05.02.2009 um 23:24 Uhr
Englisches Maurerhandwerk
Wenn Ihr in dieser Saison regelmäßig Spiele der Premier League verfolgt habt, dann ist es Euch vielleicht auch aufgefallen: Wie häufig die Partien der englischen Topteams zu totalem Einbahnstraßenfussball geworden sind. Und wie selten dabei klare Siege herausspringen.
In der Tat denke ich oft an Handball, wenn ich mal wieder mit ansehe, wie sich Chelsea gegen Middlesbrough abmüht, Manchester United gegen Sunderland keine Lücken findet oder Arsenal gegen West Ham sogar Probleme hat, Torchancen zu erspielen. Und der FC Liverpool macht es nicht besser. Ich sage nur 0:0 zu Hause gegen Stoke City, Fulham und West Ham.
Nun kann man eins ganz sicher nicht behaupten. Nämlich dass dabei attraktiver Fußball entstehen würde. Ein Team steht nur hinten drin, wagt sich vielleicht einmal alle 15 Minuten über die Mittellinie und hofft darauf, per Standardsituation aus Versehen mal das Tor zu treffen.
Nun gut, werden manche jetzt sagen, bei übermächtigen Gegnern defensiv aufzutreten, das ist schon immer die Waffe der kleinen Teams gewesen. Und das stimmt ja auch. Trotzdem hat die Mauerei in der Premier League in dieser Saison zwei neue Dimensionen bekommen, die mir Sorgen machen.
Vor zwei Wochen war der FC Everton zum Merseyside-Derby beim FC Liverpool zu Gast. Es war das Spiel Zweiter (Liverpool) gegen Sechster (Everton). Und was tat der Sechste? Er mauerte 90 Minuten lang, tat kaum etwas nach vorne und machte trotzdem ein Tor. Genau, nach einer Standardsituation. Was sagt es eigentlich über die Liga, wenn sich schon der Sechste nicht mehr zutraut, beim Tabellenzweiten in einem offen geführten Spiel Punkte zu holen.
Die Antwort gibt Jimmy Bullard von Hull City heute im „Kicker". Er sagt: Die ersten vier bilden eine Miniliga. Ganz Recht hat er ja nicht. Denn in dieser Saison sind es ja nicht die „Top Four", sondern die „Top Five". Weil Aston Villa oben mitmischt. Und der ganze Rest ist eben genau das: Nur der Rest. Eine andere Welt. Und deshalb müssen alle anderen gegen die Topteams auf totale Defensive setzen. Weil es sonst die Hucke voll gibt.
Wobei, halt – ein kleines gallisches Dorf leistet Widerstand und versucht auf Teufel-komm-raus auch gegen die Großen mitzuspielen. Na gut, das Dorf heißt Birmingham und ist relativ groß geraten, aber Aufsteiger West Bromwich Albion versucht munter, auch gegen die Topteams richtig Fußball zu spielen. Schauen wir doch mal nach, wie das ausging: 0:1 (Arsenal), 0:4 (Man Utd.), 0:3 (Liverpool), 0:3 (Chelsea), 0:2 (Chelsea), 0:5 (Man Utd.). Immerhin verlor man gegen Aston Villa zwei Mal „nur" mit 1:2. Das bedeutet ein Torverhältnis von 2: 22 in 8 Spielen. Macht wenig Mut, oder?
Deshalb mauern also die anderen: Weil es ihre Erfolgschancen erhöht. Aber neu ist, wie gut sie das machen. Wer bei den großen Vier punkten will, der zieht neun Feldspieler an den eigenen Strafraum zurück. Der eine Stürmer ist dafür zuständig, Befreiungsschlägen hinterher zu laufen und ab und zu mal einen Pass zu empfangen. Dann versucht er den Ball lange genug zu halten, bis die Kollegen nachgerückt sind. Doch bevor es so weit kommt, hat ihn schon wieder jemand das Leder abgejagt.
