28.02.2010 um 20:07 Uhr
Liga-Lehren XXIV
Im Derby-Konstantin
Die Liga-Lehren diesmal mit Fokus auf das Derby-Wochenende in ulta-modernem Honk-Duktus:
Heiko
Heutzutage geht ja gar nichts mehr ohne Innovationen, frei nach dem Motto "Change happens". Oder so ähnlich. Heißt für diese Reihe konkret: Immer den Finger am Puls der Zeit, immer nah dran an der Leserschaft. Die Lektüre der Kommentare ist daher unumgängliche Pflicht. Und eben dort in den Kommentaren starte ein User (der Vollständigkeit halber: es war ein Honk) eine reichlich unorthodoxe Initiative, indem er in Anspielung auf Bochums Jungcoach das altbackene "herrlich" mehrfach durch ein hippes "Heiko" ersetzte. Die Liga-Lehren greifen solch futuristische Ideen natürlich dankbar auf und fassen das Spieltagsgeschehen in Manuel Honk-Diktion so zusammen: Schwerer Albert zwischen Magath und Henkel. Julian-Vorwürfe gegen Babak Rafati. Demba Ba tanzt mit Arne Friedrich Du-Ri Du-Ri Du-Ri. Auf Herthas Klassenerhalt setzt man nicht mal mehr einen Dr. Theo. Cacau mausert sich zum Tor-Jonathan. Und die Nürnberger Arjen sich langsam nach vorne.
Im Konstantin
In dem Sinne stellen wir also fest: Die DFL ist ein Christian. Hat sich mal eben gedacht: Nach dem ganzen unwürdigen Rumgewürge zum Start der Rückrunde hauen wir mal so einen richtigen Hammerspieltag raus, mit neun absoluten Topkrachern und gefühlten zwölf Derbys, um den deutschen Fußball-Fan mal in einen veritablen Konstantin zu versetzen. Eine sehr Peer Überlegung. Oder sagen wir es etwas Paul: Fußball-Rob, was willst du mehr?
Gemüse
Das derbyiste Derby gab es dann gleich zu Beginn, sozusagen als Gegenentwurf zum Prinzip Brokkoli. War aber weder Fisch noch Fleisch, sondern ziemlich vegetarisch. Glaubt man nicht, ist aber so. Weil: Erst Saure-Gurken-Halbzeit. Dann Elfer, Schalker Schiri-Proteste, Vorwurf: Tomaten auf den Augen. Sahin interessiert das die Bohne, haut volle Möhre drauf. Danach gerät Dortmunds junges Gemüse in Unordnung. Abwehr ist nur noch Kraut und Rüben. Gegen Rakitics Hammer ist aber kein Kraut gewachsen. Zum Schluss noch etwas Hin und Her, aber das – macht den Kohl auch nicht fett. Der BVB verliert das Derby – da haben sie den Salat. Bon appetit.
Derby
Nur so nebenbei, tut ja eigentlich nichts zur Sache, aber: Was ist eigentlich ein Derby? Wir machen es kurz, sparen uns den ganzen historischen Schmonzes und rotzen einfach mal die wikipedia-Definition hin. Danach ist ein Derby ein Wettkampf, bei dem zwei stark rivalisierende Sportvereine einer Region aufeinander treffen. Und da Rivalität laut wikidings so viel bedeutet wie Kampf um die Vorherrschaft, war das Samstagsabendmatch qua Definition kein Derby. Weil der 44 Jahre jüngere FC 48 noch immer mehr Tradition zu bieten hat als Bayer 04. Weil der FC schon drei Mal Deutscher Meister war, was Leverkusen, wie wir nicht erst seit Samstag wissen, nie sein wird. Weil einem zu dem Spieltagstopmatch, das trotz Kölner Leidenschaftsflash temperamentsmäßig diesmal schwer in Richtung Soldo ging, sonst rein gar nichts mehr einfällt. Und weil der FC-Fan nun einmal tierisch darauf steht, wenn man sich mal so richtig an ihn ranschmeißt. Genau deshalb stellen wir hier noch einmal fest, dass die Vorherrschaft des FC im Rheinland absolut unantastbar ist. Ranschmeißdanksagungen bitte unter per Kommentar.
Dresscode
Hier irgendwas von einem Nord-Süd-Derby erzählen zu wollen, wäre natürlich grober Unfug. Sagen wir also Traditionsmatch. Kommt hin, schließlich holten die Bayern zum 110. Geburtstag auch extra ihren ultramodernen 70er Jahre Retro-Zwirn raus. Hieß es vorher. War aber nicht so. Denn gegen eine Mannschaft aus Norddeutschland darf man nun einmal nicht aussehen wie ein Leuchtturm. Und weil man so mit Dresscode-Fragen beschäftigt war, geschah das, was man bei den Bayern unbedingt vermeiden wollte: Tabellenführung – zum ersten Mal nach gefühlten 110 Jahren. Aber nun ist es zu spät.
