26.10.2011 um 14:58 Uhr
Ein trauriger Dienstag Teil 2
3. Akt
Direkt vorm Einlass geht es immer schneller. Warum ist kein Wunder, denn kontrollieren kann man das echt nicht mehr nennen. Meinen Freund klopfen sie ab, fragen: „Zigaretten?", er nickt und alles ist klar. Selbst ich als Unbegabter hätte alles in den Block schmuggeln können.
Im Stadion trennen sich unsere Wege und ich suche mir den Eingang zum Block 61. Was auffällt ist, dass man sich im Stadion frei bewegen kann, nicht wie bei unseren Heimspielen, wo der Block abgeriegelt ist. An sich schon ne gute Sache, wenn man an das Kommende denkt...
Der Block ist schon voll und ich habe keine Übersicht. Ich stelle mich einfach irgendwo hin, einen Wellenbrecher im Rücken, das schadet nie. Leider kann ich von hier aus nicht die ganze Kurve überblicken, doch was ich an Dynamos erkennen kann, macht mich schon stolz, solange ich mir nicht DIESES direkt in meinem Umfeld ansehe.
Doch ich bin überrascht. Praktisch keine Schmähgesänge, keine Beleidigungen in Richtung Dortmund, selbst der persönliche Freund aller Dresdner Peter Gagelmann wird kaum beachtet. Direkt hinter mir hat sich schon ein Prachtexemplar aufgestellt, mit Sonnenbrille, Kapuze, Handschuhen und viel zu viel Alkohol intus. Er wird mich noch öfters beschäftigen.
Der neben mir hat in der Zwischenzeit alle Hände voll zu tun. Jeder, der einfach nur ein Foto oder ein Video vom Stadion und der Stimmung machen will, wird angepöbelt: „Mach die Scheiß Kamera aus! Warst du noch nie beim Auswärstsspiel?!?" Dazu kommt noch der Hinweis von ihm an einen seiner Freunde, der kaum noch geradeaus schauen kann: „Bind dir mal lieber nen Schlal vors Gesicht"
Die Südtribüne füllt sich langsam und sie ist schon verdammt beeindruckend. Vor allem wenn man bedenkt, dass dort so viele Menschen stehen, wie bei uns ins Stadion passen. Trotzdem bin ich ein wenig enttäuscht. Kaum Stimmung vor dem Spiel und dann noch nicht mal ne richtige eigene Hymne. Da kommt von uns schon wesentlich mehr.
Zum Einmarsch geht es dann los. Vor und neben mir werden die ersten Bengalos gezündet und schnell ist der Qualm so beißend, dass ich mir den Schal vor den Mund halte. Der neben mir hilft ganz freundlich und mit dem Hinweis: „Auch dafür ist ein Schal gut" verknotet er ihn hinter meinem Kopf. Doch es wird noch schlimmer. Genau neben uns, qualmt noch was anderes und stinkt so erbärmlich, dass man trotz Schal für etliche Minuten kaum Luft bekommt.
Endlich können wir wieder atmen und was sehen, wenn auch nicht viel. Fahnen, Schals und Hände verdecken meist einen Großteil des Spielfeldes, doch ich bekomme eh nicht viel mit. Die Stimmung ist toll und es wird gesungen, geklatscht und eine riesige Party gefeiert. Selbst als das Gegentor fällt, ist nur kurz Ruhe, dann geht es weiter, denn wirklich überraschend kommt es nicht.
Es gibt sogar Wechselgesänge... Und das Auswärts, die meisten Fans schaffen das noch nicht mal zu hause.
In der Pause kommt man ein wenig zur Ruhe und ich leider dazu, dem Gespräch des Typens hinter mir zu lauschen.
„Kommst du mit pissen?"
„Nein ich war schon"
„Hä? Wieder in den Becher?"
„Nö... Einfach hier gegen das Geländer"
Was soll ich da noch sagen.
Hälfte Zwei beginnt und so wie es aussieht, gibt es noch reichlich zu zündeln. Diesmal kommt noch ein schwarzer Ascheregen dazu, der uns einhüllt und rußverschmiert zurücklässt. Langsam wird auch die Stimmung aggressiver. Mein Hintermann beweist überragenden Fußballsachverstand, indem er innerhalb von fünf Minuten folgenden zwei Sprüche reißt.
