Das Financial Fairplay soll konkret bewirken, dass die Transfersummen in einem geordneten Rahmen bleiben. Die Ausgaben sollen von den Einnahmen des Klubs gedeckt werden, ansonsten könnte die UEFA schon in derselben Spielzeit Sanktionen aussprechen, welche z.B in einem Ausschluss aus den europäischen Wettbewerben bestehen kann.
Ob die Klubs kostendeckend wirtschaften, hängt aber nicht nur vom Transfermarkt ab, sondern man untersucht gesamthaft die finanzielle Situation des Vereins und die Höhe der Gehälter der Spieler. Übersetzte Spielerlöhne sind in den großen Ligen keine Seltenheit (z.B. S. Etoo bei Anschi Machatschkala, 3-Jahresvertrag, netto: EUR 20 Mio.).
Viele europäische Klubs sind massiv verschuldet. 2011 betrug der Nettoverlust aller 1. Ligaklubs EUR 1.7 Milliarden. Zwar ist Verschuldung nicht gleich Verlust, aber viele Vereine sind vom Konkurs bedroht. Grund genug für die UEFA, das Financial Fairplay so schnell wie möglich umzusetzen. In Zukunft wäre das Ziel, dass die Klubs alleine aus dem Gewinn von Ticket- und Fanartikelverkauf, TV-Einnahmen und Sponsoring wirtschaften können.
Das größte Problem bei den meisten Klubs ist, dass Privatinvestoren mehr als die Hälfte der Aktien des einzelnen Klubs besitzen. Sie können selber entscheiden, wo ihr Geld investiert werden soll und vor allem, wie viel davon und wie lange. Wenn nämlich der Besitzer nicht geduldig ist, steigt er nach einigen Misserfolgen sogleich wieder aus und hinterlässt ein Loch in den Finanzen, z.B. durch weiterlaufende teure Verträge mit Spielern.
Der BVB ist seit ein paar Jahren immer wieder an der Spitze in der Tabelle anzutreffen. Aus der Grafik der Saison 2011/12 ist zu sehen, dass die Schwarz-Gelben allein schon aus den Einnahmen durch Ticketverkäufe über EUR 30 Mio. eingenommen haben. Mit den Einnahmen aus den Vermarktungsrechten, dem Sponsoring, den Ticketverkäufen und den Transfereinnahmen beläuft sich der Gesamtumsatz auf über EUR 220 Mio. Damit sollte es für die Borussen möglich sein, sich nicht zu verschulden, denn mit Einnahmen von EUR 220 Mio im Jahr sollte sich ein Klub genug gute Spieler leisten können, damit sie auch nächste Saison wieder international vertreten sind.