Angetäuscht
Überhaupt war das war ja ein ziemlich bunter Spieltag. Beispiel Mainz: Als Florian Heller Bremens orangenes Straßenreinigungsoutfit erblickte, sah er Rot, was Schiri Rafati farbadäquat zu beantworten wusste. Allerdings war Hellers Tätlichkeit gegen Hunt, wie Manager Heidel gesehen hatte, lediglich angetäuscht. Und zwar genauso angetäuscht wie Vanders Parade bei Bancés Ausgleichsschuss. Ganz schön gewieft, der Heller. Einfach mal so den Schiri reinzulegen. So ein Schlitzohr!
Sorry
Wir kommen nicht drum rum: Sorry, Cacau! Da haben wir dich letzte Woche nicht so ganz ernst genommen. Vier Tore gegen den FC. Kann ja jeder. Haben wir zwar nicht gesagt. Aber gedacht. Und das so zwischendenzeilentechnisch ein wenig durchblicken lassen. Doch nach einem Tor gegen Magic Barca und zwei Buden gegen Skibbes Ligaschreck leisten wir Abbitte und möchten den Fauxpas wieder gutmachen. Indem wir anregen, diese verstaubte "Phönix-aus-der-Asche"-Phrase umgehend durch ein ultramodernes "Wie Cacau von der Ersatzbank" auszutauschen. Oder durch eine Löw-Petition "Cacau für die Startelf". Aber so wie wir Jogi kennen, steht zu befürchten, dass das gar nicht mehr erforderlich ist.
Heiko Haiku
Und als Abrundung noch ein kleines Heiko. Oder Haiku – wie man will:
Revierderby –
Dortmund trifft und Schalke doppelt.
Zweizueins.
Und was lernen wir daraus? So ein Haiku ist keineswegs Heiko, sondern ziemlich Philipp. Dann lieber Limerick:
Ein Magath traf auf einen Henkel,
altersmäßig fast sein Enkel,
der stellte Fragen, ziemlich fiese,
da kriegte Felix eine Krise
"Ach Jan, du gehst mir auf den Senkel!".
Kommentar
Aber natürlich kann man solch einen handfesten TV-Eklat nicht so lapidar pseudo-lyrisch abarbeiten. Da bedarf es schon eines seriösen Tagesthemen-tauglichen Kommentars mit moralischem Zeigefinger. In dem Sinne, Herr Magath: Wenn man Trainer einer Mannschaft ist, die Woche für Woche einen menschenrechtswidrigen, herthaesken Rumpelfußball "spielt" , bei dem sich andere Fans (wie Arnd Zeigler) die Pulsadern öffnen würden, sollte man besser nicht auf die bösen Journalisten schimpfen. Oder frei nach Dieter Nuhr: Wenn man scheiße spielt, einfach mal Klappe halten. So, das war hoffentlich seriös genug.
Und was gab's noch?
Das unwiderstehliche Schwaben-Katalanen-Derby mit aufopferungsvoll kämpfenden VfB-Horsts. Und eben jener Horst, Vorname Heldt, bilanzierte nach dem Match seltsam zweisilbig: "Bockstark!". Was natürlich keine Anspielung auf das Leistungsniveau der Geißbock-Elf darstellen sollte. Vermuten wir mal. Denn die Leistung der Stuttgarter war so herausragend, dass es selbst die sonst so respektlosen Liga-Lehren nicht wagen würden, den VfB durch den Geronimo zu ziehen. Die VfB-Fans konnten wahrlich Alexander auf ihre Mannschaft sein. Denn wie die zeitweise ganz Christian aufspielte, das war schon ziemlich – Heiko.
Die Liga-Lehren diesmal mit Fokus auf das Derby-Wochenende in ulta-modernem Honk-Duktus:
Heiko
Heutzutage geht ja gar nichts mehr ohne Innovationen, frei nach dem Motto "Change happens". Oder so ähnlich. Heißt für diese Reihe konkret: Immer den Finger am Puls der Zeit, immer nah dran an der Leserschaft. Die Lektüre der Kommentare ist daher unumgängliche Pflicht. Und eben dort in den Kommentaren starte ein User (der Vollständigkeit halber: es war ein Honk) eine reichlich unorthodoxe Initiative, indem er in Anspielung auf Bochums Jungcoach das altbackene "herrlich" mehrfach durch ein hippes "Heiko" ersetzte. Die Liga-Lehren greifen solch futuristische Ideen natürlich dankbar auf und fassen das Spieltagsgeschehen in Manuel Honk-Diktion so zusammen: Schwerer Albert zwischen Magath und Henkel. Julian-Vorwürfe gegen Babak Rafati. Demba Ba tanzt mit Arne Friedrich Du-Ri Du-Ri Du-Ri. Auf Herthas Klassenerhalt setzt man nicht mal mehr einen Dr. Theo. Cacau mausert sich zum Tor-Jonathan. Und die Nürnberger Arjen sich langsam nach vorne.
