15.10.2008 um 10:44 Uhr
Lahm stagniert!?!?!
Abgefrühstückt vom 15.10.2008
Es gibt einen Kollegen in der Redaktion, der bringt nach jedem Spiel der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft dieselben Sätze: "Ach, der Lahm. So gut ist der nun auch wieder nicht. Ihr überschätzt den alle. Glaubt mir das mal." Sagt der einfach so. Obwohls natürlich Quatsch ist.
Denn niemand überschätzt Philipp Lahm, der ist ja wirklich so gut, das weiß ja jeder, und das haben im Sommer 2006 auch die vier Fußballweisen Beckenbauer (Kaiser), Maradona (Gott), Selldorf und Kneer (SZ) öffentlich so beschieden: Lahm? Zweitbester Spieler aller Zeiten! Nach Beckenbauer!
Und ich glaube, der Kollege in der Redaktion sagt das auch immer nur so, der meint das gar nicht, der sagt das nur, weil er nicht mit dem Strom schwimmen mag, weil ihn Konsens einfach langweilt, weil er bisschen Profil zeigen will, Motto so: Hoppla!, ich bin nicht so leicht zu kriegen!
Dennoch bleibt das natürlich: Quatsch. In Zeiten wie diesen, in denen Bruce Löw seine harten und ultraharten Seiten auslebt, alles und jeder hinterfragt und ausgetauscht wird und niemand nicht mal mehr seinen Bankplatz sicher hat: Da gibt es eben auch den krisenfesten Philipp Lahm.
Und dann hab ich gestern also in der Berliner Zeitung (nein, nicht der BZ, dieser bunten Boulevard-Gazette, sondern der Berliner Zeitung, dieser Zeitung formerly known as Qualitätszeitung, die dann aber montgomerysiert wurde), etwas wirklich Ungeheuerliches gelesen: Kritik! An Philipp Lahm!
Unter der Überschrift "Am kurzen Pfosten" hat der von mir eigentlich sehr geschätzte Matti Lieske nämlich einen astreinen Lahm-Verriss auf 4500-Zeichen-Basis verfasst, ein richtiges Pamphlet ist das, mit zig abstrusen Anklagepunkten, und die gibt's hier jetzt erstmal im Überblick:
# Philipp Lahm hätte einen schwachen Torschuss. Dass ausgerechnet sein Schuss die Hand des Robert Enke brach, wäre ein schlechter Witz.
# Philipp Lahm könne nicht flanken. Zumindest nicht mit links. Womit ihm der Weg zur Grundlinie, diese klassische Verteidigeraktion also verwehrt wäre.
# Philipp Lahm ziehe daher ständig nach innen, komme dort oft in gute Schusspositionen, können mit diesen allerdings nichts anfangen.
# Philipp Lahm wäre nicht nur eindimensional und leicht auszurechnen, sondern oft auch harmlos. Zu viele seiner selbst eingeleiteten Angriffe würden verpuffen.
# Philipp Lahm wäre leicht auszuspielen, gewinne keine Kopfballduelle, tauge bei Eckbällen nur für den kurzen Pfosten, wäre bei Freistößen eine Einladung.
# Philipp Lahms Schwächen lägen somit, vom linken Fuß abgesehen, klar im Abwehrspiel. Er müsse daher wie Breitner für das Mittelfeld umgeschult werden.
# Philipp Lahm hätte sich jedoch, anders als Breitner, nicht ins Ausland gewagt. Die Entscheidung für das gemütliche München sei eine für die Stagnation.
Und als ich das gelesen habe, musste ich erstmal sehr tief durchatmen und zwei Beruhigungs-Kippen rauchen, und dann gleich noch eine hinterher, und danach gings mir immer noch nicht besser, ich bin wirklich komplett schockiert, so eine Unverfrorenheit ist das von Matti Lieske.
Ich meine: Philipp Lahm!!! Hallo!?!?! Der einzige krisenfeste und konstante Weltklasse-Spieler des DFB (okay, neben dem Jahrhundertkeeper Rene Adler natürlich). Nein. Solchen Unfug will ich nicht lesen. Schon gar nicht vor einem Länderspiel. Da braucht man nicht mal inhaltlich diskutieren jetzt.
