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05.12.2011 um 21:16 Uhr
Handball-Bundesliga: Aufsteiger
Von Henning Klefisch

Für die Aufsteiger TV 05/07 Hüttenberg, Eintracht Hildesheim und den Bergischen HC war von vornherein klar, dass es eine schwere Saison in der stärksten Handballliga der Welt wird
Die Realität hat die Befürchtungen bestätigt.
Die Fakten sprechen klar für sich. Die letzten vier Plätze in der Rangliste der 18 besten Handballteams Deutschlands werden von den drei Aufsteigern belegt.
Einzig der einst ruhmreiche VfL Gummersbach, immerhin Europapokalsieger der Jahre 2010 und 2011 hat sich in das Schlussquartett gemogelt.
Besonders für Hildesheim und das Team aus Hüttenberg war der Saisonstart eher suboptimal.
Erst zwei (Hildesheim) bzw. drei (Hüttenberg) magere Punkte.
Die Euphorie nach dem Aufstieg in die stärkste Liga der Welt mitzunehmen, sieht anders aus.
Als Abstiegskandidaten müssen primär die als „Sechs-Punkte-Spiele" klassifizierten Duelle gegen die direkten Abstiegskandidaten gewonnen werden.
Dies misslang bislang gründlich. Bisher konnte nur ein Saisonsieg gegen Frisch auf Göppingen geholt werden. Zu wenig für Ansprüche der traditionsreichen Eintracht.
Gegen die direkten Konkurrenten aus Hüttenberg (23:29), den VfL Gummersbach (31:34) oder auch den Bergischen HC (29:34) gingen verloren. Punkte, die dem Team vom erfahrenen Coach Volker Mudrow am Ende der Saison fehlen werden.
Die nächsten Spiele gegen die direkten Konkurrenten TSV Hannover-Burgdorf und speziell der TV Großwallstadt werden von großer Bedeutung sein.
Trainer Volker Mudrow appelliert an den Zusammenhalt im Team: „Dass es schwer wird, ist uns allen klar. Aber wir wollen es gemeinsam anpacken, dazu müssen wir alle zusammenhalten. Alle müssen an ihre Leistungsgrenze gehen. Wir müssen das Ziel und den Traum haben, die Klasse zu halten. Das Team ist aber besonders gefordert."
Gründe für die sportliche Misere gibt es einige. So hat Hildesheim mit den Rückraumspielern Vladica Stojanovic und Georgi Nikolov sowie den Außenläufern Dinitrios Tzimourtos und Michael Hofmann nur wenig erfahrene Akteure, die dem unerfahrenen Team Halt geben können.
Konzentrationsfehler im Defensivverhalten und fehlende Kreativität und Kaltschnäuzigkeit im Torabschluss sind weitere Gründe für die „rote Laterne".
Michael Jahns (64 Tore) und Bjostan Hribar (61 Treffer) sind die größten Hoffnungsträger für eine Aufholjagd in der Rückrunde.
Beim anderen Aufsteiger, dem TV 05/07 Hüttenberg sieht es nur unwesentlich besser aus.
Mit drei Punkten belegt der kleine Traditionsverein aus dem Hessischen den vorletzten Tabellenplatz. Ein wichtiger Vorteil für das völlig unerfahrene Team ist der Rückhalt durch die handballverrückten Fans, die als die frenetischsten der gesamten Liga gelten.
Erst in einer hochdramatischen Relegationsrunde konnte sich die höher eingeschätzte GWD Minden durchsetzen.
Dieser Vorteil war jedoch bisher auf dem Punktekonto noch nicht sichtbar.
Einzig das Heimspiel gegen Mitaufsteiger Eintracht Hildesheim wurde mit 29:23 für sich entschieden. Auswärts wurde bisher erst ein magerer Punkt beim 30:30 gegen die TSV Hannover-Burgdorf geholt.
Gründe gibt es viele. Da sind zum einen die wirtschaftlichen und strukturellen Wettbewerbsnachteile gegenüber der finanziell deutlich potenteren Konkurrenz.
Die Konsequenz dieser Sparpolitik ist, dass bis auf Torwart Milos Putera und Kreisläufer Timm Schneider ausschließlich Spieler ohne Bundesligaerfahrung in die Saison gingen.
Die Hüttenberger gelten als „kleines gallisches Dorf" im Duell mit den Ligamächten aus Kiel, Mannheim, Berlin oder Flensburg.
Viele Spieler im Kader sind keine Voll-Profis. Sie gehen einer Arbeit, einer Ausbildung oder einem Studium nach.
Für den jungen TV-Trainer Jan Gorr gibt es durchaus eine Lösung, die Liga zu erhalten: „Wenn wir aber unsere Art, Handball zu spielen, ausbauen und stabilisieren können, dann haben wir eine realistische Chance, und diesen Beweis möchten wir bringen."
Die Hoffnungen auf den besten Torschützen Timm Schneider (65 Tore) und Matthias Gerlich (61 Tore).
Der dritte Aufsteiger im Bunde ist der Bergische HC, der einen Nichtabstiegsplatz innehat.
Mit 8:18 Punkten und vier Siegen belegen die „Bergischen Löwen" den 15. Rang in der Toyota HBL.
Die vier Siege wurden in den wichtigen Duellen gegen die direkten Konkurrenten geholt.
Gegen die TSV Hannover-Burgdorf (29:28), Eintracht Hildesheim (34:29) und den VfL Gummersbach (31:29) wurden Siege eingefahren. Das sensationelle 40:31 gegen den großen Traditionsverein SC Magdeburg gehört zu den Highlights in der jüngeren Vereinsgeschichte der „Bergischen".
Der im Jahr 2006 aus einer Fusion des Zweitliga-Absteigers LTV Wuppertal und der gerade noch das rettende Zweitligaufer erreichenden LG Solingen entstandenen Bergischen Löwen, spielte jahrelang in der Zweitliga-Spitze mit.
Der Geschäftsführer und Manager des Bergischen HC Stefan Adam hat Ziele: „Wir werden versuchen, uns in der Bundesliga zu etablieren, aber nicht um jeden Preis!"
Das Team soll als kompakte Einheit auftreten und mit einem schnellen spielerisch ansehnlich Handball die gegnerischen Abwehrreihen knacken.
Große, finanzielle Sprünge kann sich der Aufsteiger nicht erlauben: „Wenn du in der ersten Liga konkurrenzfähig sein willst, dann muss mindestens eine oder zwei Millionen stehen."
Der Kader rekrutiert sich aus erfahrenen Akteuren, der mit talentierten Nachwuchsleuten ergänzt wurde. Spieler wie Keeper Jan Stochl, die Rückraumspieler Jiri Vitek und Kenneth Klev verfügen über größere internationale Erfahrung. Genauso wie der österreichische Nationalspieler und Rechtsaußen Richard Wöss.
Alexander Oelze (55 Tore) und Henrik Knudsen (48 Tore) sind die Torjäger der „Löwen".
Von allen drei Aufsteigern ist dem Bergischen HC der Klassenerhalt am ehesten zuzutrauen. Hildesheim und Hüttenberg sollten so langsam mit dem Punkten beginnen. Ansonsten ist ein direkter Wiederabstieg wahrscheinlich.

Aufrufe: 2504 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 1 | Erstellt:05.12.2011
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