Im Konstantin
In dem Sinne stellen wir also fest: Die DFL ist ein Christian. Hat sich mal eben gedacht: Nach dem ganzen unwürdigen Rumgewürge zum Start der Rückrunde hauen wir mal so einen richtigen Hammerspieltag raus, mit neun absoluten Topkrachern und gefühlten zwölf Derbys, um den deutschen Fußball-Fan mal in einen veritablen Konstantin zu versetzen. Eine sehr Peer Überlegung. Oder sagen wir es etwas Paul: Fußball-Rob, was willst du mehr?
Gemüse
Das derbyiste Derby gab es dann gleich zu Beginn, sozusagen als Gegenentwurf zum Prinzip Brokkoli. War aber weder Fisch noch Fleisch, sondern ziemlich vegetarisch. Glaubt man nicht, ist aber so. Weil: Erst Saure-Gurken-Halbzeit. Dann Elfer, Schalker Schiri-Proteste, Vorwurf: Tomaten auf den Augen. Sahin interessiert das die Bohne, haut volle Möhre drauf. Danach gerät Dortmunds junges Gemüse in Unordnung. Abwehr ist nur noch Kraut und Rüben. Gegen Rakitics Hammer ist aber kein Kraut gewachsen. Zum Schluss noch etwas Hin und Her, aber das – macht den Kohl auch nicht fett. Der BVB verliert das Derby – da haben sie den Salat. Bon appetit.
Derby
Nur so nebenbei, tut ja eigentlich nichts zur Sache, aber: Was ist eigentlich ein Derby? Wir machen es kurz, sparen uns den ganzen historischen Schmonzes und rotzen einfach mal die wikipedia-Definition hin. Danach ist ein Derby ein Wettkampf, bei dem zwei stark rivalisierende Sportvereine einer Region aufeinander treffen. Und da Rivalität laut wikidings so viel bedeutet wie Kampf um die Vorherrschaft, war das Samstagsabendmatch qua Definition kein Derby. Weil der 44 Jahre jüngere FC 48 noch immer mehr Tradition zu bieten hat als Bayer 04. Weil der FC schon drei Mal Deutscher Meister war, was Leverkusen, wie wir nicht erst seit Samstag wissen, nie sein wird. Weil einem zu dem Spieltagstopmatch, das trotz Kölner Leidenschaftsflash temperamentsmäßig diesmal schwer in Richtung Soldo ging, sonst rein gar nichts mehr einfällt. Und weil der FC-Fan nun einmal tierisch darauf steht, wenn man sich mal so richtig an ihn ranschmeißt. Genau deshalb stellen wir hier noch einmal fest, dass die Vorherrschaft des FC im Rheinland absolut unantastbar ist. Ranschmeißdanksagungen bitte unter per Kommentar.
Dresscode
Hier irgendwas von einem Nord-Süd-Derby erzählen zu wollen, wäre natürlich grober Unfug. Sagen wir also Traditionsmatch. Kommt hin, schließlich holten die Bayern zum 110. Geburtstag auch extra ihren ultramodernen 70er Jahre Retro-Zwirn raus. Hieß es vorher. War aber nicht so. Denn gegen eine Mannschaft aus Norddeutschland darf man nun einmal nicht aussehen wie ein Leuchtturm. Und weil man so mit Dresscode-Fragen beschäftigt war, geschah das, was man bei den Bayern unbedingt vermeiden wollte: Tabellenführung – zum ersten Mal nach gefühlten 110 Jahren. Aber nun ist es zu spät.
Angetäuscht
Überhaupt war das war ja ein ziemlich bunter Spieltag. Beispiel Mainz: Als Florian Heller Bremens orangenes Straßenreinigungsoutfit erblickte, sah er Rot, was Schiri Rafati farbadäquat zu beantworten wusste. Allerdings war Hellers Tätlichkeit gegen Hunt, wie Manager Heidel gesehen hatte, lediglich angetäuscht. Und zwar genauso angetäuscht wie Vanders Parade bei Bancés Ausgleichsschuss. Ganz schön gewieft, der Heller. Einfach mal so den Schiri reinzulegen. So ein Schlitzohr!
