15.02.2011 um 19:30 Uhr
Legends of Sport (5) Part two
1964 dann hatte Ali sich auf den ersten Platz der Herausforderer Liste auf den World Heavy Weight Championship geboxt und sollte gegen Sonny Liston antreten. Zum erstenmal bekamen die Boxfans in aller Welt die berühmte grosse Klappe live im TV zu sehen:
Ali gewann durch Aufgabe Liston's in der 7. Runde und knockte ihn 2 Monate später im Rückkampf in der 1. Runde aus. Man mag halten was man will von den beidem Kämpfen. Kontroversen von Substanzen an Listons Handschuhen um Ali's Sehvermögen einzuschränken bis hin zu Drohungen gegen Liston durch die Nation of Islam, denen Ali vor den Kämpfen beigetreten war. Am Ende war Ali Champion.
Nebst anderen Titelverteidigungen, trat Ali im Oktober 65 gegen Karl Mildenberger an, der erste Deutsche seit Max Schmeling der um einen internationalen Titel kämpfen durfte. Ali sagte in seiner Biografie, das dies einer seiner härtesten und intensivsten Kämpfe war. Er endete in Runde 12 mit einem K.O für den Mann aus Louisville.
1966 wurde Ali zum Wehrdienst eingezogen. Eigentlich sollte dies schon 1964 passieren, ein Eignungstest bescheinigte ihm aber unzureichende Schreibfähigkeiten. 2 Jahre später wurden die Tests aber nochmals durchgesehen und neu bewertet. Ali's wurde nun mit dem Grad A1 bewertet, was Einzug bedeutet.
Ali gab schon vor Antritt seines Wehrdienstes zu Protokol: "I ain't got no quarrel with them Viet Cong ... They never called me nigger." (Übersetzung unnötig oder?)
Als im April des folgenden Jahres weitere Soldaten für den Vietnam Krieg beordert wurden, sollte auch Ali dabei sein. Dieser weigerte sich aber beim Aufruf seines Namens 3x aus der Reihe hervorzutreten.
Er wurde in einem 21 Minuten lang dauerndem Gerichtsverfahren von der Jury für Schuldig befunden, sich einem direkten Befehl verweigert zu haben. Er wurde verhaftet und die Boxing Commission entzog ihm die Lizenz und der Titel wurde ihm aberkannt. Weil Ali aber in Revision ging, wurde er für die Dauer des Prozesses unter Auflagen auf freien Fuss gesetzt.
4 lange Jahre dauerte der Prozess, welcher schliesslich damit endete, dass er von der Schuld befreit wurde. Grösstenteils, weil sich die Öffentlichkeit mehr und mehr gegen den Vietnam Krieg wendete und Ali unterstützte. Ausserdem entschied das oberste Gericht, dass die Neubewertung der Eignungstests unzureichend begründet wurde.
Am 8. März 1971 dann durfte Ali wieder um den Titel kämpfen. Joe Frazier (26,0,0) war, genauso wie Ali (31,0,0), unbesiegt. "Der Fight des Jahrhunderts" wurde getitelt und genau das wurde es. Lustig: Frank Sinatra hattes es nicht geschafft, sich Karten für die erste Sitzreihe zu besorgen und deshalb für einen Tag als Fotograf beim "Life" Magazin anheuerte, wo er nun Fotos am Ringrand machen durfte.
Es war der erste Boxkampf in Amerika, der die Millionen Zuschauer Grenze erreichte. Ein Laufintensiver Kampf mit offenem Visir hatte Kraft gekostet und Ali ging nach einem krachenden linken Haken in der 15. Runde zu Boden. Dies reichte um 2 der 3 Ringrichter davon zu überzeugen, dass Frazier Champion bleiben sollte. Es war Alis erste Niederlage als Profi Boxer.
Das Rückmatch gewann Ali zwar durch K.O in der 2. Runde, aber Frazier hatte seinen Titel schon an George Foremann verloren. Ali's nächsten Gegner.
