24.05.2009 um 19:44 Uhr
Liga-Lehren XXXIV
Finale furioso
Die Bundesliga-Saison 2008/2009 ist Geschichte. Doch am letzten Spieltag zog die spannendste, unwiderstehlichste, kribbeligste, geilste Liga der Welt noch mal alle Register:
Surreal
So: Dreimal kneifen, zweimal kalt duschen, einmal die Pupillen schärfen und irgendwie versuchen, das Unfassbare zu realisieren: Wolfsburg ist Meister! Und noch mal ganz langsam: Der VfL Wolfsburg, dieser sympathische Traditionsclub mit Herz, dieses konzernresistente Familienunternehmen mit Erfolgshistorie, hat an diesem Wochenende die Deutsche Meisterschaft geholt. Das muss man erst einmal verarbeiten. Das samstägliche Szenario in der VW-Arena hatte ja auch schwerst surreale Züge. So surreal wie ein enthemmtes Freudentänzchen vom bärbeißigen Dieter Hoeneß im Kreise seiner Spieler oder ein experimentelles Trainerintermezzo von Jürgen K. beim FCB. Oder aber ein dreitägiges Komasaufen mit Funky Felix. Unvorstellbar sowas!
Vantastisch
Damit keine Missverständnisse entstehen. Die LLen gratulieren dem VfL ganz herzlich zum Titel! Denn der geht natürlich absolut zu recht an die…. – An welchem Fluss liegt eigentlich Wolfsburg? Egal, wer 80 Tore schießt, davon alleine 95 durch das neue Traumsturmduo Grafiko, der wird verdient Meister. Da hätte selbst der beste Bayern-Trainer nichts ausrichten können. Nicht einmal Jürgen "California Dreaming" Klinsmann, der doch tatsächlich behauptete, die Bayern noch zur Meisterschaft hätte führen können. Was ja auch irgendwie plausibel erscheint: Bei einem 4:1 gegen Gladbach, einem 5:1 in Cottbus, einem 3:2 in Hoffenheim und einem lockeren 7:1 gegen den VfB wäre die Schale nicht an die Aller (genau, die war's!), sondern an die Isar gegangen. Aber so muss sich Joking Jürgen woanders umschauen. In Wolfsburg wird das allerdings nichts. Weil der Nachname des neuen Trainer ja mit einem "V" beginnt, wie VW-Boss Winterkorn im Interview mit Signore Henkel verriet. Wer wird's also? Völler? Vanenburg? Oder gar (Winterkorn bewahre) der Vulkan vom Kaukasus, Berti Vogts? Nix da! Die graue Eminenz kehrt zurück: Kalli Veldkamp!
Kegelclub
Letzte Bundesligaspieltage haben ja irgendwie immer etwas von einem Kegelclubausflug in den Sauerland-Stern: Knapp zwei Dutzend testosterongeschwängerte Lebemänner laufen völlig enthemmt kreuz und quer durch die Gegend und alle paar Minuten landet einer in der Kiste. Soll heißen: Ganz zum Ende der Saison, wenn's um nix mehr geht, kann man so richtig schön die Sau raus lassen. Und dann fallen die Tore wie reife Kegel. Und Ergebnisse kommen dabei raus… Un!fass!bar!: Hoffe 3:2, KSC 4:0 und Cottbus 3:0. Da wird einem ganz schwindlig – wie nach 12 Pils und einer Palette Dornkaat. Kegelclub eben!
Auffallend
Ja, letzte Spieltage machen wuschig und verwirren die Sinne. Selbst den sonst so geistig regen Kaiser. Dessen Rückschau auf die Klinsmann-Entlassung fiel nämlich irgendwie nicht ganz so logisch aus: "Das konnte der Jürgen nicht verstehen. Das hat ja keiner verstanden". Verstehe einer den Franz! Aber auch beim an sich so klugen Kloppo liefen die Synapsen an diesem Spieltag plötzlich im Stromsparmodus. Dem Vorwurf seines Keepers, am Ende nicht mehr offensiv genug gespielt zu haben, begegnete er mit messerscharfer Analyse: "Wir haben offensiv gespielt. Nur ist das dem Roman nicht aufgefallen. Konnte einem aber auch nicht auffallen." Was man vom geistigen Dünnpfiff dieses Spieltags allerdings nicht behaupten kann.
