Da soll also gut gehen? Der 1. FC Kaiserslautern schlingert weiter gen Abstieg. Von klarer Linie ist da nichts zu sehen. Die Verantwortlichen wirken rat- und hilflos. Nachdem man in der Winterpause noch an Kjetil Rekdal festgehalten hatte und ihn stärkte nachdem Toppmöller seinen Hut schnell wieder nahm, setzte man nun auch den Trainer vor die Tür. Zwei Spieltage nach dem Rückrundenstart. Nun geht quasi wieder alles von Null los. Der neue Trainer wird ins kalte Wasser geworfen und ist zum Erfolg verdammt, denn sonst wird auch er schnell wieder gehen müssen. Allerdings wäre es sinnvoller gewesen, den alten Trainer noch während der Winterpause vor die Tür zu setzen, damit der Neue wenigstens einige Spielerwünsche äußern könnte und vor allem, die Vorbereitung leiten. So hat Milan Sasic nur die Woche Zeit, um seiner neuen Mannschaft neues Leben einzuhauchen. Ein fast unmögliches Unterfangen, wenn man die Leistungen der Roten Teufel zuletzt gesehen hat. Positiv stimmt eher die Qualität, die doch im Kader schlummert. Allein das Selbstvertrauen fehlt den Kickern, die wirken verunsichert und genau da muss Sasic den Hebel ansetzen. Da das aber nicht von einen Tag auf den anderen möglich ist, sehe ich schwarz… für Sasic und den 1. FCK.

Was man den Verantwortlichen nun raten könnte, wo sie den Karren ohnehin schon in den tiefen Dreck gezogen haben: Haltet an dem Neuen fest, geht mit ihm in Liga drei. Kontinuität ist das Stichwort, das allmählich Einzug halten muss auf dem Betzenberg. Sasic sollte das Vertrauen genießen eine neue Mannschaft aufbauen zu dürfen. Schon einmal hat er bewiesen, wie er mit einem unterdurchschnittlichen Team doch Erfolg erzielen kann. Die TuS Koblenz führte der mittlerweile 49-jährige von der Regional- überraschend in die Zweite Liga. Das sollte dem Kroaten auch mit den Lauterern gelingen. Erst recht mit der gesamten Infrastruktur des Traditionsvereins. Dann hoffentlich auch wieder mit einer Reihe "Junger Teufel" vom Schlage Schönheim und Reinert.

Was mich jedoch zweifeln lässt an dieser Mission ist der fehlende Glanz des Kroaten. Er ist keine Trainerpersönlichkeit, die mehr ausstrahlt als die rote Farbe seiner fast schon legendären Jacke. Zudem fehlt die Erfahrung. Durfte er bisher doch "nur" fünf Jahre in Koblenz arbeiten, saß seit April 2007 jedoch auf der Straße. Warum, frage ich mich, wollte ihn keiner haben? Vielleicht, weil er nicht der große Trainer ist. Keiner der gewohnten Namen, die man sonst hört, wenn irgendwo ein Trainer entlassen wird. Aber vielleicht ist das ja die Chance des FCK. Mit einer völlig verunsicherten Mannschaft und einem grauen Trainer komplett abgeschrieben zu werden, um dann zurück zu schlagen und doch noch das Wunder zu schaffen. Zu wünschen wäre es den Fans. Allein der Glaube daran, mag mir im Moment noch fehlen…