16.05.2011 um 23:45 Uhr
It's Udo, Bitch!
Er wird uns fehlen. Die alte Labertasche, das Phrasenschwein, der fleisch gewordene Almanach der Plattitüden. Udo Lattek hört auf als "Fernsehexperte zu alles"
Wie werden sich zukünftig wohl die Sonntag Vormittage gestalten? Werden wir alle wehmütig dem Abklatsch der Udo-Lattek-Show zusehen und uns sagen: "Ist auch nicht mehr das, was es mal war"? Persönlich hoffe ich ja, der Udo hat das alles nur angetäuscht. Nach Ende der Sommerpause will er nochmal links außen vorbeiziehen und wie ein Clown aus dem Leierkasten aufspringen: "Verarscht"!
Wahrscheinlicher ist aber das er nun tatsächlich in seinem Waldhäußchen bei Barcelona herumlungert, ab und zu mal seinen Citroën 2CV poliert und seinen Freunden vom Senioren-Tennis-Verein seine Armbanduhrensammlung jede Woche einmal vorstellt.
Unvergessen sind seine geflügelten Sätze. Kleines Best-of gefälligst?
"Wenn der Schuster sich damals bei Barca nicht verletzt hätte, wären wir heute noch spanischer Meister"
"Wenn ein Trainer so eine Äußerung tut, den muss man sofort erschießen. Nicht entlassen - erschießen"
"Wunderbar, wie er seinen Körper zwischen sich und den Gegner schiebt."
"Die Deckung hat Angst vor ihrem schwachen Torwart. Deshalb spielt sie so gut!"
"Männer, jetzt geht ihr raus, freßt Gras und beißt in die Pfosten."
"Im Kölner Stadion ist immer so eine super Stimmung, da stört eigentlich nur die Mannschaft"
"Klinsmann steht nicht auf der Kippe, der raucht doch garnicht"
Und der soll jetzt weg sein? Ich meine, nach 16 Jahren ging man ja quasi davon aus, dass er wahrscheinlich an seinen Sessel gewachsen ist. Und nach nun 750 Sendungen soll Schluss sein. Am 22. Mai, nach dem Pokalfinale, wird er das letzte mal seine Weißheiten zum besten geben. Einfach so? Da muss man doch "irgendwas machen, is egal und wenn es irgend ne Aktion ist und sonst garnix".
Ich denke wir werden die Rethorischen Fähigkeiten dieses Lingual Künstlers noch vermissen.
Aber auch seine Keule war legendär. Schon als Trainer ging sein verbaler Paukenschlag knallhart zwischen die Samenleiter. Aber zu Hause hatte Frau Hildegard immer die größeren Eier. Hat Udo auch deshalb nach wie vor sein Haus in Barcelona? Quasi als Notunterkunft bei schiefem Haussegen?
Klein beigeben kann er jedenfalls nicht so gut.
Die eigentliche Frage ist aber: Was soll nun aus ihm werden? Man kann sich den kautzigen Preußen irgendwie nicht im Seniorenheim vorstellen. Dafür hat er noch viel zu viel Energie und Lebensmut. Nur wer gefühlte 100 Jahre als Halbgott der seichten Fussball Unterhaltung gelebt hat, kann nicht einfach in sein menschliches Leben zurück kehren.
Und in seinem Alter nochmal aufsteigen? Wohin denn? Eigentlich gäbe es doch nur eine Position, die da noch in Frage käme. Papst.
Ich kanns mir vor meinem geistigen Auge schon richtig vorstellen: Als Nachfolger des Papa-Ratzi, beim Konklave in Vatikan Stadt gewählt, bricht er noch vor seiner Ernennung auf dem Balkon mit der Tradition, schwingt sich statt der Purpurfarbenen Robe einen Ikea Bademantel um die Hüften, heißt ab sofort Lattekus IV und schreitet dann vor die Massen mit den Worten: "It's Udo, Bitch!"
Und jetzt bitte wieder aufwachen.
Was bleibt ist Danke zu sagen. Nein, nicht wie Kalle Rummenigge oder Luciano Pavarotti, nein, aufrichtig und voller Ehren.
Danke für viele Stunden toller Unterhaltung, für die unzähligen Witze, die garkeine sein wollten, für die neuerfindung der deutschen Sprache und vor allem für die perfekte Mischung aus Schlaftablette und Aufputschmittel.