Sorry
Wir kommen nicht drum rum: Sorry, Cacau! Da haben wir dich letzte Woche nicht so ganz ernst genommen. Vier Tore gegen den FC. Kann ja jeder. Haben wir zwar nicht gesagt. Aber gedacht. Und das so zwischendenzeilentechnisch ein wenig durchblicken lassen. Doch nach einem Tor gegen Magic Barca und zwei Buden gegen Skibbes Ligaschreck leisten wir Abbitte und möchten den Fauxpas wieder gutmachen. Indem wir anregen, diese verstaubte "Phönix-aus-der-Asche"-Phrase umgehend durch ein ultramodernes "Wie Cacau von der Ersatzbank" auszutauschen. Oder durch eine Löw-Petition "Cacau für die Startelf". Aber so wie wir Jogi kennen, steht zu befürchten, dass das gar nicht mehr erforderlich ist.
Heiko Haiku
Und als Abrundung noch ein kleines Heiko. Oder Haiku – wie man will:
Revierderby –
Dortmund trifft und Schalke doppelt.
Zweizueins.
Und was lernen wir daraus? So ein Haiku ist keineswegs Heiko, sondern ziemlich Philipp. Dann lieber Limerick:
Ein Magath traf auf einen Henkel,
altersmäßig fast sein Enkel,
der stellte Fragen, ziemlich fiese,
da kriegte Felix eine Krise
"Ach Jan, du gehst mir auf den Senkel!".
Kommentar
Aber natürlich kann man solch einen handfesten TV-Eklat nicht so lapidar pseudo-lyrisch abarbeiten. Da bedarf es schon eines seriösen Tagesthemen-tauglichen Kommentars mit moralischem Zeigefinger. In dem Sinne, Herr Magath: Wenn man Trainer einer Mannschaft ist, die Woche für Woche einen menschenrechtswidrigen, herthaesken Rumpelfußball "spielt" , bei dem sich andere Fans (wie Arnd Zeigler) die Pulsadern öffnen würden, sollte man besser nicht auf die bösen Journalisten schimpfen. Oder frei nach Dieter Nuhr: Wenn man scheiße spielt, einfach mal Klappe halten. So, das war hoffentlich seriös genug.
Und was gab's noch?
Das unwiderstehliche Schwaben-Katalanen-Derby mit aufopferungsvoll kämpfenden VfB-Horsts. Und eben jener Horst, Vorname Heldt, bilanzierte nach dem Match seltsam zweisilbig: "Bockstark!". Was natürlich keine Anspielung auf das Leistungsniveau der Geißbock-Elf darstellen sollte. Vermuten wir mal. Denn die Leistung der Stuttgarter war so herausragend, dass es selbst die sonst so respektlosen Liga-Lehren nicht wagen würden, den VfB durch den Geronimo zu ziehen. Die VfB-Fans konnten wahrlich Alexander auf ihre Mannschaft sein. Denn wie die zeitweise ganz Christian aufspielte, das war schon ziemlich – Heiko.
Aufrufe: 11509 | Kommentare: 28 | Bewertungen: 49 | Erstellt:28.02.2010
ø 9.2
KOMMENTARE
Um bewerten und sortieren zu können, loggen Sie sich bitte ein.
01.03.2010 | 16:07 Uhr
0
Marco96 :
sehr guter blog, 10 P
das Heiko Heiku ist einfach super, und der rest auch :)
1
01.03.2010 | 16:11 Uhr
0
Voegi :
nur mal eine kleine lesehilfe:gemüse/derby/dresscode/angetäuscht/sorry/kommentar sind komplett heiko-frei. da braucht man also weder zu suchen noch zu überlegen... ^^
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01.03.2010 | 16:17 Uhr
0
kein Anlass
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01.03.2010 | 16:18 Uhr
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0
01.03.2010 | 17:31 Uhr
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Joyside :
Ein Magath traf auf einen Henkel,altersmäßig fast sein Enkel,
der stellte Fragen, ziemlich fiese,
da kriegte Felix eine Krise
"Ach Jan, du gehst mir auf den Senkel!".
Meine Herren! Einfach unglaublich! Absolute Weltkllasse! Echt geil! Komliment! Also, der Blog war sowas von Thomas! Würde echt sagen, dass war bisher Dein Marinus! Halt your George, eben!
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01.03.2010 | 17:55 Uhr
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Heiko!
Wie immer: Man kann und darf nicht Sascha sein, wenn man Woche für Woche derart brilliert.
10 Punkte!
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Statistik
Da ich aber nur eine harte Schale und einen weichen Kern habe, gebe ich dir die volle Punktzahl, weil ich mich echt HEIKO unterhalten gefühlt habe beim lesen.
Schultz ist.