Alex Ferguson war für mich nie wichtig. Er war halt der Trainer eines der bei Bayern-Fans nun mal unbeliebtesten Teams. Unbeliebter als er waren aber meist gewisse Spieler. Doch da der Sir ja als toller Hecht von überm Teich gilt, hab ich mal genauer darauf geachtet, was er so tut. Und das ist vor allem erstmal Kaugummi kauen - so, wie man seinen Kindern irgendwann beibringt, es keineswegs zu tun - the American way, sag ich mal. Gibts eigentlich eine Altersbegrenzung für Kaugummis? Ich hatte mal in Mailand im Kino einen Rentner neben mir, der sein Bonbon dermassen widerlich hörbar gegen die Zähne lutschte... zurück zum Thema.
Ferguson hat sich vermutlich so gefreut, dass das Los Bayern Munich bescherte, wie ich mich heute bei meinem CL-Gastgeber über dessen offerierte Fruchtgummis. Wie sonst ist zu erklären, dass der olle Schotte als es im Hinspiel gerade gut lief, einen seiner zwei Sechser auswechselte und Berbatov brachte. Er wollte schon im Hinspiel alles klarmachen, mit einem hohen Sieg. Doch vom 1-0 ging es bergab und unterm Strich stand bis heute 20:45 ein 1-2.
Im Rückspiel schlug Ferguson dann die entgegengesetzte Richtung ein. Er machte sich ins Hemd und nahm seinen einzigen Stürmer raus. Klar, wenn ein Verteidiger vom Platz fliegt, sollte man möglicherweise was tun. Aber das letzte Mal, dass ein Trainer ohne Stürmer spielte, war meiner Erinnerung nach Werner Lorant mit 1860. Hat damals nicht gefruchtet, fruchtete heuer nicht. Entlastung gab es keine mehr und so wurden die Bayern stärker und stärker. So, dass die alte Brehme-Matthäus-Ecke ausgepackt wurde, für die man neben grandioser Technik vor allem eins braucht: Mut wie ein Omaticaya. Entgegen dem Klassiker-Treffer flog der Ball noch viel weiter. In der Zwischenzeit konnte Robben überlegen: "Direkt, oder doch nicht direkt - ach, was soll's!" Der hätte natürlich auch abrutschen und bis nach Holland fliegen können, wo ihn dann einige "Fans" wieder hingewünscht hätten. Isser aber nicht, und so isser raus, der Ferguson. Darauf einen Kaugummi!