder gar Odonkor (sicher hätte Capdevila gegen ihn Probleme gehabt), wäre weitgehend egal gewesen.
-Metzelder sorgte mit schrecklichen Fehlpässen in der Abwehr dafür, dass die Südeuropäer in den letzten zehn Minuten fast ständig in Ballbesitz blieben und oft dazu noch in unserer Hälfte.
Abschließend lässt sich sagen, dass wir nur hätten siegen können, wenn wir vollkonzentriert gespielt hätten und selbstbewusster aufgetreten wären. An letzterem mangelte es bereits gegen Kroatien und die Türkei. Ein übler Pass zum Gegner von Mertesacker, dem sonst so etwas fast nie passiert, war bildhaft für die Nervosität. Klinsmann konnte der Mannschaft bei der WM offenbar ein anderes Selbstverständnis vermitteln.
Er wird so bald nicht zurückkehren. Darum gilt es, die Mannschaft auch durch neue Spieler zu stärken. Vor allem sollten diese unbändigen Einsatz (Jermaine Jones, Stefan Kießling) und Ballsicherheit (Baris Özbek) an den Tag legen, zudem besondere Dinge drauf haben (Marko Marin, Adler) und schnell sein (Westermann).
Zudem brauchen wir einen Innenverteidiger, der kleiner und flinker ist als M+M.
Verabschieden würde ich mich von Lehmann, der im Finale hervorragend hielt, aber seinem Alter kein Schnippchen schlagen kann.
Metzelder muss nun im Verein Leistung zeigen, um seinen Platz zu behalten.
Frings ist nur unangefochten, wenn er in Form ist.
Neuville hat seine Schuldigkeit getan und sollte Platz für die Zukunft machen.
Kuranyi wird weiterhin polarisieren und muss sich langsam festigen in den Leistungen.
Gomez sollte schleunigst zu alter Form zurückfinden, war der schlechteste im deutschen Team.
Die Qualifikation zur WM werden wir wohl kaum als Gruppenerster erreichen. Dennoch können wir in Südafrika wieder für Furore sorgen.
Aufrufe: 1062 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 0 | Erstellt:01.07.2008
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