Kreativ
Wir haben es ja immer geahnt: Der innovativste Club der Liga ist Arminia Bielefeld. Präsentiert uns doch mal ganz kreativ den Einweg-Trainer. Verpflichten, absteigen, in die Wüste schicken! Praktisch! Gratulieren kann man zu der Erfindung wohl nicht. Jörg Berger hingegen schon. Der wurde nämlich unlängst zur Trainerschlampe des Jahres gewählt. Verdienter Titel!
Beschämend
Wir haben's ja immer gewusst: Der DFB ist ein gefühlskaltes Monster, eine spießige Bonzentruppe ohne Herz, ein erbarmungsloses Etwas! Oder wie ist es sonst zu erklären, dass LL-Liebling Lutz Wagner das verdiente Abschiedsspiel am letzten Spieltag verwehrt wurde? Dabei hätte es so schöne belanglose Klecker-Kicks wie Schalke – Hoffe oder Köln – Bochum gegeben. Da hätte selbst der senile Lutz nichts mehr kaputt machen können. Aber nein, der taktlose DFB schickt Leaving Lutz ja lieber dahin, wo wir Deutsche am liebsten alle missliebigen Querulanten sähen: Nach Österreich. Oder zumindest an die österreichische Grenze. Burghausen gegen Stuttgart-Zwo. Unwürdig sowas!
Sorry
An dieser Stelle gilt es, Entschuldigung zu sagen bei all den Trainern, die in den vergangenen Wochen und Monaten so schmählich vernachlässigt wurden: Lieber Friedhelm Funkel, lieber Ede Becker und lieber Marcel Koller, Ihr seid das aber auch irgendwie selber schuld. Trainer mit dem Unterhaltungswert einer narkotisierten Briefmarkensammlung haben in den LLen nun mal nichts zu suchen. Ausnahmslos! Nehmt Euch mal ein Beispiel an Temperamentsschleudern den der Liga: An Charming Schaaf, an Funky Felix oder an dem unwiderstehlichen Horny Farvre. Das sind Typen!
Merci
Apropos Horny Favre: Seine schnuckelige Hertha sorgte wie erwartet für die skurrile Schlusspointe dieser total abgedrehten Saison. Nach einander die ganzen Topteams mit ganz ekligen 2:1-Siegen abfiedeln und wenn es um alles geht, das Ding ganz gepflegt 0:4 in den Sand setzen. Und das Ganze noch gegen die Torverweigerer vom KSC! Was ein Gag! Urkomisch! Diese Hertha aber auch. Und Funny Favre setzte gleich noch einen drauf: "Wir sind zufrieden, aber die Enttäuschung ist da". Tja, das hätten selbst Firle-Franz und Konfuso-Kloppo nicht besser hinbekommen. Ach Lucy, Du bist schon ein Scherkeks. Danke für alles. Merci, Cheri!
Und was gab's noch?
Die hanseatische Gute-Laune-Truppe hat's nicht gerissen. Schon wieder eine deutsche Endspielniederlage. Zeigt: Auf dem deutschen Fußball liegt ein Fluch, der Ballack-Fluch! Als Zuschauer konnte man sich auf diesen ziemlich traurigen Kick aber eh nicht konzentrieren. Zu sehr war man von Donezks charismatischem Gigolo-Coach fasziniert:
Und halb Deutschland hat sich gefragt: Woher zum Teufel kennt man den?
Inzwischen ist das Geheimnis nun gelüftet: Mircea Lucescu ist das Produkt einer hemmungslosen Liebesnacht von Gotthilf Fischer und Roberto Blanco! Zweifel ausgeschlossen.
Trösten konnte man sich übrigens mit einem Europameistertitel, den die deutschen U17-Bubis am Montag einfuhren. Tolle Truppe! Eine Sammlung spielfreudiger Jungspunde, die Hoffnung für die Zukunft macht. Vor allem Bienvenue Basala-Mazana – ein Name wie ein Begrüßungsplakat in einem kamerunischen Kuhdorf. Und genau der Junge wird uns 2018 zum WM-Titel schießen. Das ist sicher – ganz sicher. Denn dann hat auch Vize-Ballack seine Karriere beendet. Blendende Aussichten!