Und, ach ja, PS: Über meinen Abend an der Playse gestern möchte ich übrigens nicht sprechen. Tobinho hat ein eigenes Blog angekündigt. Brauch ich aber nicht. Ist wahrscheinlich eh total lausig geschrieben. Pah.
Es gibt einen Kollegen in der Redaktion, der bringt nach jedem Spiel der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft dieselben Sätze: "Ach, der Lahm. So gut ist der nun auch wieder nicht. Ihr überschätzt den alle. Glaubt mir das mal." Sagt der einfach so. Obwohls natürlich Quatsch ist.
Denn niemand überschätzt Philipp Lahm, der ist ja wirklich so gut, das weiß ja jeder, und das haben im Sommer 2006 auch die vier Fußballweisen Beckenbauer (Kaiser), Maradona (Gott), Selldorf und Kneer (SZ) öffentlich so beschieden: Lahm? Zweitbester Spieler aller Zeiten! Nach Beckenbauer!
Und ich glaube, der Kollege in der Redaktion sagt das auch immer nur so, der meint das gar nicht, der sagt das nur, weil er nicht mit dem Strom schwimmen mag, weil ihn Konsens einfach langweilt, weil er bisschen Profil zeigen will, Motto so: Hoppla!, ich bin nicht so leicht zu kriegen!
Dennoch bleibt das natürlich: Quatsch. In Zeiten wie diesen, in denen Bruce Löw seine harten und ultraharten Seiten auslebt, alles und jeder hinterfragt und ausgetauscht wird und niemand nicht mal mehr seinen Bankplatz sicher hat: Da gibt es eben auch den krisenfesten Philipp Lahm.
Und dann hab ich gestern also in der Berliner Zeitung (nein, nicht der BZ, dieser bunten Boulevard-Gazette, sondern der Berliner Zeitung, dieser Zeitung formerly known as Qualitätszeitung, die dann aber montgomerysiert wurde), etwas wirklich Ungeheuerliches gelesen: Kritik! An Philipp Lahm!
Unter der Überschrift "Am kurzen Pfosten" hat der von mir eigentlich sehr geschätzte Matti Lieske nämlich einen astreinen Lahm-Verriss auf 4500-Zeichen-Basis verfasst, ein richtiges Pamphlet ist das, mit zig abstrusen Anklagepunkten, und die gibt's hier jetzt erstmal im Überblick:
# Philipp Lahm hätte einen schwachen Torschuss. Dass ausgerechnet sein Schuss die Hand des Robert Enke brach, wäre ein schlechter Witz.
# Philipp Lahm könne nicht flanken. Zumindest nicht mit links. Womit ihm der Weg zur Grundlinie, diese klassische Verteidigeraktion also verwehrt wäre.
# Philipp Lahm ziehe daher ständig nach innen, komme dort oft in gute Schusspositionen, können mit diesen allerdings nichts anfangen.
# Philipp Lahm wäre nicht nur eindimensional und leicht auszurechnen, sondern oft auch harmlos. Zu viele seiner selbst eingeleiteten Angriffe würden verpuffen.
# Philipp Lahm wäre leicht auszuspielen, gewinne keine Kopfballduelle, tauge bei Eckbällen nur für den kurzen Pfosten, wäre bei Freistößen eine Einladung.
# Philipp Lahms Schwächen lägen somit, vom linken Fuß abgesehen, klar im Abwehrspiel. Er müsse daher wie Breitner für das Mittelfeld umgeschult werden.
# Philipp Lahm hätte sich jedoch, anders als Breitner, nicht ins Ausland gewagt. Die Entscheidung für das gemütliche München sei eine für die Stagnation.
Und als ich das gelesen habe, musste ich erstmal sehr tief durchatmen und zwei Beruhigungs-Kippen rauchen, und dann gleich noch eine hinterher, und danach gings mir immer noch nicht besser, ich bin wirklich komplett schockiert, so eine Unverfrorenheit ist das von Matti Lieske.
