15.02.2011 um 19:29 Uhr
Legends of Sport (5) Part One
Der Faden zwischen Genie und Wahnsinn ist hauchdünn! Ab und an überschreitet man die Linie und es braucht schon eine gehörige Portion Selbstvertrauen um es dann doch noch als Geistesblitz zu verkaufen. Zumeist haut man sich damit selbst aber ordentlich auf die Fresse.
Nicht Muhammad Ali! Als er ankündigte, dass er George Foreman in der 8. Runde umhauen wird, lachten die Reporter. Noch! 4 Tage später applaudierten die selben Reporter dem König des Ringes, wie kreuzkatholische Christen ihrem Papst.
Verständlich, hatte Ali gerade die Show seines Lebens abgezogen. Er eröffnete die erste Runde wie ein Hurricane und gab Foreman unzählige Schläge entgegen, bis dieser wütend war. Aber dann hörte er plötzlich auf und bewegte sich nur noch im Rückwärtsgang. 6 lange Runden.
Dem Champion davonlaufend und mehr damit beschäftigt sich wegzuducken, als überhaupt mal zuzuschlagen, wartete er bis zum Ende der besagten 8. Runde um Foreman niederzustrecken. Später wird Ali zu Protokol geben, dass er Foreman dazu gebracht hat sich kaputt zu rennen, bis er vor lauter Erschöpfung nichts mehr entgegenzusetzen hatte als Ali seine Schlagsalve auspackte. Plötzlich erschloss sich der Journallie das ganze Bild. Sein Interview nach dem Match ist Legendär. "I keept telling him he had no Punch, he's swinging like a sissy, ..."
Der 1942 in Louisville, Kentucky geborene Sohn einer Sklavenfamilie fing schon mit 13 an mit Boxen. Bei 2 Coaches gleichzeitig. Einer, Joe E. Martin, hatte einen Vertrag mit einer TV Show, die Ali rund 4$ pro Woche einbrachte und einer, Fred Stoner, der tatsächlich boxen konnte. So schaffte es Ali finanziell von seinem Sport profit zu schlagen und gleichzeitig was zu lernen.
Offiziell hatte Stoner mit Ali nichts zu schaffen, aber heute weis man, dass sein Coaching das Geheimniss hinter Alis Amateurkarriere war. Und mal ganz ehrlich: 100 Siege zu 5 Niederlagen spricht Bände.
6 Kentucky Golden Gloves, 2 national Golden Gloves, 1 Amateur Athletic Union National Title und ganz nebenbei auch eine olympische Gold Medallie bei den 1960 Sommerspielen in Rom. Gerade 18 Jahre alt und noch unter dem Namen Cassius Clay boxte Ali in einem eher kontroversen Turnier, bei welchen 17 Ringrichter wegen Matchmanipulationen noch während der Spiele ausgeschlossen wurden.
Nach seinem Sieg wollte er in einem Restaurant feiern. Der Besitzer verweigerte ihm aber bedient zu werden, weil er schwarz war. Wütend über dieses Verhalten ging er nach draussen und warf seine olympische Medaille in den Fluss. So die offizielle Story. Sein Biographie-Schreiber behauptet später, das er diese Geschichte erfand, weil er seine Medaille einige Jahre später in Miami verloren hatte. Wie auch immer, 1996 bei den olympischen Spielen in Atlanta bekam Ali eine 2. Medaille verliehen um seinen Sieg 1960 zu ehren.
Direkt nach Olympia 1960 beschloss Ali seine Profi Karriere in Angriff zu nehmen. Sein erstes Opf ... ähh, Gegner: Tunney Hunsaker. Ali verprügelte ihn 6 Runden lang. Motivationstechnisch sollte das kein grosses Kunststück gewesen sein, war dieser doch Polizist von Beruf. Ein einstimmiges Ringrichterurteil bescherte ihm den ersten Sieg.
An einem Abend im Februar 1958 war Ali zu Gast bei einem Titelkampf in Louisville gewesen und nutzte seine Chance und platzte unangemeldet im Hotelzimmer von Startrainer Angelo Dundee. Ali war beeindruckt von dessen Methoden, was seine Boxer essen, wie sie trainieren, wie oft sie sparren und wie oft sie schliefen. Im Spätherbst 1960 entschied er sich den Coach zu wechseln und fortan zu Dundee's Stall zu gehören.