Die Bundesliga-Saison 2008/2009 ist Geschichte. Doch am letzten Spieltag zog die spannendste, unwiderstehlichste, kribbeligste, geilste Liga der Welt noch mal alle Register:
Surreal
So: Dreimal kneifen, zweimal kalt duschen, einmal die Pupillen schärfen und irgendwie versuchen, das Unfassbare zu realisieren: Wolfsburg ist Meister! Und noch mal ganz langsam: Der VfL Wolfsburg, dieser sympathische Traditionsclub mit Herz, dieses konzernresistente Familienunternehmen mit Erfolgshistorie, hat an diesem Wochenende die Deutsche Meisterschaft geholt. Das muss man erst einmal verarbeiten. Das samstägliche Szenario in der VW-Arena hatte ja auch schwerst surreale Züge. So surreal wie ein enthemmtes Freudentänzchen vom bärbeißigen Dieter Hoeneß im Kreise seiner Spieler oder ein experimentelles Trainerintermezzo von Jürgen K. beim FCB. Oder aber ein dreitägiges Komasaufen mit Funky Felix. Unvorstellbar sowas!
Vantastisch
Damit keine Missverständnisse entstehen. Die LLen gratulieren dem VfL ganz herzlich zum Titel! Denn der geht natürlich absolut zu recht an die…. – An welchem Fluss liegt eigentlich Wolfsburg? Egal, wer 80 Tore schießt, davon alleine 95 durch das neue Traumsturmduo Grafiko, der wird verdient Meister. Da hätte selbst der beste Bayern-Trainer nichts ausrichten können. Nicht einmal Jürgen "California Dreaming" Klinsmann, der doch tatsächlich behauptete, die Bayern noch zur Meisterschaft hätte führen können. Was ja auch irgendwie plausibel erscheint: Bei einem 4:1 gegen Gladbach, einem 5:1 in Cottbus, einem 3:2 in Hoffenheim und einem lockeren 7:1 gegen den VfB wäre die Schale nicht an die Aller (genau, die war's!), sondern an die Isar gegangen. Aber so muss sich Joking Jürgen woanders umschauen. In Wolfsburg wird das allerdings nichts. Weil der Nachname des neuen Trainer ja mit einem "V" beginnt, wie VW-Boss Winterkorn im Interview mit Signore Henkel verriet. Wer wird's also? Völler? Vanenburg? Oder gar (Winterkorn bewahre) der Vulkan vom Kaukasus, Berti Vogts? Nix da! Die graue Eminenz kehrt zurück: Kalli Veldkamp!
Kegelclub
Letzte Bundesligaspieltage haben ja irgendwie immer etwas von einem Kegelclubausflug in den Sauerland-Stern: Knapp zwei Dutzend testosterongeschwängerte Lebemänner laufen völlig enthemmt kreuz und quer durch die Gegend und alle paar Minuten landet einer in der Kiste. Soll heißen: Ganz zum Ende der Saison, wenn's um nix mehr geht, kann man so richtig schön die Sau raus lassen. Und dann fallen die Tore wie reife Kegel. Und Ergebnisse kommen dabei raus… Un!fass!bar!: Hoffe 3:2, KSC 4:0 und Cottbus 3:0. Da wird einem ganz schwindlig – wie nach 12 Pils und einer Palette Dornkaat. Kegelclub eben!
Auffallend
Ja, letzte Spieltage machen wuschig und verwirren die Sinne. Selbst den sonst so geistig regen Kaiser. Dessen Rückschau auf die Klinsmann-Entlassung fiel nämlich irgendwie nicht ganz so logisch aus: "Das konnte der Jürgen nicht verstehen. Das hat ja keiner verstanden". Verstehe einer den Franz! Aber auch beim an sich so klugen Kloppo liefen die Synapsen an diesem Spieltag plötzlich im Stromsparmodus. Dem Vorwurf seines Keepers, am Ende nicht mehr offensiv genug gespielt zu haben, begegnete er mit messerscharfer Analyse: "Wir haben offensiv gespielt. Nur ist das dem Roman nicht aufgefallen. Konnte einem aber auch nicht auffallen." Was man vom geistigen Dünnpfiff dieses Spieltags allerdings nicht behaupten kann.
Kreativ
Wir haben es ja immer geahnt: Der innovativste Club der Liga ist Arminia Bielefeld. Präsentiert uns doch mal ganz kreativ den Einweg-Trainer. Verpflichten, absteigen, in die Wüste schicken! Praktisch! Gratulieren kann man zu der Erfindung wohl nicht. Jörg Berger hingegen schon. Der wurde nämlich unlängst zur Trainerschlampe des Jahres gewählt. Verdienter Titel!