Rund um den eigenen Strafraum werden dann keine zwei Verteidigungsketten mehr gebildet. Gott bewahre, dann könnte ja ein Mittelfeldspieler zwischen diesen Linien einen Ball bekommen. Nein, wenn es sein muss, dann verteidigen die zentralen Mittelfeldspieler direkt neben den Innenverteidigern. Und wenn der Ball auf dem Flügel ist, dann rückt nicht der Außenverteidiger ganz raus, sondern der offensive Mittelfeldspieler und verteidigt an der eigenen Strafraumkante. Würde der FC Bayern so spielen, dann würden Schweinsteiger und Ribéry diesen Job übernehmen. Okay, das kann man sich jetzt nicht so gut vorstellen. Jedenfalls hat das angreifende Team keinen Platz auf dem Flügel. Beim Dribbling kommt man vielleicht am ersten Verteidiger vorbei, der zweite wartet aber direkt dahinter. Beide versperren auch die Passwege so, dass ein Hinterlaufen ebenso aussichtslos ist wie ein Doppelpass.
Also wandert der Ball in die Mitte zurück, wo sich die Angreifer einer Wand aus Verteidigern gegenüber sehen. Im Rücken der Abwehr gibt es keinen Platz, weil sie so tief steht. Durchkombinieren ist unmöglich, weil die Verteidigung so eng steht, dass immer noch einer den Fuß dazwischen bringt. Bleiben Schüsse aus der Distanz. Viel Glück dabei.
Platz ist auf dem anderen Flügel. Dummerweise ist es nicht leicht, dorthin zu passen. Da muss der Ball hoch gespielt werden, ist also bei der Annahme nicht leicht zu kontrollieren. Bis der Stürmer den Ball hat, hat sich das komplette Abwehrgebilde rüber geschoben. Und das Spiel beginnt von vorne. Hohe Flanke, ja, das kann man versuchen. Vorausgesetzt, man hat einen kopfballstarken Stürmer, der sich auch mal gegen drei oder vier Verteidiger durchsetzen kann. Also eher nicht.
Die Verteidiger sind also mittlerweile so gut geworden, dass sie auch den besten Mannschaften der Welt (und dazu gehören die Topteams aus England ohne Frage) komplett das Wasser abgraben können. Und so suchen die Herren Benitez, Ferguson, Wenger und Scolari händeringend nach Lösungen gegen mauernde Kontrahenten. Gefunden hat sie noch keiner in dieser Saison.
Die Qualität dieser Defensivarbeit ist ja durchaus bewundernswert. Eins ist aber auch klar: Wie fast überall im Leben ist zerstören einfacher als kreieren. Deshalb will ich es mit der Bewunderung auch nicht übertreiben. Historisch gesehen war so etwas ohnehin nie vorgesehen. Als 1863 die Fußballregeln festgeschrieben wurden, hat man sich eben auf elf Spieler pro Team geeinigt. Vorher war da alles möglich. Im Rugby (mit dem Fußball vorher ja noch eins war) spielen in zwei verschiedenen Varianten zum Beispiel 13 bzw. 15 Spieler pro Team. Das hätte im Fußball auch passieren können. Jedenfalls gab es in den ersten taktischen Variationen gar keine festen Torhüter und danach spielten Teams mit neun Stürmern und einem Verteidiger. Mauern – so etwas wäre den Herren gar nicht in den Sinn gekommen. Ganz davon abgesehen, dass man damals zum Spaß spielte und niemand konditionell in der Lage gewesen wäre, die Laufarbeit für so ein Defensivkonzept zu verrichten.
Heute geht das aber und es produziert leider oft langweiligen Fußball. Am Samstag kommentiere ich zum Beispiel Chelsea gegen Hull City. Und weiß schon ziemlich sicher, was mich erwartet. Handball auf dem Fußballplatz eben. Was könnte das Ganze ändern: Nun, die Mauerkönige müssten regelmäßig verlieren. Dann würden sie sich etwas anderes einfallen lassen. Jedenfalls tue ich mir schwer, den Außenseitern die Daumen zu drücken, wenn sie nur destruktiv spielen. Denn Mauern muss bestraft werden, damit der Fußball attraktiv bleibt. Oder man müsste eine Passivitätsregel einführen. Wer pro Halbzeit nicht mindestens drei Mal auf das gegnerische Tor schießt, der wird disqualifiziert. Okay, war ein Scherz.
Bis bald,
Andreas
In der Tat denke ich oft an Handball, wenn ich mal wieder mit ansehe, wie sich Chelsea gegen Middlesbrough abmüht, Manchester United gegen Sunderland keine Lücken findet oder Arsenal gegen West Ham sogar Probleme hat, Torchancen zu erspielen. Und der FC Liverpool macht es nicht besser. Ich sage nur 0:0 zu Hause gegen Stoke City, Fulham und West Ham.
