26.10.2011 um 14:58 Uhr
Ein trauriger Dienstag Teil 2
3. Akt
Direkt vorm Einlass geht es immer schneller. Warum ist kein Wunder, denn kontrollieren kann man das echt nicht mehr nennen. Meinen Freund klopfen sie ab, fragen: „Zigaretten?", er nickt und alles ist klar. Selbst ich als Unbegabter hätte alles in den Block schmuggeln können.
Im Stadion trennen sich unsere Wege und ich suche mir den Eingang zum Block 61. Was auffällt ist, dass man sich im Stadion frei bewegen kann, nicht wie bei unseren Heimspielen, wo der Block abgeriegelt ist. An sich schon ne gute Sache, wenn man an das Kommende denkt...
Der Block ist schon voll und ich habe keine Übersicht. Ich stelle mich einfach irgendwo hin, einen Wellenbrecher im Rücken, das schadet nie. Leider kann ich von hier aus nicht die ganze Kurve überblicken, doch was ich an Dynamos erkennen kann, macht mich schon stolz, solange ich mir nicht DIESES direkt in meinem Umfeld ansehe.
Doch ich bin überrascht. Praktisch keine Schmähgesänge, keine Beleidigungen in Richtung Dortmund, selbst der persönliche Freund aller Dresdner Peter Gagelmann wird kaum beachtet. Direkt hinter mir hat sich schon ein Prachtexemplar aufgestellt, mit Sonnenbrille, Kapuze, Handschuhen und viel zu viel Alkohol intus. Er wird mich noch öfters beschäftigen.
Der neben mir hat in der Zwischenzeit alle Hände voll zu tun. Jeder, der einfach nur ein Foto oder ein Video vom Stadion und der Stimmung machen will, wird angepöbelt: „Mach die Scheiß Kamera aus! Warst du noch nie beim Auswärstsspiel?!?" Dazu kommt noch der Hinweis von ihm an einen seiner Freunde, der kaum noch geradeaus schauen kann: „Bind dir mal lieber nen Schlal vors Gesicht"
Die Südtribüne füllt sich langsam und sie ist schon verdammt beeindruckend. Vor allem wenn man bedenkt, dass dort so viele Menschen stehen, wie bei uns ins Stadion passen. Trotzdem bin ich ein wenig enttäuscht. Kaum Stimmung vor dem Spiel und dann noch nicht mal ne richtige eigene Hymne. Da kommt von uns schon wesentlich mehr.
Zum Einmarsch geht es dann los. Vor und neben mir werden die ersten Bengalos gezündet und schnell ist der Qualm so beißend, dass ich mir den Schal vor den Mund halte. Der neben mir hilft ganz freundlich und mit dem Hinweis: „Auch dafür ist ein Schal gut" verknotet er ihn hinter meinem Kopf. Doch es wird noch schlimmer. Genau neben uns, qualmt noch was anderes und stinkt so erbärmlich, dass man trotz Schal für etliche Minuten kaum Luft bekommt.
Endlich können wir wieder atmen und was sehen, wenn auch nicht viel. Fahnen, Schals und Hände verdecken meist einen Großteil des Spielfeldes, doch ich bekomme eh nicht viel mit. Die Stimmung ist toll und es wird gesungen, geklatscht und eine riesige Party gefeiert. Selbst als das Gegentor fällt, ist nur kurz Ruhe, dann geht es weiter, denn wirklich überraschend kommt es nicht.
Es gibt sogar Wechselgesänge... Und das Auswärts, die meisten Fans schaffen das noch nicht mal zu hause.
In der Pause kommt man ein wenig zur Ruhe und ich leider dazu, dem Gespräch des Typens hinter mir zu lauschen.
„Kommst du mit pissen?"
„Nein ich war schon"
„Hä? Wieder in den Becher?"
„Nö... Einfach hier gegen das Geländer"
Was soll ich da noch sagen.
Hälfte Zwei beginnt und so wie es aussieht, gibt es noch reichlich zu zündeln. Diesmal kommt noch ein schwarzer Ascheregen dazu, der uns einhüllt und rußverschmiert zurücklässt. Langsam wird auch die Stimmung aggressiver. Mein Hintermann beweist überragenden Fußballsachverstand, indem er innerhalb von fünf Minuten folgenden zwei Sprüche reißt.
