15.09.2011 um 13:39 Uhr
Extrem! Teil 2
Die letzte Verlagerung, die ich beschreiben will ist vermutlich auch die perfideste.
Jede Ultraszene macht irgendwann das durch, was jedem Bundesligaclub irgendwann bevorsteht. Einen Umbruch. Die Älteren, die in der Regel inoffiziell (offiziell sind Ultrabewegungen meist basisdemokratisch organisiert) das Sagen haben scheiden irgendwann aus, Jüngere kommen nach. Und die, die dann schon länger dabei sind und dabei bleiben gewinnen an Einfluss auf ihr Mitstreiter. Und bringen folglich auch das ihnen innewohnende Gedankengut ein, welches, oft aus Unwissen oder aus einer Situation heraus von den restlichen Mitgliedern übernommen wird. Selbstverständlich geht so etwas nicht von einem Tag auf den anderen und es schlägt auch keiner auf einem Meeting vor "wir schneiden uns jetzt alle eine Glatze, tragen Bomberjacken und sind gegen Ausländer. Das wäre zum einen zu offensichtlich und zum anderen schlicht zu plump, um erfolgreich zu sein. Vielmehr ist das Ganze ein schleichender Prozess, frei nach dem Motto "steter Tropfen höhlt den Stein."
Beispiel gefällig?
Man stelle sich nur vor, ein Spieler, zufällig dunkelhäutig, spielt die eigene Abwehr ein ums andere Mal schwindlig und hat sein Torekonto schon auf 2 gestellt, während der eigene Verein einen Kompass braucht, um die Mittellinie zu finden. Besagter Spieler ist bei den Anhängern des unterlegenen Vereins in diesem Moment nicht gerade der Held des Tages. Sobald der nun wieder an den Ball kommt, wandeln sich die allseits bekannten Pfiffe eben mal in Affenrufe um oder es fällt im Mikrokosmos des Fanblocks des öfteren die Aussage "der scheiß Bimbo/Neger" Jeder wird nachvollziehen können, dass derlei Aussagen in den oben beschriebenen Momenten auf fruchtbaren Boden fallen können und es oft genug auch tun. Und so verfestigt sich über einen gewissen Zeitraum die Verhaltensweise, nicht mehr den Scheiß Gegner, sondern eben den Scheiß Neger, Scheiß Bimbo, Scheiß Jugo, Scheiß Schlitzauge zu sehen. Und nach einiger Zeit dröhnt ein "Zyklon B für den FC" (Leverkusen gegen Köln im Dezember 2010, aber auch in vielen anderen Stadien vertreten) durchs Stadion.
Hand in Hand mit einer solchen Wesenveränderung geht in der Regel ein Boykott bzw. ein Austritt aus bestehenden Fanverbindungen und -aktionen/projekten, um sich selbst den Anstrich der Outlaws zu geben, eine Einstellung, die noch mehr zusammenschweißen soll. Wir gegen den Rest der Welt. Und schon hat man eine Ultragruppierung, die ins rechte Spektrum abgedriftet ist.
Was wird dagegen getan?
Die gute Nachricht, mittlerweile hat das Thema den Weg auf die Agenda des DFB und der Vereine gefunden und wird offensiv angegangen. Das war aber leider nicht immer so.
Zwar hat der DFB schon um die Jahrtausendwende einen Anti-Rassismus-Paragraphen in die Stadionordnungen der Bundesligisten schreiben lassen, doch hat dies kaum jemand mitbekommen, der nicht des Öfteren mit der Stadionordnung befasst ist. Denn anstatt sich offensiv in einer Pressekampagne zu äußern verschickte man klammheimlich Briefe an die Vereine, in denen man sie auch noch anhielt, keine allzu große Geschichte daraus zu machen. Zu groß waren wohl die Bedenken um den eigenen Ruf, wenn man mit der Schaffung einer solchen Regelung ja quasi zugeben würde, dass es in Deutschland ein solches Problem gibt. Augen zu und durch hieß die Devise.
