Ein herzliches Hallo von der Nordseeküste. Ich blogge das erste mal in dieser Community und habe mich zum Anfang mal mit dem FC Schalke 04 auseinandergesetzt. Ich bitte natürlich um Kommentare und Bewertungen. Danke im Voraus - ab geht's!

Teil 1
3:0 gegen eine Hochsauerland-Auswahl, 6:2 gegen die Victoria-Nationalelf (endlich mal wieder ein Länderspiel für Kevin Kuranyi), ein 0:0 gegen den niederländischen Vizemeister Twente Enschede (nachdem man von diesem Team einen Fred Rutten holte und für einen Orlando "Magic" Engelaar satte 5,5 Mio. Euro überweisen musste, ist es mir ein großes Rätsel wie man da noch ein Spiel in aller Freundschaft bestreiten konnte) und schließlich ein 2:1 gegen den Ösi-Vizemeister Rapid Wien. So liest sich die Testspielbilanz der Vorbereitung 09/10 des FC Schalke 04 bis heute (Stand: 16.7.). Unspektakulär, Gegner und Ergebnisse lassen noch keine großen Tendenzen schlussfolgern.

Aber Stopp mal, will Schalke nicht in naher Zukunft nach der Schale greifen? Müller und Rutten sind längst rasiert, der Kader steht vor einem Umbruch, seit dem 23.6. dieses Jahres hat die Ära des "Messias" Felix Magath begonnen, sogar einen Engelaar hat man für fast sensationelle 4 Mio. Euro wieder unter die Holländer gebracht. Eigentlich sind die Anzeichen für die neue Saison durchweg positiv. Wären da nicht fulminante Testspielergebnisse der richtige Weg um der Konkurrenz Stärke zu demonstrieren?

Nun ja, bei der Suche nach Gründen für zum Beispiel den müden Kick gegen Twente müssen wir uns mit der wohl bedeutsamsten Personalie des Sommers auseinandersetzen: Felix Magath. Aber der Reihe nach: Der werte Herr Tönnies, seines Zeichens Aufsichtsratsvorsitzender der Knappen, machte die Trainersuche nach dem Absägen von Rutten zur Selbstdarstellung. Gute Publicity hatte der Mann auch bitter nötig, da er nach den vergangenen Misserfolgen auch nicht ganz zu Unrecht in die Kritik geraten ist. So konnte man fast erahnen, dass es nicht zu einer internen Lösung mit dem beliebten Erfolgs-Interimsgespann Büskens/Mulder/Reck kommen würde. Nein, Schalke braucht einen großen Namen, einen Macher. Zweifelhaft, aber definitiv polarisierend wurde der Name Oliver Kahn gehandelt. Unter Blitzlichtgewitter wurde unmittelbar nach dem Tönnies/Kahn-Gipfel vom Erstgenannten über den Stand der Verhandlungen berichtet. Sehr hollywood-like! Ob der "Titan" jemals als ernsthafter Kandidat angedacht wurde ist ungeklärt und das wird wohl auch ein Geheimnis des Erfolgsfleischers Tönnies bleiben. Aber genug geschimpft, beglückwünschen darf man ihn tatsächlich für die Endlösung, die getroffen wurde. Breit grinsend wurde er von keinem geringeren als Felix Magath an dessen ersten Arbeitstag im VW-Meisterwagen aufs Schalker Vereinsgelände chauffiert. Wer den aktuell zweifellos besten deutschen Trainer verpflichtet hat, kann nicht all zu viel falsch gemacht haben. Was nun folgt liegt primär in den Händen von Felix Magath, der personifizierten Personalunion. Und ab dafür!

Der Mann macht seinem Spitznamen "Quälix" und seinem Schleifer-Image alle Ehre. Ihm sei klar, dass es viele Wege zum Erfolg im Fußball gibt, ließ er es auf der ersten PK verlauten. Er persönlich kenne aber nur einen: Arbeit, Arbeit und nochmals Arbeit! Nun gut, was in den Ohren der Ruhrpott-Fans, die größtenteils noch eine Kumpel-Mentalität intus haben, nach der einzig richtigen Maßnahme klingt, wird auf der Seite der Schalker Profis ganz anders aufgefasst. O-Ton des Sirtaki-Neuzugangs Pliatsikas: "Das ist zu hart. Ich habe in meinem Leben noch nie so viel trainiert." Uff! Magath hat seinen berüchtigten Meisterberg aus Wolfsburg zwar nicht per Schwertransport mitgebracht, als Ausweichanstieg lässt Magath seine Spieler nun die Stufen des ehrwürdigen Parkstadions auf- und ablaufen. Kein anderer Trainer wird zudem so sehr mit Medizinbällen in Verbindung gebracht wie "Quälix". Auch an Chef-Knipser Kuranyi geht das nicht spurlos vorbei: "Unfassbar! Fast jeden Mittag muss ich einen Mittagsschlaf machen. Es ist sehr anstrengend. Ich bin noch nie so viel gelaufen und habe so viel trainiert. Der Trainer scheucht uns unheimlich. Er arbeitet sehr hart mit uns." Die Schreckensbilanz dieser Arbeit: Jungprofi Lohrheide musste sich im Trainingslager in Marienfeld am Zaun übergeben (nein, dieses Mal soll es nicht wie auf Schalke gewohnt am Restalkohol der vorherigen Partynacht gelegen haben (Grüße an die Party-Community rund um Rafinha und Zé Roberto II) – eine Schnelldiagnose deutete auf akute Verausgabung hin), zudem lag Rafinha während einer Trainingseinheit minutenlang mit Krämpfen geschüttelt am Boden. Magath knallhart, als ob ihn solche Schreckensmeldungen nicht zum Drosseln der Einheiten bewegen könnten, nun der Kuranyi-Schock: Mittagsschlaf! Den Fans war bisher nur Kuranyis Sekundenschlaf vor dem gegnerischen Tor bekannt. Sollte er sich nun an längere Schlafzeiten gewöhnen könnte die Torausbeute der Knappen in der folgenden Saison doch recht spärlich ausfallen.

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