„Die erste Hälfte war Scheiße, die haben doch nicht eine Chance gehabt"
Kurz darauf:
„Lasst euch doch nicht so hinten rein drängen. Spielt wieder so wie am Anfang, da habt ihr wenigstens noch nach vorne gespielt."
Dazu kommen jetzt auch die unvermeidlichen Provokationen. „Dortmunder Hurensöhne... Ihr seid Wessis... Wir sind Dresdner Hooligans"
Meine Denkweise: "Man muss nicht alles mitsingen", scheine ich exklusiv zu haben. Doch ein paar Dortmunder im benachbarten Sitzbereich lassen sich provozieen, stehen auf und winken einladend. Da der Block gemischt ist, gibt es ein paar dort sitzenden Dresdner, die sich nicht zwei mal bitten lassen. Ordner schreiten ein und die ersten Zuschauer verlassen ängstlich das Stadion. Es wird langsam ganz finster.
Kaum einen interessiert noch das Spiel. Selbst die Plakate in der Südkurve bekommt kaum einer mit. Gott sei Dank!
In dem ganzen Trubel geht sogar unter, dass Dedic die größte Dynamochance vergibt. Überall soll Polizei sein und eigentlich will man denen nur noch eins auf die Fresse hauen. Ich schaue nur noch ständig auf die Uhr und hoffe, dass gleich Schluss ist und ich abhauen kann. Endlich ist es soweit und schnell kämpfe ich mich gegen den Strom zum Ausgang, während die Masse in den Dortmunder Block will. Doch ich bin nicht scharf auf eine Ladung Pfefferspray.
Endlich draußen gibt sich mir ein trauriges Bild. Dortmunder Fans hasten eilig und ängstlich nach hause, während die meisten Dynamos kopfschüttelnd und enttäuscht von den Idioten zu ihren Autos und Bussen gehen. Von drinnen hört man noch ein paar Nachrichten, erst, dass Polizisten auf Dynamo-Ordner los gegangen sind, dann dass sich Dresdner Hools als Ordner verkleidet haben...
Am Auto treffen wir uns und von der euphorischen Stimmung ist nichts mehr zu spüren. Es ist eine Mischung aus Wut und Trauer, über die Idioten und das Bild, das man so wieder abgegeben hat.
Epilog
Ich sitze im Auto und versuche meine Gefühle und Gedanken zu ordnen.
Die Enttäuschung überwiegt. Eine Enttäuschung über eine verpasste Chance. Ich will gar nicht daran denken, was los gewesen wäre, wenn 12.000 Dresdner in Dortmund eine riesige Party gefeiert hätten, ihre Mannschaft auch nach dem Rückstand unterstützt und all den anderen Mist sein gelassen.
Aber so haben wir uns als Dynamo mal wieder nur vor der ganzen Nation live im Fernsehen blamiert und all die Klischees wieder bestätigt.
Doch all diese Gedanken führen unweigerlich zu einer Frage: "Was kann man tun?"
Man muss diese Idioten, und nichts anderes sind sie, aus dem Stadion kriegen. Nur wie? Eine Selbstreinigung wird es nicht geben. Dafür gibt es zu viele die mitlaufen, die es einfach still dulden.
Kommen wir an sie ran?
Ich stand dazwischen. Direkt neben mir wurde gezündelt wie selbst nicht zu Silvester. Nur ich hab keinen erkannt. Alle sind vermummt, wechseln ihre Sachen und stehen in einem Moment da und in einem dort. Und selbst wenn. Sollen Zivilfahnder zwischen hunderten gewaltbereiten Ultras verdeckt ermitteln. Soll eine Polizeistaffel den Block stürmen?
Es gibt nicht viel was hilft. Personendaten auf Eintrittskarten. Ja... Gerne auch mit einem Foto!
Keine Stehplätze mehr. Vielleicht... Macht die Sache übersichtlicher, aber auch teurer und ist nicht gut für die Stimmung.
Am Ende müssten sich diese Leute einfach nur entscheiden:
Wollen sie Ultras sein und ihr Fan-Sein so ausleben, wie sie es für richtig halten oder sind sie Dynamofans und geben alles für den Verein?
