Ich hatte der Begegnung entgegen gefiebert. Ich war aufgeregt, wie ein
kleines Kind zu Weihnachten. Ich dachte die Tage zuvor an wenig
anderes. In allen Gesprächen musste ich die Partie zum Mittelpunkt
bringen. In einer Mischung aus Stolz und Angst trug ich meinen
rot-weißen Schal durch Hamburg. Die zweite Häfte riss mit, lieferte
Tore, einen Platzverweis, strittige und hasrige Szenen, Leidenschaft
und Emotionen. Doch meine Herz und besonders meine Stimme blieb
geschont. Der Family sei Dank.

Die letzten drei Tage habe ich meine Tante und meine Cousine bewirtet.
So auch am Montag, dem Tag des Derbys. Mein 1. FC Köln trat bei
Borussia Mönchengladbach an. Ich hockte angespannt vor dem Bildschirm
und zitterte mit. Blieb nach außen jedoch verhältnismäßig ruhig.
Irgendwo hat die Erziehung doch gefruchtet, meinen Besuch vor lauten
Flüchen und Anfeuerungen
Verschont und meinem Herzen die Anspannung genommen. Immerhin!