„Die erste Hälfte war Scheiße, die haben doch nicht eine Chance gehabt"
Kurz darauf:
„Lasst euch doch nicht so hinten rein drängen. Spielt wieder so wie am Anfang, da habt ihr wenigstens noch nach vorne gespielt."
Dazu kommen jetzt auch die unvermeidlichen Provokationen. „Dortmunder Hurensöhne... Ihr seid Wessis... Wir sind Dresdner Hooligans"
Meine Denkweise: "Man muss nicht alles mitsingen", scheine ich exklusiv zu haben. Doch ein paar Dortmunder im benachbarten Sitzbereich lassen sich provozieen, stehen auf und winken einladend. Da der Block gemischt ist, gibt es ein paar dort sitzenden Dresdner, die sich nicht zwei mal bitten lassen. Ordner schreiten ein und die ersten Zuschauer verlassen ängstlich das Stadion. Es wird langsam ganz finster.
Kaum einen interessiert noch das Spiel. Selbst die Plakate in der Südkurve bekommt kaum einer mit. Gott sei Dank!
In dem ganzen Trubel geht sogar unter, dass Dedic die größte Dynamochance vergibt. Überall soll Polizei sein und eigentlich will man denen nur noch eins auf die Fresse hauen. Ich schaue nur noch ständig auf die Uhr und hoffe, dass gleich Schluss ist und ich abhauen kann. Endlich ist es soweit und schnell kämpfe ich mich gegen den Strom zum Ausgang, während die Masse in den Dortmunder Block will. Doch ich bin nicht scharf auf eine Ladung Pfefferspray.
Endlich draußen gibt sich mir ein trauriges Bild. Dortmunder Fans hasten eilig und ängstlich nach hause, während die meisten Dynamos kopfschüttelnd und enttäuscht von den Idioten zu ihren Autos und Bussen gehen. Von drinnen hört man noch ein paar Nachrichten, erst, dass Polizisten auf Dynamo-Ordner los gegangen sind, dann dass sich Dresdner Hools als Ordner verkleidet haben...
Am Auto treffen wir uns und von der euphorischen Stimmung ist nichts mehr zu spüren. Es ist eine Mischung aus Wut und Trauer, über die Idioten und das Bild, das man so wieder abgegeben hat.
Epilog
Ich sitze im Auto und versuche meine Gefühle und Gedanken zu ordnen.
Die Enttäuschung überwiegt. Eine Enttäuschung über eine verpasste Chance. Ich will gar nicht daran denken, was los gewesen wäre, wenn 12.000 Dresdner in Dortmund eine riesige Party gefeiert hätten, ihre Mannschaft auch nach dem Rückstand unterstützt und all den anderen Mist sein gelassen.
Aber so haben wir uns als Dynamo mal wieder nur vor der ganzen Nation live im Fernsehen blamiert und all die Klischees wieder bestätigt.
Doch all diese Gedanken führen unweigerlich zu einer Frage: "Was kann man tun?"
Man muss diese Idioten, und nichts anderes sind sie, aus dem Stadion kriegen. Nur wie? Eine Selbstreinigung wird es nicht geben. Dafür gibt es zu viele die mitlaufen, die es einfach still dulden.
Kommen wir an sie ran?
Ich stand dazwischen. Direkt neben mir wurde gezündelt wie selbst nicht zu Silvester. Nur ich hab keinen erkannt. Alle sind vermummt, wechseln ihre Sachen und stehen in einem Moment da und in einem dort. Und selbst wenn. Sollen Zivilfahnder zwischen hunderten gewaltbereiten Ultras verdeckt ermitteln. Soll eine Polizeistaffel den Block stürmen?
Es gibt nicht viel was hilft. Personendaten auf Eintrittskarten. Ja... Gerne auch mit einem Foto!
Keine Stehplätze mehr. Vielleicht... Macht die Sache übersichtlicher, aber auch teurer und ist nicht gut für die Stimmung.
Am Ende müssten sich diese Leute einfach nur entscheiden:
Wollen sie Ultras sein und ihr Fan-Sein so ausleben, wie sie es für richtig halten oder sind sie Dynamofans und geben alles für den Verein?
Direkt vorm Einlass geht es immer schneller. Warum ist kein Wunder, denn kontrollieren kann man das echt nicht mehr nennen. Meinen Freund klopfen sie ab, fragen: „Zigaretten?", er nickt und alles ist klar. Selbst ich als Unbegabter hätte alles in den Block schmuggeln können.