Direkt vorm Einlass geht es immer schneller. Warum ist kein Wunder, denn kontrollieren kann man das echt nicht mehr nennen. Meinen Freund klopfen sie ab, fragen: „Zigaretten?", er nickt und alles ist klar. Selbst ich als Unbegabter hätte alles in den Block schmuggeln können.
Im Stadion trennen sich unsere Wege und ich suche mir den Eingang zum Block 61. Was auffällt ist, dass man sich im Stadion frei bewegen kann, nicht wie bei unseren Heimspielen, wo der Block abgeriegelt ist. An sich schon ne gute Sache, wenn man an das Kommende denkt...
Der Block ist schon voll und ich habe keine Übersicht. Ich stelle mich einfach irgendwo hin, einen Wellenbrecher im Rücken, das schadet nie. Leider kann ich von hier aus nicht die ganze Kurve überblicken, doch was ich an Dynamos erkennen kann, macht mich schon stolz, solange ich mir nicht DIESES direkt in meinem Umfeld ansehe.
Doch ich bin überrascht. Praktisch keine Schmähgesänge, keine Beleidigungen in Richtung Dortmund, selbst der persönliche Freund aller Dresdner Peter Gagelmann wird kaum beachtet. Direkt hinter mir hat sich schon ein Prachtexemplar aufgestellt, mit Sonnenbrille, Kapuze, Handschuhen und viel zu viel Alkohol intus. Er wird mich noch öfters beschäftigen.
Der neben mir hat in der Zwischenzeit alle Hände voll zu tun. Jeder, der einfach nur ein Foto oder ein Video vom Stadion und der Stimmung machen will, wird angepöbelt: „Mach die Scheiß Kamera aus! Warst du noch nie beim Auswärstsspiel?!?" Dazu kommt noch der Hinweis von ihm an einen seiner Freunde, der kaum noch geradeaus schauen kann: „Bind dir mal lieber nen Schlal vors Gesicht"
Die Südtribüne füllt sich langsam und sie ist schon verdammt beeindruckend. Vor allem wenn man bedenkt, dass dort so viele Menschen stehen, wie bei uns ins Stadion passen. Trotzdem bin ich ein wenig enttäuscht. Kaum Stimmung vor dem Spiel und dann noch nicht mal ne richtige eigene Hymne. Da kommt von uns schon wesentlich mehr.
Zum Einmarsch geht es dann los. Vor und neben mir werden die ersten Bengalos gezündet und schnell ist der Qualm so beißend, dass ich mir den Schal vor den Mund halte. Der neben mir hilft ganz freundlich und mit dem Hinweis: „Auch dafür ist ein Schal gut" verknotet er ihn hinter meinem Kopf. Doch es wird noch schlimmer. Genau neben uns, qualmt noch was anderes und stinkt so erbärmlich, dass man trotz Schal für etliche Minuten kaum Luft bekommt.
Endlich können wir wieder atmen und was sehen, wenn auch nicht viel. Fahnen, Schals und Hände verdecken meist einen Großteil des Spielfeldes, doch ich bekomme eh nicht viel mit. Die Stimmung ist toll und es wird gesungen, geklatscht und eine riesige Party gefeiert. Selbst als das Gegentor fällt, ist nur kurz Ruhe, dann geht es weiter, denn wirklich überraschend kommt es nicht.
Es gibt sogar Wechselgesänge... Und das Auswärts, die meisten Fans schaffen das noch nicht mal zu hause.
In der Pause kommt man ein wenig zur Ruhe und ich leider dazu, dem Gespräch des Typens hinter mir zu lauschen.
„Kommst du mit pissen?"
„Nein ich war schon"
„Hä? Wieder in den Becher?"
„Nö... Einfach hier gegen das Geländer"
Was soll ich da noch sagen.
Hälfte Zwei beginnt und so wie es aussieht, gibt es noch reichlich zu zündeln. Diesmal kommt noch ein schwarzer Ascheregen dazu, der uns einhüllt und rußverschmiert zurücklässt. Langsam wird auch die Stimmung aggressiver. Mein Hintermann beweist überragenden Fußballsachverstand, indem er innerhalb von fünf Minuten folgenden zwei Sprüche reißt.