Doch spätestens seit der WM 2006 im eigenen Land konnte und wollte man diese Strategie nicht mehr weiter verfolgen. Als im Zuge dieses Ereignisses auf einmal "No-Go-Areas" ausgewiesen wurden und die NPD mit dem allseits bekannten WM-Planer ihren Pflock in den Boden schlug wurde deutlich, durch ignorieren kann man dieser Problematik weder Herr werden noch sie eindämmen.
Und so entschied man sich für den längst überfälligen Strategiewechsel hin zu einer offensiven Gangart.
Als einer der ersten Vereine verbot Hannover 96 sämtliche als szenetypisch bekannte Kleidung (Thor Steinar, Consdaple) im Stadion, weitere Vereine zogen kurz darauf nach.
Der BVB rief eigens ein eigenes Fanprojekt mit dem Namen "Abpfiff gegen Rechts" ins Leben, um zum einen seine Mitglieder für die lange ignorierte Problematik zu sensibilisieren und zum anderen den rechten Bewegungen den Nährboden zu entziehen. So werden regelmäßig Veranstaltungen und Aktionen für kulturelle Vielfalt und respektvolles, friedliches Miteinander abgehalten. Als am 3. September eine Demonstration von Rechtsextremen in Dortmund angemeldet war, entschloss man sich beim BVB in Zusammenarbeit mit der Stadt Dortmund zu einer Gegenveranstaltung beim nächsten Heimspiel (am 20.8.2011) der Schwarz-Gelben, um ein deutliches Zeichen zu setzen.
Der DFB setzt auf intensive Aufklärung. So werden seit einiger Zeit spezielle Schulungen und Fortbildungen für Fanbeauftragte und Fanbetreuer angeboten, um diesen dabei zu helfen die oben beschriebenen Entwicklungen zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.
Und auch die Fans selbst sind nicht untätig. Vom BAFF (Bündnis aktiver Fußballfans) wurde die Aktion "Tatort Stadion" ins Leben gerufen, deren Hauptbetätigung die gleichnamige Wanderausstellung ist. In dieser werden die, auch oben beschriebenen, Versuche der rechten Szene, die Fanszene zu unterwandern dokumentiert und einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Der sonst so auf heimliches und stilles Vorgehen bedachten rechten Szene damit doch ein Stück öffentliches Licht zukommen gelassen.
Fazit
Alles in allem kann der Kampf gegen Rechts in der Fanszene damit auf einen einfachen Nenner gebracht werden. Aufklärung und aktive Gegenarbeit. All diese Maßnahmen sind richtig und wichtig und es ist gut, dass dies mittlerweile auch von Seiten des DFB und der Vereine erkannt wurde und konsequent umgesetzt wird.
Doch allein dadurch wird dieses Problem, das nun einmal da ist, nicht wieder in der Versenkung verschwinden. Entscheidend ist vielmehr, dass in einem Fanblock, in einem Stadion nicht mehr eine schweigende Mehrheit von einer kampf- und lautstarken Minderheit in Geiselhaft genommen wird, sondern dass diese schweigende Mehrheit endlich ihr Potential erkennt und den hier beschriebenen Entwicklungen entschieden entgegen tritt.
Viele Beispiele, von der Ablehnung von Homophobie bis hin zu einer Gesprächsbasis in Sachen Pyrotechnik haben gezeigt, dass eine aktive und funktionierende Selbstkontrolle im Fanblock das beste Mittel ist, um Auswüchsen jeder Art das Wasser abzugraben. Doch eine funktionierende Selbstkontrolle setzt voraus, dass die Mehrheit im Block ihren Einfluss zum einen erkennt und zum anderen auch wahrnimmt. Aktionen und Aufklärung von Seiten der Vereine, des BAFF und des DFB können dabei lediglich Anstoß und Inspiration sein, die Umsetzung liegt bei den Fans allein. Das ist ihre Aufgabe, die müssen sie annehmen. Und sie werden sie auch bestehen.