Im Stadion trennen sich unsere Wege und ich suche mir den Eingang zum Block 61. Was auffällt ist, dass man sich im Stadion frei bewegen kann, nicht wie bei unseren Heimspielen, wo der Block abgeriegelt ist. An sich schon ne gute Sache, wenn man an das Kommende denkt...
Der Block ist schon voll und ich habe keine Übersicht. Ich stelle mich einfach irgendwo hin, einen Wellenbrecher im Rücken, das schadet nie. Leider kann ich von hier aus nicht die ganze Kurve überblicken, doch was ich an Dynamos erkennen kann, macht mich schon stolz, solange ich mir nicht DIESES direkt in meinem Umfeld ansehe.
Doch ich bin überrascht. Praktisch keine Schmähgesänge, keine Beleidigungen in Richtung Dortmund, selbst der persönliche Freund aller Dresdner Peter Gagelmann wird kaum beachtet. Direkt hinter mir hat sich schon ein Prachtexemplar aufgestellt, mit Sonnenbrille, Kapuze, Handschuhen und viel zu viel Alkohol intus. Er wird mich noch öfters beschäftigen.
Der neben mir hat in der Zwischenzeit alle Hände voll zu tun. Jeder, der einfach nur ein Foto oder ein Video vom Stadion und der Stimmung machen will, wird angepöbelt: „Mach die Scheiß Kamera aus! Warst du noch nie beim Auswärstsspiel?!?" Dazu kommt noch der Hinweis von ihm an einen seiner Freunde, der kaum noch geradeaus schauen kann: „Bind dir mal lieber nen Schlal vors Gesicht"
Die Südtribüne füllt sich langsam und sie ist schon verdammt beeindruckend. Vor allem wenn man bedenkt, dass dort so viele Menschen stehen, wie bei uns ins Stadion passen. Trotzdem bin ich ein wenig enttäuscht. Kaum Stimmung vor dem Spiel und dann noch nicht mal ne richtige eigene Hymne. Da kommt von uns schon wesentlich mehr.
Zum Einmarsch geht es dann los. Vor und neben mir werden die ersten Bengalos gezündet und schnell ist der Qualm so beißend, dass ich mir den Schal vor den Mund halte. Der neben mir hilft ganz freundlich und mit dem Hinweis: „Auch dafür ist ein Schal gut" verknotet er ihn hinter meinem Kopf. Doch es wird noch schlimmer. Genau neben uns, qualmt noch was anderes und stinkt so erbärmlich, dass man trotz Schal für etliche Minuten kaum Luft bekommt.
Endlich können wir wieder atmen und was sehen, wenn auch nicht viel. Fahnen, Schals und Hände verdecken meist einen Großteil des Spielfeldes, doch ich bekomme eh nicht viel mit. Die Stimmung ist toll und es wird gesungen, geklatscht und eine riesige Party gefeiert. Selbst als das Gegentor fällt, ist nur kurz Ruhe, dann geht es weiter, denn wirklich überraschend kommt es nicht.
Es gibt sogar Wechselgesänge... Und das Auswärts, die meisten Fans schaffen das noch nicht mal zu hause.
In der Pause kommt man ein wenig zur Ruhe und ich leider dazu, dem Gespräch des Typens hinter mir zu lauschen.
„Kommst du mit pissen?"
„Nein ich war schon"
„Hä? Wieder in den Becher?"
„Nö... Einfach hier gegen das Geländer"
Was soll ich da noch sagen.
Hälfte Zwei beginnt und so wie es aussieht, gibt es noch reichlich zu zündeln. Diesmal kommt noch ein schwarzer Ascheregen dazu, der uns einhüllt und rußverschmiert zurücklässt. Langsam wird auch die Stimmung aggressiver. Mein Hintermann beweist überragenden Fußballsachverstand, indem er innerhalb von fünf Minuten folgenden zwei Sprüche reißt.
„Die erste Hälfte war Scheiße, die haben doch nicht eine Chance gehabt"
Kurz darauf:
„Lasst euch doch nicht so hinten rein drängen. Spielt wieder so wie am Anfang, da habt ihr wenigstens noch nach vorne gespielt."
Dazu kommen jetzt auch die unvermeidlichen Provokationen. „Dortmunder Hurensöhne... Ihr seid Wessis... Wir sind Dresdner Hooligans"
Meine Denkweise: "Man muss nicht alles mitsingen", scheine ich exklusiv zu haben. Doch ein paar Dortmunder im benachbarten Sitzbereich lassen sich provozieen, stehen auf und winken einladend. Da der Block gemischt ist, gibt es ein paar dort sitzenden Dresdner, die sich nicht zwei mal bitten lassen. Ordner schreiten ein und die ersten Zuschauer verlassen ängstlich das Stadion. Es wird langsam ganz finster.