Foreman kam mit dem Eindrucksvollen Kampfrekord von 40 Siegen (36 davon durch K.O.), 0 Niederlagen. Wie eingangs beschrieben nutzte Ali diese 2. Chance und krönte sich selbst zum besten Boxer der Welt beim "Rumble in the Jungle" in Kinshasa, Zaire.
Später folgte der nicht minder Prestigeträchtige "Thrilla in Manilla". Ich könnte wohl noch 200 Zeilen füllen, wenn ich auf beide Kämpfe im Detail eingehen würde, aber das wäre zu viel des guten. Ali beendete seine Karriere 1981 und wusste, dass er der einzige Boxer seiner Generation war, der alle Champions mindestens einmal besiegt hatte. Sein finaler Profirecord: 56,0,5
Ich hatte 2009 die Chance Muhammad Ali in meiner Heimatstadt Ennis, Co. Clare, Ireland, zu sehen. Okay, es war ein 2 sekündiger Handschlag zwischen ungefährt 40.000 anderen Zuschauern. Aber ich habe trotzdem mehr gezittert als der an Parkinson leidende Ali.
Es bleibt anzumerken, dass Muhammad Ali neben einem der grössten Boxer, auch einer der grössten Geschichtenerzähler war. Wir werden wohl nie herausfinden, was an Überliefertem wirklich wahr ist und was nicht. Aber er ist trotzdem ...
Eine Wahre Legende seines Sports
Übersicht Legends of Sport
Ali gewann durch Aufgabe Liston's in der 7. Runde und knockte ihn 2 Monate später im Rückkampf in der 1. Runde aus. Man mag halten was man will von den beidem Kämpfen. Kontroversen von Substanzen an Listons Handschuhen um Ali's Sehvermögen einzuschränken bis hin zu Drohungen gegen Liston durch die Nation of Islam, denen Ali vor den Kämpfen beigetreten war. Am Ende war Ali Champion.
Nebst anderen Titelverteidigungen, trat Ali im Oktober 65 gegen Karl Mildenberger an, der erste Deutsche seit Max Schmeling der um einen internationalen Titel kämpfen durfte. Ali sagte in seiner Biografie, das dies einer seiner härtesten und intensivsten Kämpfe war. Er endete in Runde 12 mit einem K.O für den Mann aus Louisville.
1966 wurde Ali zum Wehrdienst eingezogen. Eigentlich sollte dies schon 1964 passieren, ein Eignungstest bescheinigte ihm aber unzureichende Schreibfähigkeiten. 2 Jahre später wurden die Tests aber nochmals durchgesehen und neu bewertet. Ali's wurde nun mit dem Grad A1 bewertet, was Einzug bedeutet.
Ali gab schon vor Antritt seines Wehrdienstes zu Protokol: "I ain't got no quarrel with them Viet Cong ... They never called me nigger." (Übersetzung unnötig oder?)
Als im April des folgenden Jahres weitere Soldaten für den Vietnam Krieg beordert wurden, sollte auch Ali dabei sein. Dieser weigerte sich aber beim Aufruf seines Namens 3x aus der Reihe hervorzutreten.
Er wurde in einem 21 Minuten lang dauerndem Gerichtsverfahren von der Jury für Schuldig befunden, sich einem direkten Befehl verweigert zu haben. Er wurde verhaftet und die Boxing Commission entzog ihm die Lizenz und der Titel wurde ihm aberkannt. Weil Ali aber in Revision ging, wurde er für die Dauer des Prozesses unter Auflagen auf freien Fuss gesetzt.
4 lange Jahre dauerte der Prozess, welcher schliesslich damit endete, dass er von der Schuld befreit wurde. Grösstenteils, weil sich die Öffentlichkeit mehr und mehr gegen den Vietnam Krieg wendete und Ali unterstützte. Ausserdem entschied das oberste Gericht, dass die Neubewertung der Eignungstests unzureichend begründet wurde.