„Die erste Hälfte war Scheiße, die haben doch nicht eine Chance gehabt"
Kurz darauf:
„Lasst euch doch nicht so hinten rein drängen. Spielt wieder so wie am Anfang, da habt ihr wenigstens noch nach vorne gespielt."
Dazu kommen jetzt auch die unvermeidlichen Provokationen. „Dortmunder Hurensöhne... Ihr seid Wessis... Wir sind Dresdner Hooligans"
Meine Denkweise: "Man muss nicht alles mitsingen", scheine ich exklusiv zu haben. Doch ein paar Dortmunder im benachbarten Sitzbereich lassen sich provozieen, stehen auf und winken einladend. Da der Block gemischt ist, gibt es ein paar dort sitzenden Dresdner, die sich nicht zwei mal bitten lassen. Ordner schreiten ein und die ersten Zuschauer verlassen ängstlich das Stadion. Es wird langsam ganz finster.
Kaum einen interessiert noch das Spiel. Selbst die Plakate in der Südkurve bekommt kaum einer mit. Gott sei Dank!
In dem ganzen Trubel geht sogar unter, dass Dedic die größte Dynamochance vergibt. Überall soll Polizei sein und eigentlich will man denen nur noch eins auf die Fresse hauen. Ich schaue nur noch ständig auf die Uhr und hoffe, dass gleich Schluss ist und ich abhauen kann. Endlich ist es soweit und schnell kämpfe ich mich gegen den Strom zum Ausgang, während die Masse in den Dortmunder Block will. Doch ich bin nicht scharf auf eine Ladung Pfefferspray.
Endlich draußen gibt sich mir ein trauriges Bild. Dortmunder Fans hasten eilig und ängstlich nach hause, während die meisten Dynamos kopfschüttelnd und enttäuscht von den Idioten zu ihren Autos und Bussen gehen. Von drinnen hört man noch ein paar Nachrichten, erst, dass Polizisten auf Dynamo-Ordner los gegangen sind, dann dass sich Dresdner Hools als Ordner verkleidet haben...
Am Auto treffen wir uns und von der euphorischen Stimmung ist nichts mehr zu spüren. Es ist eine Mischung aus Wut und Trauer, über die Idioten und das Bild, das man so wieder abgegeben hat.
Epilog
Ich sitze im Auto und versuche meine Gefühle und Gedanken zu ordnen.
Die Enttäuschung überwiegt. Eine Enttäuschung über eine verpasste Chance. Ich will gar nicht daran denken, was los gewesen wäre, wenn 12.000 Dresdner in Dortmund eine riesige Party gefeiert hätten, ihre Mannschaft auch nach dem Rückstand unterstützt und all den anderen Mist sein gelassen.
Aber so haben wir uns als Dynamo mal wieder nur vor der ganzen Nation live im Fernsehen blamiert und all die Klischees wieder bestätigt.
Doch all diese Gedanken führen unweigerlich zu einer Frage: "Was kann man tun?"
Man muss diese Idioten, und nichts anderes sind sie, aus dem Stadion kriegen. Nur wie? Eine Selbstreinigung wird es nicht geben. Dafür gibt es zu viele die mitlaufen, die es einfach still dulden.
Kommen wir an sie ran?
Ich stand dazwischen. Direkt neben mir wurde gezündelt wie selbst nicht zu Silvester. Nur ich hab keinen erkannt. Alle sind vermummt, wechseln ihre Sachen und stehen in einem Moment da und in einem dort. Und selbst wenn. Sollen Zivilfahnder zwischen hunderten gewaltbereiten Ultras verdeckt ermitteln. Soll eine Polizeistaffel den Block stürmen?
Es gibt nicht viel was hilft. Personendaten auf Eintrittskarten. Ja... Gerne auch mit einem Foto!
Keine Stehplätze mehr. Vielleicht... Macht die Sache übersichtlicher, aber auch teurer und ist nicht gut für die Stimmung.
Am Ende müssten sich diese Leute einfach nur entscheiden:
Wollen sie Ultras sein und ihr Fan-Sein so ausleben, wie sie es für richtig halten oder sind sie Dynamofans und geben alles für den Verein?