So einer wie der Udo hat einen Platz in der Fussball Hall of Fame sicher und wenn er denn eines Tages das Zeitliche segnen sollte wird im Himmel bestimmt ein Freundschaftsspiel gegen die Hölle veranstaltet.
Aber bis dahin ist hoffentlich noch viel Zeit.
Das Abschlusswort überlasse ich Udo selber. Eigentlich hatte er es im Bezug auf Fronck Ribery gesagt, aber es passt doch auf den Meister höchst persönlich genauso gut. "Ich bin kein Nazi, aber diesem Mann, der ihn entdeckt hat, müsste man ein Ritterkreuz mit Eichellaub und Brillianten verleihen".
Na denne, Udo, lass dir gut gehen und pass auf das dein Weißbierspiegel nicht zu niedrig sinkt. Prost.
Wie werden sich zukünftig wohl die Sonntag Vormittage gestalten? Werden wir alle wehmütig dem Abklatsch der Udo-Lattek-Show zusehen und uns sagen: "Ist auch nicht mehr das, was es mal war"? Persönlich hoffe ich ja, der Udo hat das alles nur angetäuscht. Nach Ende der Sommerpause will er nochmal links außen vorbeiziehen und wie ein Clown aus dem Leierkasten aufspringen: "Verarscht"!
Wahrscheinlicher ist aber das er nun tatsächlich in seinem Waldhäußchen bei Barcelona herumlungert, ab und zu mal seinen Citroën 2CV poliert und seinen Freunden vom Senioren-Tennis-Verein seine Armbanduhrensammlung jede Woche einmal vorstellt.
Unvergessen sind seine geflügelten Sätze. Kleines Best-of gefälligst?
"Wenn der Schuster sich damals bei Barca nicht verletzt hätte, wären wir heute noch spanischer Meister"
"Wenn ein Trainer so eine Äußerung tut, den muss man sofort erschießen. Nicht entlassen - erschießen"
"Wunderbar, wie er seinen Körper zwischen sich und den Gegner schiebt."
"Die Deckung hat Angst vor ihrem schwachen Torwart. Deshalb spielt sie so gut!"
"Männer, jetzt geht ihr raus, freßt Gras und beißt in die Pfosten."
"Im Kölner Stadion ist immer so eine super Stimmung, da stört eigentlich nur die Mannschaft"
"Klinsmann steht nicht auf der Kippe, der raucht doch garnicht"
Und der soll jetzt weg sein? Ich meine, nach 16 Jahren ging man ja quasi davon aus, dass er wahrscheinlich an seinen Sessel gewachsen ist. Und nach nun 750 Sendungen soll Schluss sein. Am 22. Mai, nach dem Pokalfinale, wird er das letzte mal seine Weißheiten zum besten geben. Einfach so? Da muss man doch "irgendwas machen, is egal und wenn es irgend ne Aktion ist und sonst garnix".
Ich denke wir werden die Rethorischen Fähigkeiten dieses Lingual Künstlers noch vermissen.
Aber auch seine Keule war legendär. Schon als Trainer ging sein verbaler Paukenschlag knallhart zwischen die Samenleiter. Aber zu Hause hatte Frau Hildegard immer die größeren Eier. Hat Udo auch deshalb nach wie vor sein Haus in Barcelona? Quasi als Notunterkunft bei schiefem Haussegen?
Klein beigeben kann er jedenfalls nicht so gut.
Die eigentliche Frage ist aber: Was soll nun aus ihm werden? Man kann sich den kautzigen Preußen irgendwie nicht im Seniorenheim vorstellen. Dafür hat er noch viel zu viel Energie und Lebensmut. Nur wer gefühlte 100 Jahre als Halbgott der seichten Fussball Unterhaltung gelebt hat, kann nicht einfach in sein menschliches Leben zurück kehren.
Und in seinem Alter nochmal aufsteigen? Wohin denn? Eigentlich gäbe es doch nur eine Position, die da noch in Frage käme. Papst.
Ich kanns mir vor meinem geistigen Auge schon richtig vorstellen: Als Nachfolger des Papa-Ratzi, beim Konklave in Vatikan Stadt gewählt, bricht er noch vor seiner Ernennung auf dem Balkon mit der Tradition, schwingt sich statt der Purpurfarbenen Robe einen Ikea Bademantel um die Hüften, heißt ab sofort Lattekus IV und schreitet dann vor die Massen mit den Worten: "It's Udo, Bitch!"
