07.01.2012 um 20:12 Uhr
Gefahr ein ständiger Begleiter
Viele erinnern sich noch mit Grauen an den schweren Unfall vom georgischen Rennrodler Nodar Kumaritschwili, der beim Abschlusstraining der olympischen Winterspiele im kanadischen Vancouver ums Leben gekommen ist. Nun wurden erste Konsequenzen gezogen.
Der Weltcup in Altenberg wird ohne das Team Kanada stattfinden, die nach einem schweren Sturz des kanadischen Viererbob-Piloten Chris Spring sich abmeldeten.
Die Unfälle häufen sich, weil die Bahnen immer schneller, immer spektakulärer gebaut werden. Die Zeit hat Priorität. Der Sicherheitsgedanke kommt häufig zu kurz, weshalb das Risiko bei vielen Fahrern zu groß ist.
Kanadas Teamchef Tom de la Hunty begründete den Rückzug des Mitfavoriten: „Das ist eine anspruchsvolle Bahn mit einer großen Geschichte hinsichtlich der Stürze. Ich trage die Hauptverantwortung für die Gesundheit meiner Athleten und fühle mich nicht sicher, sie auf diese Bahn zu schicken. Daher ziehe ich unser Team zurück"
Etwas unglücklich drückte sich Rainer M. Jacobus, Vizepräsident des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD), hinsichtlich der Sicherheit der Bahn aus: „Stürze passieren auf jeder Bahn. Dieser Unfall basierte auf einem klaren Fahrfehler. Die Bahn ist sicher wie ein Kinderpopo. Doch ohne systematisches Training kann man diese anspruchsvolle Strecke nicht fahren."
Auch wenn dieser Vergleich ein wenig hinkt, so ist der schwere Unfall mit der Premiere des Steuermanns auf dieser Bahn und dem damit verbundenen Fahrfehler im Training bei 130 Stundenkilometern zu erklären.
Infolgedessen wurde durch den 630 Kilogramm schweren Bob die obere Holzverkleidung der Bahn demoliert.
Spring zog sich bei seinem schweren Sturz eine Oberschenkelverletzung zu. Ein Holzteil hat sich in seinen Körper gebohrt und verursachte die Verletzung.
Teamchef de la Hunty erklärt: „Der gesamte vordere Teil des Schlittens brach ab und bohrte sich durch den hinteren Teil, wo sich die Athleten befanden. In meiner 32-jährigen Karriere habe ich noch nie gesehen, dass ein Bob dermaßen zerstört wurde."
Der Betrachter und die Beteiligten müssen sich stets vor Augen halten, dass die „Speedsportarten" wie Bob, Rodeln oder Skeleton eine Vagabundenspiel zwischen Geschwindigkeit, Dramatik und Sicherheit ist.
In fast allen Fällen gibt es eine perfekte Symbiose zwischen diesen beiden Faktoren. Wenn jedoch das Thema Sicherheit durch einen spektakulären Sturz in den Vordergrund drängt, so sind die zahlreichen Kritiker dieses gefährlichen Sports.
Dabei ist stets zu beachten, dass die Gefahr immer mitfährt.
Von Henning Klefisch
Der Weltcup in Altenberg wird ohne das Team Kanada stattfinden, die nach einem schweren Sturz des kanadischen Viererbob-Piloten Chris Spring sich abmeldeten.
Die Unfälle häufen sich, weil die Bahnen immer schneller, immer spektakulärer gebaut werden. Die Zeit hat Priorität. Der Sicherheitsgedanke kommt häufig zu kurz, weshalb das Risiko bei vielen Fahrern zu groß ist.
Kanadas Teamchef Tom de la Hunty begründete den Rückzug des Mitfavoriten: „Das ist eine anspruchsvolle Bahn mit einer großen Geschichte hinsichtlich der Stürze. Ich trage die Hauptverantwortung für die Gesundheit meiner Athleten und fühle mich nicht sicher, sie auf diese Bahn zu schicken. Daher ziehe ich unser Team zurück"
Etwas unglücklich drückte sich Rainer M. Jacobus, Vizepräsident des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD), hinsichtlich der Sicherheit der Bahn aus: „Stürze passieren auf jeder Bahn. Dieser Unfall basierte auf einem klaren Fahrfehler. Die Bahn ist sicher wie ein Kinderpopo. Doch ohne systematisches Training kann man diese anspruchsvolle Strecke nicht fahren."
Auch wenn dieser Vergleich ein wenig hinkt, so ist der schwere Unfall mit der Premiere des Steuermanns auf dieser Bahn und dem damit verbundenen Fahrfehler im Training bei 130 Stundenkilometern zu erklären.
Infolgedessen wurde durch den 630 Kilogramm schweren Bob die obere Holzverkleidung der Bahn demoliert.
Spring zog sich bei seinem schweren Sturz eine Oberschenkelverletzung zu. Ein Holzteil hat sich in seinen Körper gebohrt und verursachte die Verletzung.
Teamchef de la Hunty erklärt: „Der gesamte vordere Teil des Schlittens brach ab und bohrte sich durch den hinteren Teil, wo sich die Athleten befanden. In meiner 32-jährigen Karriere habe ich noch nie gesehen, dass ein Bob dermaßen zerstört wurde."
Der Betrachter und die Beteiligten müssen sich stets vor Augen halten, dass die „Speedsportarten" wie Bob, Rodeln oder Skeleton eine Vagabundenspiel zwischen Geschwindigkeit, Dramatik und Sicherheit ist.
In fast allen Fällen gibt es eine perfekte Symbiose zwischen diesen beiden Faktoren. Wenn jedoch das Thema Sicherheit durch einen spektakulären Sturz in den Vordergrund drängt, so sind die zahlreichen Kritiker dieses gefährlichen Sports.
Dabei ist stets zu beachten, dass die Gefahr immer mitfährt.
Von Henning Klefisch
Aufrufe: 1475 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 1 | Erstellt:07.01.2012
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