08.05.2008 um 23:49 Uhr
Glückwunsch, Gladbach!
Und der ist völlig ernst gemeint. Schließlich wart Ihr in der fast abgelaufenen Zweitligasaison die konstanteste und beste Mannschaft. Viel Glück in der kommenden Erstligasaison. Aber eigentlich sollte dieser Blog ja "Wie ich Offenbach-Fan wurde…" heißen. Leider war das zu lang für die doofe Titelzeile. Aber liebe Gladbach-Fans, wo Ihr schon mal hier seid, dürft Ihr auch bleiben. Es geht schließlich auch um Euch.
Folgendes war in einer Nachbetrachtung des Zweitligaspiels Kickers Offenbach – Borussia Mönchengladbach (Endstand 1:7) auf der Borussia-Website zu lesen: "Die Platzverweise gegen den OFC halfen der Borussia natürlich, aber über deren Berechtigung gab es nach dem Spiel wenige Zweifel…Kein Grund also für die Offenbacher, sich zu beklagen, auch wenn sie in manchem TV-Kommentator bei Premiere offensichtlich einen großen Fan hatten." Nun lasst uns nicht über die ungeschickte Formulierung diskutieren, so etwas kann im Siegesrausch nach einem 7:1 schon mal passieren. Aber eins will ich hier klar stellen: Der "manche" TV-Kommentator, das war ich.
Tja, und nun bin ich also Offenbach-Fan. Wisst ihr, in mittlerweile mehr als 10 Jahren als Kommentator war ich schon Fan von so vielen Vereinen, ich kann mich gar nicht an alle erinnern. Schön war es vor allem, als es die selige NFL Europe noch gab. Da schworen die Fans von Rhein Fire Stein und Bein, ich sei Fan der Frankfurt Galaxy und die Frankfurter hielten mich ihrerseits für einen Anhänger ihres Erzfeindes aus Düsseldorf. Aus dieser Zeit stammt auch eine meiner Lieblingsepisoden. Nach einem Düsseldorfer Sieg in Frankfurt hatte sich ein Fire-Anhänger die Mühe gemacht, in einem ausführlichen Text den Kommentator Andreas Renner der Parteilichkeit zu Gunsten von Frankfurt zu überführen. Dumm nur, dass dieses Spiel von meinem Kollegen Florian Berrenberg kommentiert wurde. Als ich den Verfasser des Textes per Mail über seinen Irrtum aufklärte, ließ er den Text genau so stehen wie vorher, tauschte nur ohne Erklärung den Namen des Kommentators aus. Auf meine Mail gab es keine Antwort (und erst Recht keine Entschuldigung).
Nun ja, Fans sind aber auch sehr empfindlich, wenn es um ihre Lieblinge geht. Und der Kommentator ist oft der Sündenbock, egal, was er erzählt. Beispiel: Mein Bruder und ich schauten uns zusammen ein Spiel seines Lieblingsklubs an. Und zwar ein schlechtes. Was auch mein Bruder feststellte. Als der Kommentator der Partie die gleiche Feststellung traf, sagte mein Bruder Richtung Fernseher: "Ach, sei Du doch ruhig." Darauf ich: "Aber er hat doch Recht." Darauf mein Bruder: "Ja, aber er muss es doch nicht auch noch sagen." Tja, doch, genau das muss er.
Und so passiert es eben, dass der Kommentator die Pflicht hat, den Zuschauern auch die unangenehmen Wahrheiten über ihr Team zu verkünden. Und da geht es ihm dann, wie es jedem Überbringer schlechter Nachrichten in der Geschichte der Menschheit erging: Kopf ab. Mancher Fußballfan macht es sich aber noch einfacher. Ein Freund berichtete mir einmal davon, wie es ist, mit seinem Schwager zusammen Fußball zu schauen. Der sitze vor dem Fernseher, höre sich an, was der Kommentar so von sich gebe und spätestens nach 20 Minuten beuge er sich nach vorne, in Richtung Fernseher und rufe laut: "Halt Dein Maul!". Vollkommen egal, wer da wie kommentiert.
Aber kommen wir zurück zum Spiel Offenbach – Gladbach. Was war denn nun passiert? Nach 40 Minuten führte die Borussia nach einem Elfmetertor etwas schmeichelhaft mit 1:0. Dann grätschte der Offenbacher Aristide Bancé Oliver Neuville unnötigerweise in der Gladbacher Hälfte, in der Nähe der Seitenlinie, um. Schiedsrichter Peter Sippel zog glatt Rot. Für mich war diese Entscheidung zu hart. Klares Foul, ja, unnötig, auch das, aber Gelb hätte es auch getan, fand ich.
Zwei Minuten nach der Pause dann ein Abpraller im Offenbacher Strafraum. Kurz vor der Torlinie versucht der Gladbacher Brouwers den Ball per Kopf im Tor unterzubringen. Offenbachs Verteidiger Moses Sichone steht dicht hinter ihm. Brouwers erwischt den Ball nicht richtig und Torwart Thier kann abwehren. Pfiff von Sippel, Elfmeter für die Borussia, glatt Rot für Sichone wegen Festhalten und damit Vereitelung einer klaren Torchance. Nach zweimaliger Ansicht der Zeitlupe kam ich zu dem Ergebnis, dass ich das Foul von Sichone nicht sehen könne.
