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Von: trabajador
03.05.2018 | 14585 Aufrufe | 0 Kommentare | 2 Bewertungen Ø 9.5
Unruhe, Beraterschelte und das Saisonfinale
Königsblaues Zen
...oder haben wir etwas anderes erwartet von der königsblauen Skandalmaschine?

Zu Max Meyer, Roger Wittmann und Christian Heidel ist in den letzten Tagen so viel gesprochen und geschrieben worden, dass ich mit Fug und Recht behaupten kann: es ist genug. Wittmann ist ein skrupelloser, narzisstischer Spielerberater, Max Meyer ein naiver und beeinflussbarer Fußballprofi, Thilo Kehrer das schon heute vorhersehbare nächste Opfer von ROGON und Christian Heidel der mehr oder weniger hilflose Vereinsfunktionär, der nun versuchen muss, einen möglichst wittmannfreien Kader zusammenzustellen. Soweit, so gut. Thema durch.

Noch längst nicht durch ist für Schalke aber der Saisonendspurt. Trotz Meyers und Goretzkas Abgang - es geht für Schalke jetzt darum, die Saison mit Anstand zu Ende zu führen und das Theater um Goretzka und Meyer ein Stück weit vergessen zu machen, das augenblicklich den tollen Eindruck der Debütsaison von Domenico Tedesco zu trüben versucht.

Das hingegen wird ihm nicht gelingen, dem Theater. Denn Schalke hat eine Stabilität erreicht, die selbst die ärgerlichen (weil ablösefreien) Wechsel von Leon Goretzka und Max Meyer nicht erschüttert. Schalke ist schon jetzt - und damit noch vor weiteren vier bis fünf Zugängen, die nach Aussage von Heidel noch eintreffen werden - im Mittelfeld passabel bis gut aufgestellt. Mit Weston McKennie wartet ein weiteres Talent aus der Knappenschmiede auf, das das Ensemble um den eigentlich gesetzten (wenn nicht gerade wegen strunzdummer Platzverweisen gesperrten) Nabil Bentaleb ergänzt. Zudem sind mit Thilo Kehrer und Benjamin Stambouli zwei weitere zentrale Mittelfeldmänner vorhanden, die allerdings im Verlauf der Rückrunde der laufenden Saison meist in der Verteidigung unterwegs waren.

Bisher hat es Christian Heidel immer geschafft, die Neuzugänge vorbeizuschleusen am Argusauge der Presse und des Umfelds. So wurde verlautbart, dass von den Spielern, die in den letzten Wochen in den Medien genannt wurden, wohl keiner kommen werde - das gilt etwa für den Hoffenheimer Nadiem Amiri oder Nicolai Müller vom HSV. Wer also zur kommenden Saison die Mittelfeldzentrale noch verstärken oder den Kader insgesamt noch ergänzen wird? Weiß wohl tatsächlich momentan niemand außer den betroffenen Spielern und dem dynamischen Duo der Schalker Kaderschmiede: Christian Heidel und seine "rechte Hand" Axel Schuster.

Das ist eine neue Situation für Schalke - denn unruhige See, wie man sie derzeit erlebt, hat in der Vergangenheit häufig dazu geführt, dass sich die Mannschaft von solchen Querelen hat anstecken lassen. Und außerdem hat das Ganze dann auch noch für hektischen Aktionismus in der Vorstandsetage gesorgt, aufgrund dessen dann Spieler öffentlich diskutiert und anschließend öffentlichkeitswirksam verpflichtet wurden. Unter Heidels Ägide ist aber Ruhe - Ruhe für die letzten beiden Aufgaben dieser Spielzeit.

Denn nun sind nur noch zwei Spiele zu absolvieren, und die Gegner befinden sich entweder im Niemandsland der Tabelle (Augsburg am kommenden Samstag) oder sind selbst sportlich und organisatorisch schwer angeschlagen (Frankfurt nächste Woche). Die Chancen stehen also gut, dass die Königsblauen mit guter Moral und mannschaftlicher Geschlossenheit ihr Saisonziel schon gegen Augsburg klarmachen und dann am letzten Spieltag sogar noch dafür sorgen können, dass sie vor dem Erzfeind aus der verbotenen Stadt landen.

Nur... bleibt die Mannschaft wirklich unbeeinflusst? Kapitän Ralf Fährmann deutete schon in seinen Statements an, dass Max Meyer von der Mannschaft auch weiterhin als Teil des Teams empfunden würde, und dass man von dort aus "normalen Kontakt" mit dem Suspendierten habe. Dass Meyer "als Typ und Mensch", wie Fährmann es ausdrückt, "etwas Besseres verdient" hat, steht ja außer Frage - aber eingebrockt hat sich der "Weltklassespieler" (Zitat Wittmann) das Ganze ja schließlich selbst. Insofern wirkt auch Fährmanns Nibelungentreue hier etwas befremdlich und wirft die Frage auf, ob die Mannschaft sich von der Unruhe rund um den geräuschvollen Abgang der Schalker Nummer 7 nicht doch ablenken lässt.

Tedesco wird darauf hinwirken wollen, dass der Fokus stark genug ist, um genau das zu verhindern. Er wird vielleicht auch mit seinem Kapitän darüber sprechen müssen.

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