01.09.2008 um 10:43 Uhr
Glücklich, glaub ich
Abgefrühstückt vom 01.09.08
Man weiß ja, dass Fußballer höchst gern und höchst oft "man" sagen, obwohl sie ja eigentlich "ich" meinen, sie verwenden also stets das Indefinit- an Stelle des Personalpronomens, und besonders in diesem eigentümlichen grammatischen Freestyle unterscheiden sich Fußballer von vielen anderen Berufsgruppen, den Bloggern zum Beispiel, denn die würden ja niemals auf die Idee kommen, unbestimmte Fürwörter zu verwenden, so etwas Verrücktes käme denen wirklich nie in den Sinn, denn bei Bloggern ist alles immer höchst bestimmt, und daher beginnen sie normal jeden Satz mit ihrem absoluten Lieblingswort: ich.
Es ist also relativ leicht, Fußballer und Blogger voneinander (Reziprokpronomen!) zu unterscheiden, ichichich auf der einen, manmanman auf der anderen Seite, das ist leicht zu merken, da kann es normal keine Verwechslungen geben. Bisschen unübersichtlich wurde es zuletzt allerdings bei Miroslav Klose: Der ist ja eigentlich Fußballer, doch in den vergangenen Wochen konnte man sich da ja gar nicht mehr so sicher sein, denn auf dem Platz machte er ja alles andere, nur halt nicht: Fußball spielen, und neben dem Platz ging das jetzt plötzlich so weiter, denn da sagte Klose auf einmal immer "ich" obwohl er doch eigentlich "man" meinte.
Ein neuer grammatischer Kurs also, der allerdings noch bisschen ein Schlingerkurs war, denn trotz des bestimmten Fürworts klangen die Worte nicht halb so bestimmt, wie sie wahrscheinlich klingen sollten, da war noch einige Unsicherheit zu spüren, denn nachdem Klose also endlich mal wieder ein Tor erzielt hatte (ein Elfmeter von Tonis Gnaden zwar, aber was solls, in so einer Situation nimmt man, was kommt), sagte er nicht: "Ich bin natürlich überglücklich, dass ich wieder getroffen habe", nein, Klose sagte lieber: "ICH GLAUBE, ich bin natürlich überglücklich, dass ich wieder getroffen habe."
Und ich glaube, dass ich das eine sehr wunderbare Formulierung fand. Miroslav Klose ist sich nicht so sicher ob des eigenen Gefühlshaushaltes, und das ist vollkommen okay, denn worüber kann man sich heute schon noch sicher sein, da ist ja nicht viel, da wirds ja eng, da ists ja ganz schnell zappenduster, da kann man sich so schnell auf nichts und niemanden mehr verlassen, warum sollten die eigenen Gefühle eine Ausnahme sein. Drum möchte ich heute mal runterkommen vom bloggerliken hohen Ross und meine Top-3 des dritten Spieltags nicht so bestimmt raushauen, sondern nur ganz vage zur Diskussion stellen.
Mal probieren:
#1 Ich glaube, dass ich Karlsruhe vs. Köln am Freitag sehr erschütternd fand. Man hat sich das ja komplett angesehen, das war aber mehr so ein Versehen, man ist da so reingerutscht und kam da nicht weg, und dann schaute man also dieses rüde Gerumpel und bekam unfassbar schlechte Laune. Glaube ich.
#2 Ich glaube, dass ich Leverkusen vs. Hoffenheim am Samstag sehr grandios fand. Man hat sich das ja komplett angesehen, das war auch volle Absicht, man hat das einfach eingeschaltet und kam da nicht weg, und dann schaute man also dieses fesselnde Feuerwerk und bekam unfassbar gute Laune. Glaube ich.
#3 Ich glaube, dass ich Bayern vs. Hertha am Sonntag sehr vorhersehbar fand. Man hat sich das komplett angesehen, obwohl man ja wusste, dass die Hertha die Buchsen ganz gestrichen voll hat und die Bayern die ganz arg auseinander nehmen, und man fand das zu vorhersehbar, um es so richtig super zu finden.
Aber wo ich das jetzt so probier, merk ich sofort: kann ich nicht, macht keinen Spaß, mach ich morgen wieder anders. Dann am Besten was zu Werder. Da wird's ganz bestimmt sehr bestimmt.
Man weiß ja, dass Fußballer höchst gern und höchst oft "man" sagen, obwohl sie ja eigentlich "ich" meinen, sie verwenden also stets das Indefinit- an Stelle des Personalpronomens, und besonders in diesem eigentümlichen grammatischen Freestyle unterscheiden sich Fußballer von vielen anderen Berufsgruppen, den Bloggern zum Beispiel, denn die würden ja niemals auf die Idee kommen, unbestimmte Fürwörter zu verwenden, so etwas Verrücktes käme denen wirklich nie in den Sinn, denn bei Bloggern ist alles immer höchst bestimmt, und daher beginnen sie normal jeden Satz mit ihrem absoluten Lieblingswort: ich.