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Jede Ultraszene macht irgendwann das durch, was jedem Bundesligaclub irgendwann bevorsteht. Einen Umbruch. Die Älteren, die in der Regel inoffiziell (offiziell sind Ultrabewegungen meist basisdemokratisch organisiert) das Sagen haben scheiden irgendwann aus, Jüngere kommen nach. Und die, die dann schon länger dabei sind und dabei bleiben gewinnen an Einfluss auf ihr Mitstreiter. Und bringen folglich auch das ihnen innewohnende Gedankengut ein, welches, oft aus Unwissen oder aus einer Situation heraus von den restlichen Mitgliedern übernommen wird. Selbstverständlich geht so etwas nicht von einem Tag auf den anderen und es schlägt auch keiner auf einem Meeting vor "wir schneiden uns jetzt alle eine Glatze, tragen Bomberjacken und sind gegen Ausländer. Das wäre zum einen zu offensichtlich und zum anderen schlicht zu plump, um erfolgreich zu sein. Vielmehr ist das Ganze ein schleichender Prozess, frei nach dem Motto "steter Tropfen höhlt den Stein."
Beispiel gefällig?
Man stelle sich nur vor, ein Spieler, zufällig dunkelhäutig, spielt die eigene Abwehr ein ums andere Mal schwindlig und hat sein Torekonto schon auf 2 gestellt, während der eigene Verein einen Kompass braucht, um die Mittellinie zu finden. Besagter Spieler ist bei den Anhängern des unterlegenen Vereins in diesem Moment nicht gerade der Held des Tages. Sobald der nun wieder an den Ball kommt, wandeln sich die allseits bekannten Pfiffe eben mal in Affenrufe um oder es fällt im Mikrokosmos des Fanblocks des öfteren die Aussage "der scheiß Bimbo/Neger" Jeder wird nachvollziehen können, dass derlei Aussagen in den oben beschriebenen Momenten auf fruchtbaren Boden fallen können und es oft genug auch tun. Und so verfestigt sich über einen gewissen Zeitraum die Verhaltensweise, nicht mehr den Scheiß Gegner, sondern eben den Scheiß Neger, Scheiß Bimbo, Scheiß Jugo, Scheiß Schlitzauge zu sehen. Und nach einiger Zeit dröhnt ein "Zyklon B für den FC" (Leverkusen gegen Köln im Dezember 2010, aber auch in vielen anderen Stadien vertreten) durchs Stadion.
Hand in Hand mit einer solchen Wesenveränderung geht in der Regel ein Boykott bzw. ein Austritt aus bestehenden Fanverbindungen und -aktionen/projekten, um sich selbst den Anstrich der Outlaws zu geben, eine Einstellung, die noch mehr zusammenschweißen soll. Wir gegen den Rest der Welt. Und schon hat man eine Ultragruppierung, die ins rechte Spektrum abgedriftet ist.
Was wird dagegen getan?
Die gute Nachricht, mittlerweile hat das Thema den Weg auf die Agenda des DFB und der Vereine gefunden und wird offensiv angegangen. Das war aber leider nicht immer so.
Zwar hat der DFB schon um die Jahrtausendwende einen Anti-Rassismus-Paragraphen in die Stadionordnungen der Bundesligisten schreiben lassen, doch hat dies kaum jemand mitbekommen, der nicht des Öfteren mit der Stadionordnung befasst ist. Denn anstatt sich offensiv in einer Pressekampagne zu äußern verschickte man klammheimlich Briefe an die Vereine, in denen man sie auch noch anhielt, keine allzu große Geschichte daraus zu machen. Zu groß waren wohl die Bedenken um den eigenen Ruf, wenn man mit der Schaffung einer solchen Regelung ja quasi zugeben würde, dass es in Deutschland ein solches Problem gibt. Augen zu und durch hieß die Devise.
Doch spätestens seit der WM 2006 im eigenen Land konnte und wollte man diese Strategie nicht mehr weiter verfolgen. Als im Zuge dieses Ereignisses auf einmal "No-Go-Areas" ausgewiesen wurden und die NPD mit dem allseits bekannten WM-Planer ihren Pflock in den Boden schlug wurde deutlich, durch ignorieren kann man dieser Problematik weder Herr werden noch sie eindämmen.