Kaum einen interessiert noch das Spiel. Selbst die Plakate in der Südkurve bekommt kaum einer mit. Gott sei Dank!
In dem ganzen Trubel geht sogar unter, dass Dedic die größte Dynamochance vergibt. Überall soll Polizei sein und eigentlich will man denen nur noch eins auf die Fresse hauen. Ich schaue nur noch ständig auf die Uhr und hoffe, dass gleich Schluss ist und ich abhauen kann. Endlich ist es soweit und schnell kämpfe ich mich gegen den Strom zum Ausgang, während die Masse in den Dortmunder Block will. Doch ich bin nicht scharf auf eine Ladung Pfefferspray.
Endlich draußen gibt sich mir ein trauriges Bild. Dortmunder Fans hasten eilig und ängstlich nach hause, während die meisten Dynamos kopfschüttelnd und enttäuscht von den Idioten zu ihren Autos und Bussen gehen. Von drinnen hört man noch ein paar Nachrichten, erst, dass Polizisten auf Dynamo-Ordner los gegangen sind, dann dass sich Dresdner Hools als Ordner verkleidet haben...
Am Auto treffen wir uns und von der euphorischen Stimmung ist nichts mehr zu spüren. Es ist eine Mischung aus Wut und Trauer, über die Idioten und das Bild, das man so wieder abgegeben hat.
Epilog
Ich sitze im Auto und versuche meine Gefühle und Gedanken zu ordnen.
Die Enttäuschung überwiegt. Eine Enttäuschung über eine verpasste Chance. Ich will gar nicht daran denken, was los gewesen wäre, wenn 12.000 Dresdner in Dortmund eine riesige Party gefeiert hätten, ihre Mannschaft auch nach dem Rückstand unterstützt und all den anderen Mist sein gelassen.
Aber so haben wir uns als Dynamo mal wieder nur vor der ganzen Nation live im Fernsehen blamiert und all die Klischees wieder bestätigt.
Doch all diese Gedanken führen unweigerlich zu einer Frage: "Was kann man tun?"
Man muss diese Idioten, und nichts anderes sind sie, aus dem Stadion kriegen. Nur wie? Eine Selbstreinigung wird es nicht geben. Dafür gibt es zu viele die mitlaufen, die es einfach still dulden.
Kommen wir an sie ran?
Ich stand dazwischen. Direkt neben mir wurde gezündelt wie selbst nicht zu Silvester. Nur ich hab keinen erkannt. Alle sind vermummt, wechseln ihre Sachen und stehen in einem Moment da und in einem dort. Und selbst wenn. Sollen Zivilfahnder zwischen hunderten gewaltbereiten Ultras verdeckt ermitteln. Soll eine Polizeistaffel den Block stürmen?
Es gibt nicht viel was hilft. Personendaten auf Eintrittskarten. Ja... Gerne auch mit einem Foto!
Keine Stehplätze mehr. Vielleicht... Macht die Sache übersichtlicher, aber auch teurer und ist nicht gut für die Stimmung.
Am Ende müssten sich diese Leute einfach nur entscheiden:
Wollen sie Ultras sein und ihr Fan-Sein so ausleben, wie sie es für richtig halten oder sind sie Dynamofans und geben alles für den Verein?
Aufrufe: 38937 | Kommentare: 74 | Bewertungen: 78 | Erstellt:26.10.2011
ø 9.4
KOMMENTARE
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27.10.2011 | 13:14 Uhr
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Amateur :
@Roemer (mehr oder weniger)
Warum schreit man immer nach Vater Staat oder neuen Gesetzen , wenn man es selber in der Hand haben koennte die Honks aus dem Block zu bekommen bzw. ihnen die Buehne Fussballspiel zu nehmen? Verdammt nochmal, wehrt Euch selber im Block (und damit meine ich nicht durch Gewalt) und dann wird sich das Problem frueher oder spaeter selber erledigt haben. Da brauch es weder Verbote noch Gesetze, noch Polizei sondern einfach nur Beharrlichkeit, Ueberzeugungskraft und Geduld.