Es ist also relativ leicht, Fußballer und Blogger voneinander (Reziprokpronomen!) zu unterscheiden, ichichich auf der einen, manmanman auf der anderen Seite, das ist leicht zu merken, da kann es normal keine Verwechslungen geben. Bisschen unübersichtlich wurde es zuletzt allerdings bei Miroslav Klose: Der ist ja eigentlich Fußballer, doch in den vergangenen Wochen konnte man sich da ja gar nicht mehr so sicher sein, denn auf dem Platz machte er ja alles andere, nur halt nicht: Fußball spielen, und neben dem Platz ging das jetzt plötzlich so weiter, denn da sagte Klose auf einmal immer "ich" obwohl er doch eigentlich "man" meinte.
Ein neuer grammatischer Kurs also, der allerdings noch bisschen ein Schlingerkurs war, denn trotz des bestimmten Fürworts klangen die Worte nicht halb so bestimmt, wie sie wahrscheinlich klingen sollten, da war noch einige Unsicherheit zu spüren, denn nachdem Klose also endlich mal wieder ein Tor erzielt hatte (ein Elfmeter von Tonis Gnaden zwar, aber was solls, in so einer Situation nimmt man, was kommt), sagte er nicht: "Ich bin natürlich überglücklich, dass ich wieder getroffen habe", nein, Klose sagte lieber: "ICH GLAUBE, ich bin natürlich überglücklich, dass ich wieder getroffen habe."
Und ich glaube, dass ich das eine sehr wunderbare Formulierung fand. Miroslav Klose ist sich nicht so sicher ob des eigenen Gefühlshaushaltes, und das ist vollkommen okay, denn worüber kann man sich heute schon noch sicher sein, da ist ja nicht viel, da wirds ja eng, da ists ja ganz schnell zappenduster, da kann man sich so schnell auf nichts und niemanden mehr verlassen, warum sollten die eigenen Gefühle eine Ausnahme sein. Drum möchte ich heute mal runterkommen vom bloggerliken hohen Ross und meine Top-3 des dritten Spieltags nicht so bestimmt raushauen, sondern nur ganz vage zur Diskussion stellen.
Mal probieren:
#1 Ich glaube, dass ich Karlsruhe vs. Köln am Freitag sehr erschütternd fand. Man hat sich das ja komplett angesehen, das war aber mehr so ein Versehen, man ist da so reingerutscht und kam da nicht weg, und dann schaute man also dieses rüde Gerumpel und bekam unfassbar schlechte Laune. Glaube ich.
#2 Ich glaube, dass ich Leverkusen vs. Hoffenheim am Samstag sehr grandios fand. Man hat sich das ja komplett angesehen, das war auch volle Absicht, man hat das einfach eingeschaltet und kam da nicht weg, und dann schaute man also dieses fesselnde Feuerwerk und bekam unfassbar gute Laune. Glaube ich.
#3 Ich glaube, dass ich Bayern vs. Hertha am Sonntag sehr vorhersehbar fand. Man hat sich das komplett angesehen, obwohl man ja wusste, dass die Hertha die Buchsen ganz gestrichen voll hat und die Bayern die ganz arg auseinander nehmen, und man fand das zu vorhersehbar, um es so richtig super zu finden.
Aber wo ich das jetzt so probier, merk ich sofort: kann ich nicht, macht keinen Spaß, mach ich morgen wieder anders. Dann am Besten was zu Werder. Da wird's ganz bestimmt sehr bestimmt.
Aufrufe: 2382 | Kommentare: 14 | Bewertungen: 14 | Erstellt:01.09.2008
ø 7.6
KOMMENTARE
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01.09.2008 | 16:17 Uhr
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Timm :
Nur eine Sache stimmt nicht ganz: Der Toni wollte das Ding selber schießen und hat nicht den Schweini belabert, er soll den Klose schießen lassen... Das war der Schweini schon ganz alleine! Ist also eher ein Tor von Schweinis Gnaden... :)
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01.09.2008 | 16:18 Uhr
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oliver : ...
@voegi: ;) also ich muss ja sagen, dass mich vor allem dieses geheimnisvolle rezprokpronomen sehr kickt... @timm: was??? ich hab das so verstanden, dass luca toni sagte, dass klose schießen soll. so ham die das doch auch nach dem spiel gesagt. nicht?
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01.09.2008 | 16:20 Uhr
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Voegi :
Naja, in dem Punkt unterscheiden wir uns dann wohl voneinander! Hehe ^^
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01.09.2008 | 17:37 Uhr
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Timm : toni
naja der schweini kann sich halt nur nicht vernünftig artikulieren. er hat gesagt "der luca wollte die kiste machen, aber und ich hatten ja schon eine gemacht und da hab ich dem miro die kugel gegeben." so hat ers dann auf dsf noch mal bissl verständlicher ausgedrückt.
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