Weiterlesen im zweiten Teil ....
Übersicht Legends of Sport
Nicht Muhammad Ali! Als er ankündigte, dass er George Foreman in der 8. Runde umhauen wird, lachten die Reporter. Noch! 4 Tage später applaudierten die selben Reporter dem König des Ringes, wie kreuzkatholische Christen ihrem Papst.
Verständlich, hatte Ali gerade die Show seines Lebens abgezogen. Er eröffnete die erste Runde wie ein Hurricane und gab Foreman unzählige Schläge entgegen, bis dieser wütend war. Aber dann hörte er plötzlich auf und bewegte sich nur noch im Rückwärtsgang. 6 lange Runden.
Dem Champion davonlaufend und mehr damit beschäftigt sich wegzuducken, als überhaupt mal zuzuschlagen, wartete er bis zum Ende der besagten 8. Runde um Foreman niederzustrecken. Später wird Ali zu Protokol geben, dass er Foreman dazu gebracht hat sich kaputt zu rennen, bis er vor lauter Erschöpfung nichts mehr entgegenzusetzen hatte als Ali seine Schlagsalve auspackte. Plötzlich erschloss sich der Journallie das ganze Bild. Sein Interview nach dem Match ist Legendär. "I keept telling him he had no Punch, he's swinging like a sissy, ..."
Der 1942 in Louisville, Kentucky geborene Sohn einer Sklavenfamilie fing schon mit 13 an mit Boxen. Bei 2 Coaches gleichzeitig. Einer, Joe E. Martin, hatte einen Vertrag mit einer TV Show, die Ali rund 4$ pro Woche einbrachte und einer, Fred Stoner, der tatsächlich boxen konnte. So schaffte es Ali finanziell von seinem Sport profit zu schlagen und gleichzeitig was zu lernen.
Offiziell hatte Stoner mit Ali nichts zu schaffen, aber heute weis man, dass sein Coaching das Geheimniss hinter Alis Amateurkarriere war. Und mal ganz ehrlich: 100 Siege zu 5 Niederlagen spricht Bände.
6 Kentucky Golden Gloves, 2 national Golden Gloves, 1 Amateur Athletic Union National Title und ganz nebenbei auch eine olympische Gold Medallie bei den 1960 Sommerspielen in Rom. Gerade 18 Jahre alt und noch unter dem Namen Cassius Clay boxte Ali in einem eher kontroversen Turnier, bei welchen 17 Ringrichter wegen Matchmanipulationen noch während der Spiele ausgeschlossen wurden.
Nach seinem Sieg wollte er in einem Restaurant feiern. Der Besitzer verweigerte ihm aber bedient zu werden, weil er schwarz war. Wütend über dieses Verhalten ging er nach draussen und warf seine olympische Medaille in den Fluss. So die offizielle Story. Sein Biographie-Schreiber behauptet später, das er diese Geschichte erfand, weil er seine Medaille einige Jahre später in Miami verloren hatte. Wie auch immer, 1996 bei den olympischen Spielen in Atlanta bekam Ali eine 2. Medaille verliehen um seinen Sieg 1960 zu ehren.
Direkt nach Olympia 1960 beschloss Ali seine Profi Karriere in Angriff zu nehmen. Sein erstes Opf ... ähh, Gegner: Tunney Hunsaker. Ali verprügelte ihn 6 Runden lang. Motivationstechnisch sollte das kein grosses Kunststück gewesen sein, war dieser doch Polizist von Beruf. Ein einstimmiges Ringrichterurteil bescherte ihm den ersten Sieg.
An einem Abend im Februar 1958 war Ali zu Gast bei einem Titelkampf in Louisville gewesen und nutzte seine Chance und platzte unangemeldet im Hotelzimmer von Startrainer Angelo Dundee. Ali war beeindruckt von dessen Methoden, was seine Boxer essen, wie sie trainieren, wie oft sie sparren und wie oft sie schliefen. Im Spätherbst 1960 entschied er sich den Coach zu wechseln und fortan zu Dundee's Stall zu gehören.