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27.10.2011 | 13:21 Uhr
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Römer :
Die Selbstreinigung wurde bei uns eigentlich schon einmal vollzogen. über mehrere Jahre hatten wir, bis auf Vorfälle die bei jedem Verein vorkommen, wirklich Ruhe. Das Problem kam erst wieder auf, als wir wieder öfter im TV auftraten. Ich denke das es eine Art Schwanzvergleich der Ultras ist. Und die UD haben in der Szene nun mal einen nicht zu unterschätzenden Namen. Ich würde sie in die Top5 der deutschen Ultrabewegung einordnen.Und dann kommt ja noch dazu, dass die ja total organisiert sind. Der Mop besteht nur in der Mitte aus den wirklichen Ultras, der Rest ist einfach dummes Volk. Ist im Grunde wie das Phänomen extremistische Parteien. Die die die Partei führen, sind gebildete Leute die genau wissen was sie dürfen. Die die dazugehören wollen sind die die fallen auf.
Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, als im Heimbereich Fans der gegnerischen Mannschaft unterwegs waren. Das waren auch die Zeiten als die Hools sich nach dem Spiel im Wald trafen um zu spielen. Aber das kennen diese organisierten Hohlbirnen heute alles nicht mehr. Können große Reden schwingen über Zeiten die sie nicht kennen können weil sie zum Teil noch von Mutti die Schulstullen geschmiert bekommen.
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27.10.2011 | 13:31 Uhr
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glober :
@modefanbzgl. die eigene Seite beleuchten. Mache ich, gerne sogar. Allerdings brauch ich da einen Diskussionspartner aus unsrer Szene. Denn wenn ich mit jemanden diskutiere, dann habe ich immer die Hoffnung, dass es irgendwo zielführend ist, dass am Ende auf seiner oder auch gerne auf meiner Seite ein Erkenntnisgewinn steht.
Dir gegenüber kann ich aber nicht viel mehr sagen, als dass es für mich ebenfalls absolute Vollhonks sind. Ich pflichte dir ja bei, dass die aussortiert gehören (zumindest wenn sie nicht bereit sind, sich zu benehmen). Aber was bringt das? Ändert sich dadurch irgendwas?
bzgl. der "Ausreden". Ich bin als Mathematiker wahrscheinlichl. zu sehr darauf geprägt, dass ich die Sätze so lese wie sie dastehen, und nicht irgendwas hineininterpretiere. Ich unterscheide klar zwischen relativer und absoluter Schuld. Natürl. "verwässert" sich dadurch, dass ich andere Ursachen mit anführe der relative Anteil unserer Schuld an der "Gesamtschuld". Aber für die Beurteilung dessen, was stattfand ist für mich einzig und allein der absolute Schuldanteil ausschlaggebend. Mir ist es dabei dann sch***egal, ob der Sicherheitsbeauftragte nen Super Job gemacht hat, oder lieber Däumchen gedreht hat. So oder so werde ich die 20 000 € Strafe, dass Geisterspiel oder was auch immer kommt anstandslos akzeptieren und weiterhin sagen, dass wir die Hauptschuld haben (soviel zur Demut).
Aber mir geht es halt auch darum, sowas irgendmöglich zu verhindern. Und solange wie wir es bei uns nicht hinbekommen, die Leute zu disziplinieren, wird es notwendig sein, dass zur Verhinderung/Eindämmung solcher Exzesse eben auch der Sicherheitsbeauftragte der Heimmannschaften seine Aufgabe, so wie ich sie verstehe, bestmöglich zu erfüllen. Und ob das so war, wage ich etwas zu bezweifeln.
bzgl. Armutszeichen. Auch da gebe ich dir Recht. Aber ein plakatives "ich suche mir paar Leute, und hol die Schwachköpfe raus" ist m. M. nach keine Lösung, da es dafür dann doch zuviele sind.
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27.10.2011 | 13:31 Uhr
0
Amateur :
@Roemer
Dass es den Vollpfosten nur um Schwanzvergleiche geht ist mir schon klar. Anders kann ich mir das auch nicht erklaeren.
Aber genau um das von Dir so schoen als "dumm" betitelte Volk geht es doch genau. Die muessen klar gemacht bekommen, dass das, was Bengalo schmeissende Idioten im Block abziehen nicht willkommen ist. Und da liegt imho die Crux. Du und ich und der Mann neben Dir und mir, die sich "nur ein Fussballspiel" im Stehblock(!) ansehen wollen, sind dabei in der Pflicht. Einfach mal den Mund aufmachen. Fuer das einstehen, was man sich so unter einem entspanntem Fussballnachmittag (das Geschehen auf dem Rasen mal aussen vor ... Hehe ...) so vorstellt.