Am 8. März 1971 dann durfte Ali wieder um den Titel kämpfen. Joe Frazier (26,0,0) war, genauso wie Ali (31,0,0), unbesiegt. "Der Fight des Jahrhunderts" wurde getitelt und genau das wurde es. Lustig: Frank Sinatra hattes es nicht geschafft, sich Karten für die erste Sitzreihe zu besorgen und deshalb für einen Tag als Fotograf beim "Life" Magazin anheuerte, wo er nun Fotos am Ringrand machen durfte.
Es war der erste Boxkampf in Amerika, der die Millionen Zuschauer Grenze erreichte. Ein Laufintensiver Kampf mit offenem Visir hatte Kraft gekostet und Ali ging nach einem krachenden linken Haken in der 15. Runde zu Boden. Dies reichte um 2 der 3 Ringrichter davon zu überzeugen, dass Frazier Champion bleiben sollte. Es war Alis erste Niederlage als Profi Boxer.
Das Rückmatch gewann Ali zwar durch K.O in der 2. Runde, aber Frazier hatte seinen Titel schon an George Foremann verloren. Ali's nächsten Gegner.
Foreman kam mit dem Eindrucksvollen Kampfrekord von 40 Siegen (36 davon durch K.O.), 0 Niederlagen. Wie eingangs beschrieben nutzte Ali diese 2. Chance und krönte sich selbst zum besten Boxer der Welt beim "Rumble in the Jungle" in Kinshasa, Zaire.
Später folgte der nicht minder Prestigeträchtige "Thrilla in Manilla". Ich könnte wohl noch 200 Zeilen füllen, wenn ich auf beide Kämpfe im Detail eingehen würde, aber das wäre zu viel des guten. Ali beendete seine Karriere 1981 und wusste, dass er der einzige Boxer seiner Generation war, der alle Champions mindestens einmal besiegt hatte. Sein finaler Profirecord: 56,0,5
Ich hatte 2009 die Chance Muhammad Ali in meiner Heimatstadt Ennis, Co. Clare, Ireland, zu sehen. Okay, es war ein 2 sekündiger Handschlag zwischen ungefährt 40.000 anderen Zuschauern. Aber ich habe trotzdem mehr gezittert als der an Parkinson leidende Ali.
Es bleibt anzumerken, dass Muhammad Ali neben einem der grössten Boxer, auch einer der grössten Geschichtenerzähler war. Wir werden wohl nie herausfinden, was an Überliefertem wirklich wahr ist und was nicht. Aber er ist trotzdem ...
Übersicht Legends of Sport
Aufrufe: 4321 | Kommentare: 12 | Bewertungen: 11 | Erstellt:15.02.2011
ø 8.7
KOMMENTARE
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28.02.2011 | 15:27 Uhr
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Capon :
ali ist für mich wirklich sportlich und menschlich DAS vorbild.denn auch menschlich ist er einer der besten die es je gab.
die meisten wissen, glaube ich, gar nicht was der mann alles gemacht hat. natürlich hat er keine blütenweiße weste. hab gelesen, dass jemand auf seite 1 schreibt, er findet es nicht so toll, wenn jemand eine andere person im und abseits des rings beleidigt. vollkommen richtig. aber umso mehr muss man ihm anrechnen, dass er später öffentlich, wie z.b bei frazer, sagt: "eines der schlimmsten dinge die ich je gemacht habe ist, dass ich joe dermaßen beleidigt habe. kein mensch hat sowas verdient. ich bereue es bis heute. es tut mir aufrichtig leid." (Buch: mit dem herzen eines schmetterlings).
ich glaube dieser blog ist eigentlich zu kurz für eine person wie ihn. aber liegt wahrscheinlich daran, dass ich wie oben beschrieben, ihn als einen der besten menschen überhaupt sehe.
@altirco
tko (technischer ko)
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Eine kleine Sache noch, du schreibst Mildenberger geht in der 12. Runde KO. Bei WikiPedia steht, dass er vom Ringrichter wegen einer Platzwunde rausgenommen wurde, kommt das einem KO gleich? Kenn mich im Boxen nicht so gut aus.