Aufrufe: 38936 | Kommentare: 74 | Bewertungen: 78 | Erstellt:26.10.2011
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KOMMENTARE
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26.10.2011 | 23:29 Uhr
-3
Also formell gesehen super geschrieben, aber ich finde du übertreibst doch in manchen Punkten ... Also zu der gewaltberreitschaft der Dresden Fans will und kann ich nichts sagen, nur mag ich nicht wie du hier Ultras im allgemeinen als dumm darstellst .
Auch finde ich das du in Punkten Pyro übertreibst , ich stand oft genug im Block als gezündet wurde und es gibt schlimmeres .....
Sonst hat sich meine Meinung zu euren Fans nicht geändert, ich bin wie man vilt merkt pro Ultra, aber contra sinnlose Gewalt, also sehe ich das so das Dynamo tolle Fans hat, mit eine paar Leuten die sich daneben benehmen, die hat jeder, aber das sind auch ganz oft Leute die nur den Ultras hinterher reisen ...
3
26.10.2011 | 23:53 Uhr
0
Klischees – immer was Wahres dran // Klischees wollen bedient werden
Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass sich einige (viele) halt nicht benehmen können, weiß man doch mittlerweile: Wenn Dynamo kommt, dann kommen sie in Massen und das Potential für Stunk steigt. (Wie überall, wo viele Leute unterschiedlicher Vereinspräferenzen aufeinander prallen)
Das wissen Ordnungskräfte, Veranstalter und Polizisten.
Die Polizei war ziemlich unkoordiniert in Dortmund, das hab ich damals in Bremen, in Düsseldorf und auch zu Hause in Dresden schon viel besser gesehen. Wenn man die ganzen Dynamos also durch eine Straße voller Dortmunder führt, sind doch Pöbeleien vorprogrammiert. Und von der Pöbelei ist es nie weit bis zur tatsächlichen Auseinandersetzung. Wie kann denn sowas ohne ausreichende Sicherheitsvorkehrungen genehmigt/durchgeführt werden?
Weiterhin zu bemängeln sind die von dir bereits angesprochenen "Kontrollen" am Einlass. Also ich selbst bin nur am Oberkörper untersucht worden, mein Kollege gleich mal überhaupt nicht. Obwohl wir aufgrund unseres Mittzwanzigertums und unseres studentischen Charmes ziemlich in die Zielgruppe für Durchsuchungen fallen dürften. Wir hätten durchaus ein paar Handgranaten mit ins Stadion bekommen, was angesichts der Rauchbomben vor Ort vom Kaliber auch gepasst hätte.
0
26.10.2011 | 23:53 Uhr
0
Wenn ich als Veranstalter oder Sicherheitschef hören würde: „Hier übrigens, zweite Runde DFB-Pokal.. Dynamo kommt" , da klingelt bei mir doch alles was ich an Alarmglocken am Mann hab. Da muss man Personal aufstocken, angemessen instruieren und vielleicht auch die Tore eher öffnen, um mehr Zeit zum kontrollieren zu haben. Das war einfach ganz schwach vom Sicherheitsdienstleister in Dortmund.
Über die Berichterstattung möchte ich nur noch etwas Kleines anmerken. Mario Götze wurde bekanntlich von einem Laser irritiert. Und das so stark, dass der Linienrichter ihm auch erstmal erklären musste, warum die Partie jetzt plötzlich unterbrochen wird.
Dass diese Laseraktivitäten eine absolute Unart sind brauch ich sicher niemandem erklären, doch mal abgesehen vom Gomez-Elfmeter in Neapel wird es in den Medien meistens nur noch kurz angesprochen. Da kommt das Dynamo-Spiel doch gerade recht um dieses Thema noch einmal richtig warm zu machen. Es gibt, soweit meine Recherchen gingen, kein Bericht in dem das nicht thematisiert wurde um die Anhängerschaft der Dresdner zu verteufeln.
Wie gesagt, das ist alles keine Entschuldigung. Jeder hat selbst gesehen was in Dortmund los war. Ich wollte diese Punkte nur mal zur kritischen Reflektion für den interessierten Leser zum Besten geben.