Es kotzt mich einfach so an, dass man immer nur die anderen (Nebenmann, Verein, Polizei, DFB) in der Bringschuld sieht, anstatt sich einfach mal an die eigene Nase zu packen und selber den Arsch hoch zu bekommen, den Idioten entgegenzutreten und "Nein!" zu sagen.
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27.10.2011 | 13:37 Uhr
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glober :
@roemerda ich kein Stehplätzler bin. Bisher war ich immer der Meinung, dass (von Bengalos abgesehen) die Probleme eben nicht bei den Ultras selber zu suchen sind, sondern es eher von Leutz ausgehen, die sich gerne in deren Umgebung aufhalten. Siehst du das anders? Dass UD die Leute nicht verpfeifft, ist nat. auch klar (wobei ich immer wieder höre, dass UD den dann durchaus die Leviten ließt)
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27.10.2011 | 13:38 Uhr
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Römer :
Ich verstehe was Du meinst und ich gebe Dir Recht. Aber das was da am Dienstag passiert ist hat gezeigt, dass der Verein kein Problem hat. Der Verein selbst ist das Problem. Und dieses Problem kann nicht mehr von Innen beseitigt werden.Ich muss ehrlich sagen, dass ist nicht mehr mein Verein.
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27.10.2011 | 13:39 Uhr
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Römer : @glober
Beiße niemals die Hand die dich füttert.Oder anders, verscherze es Dir nie mit denen die dich schützen.
EDIT: versuche doch mal im "K" ein Lied anzustimmen. Ich verspreche Dir das geht schief. Du darfst doch im "K" nicht mal ohne erlaubnis einen fahren lassen.
Mit "K" meine ich allerdings nur den Bereich wo sich der Pöbel aufhält. Also zentral hinterm Tor.
1
27.10.2011 | 13:44 Uhr
-2
Ich war am Dienstag auch im Stadion, genau gesagt auf der Süd in Block 13. Zuerst muss ich sagen, dass ich persönlich die Pyroshow am Anfang NICHT SCHIMM fand! Ganz im Gegenteil, es sah richtig stark aus! Bengalen beleuchten den dunklen Dortmunder Himmel - ein klasse Bild! Was ich hingehen überhaupt nicht verstehe, wieso die Dynamos ein Banner der gemeinsamen Kampagne "Pyrotechnik legalisieren - Emotionen respektieren!" hochhalten und gleichzeitig diese Kampagne mit Füßen treten, in dem sie Böller und Bengalen werfen!
Über die restliche Randale brauch ich nichts mehr sagen, diesbezüglich wurde ausreichen berichtet.
Wie hier schon geschildert wurde, standen die Dynamo Ultras (oder zumindest ein Großteil von ihnen) im Oberrang, hinter der großen "Ultras Dynamo" Blockfahne. Unterhalb dieser Fahne hing eine Fahne mit "Original SGD Hooligans" (oder so ähnlich) - diese waren dann wohl eher für die Randale, sowie das Werfen der Böller und Bengalen zuständig!
Die Idee mit den Karten, die mit Fotos oder Kontaktdaten versehen werden, wird hoffentlich nicht eintreten! Wo soll das nur enden? Und bei uns wird die Süd niemals in eine Sitztribüne umgewandelt!
Gegen den modernen Fußball! Pyrotechnik ist kein Verbrechen!
1
27.10.2011 | 13:48 Uhr
0
Amateur :
@Roemer
Das von mir Geschriebene war nicht auf Dynamo Dresden im Speziellen gemuenzt. Ich habe keine wirkliche Ahnung von Deinem Club, dessen Fanszene, kann mir ergo nur ein Bild ueber das machen was die (zT hysterische) Medienberichterstattungund einem liefert, insofern masse ich mir auch nicht an ueber das, was bei Euch passiert, zu urteilen.
Es ging mir eher im Allgemeinen um die Sache. Es scheint mir so, dass jeder, der sich ueber den Sportschauhorizont hinaus fuer Fussball interessiert lieber den Finger auf andere richtet anstatt selber aktiv fuer das einzutreten, was er gerne Samstags um 15:30 treibt. Und das nervt mittlerweile ganz gewaltig.
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@ Römer: da bin ich 100%ig bei dir