Und so entschied man sich für den längst überfälligen Strategiewechsel hin zu einer offensiven Gangart.
Als einer der ersten Vereine verbot Hannover 96 sämtliche als szenetypisch bekannte Kleidung (Thor Steinar, Consdaple) im Stadion, weitere Vereine zogen kurz darauf nach.
Der BVB rief eigens ein eigenes Fanprojekt mit dem Namen "Abpfiff gegen Rechts" ins Leben, um zum einen seine Mitglieder für die lange ignorierte Problematik zu sensibilisieren und zum anderen den rechten Bewegungen den Nährboden zu entziehen. So werden regelmäßig Veranstaltungen und Aktionen für kulturelle Vielfalt und respektvolles, friedliches Miteinander abgehalten. Als am 3. September eine Demonstration von Rechtsextremen in Dortmund angemeldet war, entschloss man sich beim BVB in Zusammenarbeit mit der Stadt Dortmund zu einer Gegenveranstaltung beim nächsten Heimspiel (am 20.8.2011) der Schwarz-Gelben, um ein deutliches Zeichen zu setzen.
Der DFB setzt auf intensive Aufklärung. So werden seit einiger Zeit spezielle Schulungen und Fortbildungen für Fanbeauftragte und Fanbetreuer angeboten, um diesen dabei zu helfen die oben beschriebenen Entwicklungen zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.
Und auch die Fans selbst sind nicht untätig. Vom BAFF (Bündnis aktiver Fußballfans) wurde die Aktion "Tatort Stadion" ins Leben gerufen, deren Hauptbetätigung die gleichnamige Wanderausstellung ist. In dieser werden die, auch oben beschriebenen, Versuche der rechten Szene, die Fanszene zu unterwandern dokumentiert und einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Der sonst so auf heimliches und stilles Vorgehen bedachten rechten Szene damit doch ein Stück öffentliches Licht zukommen gelassen.
Fazit
Alles in allem kann der Kampf gegen Rechts in der Fanszene damit auf einen einfachen Nenner gebracht werden. Aufklärung und aktive Gegenarbeit. All diese Maßnahmen sind richtig und wichtig und es ist gut, dass dies mittlerweile auch von Seiten des DFB und der Vereine erkannt wurde und konsequent umgesetzt wird.
Doch allein dadurch wird dieses Problem, das nun einmal da ist, nicht wieder in der Versenkung verschwinden. Entscheidend ist vielmehr, dass in einem Fanblock, in einem Stadion nicht mehr eine schweigende Mehrheit von einer kampf- und lautstarken Minderheit in Geiselhaft genommen wird, sondern dass diese schweigende Mehrheit endlich ihr Potential erkennt und den hier beschriebenen Entwicklungen entschieden entgegen tritt.
Viele Beispiele, von der Ablehnung von Homophobie bis hin zu einer Gesprächsbasis in Sachen Pyrotechnik haben gezeigt, dass eine aktive und funktionierende Selbstkontrolle im Fanblock das beste Mittel ist, um Auswüchsen jeder Art das Wasser abzugraben. Doch eine funktionierende Selbstkontrolle setzt voraus, dass die Mehrheit im Block ihren Einfluss zum einen erkennt und zum anderen auch wahrnimmt. Aktionen und Aufklärung von Seiten der Vereine, des BAFF und des DFB können dabei lediglich Anstoß und Inspiration sein, die Umsetzung liegt bei den Fans allein. Das ist ihre Aufgabe, die müssen sie annehmen. Und sie werden sie auch bestehen.
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Aufrufe: 19785 | Kommentare: 108 | Bewertungen: 85 | Erstellt:15.09.2011
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KOMMENTARE
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17.09.2011 | 13:11 Uhr
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Bailey :
@sideshowBobIch dachte, es kommt im Gesamtkontext gut rüber, dass es sich bei allem, was ich beschreibe keineswegs um die Mehrheit der Leute im Block geht sondern lediglich um eine "kampfstarke" Minderheit.