1
27.10.2011 | 01:12 Uhr
-1
Tagon :
Ich les' mir das, was meine Vorredner geschrieben haben, einfach gar nicht erst durch, in der Gewissheit, dass die auch der Ansicht sind, die ich jetzt hier auch nochmal zum Ausdruck bringe:Ich finde diese Schilderung aus erster Hand bärenstark! Ich finde, dieser Blog erklärt eigentlich wie sonst keiner den Unterschied zwischen Ultra-sein und Fan-sein an sich. Und mir spricht mal einer aus der Seele - denn wegen Ereignisse wie denen, die Du schilderst, gehe ich bei KSC-Spielen nicht mehr in den Fanblock, sondern nehm' lieber einen Sitzplatz.
Toller Blog, tolle Schilderung, alles in allem einfach nur gut!
2
27.10.2011 | 01:57 Uhr
-1
Modefan :
an alle die immer schreiben "soll keine Entschuldigung sein" machen damit genau das, Entschuldigungen suchen. Einfach mal die Kritik annehmen und bissl Demut zeigen, anstatt sofort auf dieser Kindergarten "aber die anderen waren auch böse" oder "war gar nicht so schlimm"rum zu reiten.Und wenn ich diesen Bullshit á la selber Schuld, wenn se nicht ordentlich kontrollieren lese, bekomme ich noch mehr einen Hals. Nein! Nicht der BVB ist Schuld, sondern die Assis die meinen, bei uns Randale machen zu müssen.
Dank euch durfte mein Kollege bei RWE heute halb blank ziehen im Zelt und sich ausgiebig vom Püroköter beschnüffeln lassen, mit Verweis, natürlich, auf Dynamo.
So Leute wie du sind doch dann die, die am lautesten schreien, wenn die Kontrollen anziehen, obwohl jeder mit ein bissl Grips genau weiß, was so ne Kiste an Konsequenzen nach sich zieht.
Nur weil ich etwas kann, muss ich es nicht machen. Ich hau keine Renter um und ich hau auch den 2 pöbelden Dynamos and der Agabe nicht aufs Maul, obwohl wir mehr als genug waren, um ein paar Kellen zu verteilen bevor Team Green kommt. Und als 2 Dynamos noch Zoff in der Bahn hatten und sein Cappy raus flog, hab ichs ihm wieder rein gegeben, obwohl ihr euch aufgeführt hab wie die Axt im Walde.
Anstatt hier um Verständnis zu werben, packt euch an die eigene Nase und reinigt eure S****ß Kurve! Wer seinen Verein liebt, muss sich nicht so profilieren und kann auch kein Interesse daran haben ihm finanziell so zu schaden!
PS: sehr richtig vom Oppitz von "Pyro legalisieren" abzurücken. Nicht weil ich Pyro nicht mag, sondern um ein Zeichen zu setzen,dass man sich von den Spinnern nicht auf der Nase rum tanzen lässt.
2
27.10.2011 | 08:43 Uhr
0
glober :
@modefan*an alle die immer schreiben "soll keine Entschuldigung sein" machen damit genau das, Entschuldigungen suchen*
Die meisten derjenigen, die das schreiben, meinen es nun aber genauso, wie es dasteht. Es sollen keine Entschuldigungen sein. Dass wir einige Chaoten unter unsren Fans haben, bestreitet fast niemand. Mit Sicherheit haben wir davon (auch prozentual) mehr als fast alle anderen deutschen Fussballclubs. Und klar liegt die (Haupt)Schuld an den Vorkommnissen an den Fans (bzw. m.E. eigentl. an den Chaoten selber). Wenn man die Geschehnisse aber genau betrachten wil, kommt man nicht umhin, AUCH mal die andere Seite zu beleuchten, ob von Seiten der Organisation vlt. doch auch ein wenig Verbesserungspotential gewesen wäre. Und falls dem so ist (und nach den Berichten, da ich nicht vor Ort war kann ich das nicht wirklich beurteilen, denke ich, war es so) , so hat halt AUCH Eurer Sicherheitschef eine gewisse Schuld, natürlich in deutlich kleinerem Ausmaß als unsere Chaoten.