Beschämend
Wir haben's ja immer gewusst: Der DFB ist ein gefühlskaltes Monster, eine spießige Bonzentruppe ohne Herz, ein erbarmungsloses Etwas! Oder wie ist es sonst zu erklären, dass LL-Liebling Lutz Wagner das verdiente Abschiedsspiel am letzten Spieltag verwehrt wurde? Dabei hätte es so schöne belanglose Klecker-Kicks wie Schalke – Hoffe oder Köln – Bochum gegeben. Da hätte selbst der senile Lutz nichts mehr kaputt machen können. Aber nein, der taktlose DFB schickt Leaving Lutz ja lieber dahin, wo wir Deutsche am liebsten alle missliebigen Querulanten sähen: Nach Österreich. Oder zumindest an die österreichische Grenze. Burghausen gegen Stuttgart-Zwo. Unwürdig sowas!
Sorry
An dieser Stelle gilt es, Entschuldigung zu sagen bei all den Trainern, die in den vergangenen Wochen und Monaten so schmählich vernachlässigt wurden: Lieber Friedhelm Funkel, lieber Ede Becker und lieber Marcel Koller, Ihr seid das aber auch irgendwie selber schuld. Trainer mit dem Unterhaltungswert einer narkotisierten Briefmarkensammlung haben in den LLen nun mal nichts zu suchen. Ausnahmslos! Nehmt Euch mal ein Beispiel an Temperamentsschleudern den der Liga: An Charming Schaaf, an Funky Felix oder an dem unwiderstehlichen Horny Farvre. Das sind Typen!
Merci
Apropos Horny Favre: Seine schnuckelige Hertha sorgte wie erwartet für die skurrile Schlusspointe dieser total abgedrehten Saison. Nach einander die ganzen Topteams mit ganz ekligen 2:1-Siegen abfiedeln und wenn es um alles geht, das Ding ganz gepflegt 0:4 in den Sand setzen. Und das Ganze noch gegen die Torverweigerer vom KSC! Was ein Gag! Urkomisch! Diese Hertha aber auch. Und Funny Favre setzte gleich noch einen drauf: "Wir sind zufrieden, aber die Enttäuschung ist da". Tja, das hätten selbst Firle-Franz und Konfuso-Kloppo nicht besser hinbekommen. Ach Lucy, Du bist schon ein Scherkeks. Danke für alles. Merci, Cheri!
Und was gab's noch?
Die hanseatische Gute-Laune-Truppe hat's nicht gerissen. Schon wieder eine deutsche Endspielniederlage. Zeigt: Auf dem deutschen Fußball liegt ein Fluch, der Ballack-Fluch! Als Zuschauer konnte man sich auf diesen ziemlich traurigen Kick aber eh nicht konzentrieren. Zu sehr war man von Donezks charismatischem Gigolo-Coach fasziniert:
Und halb Deutschland hat sich gefragt: Woher zum Teufel kennt man den?
Inzwischen ist das Geheimnis nun gelüftet: Mircea Lucescu ist das Produkt einer hemmungslosen Liebesnacht von Gotthilf Fischer und Roberto Blanco! Zweifel ausgeschlossen.
Trösten konnte man sich übrigens mit einem Europameistertitel, den die deutschen U17-Bubis am Montag einfuhren. Tolle Truppe! Eine Sammlung spielfreudiger Jungspunde, die Hoffnung für die Zukunft macht. Vor allem Bienvenue Basala-Mazana – ein Name wie ein Begrüßungsplakat in einem kamerunischen Kuhdorf. Und genau der Junge wird uns 2018 zum WM-Titel schießen. Das ist sicher – ganz sicher. Denn dann hat auch Vize-Ballack seine Karriere beendet. Blendende Aussichten!
Aufrufe: 3070 | Kommentare: 23 | Bewertungen: 33 | Erstellt:24.05.2009
ø 9.8
KOMMENTARE
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26.05.2009 | 19:57 Uhr
0
Jonny1707 : Letzte LL
kaum mal was hierzu geschrieben
aber immer gelesen
vielen Dank für die immer so kurzweilige Unterhaltung
P.S.: Ich mag das ja eig nicht wenn Leute sagen, die war die Beste, weil alle LL die ich gelesen habe große Klasse waren...trotzdem muss ich sagen dass dir die 34. LL selbst für deine Verhältnisse seehr gut gelungen sind
so genug geschleimt
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27.05.2009 | 10:03 Uhr
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midget :
Voegi,der Worte sind genug geschrieben.
Tolles Ding, wie das gesamte Konzept der LL.
Freu mich auf die nächste Saison !
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Statistik
zum abschluss nochmal das i-tüpfelchen gesetzt...
hab mich super amüsiert!!!