Das ist sowohl bei den von mir genannten Beispielen als auch bei der Allgemeinheit der Fans so.
Geduldet ist hier aber das Schlagwort. Denn das Problem ist, dass solche Dinge in vielen Fällen geduldet werden. Nicht nur im Stadion, sondern von jedem von uns. Das wollte ich mit dem Ganzen sagen. Unter anderem
@Andre1909
Mit den Neuanfängen ist es immer so ein Thema.
Die Frage ist, wie und wann dieser "Neuanfang" eingesetzt haben will und wie "glaubhaft" er ist, wenn noch im Jahr 2009 beschrieben wurde, dass die Desperados dem rechtsextremen Spektrum immer näher rücken und diese Entwicklung schon 2006 eingesetzt hat.
Es gibt genug Beispiele dafür, dass ein solcher Neuanfang oft ein gutgemeinter Versuch ist, nach einigen Jahren dann aber doch wieder scheitert (siehe ersten Absatz im zweiten Teil).
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17.09.2011 | 13:35 Uhr
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grenzdebil : @TMV
Danke für die Klarstellung. Du implizierst hier, daß meine Definition von Politik falsch sei - und was soll ich groß drumrum reden, Du hast völlig recht. Daß Politik durchaus eine soziale und auch eine religiös-historische Komponente hat, war mir so nicht bewußt. Da sag noch einer, bei SPOX könnte man nix lernen ...Könnten wir uns eventuell darauf einigen, daß in Fußball genauso viel Politik enthalten ist, wie im Rest des täglichen Lebens auch - aber eben nicht mehr? Und das gewisse politische Ausrichtungen (links, rechts, mitte) nichts mit dem Verein an sich, sondern lediglich mit seinen Anhängern zu tun haben? Das bringt mich nämlich zu dem einen Punkt, an dem ich Dir nach wie vor vehement widerspreche: Der Fußball ist sehr wohl unschuldig. Es sind die Menschen, die es nicht sind. Und damit meine ich jetzt nicht das Vorhandensein oder Fehlen eines Hymens.
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17.09.2011 | 13:42 Uhr
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grenzdebil : @whizard
Denk nochmal drüber nach, was Du in Deinem letzten Statement an mich gesagt hast. Da steht schlicht und ergreifend nichts anderes, als daß das alles sowieso keinen Sinn hat, weil man ja eh gegen Windmühlen kämpft und gegen Mauern anrennt. Sollte das wirklich Deine Überzeugung sein?Kannst Du mir dann erklären, warum die Bundesliga weiterhin ausgespielt wird? Warum Vereine wie Augsburg, Köln und Gladbach weiterhin mit Herzblut dabei sind? Die werden doch sowieso nie Meister, wozu dann der ganze K(r)ampf?
Nenn mich einen Idealisten, aber nur weil ein Ziel unerreichbar scheint und der Weg dahin die Eiger-Nordwand wie einen Spaziergang im Park erscheinen läßt, heißt das noch lange nicht, daß Bemühungen und "Kampf" sinnlos sind. Um mal ein (zu) oft zitiertes Sprichwort zu bemühen: Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.
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17.09.2011 | 14:03 Uhr
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Andre1909 : @Bailey:
Mag sein, dass Neuanfänge oft scheitern, doch jeder hat einen zweiten Versuch/zweite Chance verdient - auch DES99.Von daher sollte man abwarten was passiert, wenn DES am Ende wieder dort landet kann man gerne darüber urteilen, aber bis dahin sollten wir abwarten was passiert, vielleicht haben Sie ja wirklich aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt.
Wie gesagt, ich mag DES nicht (und du wohl auch nicht), doch wir sollten ihnen die Chance geben und abwarten was bei rumkommt ohne zu früh zu urteilen.
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17.09.2011 | 14:18 Uhr
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Bailey :
@andreSchon richtig.