Weiterlesen im zweiten Teil ....
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Aufrufe: 7113 | Kommentare: 8 | Bewertungen: 3 | Erstellt:15.02.2011
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KOMMENTARE
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16.02.2011 | 16:47 Uhr
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Rodnox : @MistaVirus
Tja, das ist so ne Sache. Ich meine sieht man George Foremans Boxrekord von 40 Siegen, 35 durch K.O. ..... dann kann man sagen, dass Ali durchaus auch mit Hirn geboxt hat und nicht nur mit Power. Wie gesagt: Er hat jeden Champion seiner Zeit mindestens einmal besiegt.
Am Ende ist es aber mühsig, die beiden miteinander zu vergleichen. Hätte Gerd Müller auch gegen den heutigen FC Barcelona 4 Tore geschossen?
Hätte LeBron James auch in den 80ern so eine beeindruckende Punktequote erziehlt? Hätte, wenn und was wäre wenn.
Ali ist Ali und Tyson war Tyson.
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16.02.2011 | 23:37 Uhr
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Ali's Größe lag u.a. darin den wm-titel für seine Haltung gegen den Vietnam-Krieg zu opfern. Er war ein Held für viele Menschen, nicht nur für die schwarze Bevölkerung der USA.
Meiner Meinung nach hätte er zu seiner besten Zeit jeden schlagen können, auch einen Tyson, Marciano. Aber generell halte ich nichts von Vergleichen.
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17.02.2011 | 09:29 Uhr
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phil_ :
als Cassius Clay eine Macht des Boxsports, später als Muhammad leider nur noch eine Schachfigur der Politik und auch im Boxen weit von früheren Leistungen entfernt!Bin auch der Meinung das Alis Name im Endeffekt eher durch seine politischen Entscheidungen geprägt und groß geworden ist und leider nicht nur hauptsächlich durch das Boxen - auch wenn er dies wohl durchaus geschafft hätte!
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17.02.2011 | 10:02 Uhr
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"... als Muhammad leider nur noch eine Schachfigur der Politik und auch im Boxen weit von früheren Leistungen entfernt!"
Hä?
Dir ist schon klar, dass sich Ali bereits 1964 zur Nation of Islam bekannte und seinen Namen änderte?
Also direkt nach seinem ersten Titelgewinn gegen Liston.
Und seine besten Kämpfe, nämlich der Rumble gegen Foreman und besonders der Thrilla gegen Frazier hat er definitiv als Muhammad Ali abgeliefert.
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17.02.2011 | 15:17 Uhr
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phil_ :
gut, die anfangszeit als muhammad (da stand auch noch die karriere deutlich vor der politik) mal ausgeblendet, musste er im weiteren verlauf seiner karriere so viel einstecken das daraus wohl seine parkinson-krankheit resultierte (zwar nicht eindeutig belegt doch sehr wahrscheinlich)! die 'schlachten' waren natürlich super anzuschauen aber er hat seine gegner nicht mehr derart dominiert wie zuvor!ich bin jedenfalls der meinung das ein großteil seiner popularität durch seine politischen entscheidungen herrührt und er deshalb den namen ''the greatest'' im gesamtbild (boxen und anti-rassentrennung) verdient jedoch nicht für seine boxkarriere alleine.
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17.02.2011 | 19:12 Uhr
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Rodnox : @phil
Muhammed Ali hat seinen Namen geändert, weil er Sohn eine Sklavenfamilie ist, welche aus Afrika "eingeschleppt" wurde. Seine Vorfahren kamen aus einem islamischen Land, ihnen wurde der Christliche Glaube aufgezwungen.
Die Umbenennung war eine Respektsbekundung an seine Vorfahren und ein Ausrufezeichen an alle Rassisten: "Ihr könnt eine Generation unterdrücken, die nachkommenden werden die Kultur weiterleben!
Es hat nichts mit dem Islam der heutigen Zeit zu tun oder ist in irgendeiner Weise motiviert gewesen, auf die generelle Politik in Amerika einzugreifen.
Kurz: Es war sein Weg gegen den Rassismus.
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Sogar Ali selber hat gesagt das er keine Chance hätte gegen Tyson!