Ich meine: Philipp Lahm!!! Hallo!?!?! Der einzige krisenfeste und konstante Weltklasse-Spieler des DFB (okay, neben dem Jahrhundertkeeper Rene Adler natürlich). Nein. Solchen Unfug will ich nicht lesen. Schon gar nicht vor einem Länderspiel. Da braucht man nicht mal inhaltlich diskutieren jetzt.
Und, ach ja, PS: Über meinen Abend an der Playse gestern möchte ich übrigens nicht sprechen. Tobinho hat ein eigenes Blog angekündigt. Brauch ich aber nicht. Ist wahrscheinlich eh total lausig geschrieben. Pah.
Aufrufe: 5682 | Kommentare: 45 | Bewertungen: 6 | Erstellt:15.10.2008
ø 8.2
KOMMENTARE
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15.10.2008 | 12:22 Uhr
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Dani13 :
@ KnackundBack
Schwachsinn, mit dem Ausland. Welcher deutsche Spieler heutzutage hat sich im Ausland verbessert? Hildebrand? Nöö! Volz? Nöö! Huth? Nöö! Hinkel? Nöö! Und Ballack ist scheiße! Meine Meinung zumindestens. Die Zeiten von Matthäus, Hässler, Beckenbauer, Klinsmann, Kohler, Sammer, Reuter, Rummenigge, Netzer, Breitner sind vorbei!
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15.10.2008 | 12:23 Uhr
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Dani13 :
Josh, ich kenne die Original Aussage. Deine hast du gerade gekonnt verdreht
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15.10.2008 | 12:27 Uhr
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Dani13 :
Er sagte damals, er kann rechts zwar auch spielen, aber auf links fühlt er sich wohler. Die Aussage kam ungefähr 10x im TV und stand gespürte 20x im Bayern-Magazin seit er wieder bei Bayern spielt
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15.10.2008 | 12:31 Uhr
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Josh9 :
meinst du ich dreh mir so die Aussagne, wie es zu meiner Argumentation passt?Bestimmt nicht, mein guter
Ich hab Lahm zitiert. Und zwar nicht in Spox-Manier.
http://www.focus.de/sport/fussball/em2008/aktuell/fussball-em-lahm-sieht-seine-zukunft-auf-rechts_aid_306686.html
5.6.2008
rechts ist da, wo der Daumen links ist
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15.10.2008 | 12:38 Uhr
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Dani13 :
Sorry, das war nix gegen dich. Aber dieser Artikel ist absolut unkorrekt. Weder hat Lahm die ganze EM rechts gespielt, noch bei Bayern. Weshalb wurde Jansen nochmal verkauft? Weil er keine Chance hat links zu spielen, solange Lahm fit ist. Ich kann mich auch noch an Spiele von Lahm auf der rechten Seite erinnern...und ich kann nur sagen, mein Gott waren die grottig
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15.10.2008 | 12:39 Uhr
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bihac10 :
ja dani13, so siehts es aus, also doch rechtsverteidiger.
eine frechheit was da in der zeitung über lahm stand/steht, einer der besten AV der BuLi, wenn nicht sogar der beste !!!!
ich wäre auch mal für den schäfer LV der hat sich auch sehr gut entwickelt, und ist nicht so verletzungsanfällig wie der herr pander.
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15.10.2008 | 12:44 Uhr
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Josh9 :
Wenn du mir dafür Quellen geben kannst Ich kann dir von seiner Aussage mit "lieber rechts"
dutzende geben
http://www.kicker.de/news/fussball/em/startseite/artikel/203671/
die werden sich das ja nicht selbst ausgedacht haben..
Ich kann mich auch an die Spiele auf rechts erinnern.
Aber so viele waren es ja nie.
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"Ich habe zwar auch auf links gute Spiele gemacht, aber ich fühle mich rechts einen Tick wohler. Das sind zwar nur minimale Unterschiede, aber das kann bei Spielern von internationalem Topniveau entscheidend sein"
Ich glaub ich pin das mal hier irgendwo
das musste ich jetzt schon ziemlich oft zitieren