Dabei geht es mir persönlich gar nicht in erster Linie um die mangelnde Einlasskontrolle. Bei uns in DD ist die gründlicher, als ich es bei fast allen Besuchen in anderen Stadien erlebt hab, dennoch ist der Anteil an Pyro, der rausgefischt wird verschwindend gering. Als größeres Problem seh ich da schon die offenbar mangelnde Zuschauertrennung. Ich kenne die örtlichen Begebenheiten von DO nicht, aber irgendwie MUSS es möglich sein, die zumindest in größeren Umfang zu gewähren, als dies offenbar geschehen ist. Von den Leuten, die sich um die Sicherheit so eines Tages kümmern, erwarte ich es, dass sie die Weitsicht haben, dass wenn Dynamo kommt, leider eine gewisse Anzahl an solch Minderbemittelten mitkommt und diese und deren Aktionen mit einplanen.
Und nein, dass soll das Verhalten unserer Chaoten nicht entschuldigen.
An die, die da waren. Ich habe in irgendeinem Kommentar gelesen, dass die Tore später als angekündigt aufgingen. War das so, und wenn, war es vlt. aufgrund von Tumulten so?
0
27.10.2011 | 08:46 Uhr
0
carlee :
sehr schön geschrieben!
Sollte sich noch jemand fragen worin das Problem der Freigabe von Pyrotechnik eigentlich besteht:
Es lässt sich eben nicht ausschliessen, dass derartiges in die Hände von Personen wie dem User 1Freund geraten - also Pyro meets Dummheit - und dann wirds brenzlig!
Solange solche Leute ihr Unwesen treiben kann eben nicht ausgeschlossen werden, dass Unbeteiligte Schaden erleiden!
Schade eigentlich
3
27.10.2011 | 10:41 Uhr
0
Gnanag :
Bin ebenfalls schwer beeindruckt von diesem Blog. So plastisch beschrieben dass man sich beinahe fühlt, als sei man dabei gewesen.
0
27.10.2011 | 10:53 Uhr
-4
Schnumbi :
und genau deshalb bleibe ich bei meiner meinung:"keine ultras, kein alkohol und keine pyros legalisieren" ich weiß ich stoße da nicht auf viel gegenliebe aber wie soll man das alles noch trennen
4
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Statistik
*Die Unterschiedlichkeit wird deutlich in den verschiedenen Fangruppen auf der einen SeiteBegeisterung und Gesänge auf der anderen Bengalo-Feuerchen, das ist nicht lustig wer jemand kennt der in diesen Rauchwolken gestanden hat und Angst hatte dass sein Kittel brennt, der wird froh sein dass der Quatsch verboten ist*
Da wird die KOMPLETTE Dynamo Fanszene in meinen Augen als assozial hingestellt wobei es einfach nur wenige Vollidioten sind die da gemeit werden und die Dortmunder als die Unschuldslämmer.. Wer Angst hat dass sein Kittel brennt sollte an Silvester sich gemütlich zuhause den Musikantenstadl anschauen. Tut mir Leid aber Das muss auch nicht sein.
Manchmal kann Stillschweigen und Nichtbeachtung besser sein als irgend einen Schmarrn zu erzählen. Ich meine die Stimmung in den Dynamo-Blöcken war vom allerfeinsten LAUT und BRACHIAL alles stand und versuchte die Mannschaft nach vorne zu peitschen, war auch als ich mir das Spiel nochmal bei Sky anschaute deutlich und oft zu hören.. Nach dem Spiel habe ich dann auch gesehen wie die Polizei auf Ordner einschlug.. auch nirgends ein Wort geschrieben darüber.. dass zwei Ordner einen Kollegen aus der Menge weggetragen haben..
Zu den Einlasskontrollen: WENN man weiß dass 10.000 im Anmarsch sind sollte man die Tore auch zur angegebenen Zeit geöffnet haben und nicht erst ne viertel Stunde später, klar das der Mob da ein wenig kocht.. erst Recht wenn man immer damit rechnen muss von hinten Wasser vom Wasserwerfer abzubekommen. Nach dem öffnen blieb eben nur noch wenig Zeit bis Anpfiff Mich haben die Ordner auch nur maximal 2 Sekunden abgetastet
Hoffe dass es bei meiner nächsten Fahrt nach Düsseldorf nicht zu soetwas kommt wie es gestern der Fall war
Ich bin strikt GEGEN Böller und Leuchtraketen, aber gegen Begalische Feuer die kontrolliert abgebrannt werden wie es in Saarbrücken letzte Saison der Fall war, habe ich nichts einzuwenden..