Nun kann man eins ganz sicher nicht behaupten. Nämlich dass dabei attraktiver Fußball entstehen würde. Ein Team steht nur hinten drin, wagt sich vielleicht einmal alle 15 Minuten über die Mittellinie und hofft darauf, per Standardsituation aus Versehen mal das Tor zu treffen.
Nun gut, werden manche jetzt sagen, bei übermächtigen Gegnern defensiv aufzutreten, das ist schon immer die Waffe der kleinen Teams gewesen. Und das stimmt ja auch. Trotzdem hat die Mauerei in der Premier League in dieser Saison zwei neue Dimensionen bekommen, die mir Sorgen machen.
Vor zwei Wochen war der FC Everton zum Merseyside-Derby beim FC Liverpool zu Gast. Es war das Spiel Zweiter (Liverpool) gegen Sechster (Everton). Und was tat der Sechste? Er mauerte 90 Minuten lang, tat kaum etwas nach vorne und machte trotzdem ein Tor. Genau, nach einer Standardsituation. Was sagt es eigentlich über die Liga, wenn sich schon der Sechste nicht mehr zutraut, beim Tabellenzweiten in einem offen geführten Spiel Punkte zu holen.
Die Antwort gibt Jimmy Bullard von Hull City heute im „Kicker". Er sagt: Die ersten vier bilden eine Miniliga. Ganz Recht hat er ja nicht. Denn in dieser Saison sind es ja nicht die „Top Four", sondern die „Top Five". Weil Aston Villa oben mitmischt. Und der ganze Rest ist eben genau das: Nur der Rest. Eine andere Welt. Und deshalb müssen alle anderen gegen die Topteams auf totale Defensive setzen. Weil es sonst die Hucke voll gibt.
Wobei, halt – ein kleines gallisches Dorf leistet Widerstand und versucht auf Teufel-komm-raus auch gegen die Großen mitzuspielen. Na gut, das Dorf heißt Birmingham und ist relativ groß geraten, aber Aufsteiger West Bromwich Albion versucht munter, auch gegen die Topteams richtig Fußball zu spielen. Schauen wir doch mal nach, wie das ausging: 0:1 (Arsenal), 0:4 (Man Utd.), 0:3 (Liverpool), 0:3 (Chelsea), 0:2 (Chelsea), 0:5 (Man Utd.). Immerhin verlor man gegen Aston Villa zwei Mal „nur" mit 1:2. Das bedeutet ein Torverhältnis von 2: 22 in 8 Spielen. Macht wenig Mut, oder?
Deshalb mauern also die anderen: Weil es ihre Erfolgschancen erhöht. Aber neu ist, wie gut sie das machen. Wer bei den großen Vier punkten will, der zieht neun Feldspieler an den eigenen Strafraum zurück. Der eine Stürmer ist dafür zuständig, Befreiungsschlägen hinterher zu laufen und ab und zu mal einen Pass zu empfangen. Dann versucht er den Ball lange genug zu halten, bis die Kollegen nachgerückt sind. Doch bevor es so weit kommt, hat ihn schon wieder jemand das Leder abgejagt.
Rund um den eigenen Strafraum werden dann keine zwei Verteidigungsketten mehr gebildet. Gott bewahre, dann könnte ja ein Mittelfeldspieler zwischen diesen Linien einen Ball bekommen. Nein, wenn es sein muss, dann verteidigen die zentralen Mittelfeldspieler direkt neben den Innenverteidigern. Und wenn der Ball auf dem Flügel ist, dann rückt nicht der Außenverteidiger ganz raus, sondern der offensive Mittelfeldspieler und verteidigt an der eigenen Strafraumkante. Würde der FC Bayern so spielen, dann würden Schweinsteiger und Ribéry diesen Job übernehmen. Okay, das kann man sich jetzt nicht so gut vorstellen. Jedenfalls hat das angreifende Team keinen Platz auf dem Flügel. Beim Dribbling kommt man vielleicht am ersten Verteidiger vorbei, der zweite wartet aber direkt dahinter. Beide versperren auch die Passwege so, dass ein Hinterlaufen ebenso aussichtslos ist wie ein Doppelpass.