Und jetzt bitte wieder aufwachen.
Was bleibt ist Danke zu sagen. Nein, nicht wie Kalle Rummenigge oder Luciano Pavarotti, nein, aufrichtig und voller Ehren.
Danke für viele Stunden toller Unterhaltung, für die unzähligen Witze, die garkeine sein wollten, für die neuerfindung der deutschen Sprache und vor allem für die perfekte Mischung aus Schlaftablette und Aufputschmittel.
So einer wie der Udo hat einen Platz in der Fussball Hall of Fame sicher und wenn er denn eines Tages das Zeitliche segnen sollte wird im Himmel bestimmt ein Freundschaftsspiel gegen die Hölle veranstaltet.
Aber bis dahin ist hoffentlich noch viel Zeit.
Das Abschlusswort überlasse ich Udo selber. Eigentlich hatte er es im Bezug auf Fronck Ribery gesagt, aber es passt doch auf den Meister höchst persönlich genauso gut. "Ich bin kein Nazi, aber diesem Mann, der ihn entdeckt hat, müsste man ein Ritterkreuz mit Eichellaub und Brillianten verleihen".
Na denne, Udo, lass dir gut gehen und pass auf das dein Weißbierspiegel nicht zu niedrig sinkt. Prost.
Aufrufe: 8749 | Kommentare: 29 | Bewertungen: 24 | Erstellt:16.05.2011
ø 8.3
KOMMENTARE
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19.05.2011 | 09:31 Uhr
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Fredson :
Udos Sprüche sind legendär. Einige Kommentare konnte das ja noch cool ergänzen. Auch wenn Lattek die Diskussionen selten voranbringt, so ist er doch Kult gewesen.
Sinnvolle Thematik, cool gemacht. Dieser Blog hat seine Klicks zurecht bekommen.
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19.05.2011 | 12:26 Uhr
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So kann man das unterschreiben. Ich dachte ja der stirbt in dem Sessel und einer von der Bild ist vor Ort...naja ich schlage König Otto als nachfolger vor!
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19.05.2011 | 12:36 Uhr
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Rheodred :
Das ist jetzt wohl die spannendste Frage:
Wer folgt?
Erich "Konzept ist Tinnef!" Ribbeck?
Riegel-Otto?
Harley-Peter?
Lo(lita)ddar?!
*grübel*
Uuuuuuuuuuudooooooooooooooooooooo! Komm zurück!!!!
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19.05.2011 | 12:50 Uhr
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deuce631 :
Nur nicht Opdenhövel... das ist der dümmste Schwätzer unter den Fußballkommentatoren/moderatoren. Furchtbarer Typ.0
19.05.2011 | 13:02 Uhr
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Manchmal meinte man, es war eine Wiederholung von letzter Woche!
Als Nachfolger plädiere ich vehement für Hans Meyer!!!
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19.05.2011 | 13:16 Uhr
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bunsen :
der opdenhövel macht doch jetzt die sportschau, für den dopa wird der nicht frei sein.
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19.05.2011 | 14:36 Uhr
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Trotzdem werd ich ihn nach all den Jahren vermissen. Er gehörte ja fast schon zum Inventar und ab und zu waren doch auch gute Sprüche dabei.
Und jetzt nur noch: WONTI RAUS!!!
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Nee, ist mittlerweile besser, dass er aufhört. Es wäre den meisten in dieser Saison doch gar nicht aufgefallen, wenn er nicht live im DoPa gewesen wäre, sondern stattdessen alte Aufzeichnungen eingespielt worden wären.
Wie bunsen schon sagte, muss aber auch Wonti abdanken. Das journalistische Niveau wird immer gehoben, wenn er nicht dabei ist.
@ FCB Guru: Lothar Matthäus stell ich mir auch sehr interessant und amüsant vor. Allerdings hab ich Angst, dass er uns durch das wöchentlich wechselnde Publikum im selben Zeitrahmen auch immer eine neue 19-23 jährige Freundin vorstellt.
Mein Wunsch als Moderator wäre Matthias Opdenhövel, aber das läßt sich wahrscheinlich durch seine neue Tätigkeit als Sportschau-Moderator nicht mehr vereinbaren.
Arnd Zeigler könnte ich mir auch noch vorstellen.