Ich will auch über keine der Fangruppen urteilen, da ich keine bislang höchstpersönlich erlebt habe. Es lag mir auch fern, irgendeine spezielle Gruppe unter den Senkel zu stellen sondern nur anhand von Beispielen zu verdeutlichen, dass es diese Phänomen auch in der Bundesliga gibt. Da hätte ich noch weitaus mehr nennen können, aber das hätte den Rahmen gesprengt
Für die Desperados habe ich mich letzten Endes aufgrund des Artikels in der NZZ und aufgrund der Aussage des Dortmunder Fanbeauftragten aus 2009, dass sich die DES zum rechten Rand hin orientieren entschieden.
Wenn dort jetzt versucht wird, einen Neuanfang zu strarten, dann kann man dazu nur eine Meinung haben, nämlich dass ihnen dies hoffentlich gelingt!
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17.09.2011 | 14:27 Uhr
-1
Loksche :
"Die Bezeichnung des Ostens als Fußballhochburg der Rechten ist nun wahrlich kein Geheimnis..."Ich find deinen Blog nicht gut; sorry. Worum geht es dir eigentlich? Rassistische Schmähgesänge, Pöbeleien, etc. hat doch eigentlich weniger mit der NPD und deren Gebaren zu tun. Und den 'Osten als Fussballhochburg der Rechten' abzutun find ich auch höchst bedenklich. Du benutzt mehrere Male Formulierungen wie:"wie ihr wisst" oder "sicherlich habt ihr auch schon gelesen" ... nööö du, hab ich nicht. Also nicht mehr als aus anderen Städten, sorry, im Westen (inkl. Lübeck) auch. Dass die extrem aggressive Hooliganszene ein tatsächliches Problem darstellt, muss man natürlich deutlich sagen. Doch das ist auch kein regionales Phänomen. Beispielsweise erinnere ich an eine Rassismus Affäre in Stuttgart, oder irre ich mich?
Und wieso eigentlich den unterklassigen unbelehrbaren Fußballosten aus der Diskussion nehmen? Ist doch interessant, was sich da mancherorts entwickelt. Richtige Subkulturen entstehen da – ganze Generationen! Und das bei ehemals großen Vereinen mit Tradition und Identifikation; und eben auch mit diesem gewissen Anteil gewaltbereiter Fangruppierungen. Da geht doch kein normaler, bzw. moderner Menschen mehr zu den Spielen in die 5. Liga, neben dem Grottenkick natürlich. Außerdem wäre es doch im högschden Maß albern, mit 20.000 Mann zu einem 5.Liga Spiel zu gehen. Nech wahr?
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17.09.2011 | 14:27 Uhr
-1
Loksche :
"Am 9. Oktober 2004 stellte der Verein einen Rekord für das Guinness-Buch der Rekorde auf, als 12.421 Zuschauer zum Punktspiel gegen Eintracht Großdeuben II ins Zentralstadion kamen. Es bedeute Zuschauerweltrekord bei einem Punktspiel in der niedrigsten nationalen Spielklasse" (wiki-Lokomotive Leipzig)"Und das ist jetzt die "Hochburg der Rechten"?
Schließlich wirfst du „Kampf gegen Rechts", Pyrotechnik und Homophobie in ein Topf und beweihräucherst die Maßnahmen des DFB. Wenn du das also auf Bundesligaebene diskutieren willst, dann lass bitte den Amateurfußball raus. Ist schon traurig genug …
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17.09.2011 | 14:48 Uhr
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Bailey :
Zunächst mal, wenn du mich zitierst, dann bitte richtig. Das Wort "Geheimnis" oder der von dir zitierte Auszug kommt kein einziges Mal in den beiden Teilen vor.Und die von dir angesprochenen Ausdrücke wie "wie ihr wisst" und "sicherlich habt ihr auch schon gelesen" kommen auch nicht vor. Von daher...naja.