Also wandert der Ball in die Mitte zurück, wo sich die Angreifer einer Wand aus Verteidigern gegenüber sehen. Im Rücken der Abwehr gibt es keinen Platz, weil sie so tief steht. Durchkombinieren ist unmöglich, weil die Verteidigung so eng steht, dass immer noch einer den Fuß dazwischen bringt. Bleiben Schüsse aus der Distanz. Viel Glück dabei.
Platz ist auf dem anderen Flügel. Dummerweise ist es nicht leicht, dorthin zu passen. Da muss der Ball hoch gespielt werden, ist also bei der Annahme nicht leicht zu kontrollieren. Bis der Stürmer den Ball hat, hat sich das komplette Abwehrgebilde rüber geschoben. Und das Spiel beginnt von vorne. Hohe Flanke, ja, das kann man versuchen. Vorausgesetzt, man hat einen kopfballstarken Stürmer, der sich auch mal gegen drei oder vier Verteidiger durchsetzen kann. Also eher nicht.
Die Verteidiger sind also mittlerweile so gut geworden, dass sie auch den besten Mannschaften der Welt (und dazu gehören die Topteams aus England ohne Frage) komplett das Wasser abgraben können. Und so suchen die Herren Benitez, Ferguson, Wenger und Scolari händeringend nach Lösungen gegen mauernde Kontrahenten. Gefunden hat sie noch keiner in dieser Saison.
Die Qualität dieser Defensivarbeit ist ja durchaus bewundernswert. Eins ist aber auch klar: Wie fast überall im Leben ist zerstören einfacher als kreieren. Deshalb will ich es mit der Bewunderung auch nicht übertreiben. Historisch gesehen war so etwas ohnehin nie vorgesehen. Als 1863 die Fußballregeln festgeschrieben wurden, hat man sich eben auf elf Spieler pro Team geeinigt. Vorher war da alles möglich. Im Rugby (mit dem Fußball vorher ja noch eins war) spielen in zwei verschiedenen Varianten zum Beispiel 13 bzw. 15 Spieler pro Team. Das hätte im Fußball auch passieren können. Jedenfalls gab es in den ersten taktischen Variationen gar keine festen Torhüter und danach spielten Teams mit neun Stürmern und einem Verteidiger. Mauern – so etwas wäre den Herren gar nicht in den Sinn gekommen. Ganz davon abgesehen, dass man damals zum Spaß spielte und niemand konditionell in der Lage gewesen wäre, die Laufarbeit für so ein Defensivkonzept zu verrichten.
Heute geht das aber und es produziert leider oft langweiligen Fußball. Am Samstag kommentiere ich zum Beispiel Chelsea gegen Hull City. Und weiß schon ziemlich sicher, was mich erwartet. Handball auf dem Fußballplatz eben. Was könnte das Ganze ändern: Nun, die Mauerkönige müssten regelmäßig verlieren. Dann würden sie sich etwas anderes einfallen lassen. Jedenfalls tue ich mir schwer, den Außenseitern die Daumen zu drücken, wenn sie nur destruktiv spielen. Denn Mauern muss bestraft werden, damit der Fußball attraktiv bleibt. Oder man müsste eine Passivitätsregel einführen. Wer pro Halbzeit nicht mindestens drei Mal auf das gegnerische Tor schießt, der wird disqualifiziert. Okay, war ein Scherz.
Bis bald,
Andreas
Aufrufe: 11122 | Kommentare: 43 | Bewertungen: 26 | Erstellt:05.02.2009
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KOMMENTARE
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06.02.2009 | 11:25 Uhr
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06.02.2009 | 11:28 Uhr
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BartP : @AndreasRenner
Wie gesagt, Everton ist da ein besonderes Beispiel. Und wie gesagt, "mauert" sich in der Bl ein CL-Kandidat zu den Punkten.
In Spanien wird ja toller Fussball gespielt, die Gegner wollen mitspielen und werden dann von Barca zerlegt. Ist es das was man sehen will und was man von einem Abstiegskandidaten verlangt? Auf Kosten der eigenen Existenz den Leuten ein flottes, lustiges und torreiches Spiel bieten?
Hull City oder Wes Brom wollten bei United auch mitspielen und haben dafür die Quitung bekommen.
Nochmal: in der PL gibts die großen vier, von mir aus jetzt auch fünf, aber es gibt Teams wie City, die Spurs oder Newcastle die mitspielen wollen und auch durchaus die Qualität dazu haben, POTENZIEL. in Spanien gibts momentan Barca und der Rest, bis auf Real, geht unter wenn sie mitspielen.