Weiter geht es in Teil 2
Folgendes war in einer Nachbetrachtung des Zweitligaspiels Kickers Offenbach – Borussia Mönchengladbach (Endstand 1:7) auf der Borussia-Website zu lesen: "Die Platzverweise gegen den OFC halfen der Borussia natürlich, aber über deren Berechtigung gab es nach dem Spiel wenige Zweifel…Kein Grund also für die Offenbacher, sich zu beklagen, auch wenn sie in manchem TV-Kommentator bei Premiere offensichtlich einen großen Fan hatten." Nun lasst uns nicht über die ungeschickte Formulierung diskutieren, so etwas kann im Siegesrausch nach einem 7:1 schon mal passieren. Aber eins will ich hier klar stellen: Der "manche" TV-Kommentator, das war ich.
Tja, und nun bin ich also Offenbach-Fan. Wisst ihr, in mittlerweile mehr als 10 Jahren als Kommentator war ich schon Fan von so vielen Vereinen, ich kann mich gar nicht an alle erinnern. Schön war es vor allem, als es die selige NFL Europe noch gab. Da schworen die Fans von Rhein Fire Stein und Bein, ich sei Fan der Frankfurt Galaxy und die Frankfurter hielten mich ihrerseits für einen Anhänger ihres Erzfeindes aus Düsseldorf. Aus dieser Zeit stammt auch eine meiner Lieblingsepisoden. Nach einem Düsseldorfer Sieg in Frankfurt hatte sich ein Fire-Anhänger die Mühe gemacht, in einem ausführlichen Text den Kommentator Andreas Renner der Parteilichkeit zu Gunsten von Frankfurt zu überführen. Dumm nur, dass dieses Spiel von meinem Kollegen Florian Berrenberg kommentiert wurde. Als ich den Verfasser des Textes per Mail über seinen Irrtum aufklärte, ließ er den Text genau so stehen wie vorher, tauschte nur ohne Erklärung den Namen des Kommentators aus. Auf meine Mail gab es keine Antwort (und erst Recht keine Entschuldigung).
Nun ja, Fans sind aber auch sehr empfindlich, wenn es um ihre Lieblinge geht. Und der Kommentator ist oft der Sündenbock, egal, was er erzählt. Beispiel: Mein Bruder und ich schauten uns zusammen ein Spiel seines Lieblingsklubs an. Und zwar ein schlechtes. Was auch mein Bruder feststellte. Als der Kommentator der Partie die gleiche Feststellung traf, sagte mein Bruder Richtung Fernseher: "Ach, sei Du doch ruhig." Darauf ich: "Aber er hat doch Recht." Darauf mein Bruder: "Ja, aber er muss es doch nicht auch noch sagen." Tja, doch, genau das muss er.
Und so passiert es eben, dass der Kommentator die Pflicht hat, den Zuschauern auch die unangenehmen Wahrheiten über ihr Team zu verkünden. Und da geht es ihm dann, wie es jedem Überbringer schlechter Nachrichten in der Geschichte der Menschheit erging: Kopf ab. Mancher Fußballfan macht es sich aber noch einfacher. Ein Freund berichtete mir einmal davon, wie es ist, mit seinem Schwager zusammen Fußball zu schauen. Der sitze vor dem Fernseher, höre sich an, was der Kommentar so von sich gebe und spätestens nach 20 Minuten beuge er sich nach vorne, in Richtung Fernseher und rufe laut: "Halt Dein Maul!". Vollkommen egal, wer da wie kommentiert.
Aber kommen wir zurück zum Spiel Offenbach – Gladbach. Was war denn nun passiert? Nach 40 Minuten führte die Borussia nach einem Elfmetertor etwas schmeichelhaft mit 1:0. Dann grätschte der Offenbacher Aristide Bancé Oliver Neuville unnötigerweise in der Gladbacher Hälfte, in der Nähe der Seitenlinie, um. Schiedsrichter Peter Sippel zog glatt Rot. Für mich war diese Entscheidung zu hart. Klares Foul, ja, unnötig, auch das, aber Gelb hätte es auch getan, fand ich.
Zwei Minuten nach der Pause dann ein Abpraller im Offenbacher Strafraum. Kurz vor der Torlinie versucht der Gladbacher Brouwers den Ball per Kopf im Tor unterzubringen. Offenbachs Verteidiger Moses Sichone steht dicht hinter ihm. Brouwers erwischt den Ball nicht richtig und Torwart Thier kann abwehren. Pfiff von Sippel, Elfmeter für die Borussia, glatt Rot für Sichone wegen Festhalten und damit Vereitelung einer klaren Torchance. Nach zweimaliger Ansicht der Zeitlupe kam ich zu dem Ergebnis, dass ich das Foul von Sichone nicht sehen könne.
Weiter geht es in Teil 2
Aufrufe: 2778 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 4 | Erstellt:08.05.2008
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Dennoch bin ich auch der Meinung, dass eine Annäherung des Schiedrichterwesens an englische richtlinien nur von Vorteil sein kann. Da hätte er dafür auch gelb bekommen, alle wären aufgestanden, hätten sich die Hand gegeben und weiter wär's gegangen! Man kann es sicher sehen wie man will, aber von zweifelsfreier Entscheidung zu sprechen, gleicht einer Scheinheiligkeit, die ich in eiegntlich seriösen Medien noch nicht erlebt habe, Deshalb is die Sicht von Andreas Renner vollkommen gerechtfertigt!!!