Aber zur Sache. Dass Rechtsextremismus im "Ostfußball" und dort in den unteren Ligen stärker vertreten ist als sonst irgendwo beweisen die zahlreichen Vorfälle (wie der, von dem das Bild im ersten Teil stammt) und die auch entsprechend dokumentiert sind. Von daher ist diese Bezeichnung (die im Übrigen nicht von mir stammt) sicherlich nicht als falsch anzusehen sondern beschreibt die Realität sehr gut. In erster Linie ging es mir, was mMn ersichtlich wird wenn man meinen Blog liest, nicht um eine Unterscheidung West-Ost sondern um eine Unterscheidung Obere Liga-Untere Liga. Oder gerade, dass es keinen so gravierenden Unterschied gibt.
Und ja, ich lobe die Bemühungen des DFB und der Vereine. Aus einem einfachen Grund. Sie zu kritisieren wäre irgendwie verfehlt und surreal.
Was die Zuschauerzahl von Lok Leipzig jetzt genau mit dem Thema zu tun hat erschließt sich mir im Übrigen auch nicht, muss es wohl aber auch nicht.
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17.09.2011 | 16:00 Uhr
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Loksche :
Der 'Geheimnis‘volle Satz stammt aus deinem Posting von 12:26 Uhr. Andere Zitate hab ich frei nachformuliert. Wenn es dich stört, ziehe ich es zurück.Ebenso habe ich auch herausgelesen, dass du nicht zwischen Ost und West unterscheiden wolltest (was du aber dennoch getan hast). Und eine "Unterscheidung Obere Liga-Untere Liga", wie du jetzt anführst, ja eigentlich auch nicht. Wohl eher 1. / 2. BL.
"Es gibt wohl niemanden, der nicht schon mindestens einmal einen Bericht über Ausschreitungen Rechtsextremer, über die Unterwanderung vieler Ostclubs oder das "Neonazi-Problem des Fußballs im Osten" gelesen hat"
Zack; da wissen wir erst mal von was wir ausgehen müssen! Hier hätte eventuell eine kleine Differenzierung für nicht so viel Aufregung meinerseits gesorgt. So fühle ich mich mit einem eher mäßig belegten Vorurteil beschrieben, was mir in allen Diskusionen um dieses Thema immer wieder aufstößt.
Und die Zuschauerzahlen dieses Spiels sollen die Begeisterungsfähigkeit der Leipziger für Fußball verdeutlichen, bzw. dir die Größenordnung derjenigen Menschen, die du hier als Hochburgrechts oder wie auch immer in einen Topf wirfst. Ich will jetzt auch nicht weiterätzen; es sei nur abschließend die Kritik erlaubt, dass wenn man mit einem Aufmacher 'Neonaziproblemen im Osten' beginnt, auch zwischen Vereinen/ Personen- oder Fangruppierungen differenziert sollte. Besten Dank
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Statistik
was ich sagen wollte ist, dass gerade "intelligente" menschen insbesondere dann "gefährlich" sein können, wenn sie sich als objektive individuen sehen - was sie nicht sind, weil niemand sich von subjektivität frei sprechen kann, ich nicht, du nicht, und sonst niemand - und sich und ihre ansichten über andere (politische einzelne oder gruppen - siehe der definition von politik von tmv) menschen stellen.
womit ich weder bewerten, noch irgendwem recht oder unrecht geben will.
erstens schätzen viele menschen politik falsch ein, womit sie dann zu verharmlosen suchen, was sie tun; zweitens wird objektivität und subjektivität oft missverstanden, und das führt dazu, dass unter dem vermeintlich ethisch korrekten deckmantel dasselbe weiterbetrieben wird wie zuvor, es nur als etwas anderes verkauft, respektive anders genannt, wird.
wenn wir nicht in der lage sind, solche probleme (also soziologsche/gesellschaftliche/individualistische) zu lösen, wird's auch nix mit dem rest...
deshalb habe ich auch gesagt, dass es schön und gut ist, dass der dfb sich mühe gibt und die vereine und einzelne gruppierungen, damit aber nichts gelöst wird, sondern nur andere probleme erschaffen werden.
so long...