Ich will nur sagen, dass es für den durchschnittlichen Fussball-Fan zwar nicht das attraktivste ist, es aber nichts mit Qualität zu tun hat - Im Gegenteil! Fussball hat viele Facetten, u.a. Disziplin und die Besinnung auf die eigene Stärke. Wenn man sich darauf besinnt udn gleichzeitig die Stärken des Gegners kennt und unterbindet, holt man auch mal nen Punkt im Camp Nou, in der Alianz Arena oder an der Anfield Road.
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06.02.2009 | 11:29 Uhr
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eppi85 :
Sehr schöner Blog, gut geschrieben, griffig, gerne wieder =) @bartP
versuch doch einfach nur mal richtig zu lesen, bevor du irgendwie darauf antwortest, vllt mal zwischendruch ne pause machen, sollte es sich um längere Texte handel, vllt. ist der Sinnzusammenhang der Worte dann leichter zu verstehen.
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06.02.2009 | 11:39 Uhr
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deNjoo :
jo :Dvielleicht sollte er mal bissel frische Luft schnappen.. bekommt ja anscheinend kaum noch Luft weil seine PL kritisch beäugt wird.
Man kann es nicht schön reden.
Klar ist es eine stärke def. gut zu stehen aber das ist nicht der Sinn im Fussball.
Und mit attraktivem Fussball hat das momentan nix zu tun was dort leider gespielt wird.
Warum soll man nicht sehen wie Barca einen zerlegt? Ich denke so lange die Gegner Einsatz und Willen zeigt das sie auch gewinnen wollen, sind die Fans zufrieden. ich würd meine Mannschaft gnadenlos auspfeifen, wenn sie in 45 min. nnicht über die eigene Hälfte raus wollen.
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06.02.2009 | 12:01 Uhr
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Ditsche :
In Zukunft wird es in der Bundesliga wohl auf das gleiche hinauslaufen, wenn wir international nicht den Anschluss verlieren wollen. Denn dort sind wir offensiv nicht stark genug, um Defensivschwächen zu korrigieren (im Gegensatz zu spanischen Manschaften). Ich denke, dass dann das Durchschnittsspiel zwar nich so verlaufen wird, wie in England, aber schon ne Ecke langweiliger als jetzt. Wobei manche Manschaften sich durch ihr Offensivspiel viele Fans erworben hätten, die sie so sicher nicht hätten (z.B. Werder).In Spanien ist die Mentalität eine andere und die Teams MÜSSEN teilweise offensiv spielen, weil es ihre Fans verlangen und sie dann erst Existenzprobleme hätten (wobei man da in einzelnen Spielen sicher ne Ausnahme machen könnte).
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06.02.2009 | 12:03 Uhr
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Rheodred : @ RVD85
Von "Jahrtausendspiel" hat ausser Dir niemand geredet, aber ich gehe mal trotzdem davon aus, dass Du mich gemeint hast.
Ich bleibe dabei, dass dieses Fussballspiel vor allem vom fussballerischen Unterhaltungswert her -und wie man nachlesen kann bezog ich mich ausschliesslich darauf- nicht schlechter war, als die anderen Spitzenspiele.
@ "Besser" und "Schlechter":
Ich denke, das ist hier eine Defintionsfrage.
Ich erkenne und würdige taktische Disziplin, geschicktes Verschieben einzelner Mannschaftsteile und konzentrierte Rückwärtsbewegung durchaus, absolut.
Trotzdem wird für mich ein 3:3 zwischen Bremen und Dortmund, ein 5:3 zwischen leverkusen und Hoffenheim, ein 5:0 zwischen Barca und 18 anderen PD-Mannschaften immer interessanter und unterhaltsamer sein, als ein 0:1 zwischen Inter und Milan oder Leeds und Chelsea.
Der EIn- oder andere hier wird bei einem 0:0 über 90 Minuten von taktischer Klasse schwärmen können, mir persönlich sind Tore lieber, auch wenn das wahrscheinlich bedeutet, dass sich ein Defensivspieler vielleicht einen Augenblick abseits der taktischen Brillanz befunden hat.
@ "Pressesprecher" und Anderes:
Mir geht es weder darum, die BuLi stark zu quatschen, noch darum, die PL irgendwie zu bashen.
Für mich hat jede der großen europäischen Ligen zumindest partiell ihren Reiz.
Nur mancher PL-Verfechter lässt eben neben "seiner" PL nichts anderes als Fußball gelten und das ist ein Umstand, der mir persönlich unheimlich auf den Sack.
Im Endeffekt kochen sie alle nur mit Wasser und treten mit dem Fuß gegen den Ball.
Auf "der Insel" wie auf dem "Kontinent".
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06.02.2009 | 12:12 Uhr
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BartP : @Rheodred
"Trotzdem wird für mich ein 3:3 zwischen Bremen und Dortmund, ein 5:3 zwischen leverkusen und Hoffenheim, ein 5:0 zwischen Barca und 18 anderen PD-Mannschaften immer interessanter und unterhaltsamer sein, als ein 0:1 zwischen Inter und Milan oder Leeds und Chelsea."
Das ist auch völlig in Ordnung, aber bei mir ist es genau umgekehrt. Klar, ich hab nichts gegen ein 5:0 meines Teams, im Gegenteil. Zum Leistungssport gehört nunmal auch Perfektionismus - wenn man sich nicht mehr verbessert, entwickelt man sich zurück. Fussball ist Ergebnissport, also ist ein 1:0 ein klasse Ergebnis an dem ich mich ergötzen kann. Ich brauche nicht viele Tore um Spass an einem Fussballspiel zu haben, weswegen ich auch den italienischen Fussball immer geliebt habe. Mittlerweile ist das da mit der Torarmut ja auch Vergangenheit.
"Im Endeffekt kochen sie alle nur mit Wasser und treten mit dem Fuß gegen den Ball.
Auf "der Insel" wie auf dem "Kontinent"."
So siehts aus und was die Antwort auf die höhere Qualität angeht, müssen wir auf die Europapokale warten. Da wird entschieden, welche liegen die besseren (NICHT die subjektiv attraktiveren oder spannenderen) sind.
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06.02.2009 | 12:23 Uhr
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Rheodred : @ BartP
Darauf können wir zwei uns gerne und problemlos einigen. :o)
Wobei uns die Europapokale auch nur Aufschluss auf die "Spitze" der Ligen gibt, nicht zwingend auf den Durchschnitt.
Aber das wird dann langsam wirklich spitzfindig, also höre ich jetzt hier auf und wiederhole nochmal meinen ersten Satz:
Darauf können wir zwei uns gerne und problemlos einigen. :o)
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06.02.2009 | 12:24 Uhr
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Kharax :
BartP: Das ist doch Humbug. Jeder von uns weiß, dass in England die Qualität wesentlich höher ist als in der BuLi. Da brauch ich mir nicht die Ergebnisse im EuroCup anschauen, das weiß ich so.
Aber es geht in dem Blog von Andreas Renner auch darum, zu was diese Qualität geführt hat. Nämlich dazu, dass die breite Masse sich taktisch sicher hervorragend geführte Partien anschauen darf, aber irgendwie das Salz in der Suppe (Tore) fehlen.
Stell dir mal vor, dein ManU holt gegen jeden Underdog immer nur 1 Punkt nach einem 0:0... irgendwann würdest auch du genervt sein^^
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Ich bin auch leidentschaftlicher PL Fan und kucke das ich wenn immer ich Zeit habe mir die Spiele, die übertragen werden, auch schauen kann.. aber jetzt seit Monaten.. herrscht einfach nur noch langeweile. Die Liga ist sowas von öde geworden ausser die BigFour duelle untereinander.. kann man sich das nicht menr anschauen.
Meines erachten hat da die Bundesliga mächtig aufgeholt. was ich in dieser Saison sehr gut finde das knapp 10 Mannschaften um den UefaCup - CL spielen.. was einfach Spannung pur ist. Man weiss nie wer gewinnt. bei der PL weiss man immer entweder gewinnt ein BigFour team oder unentschieden, was anderes passiert so oft wie der Vollmond.
Meiner Meinung nach ist die PL nur noch so "interessant" wegen der Namen der Spieler und der BigFour, was anderes hat diese Liga nicht mehr aufzuweisen, so schade es ist.
Wenn die härte die in der PL gespielt wird noch in der BL eingeführt werden würde wäre sie bestimmt die TOP Liga. Aber so lange ein Herr Roth Mädchen Fussball spielen lässt ändert sich wohl leider nichts :(