27.04.2011 um 17:23 Uhr
Manchmal muss man einen...
Schritt zurückgehen, um zwei nach vorne zu kommen. Ein Portrait eines hoffnungsvollen Sturmtalents.
Profidebüt mit 17
Den Großteil seiner fußballerischen Jugend verbrachte Alexander Esswein beim 1.FC Kaiserslautern. Über seinen Heimatverein VfR Frankenthal und dem aktuellen Regionalligisten SV Waldhof Mannheim kam der in Worms geborene Mittelstürmer mit 12 Jahren zu den ,,Roten Teufeln". In den Jugendmannschaften demonstrierte er sein Talent, sodass er schließlich ins Blickfeld der Profis rückte. Bereits im zarten Alter von 17 durfte Esswein sein ganz persönliches Highlight in der Pfalz erleben. Im Zweitligaspiel gegen den 1.FC Köln wurde er 28 Minuten vor Ende eingewechselt, was gleichzeitig sein Profidebüt bedeutete.
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Magath ruft
Als im Sommer 2008 Felix Magath bei Esswein anklopfte, musste er nicht lange überlegen. Die Chance ,,Bundesliga" und die Möglichkeit sich unter den Fittichen von Magath weiter zu entwickeln, bietet sich nun mal nicht alle Tage. Die Wölfe einigten sich mit dem FCK auf eine Ablösesumme von rund 100.000 Euro. Dass es für einen 18-jährigen bei namhafter Konkurrenz wie Dzeko und Grafite schwer werden würde Spielpraxis zu sammeln, versteht sich von selbst. Zumal es für den VfL in dieser Saison mehr als prächtig lief. Am Ende einer fantastischen Saison stand der Meistertitel als Lohn für die harte Arbeit. In seiner ersten Saison in der Bundesliga standen für Esswein daher nur 4 Einsätze zu Buche, nichtsdestotrotz darf er sich in seinem jungen Alter bereits als deutscher Meister bezeichnen.
Esswein im Trikot des VfL Wolfsburg
Fehlende Spielpraxis in der Bundesliga
Die nötigen Einsatzzeiten bekam Esswein in der Regionalliga, wo er 20-mal auflief. Als sich Magath nach der Meistersaison gen Schalke verabschiedete, zeigte sich der Youngster trotz der wenigen Einsätze traurig über seinen Weggang. In Interviews betonte er mehrmals, wie sehr ihn das Training von Magath weitergebracht habe. Auch außerhalb des Platzes habe er einiges von ihm lernen können. Als Nachfolger wurde bekanntlich Armin Veh präsentiert. Esswein dachte in dieser Zeit zwar über einen Wechsel zu einem Zweit-/Drittligisten nach, entschied sich schlussendlich aber für einen Verbleib beim VfL. Doch auch unter Veh, den später Köstner interimsweise ablöste, konnte er sich nicht entscheidend durchsetzen, insgesamt kam er auf ganze 12 Minuten Einsatzzeit.
Transfer zu Dynamo Dresden
Wiederum musste er sich größtenteils mit Einsätzen in der Regionalliga zufrieden geben. Nach einer weiteren Saison mit kaum Spielpraxis auf hohem Niveau, wurde es für Esswein endgültig Zeit, sich einen neuen Verein zu suchen. Als sich mit Drittligist Dynamo Dresden ein Traditionsverein mit Zweitliga-Perspektive bei Esswein meldete und sein Interesse bekundete, fackelten sein Berater und er nicht lange. Die Gelegenheit als Stammspieler in der dritten Liga die notwendige Spielpraxis zu sammeln und sich weiter entwickeln zu können, waren wohl die schlagkräftigsten Argumente für einen Wechsel nach Dresden.
Dynamos Trumpf im Aufstiegsrennen
Die 50.000 Euro, die Dynamo an Wolfsburg überwies, waren sehr gut investiertes Geld. Angekommen in Dresden, blühte Esswein in der aktuellen Spielzeit richtig auf. Mit seiner Grundschnelligkeit, die in der 3.Liga einmalig ist, seiner Dynamik und seiner Kaltschnäuzigkeit, lässt er die Abwehrspieler der gegnerischen Mannschaften regelmäßig schlecht aussehen. So ist es keineswegs verwunderlich, dass er in bisher 29 Einsätzen 16 Tore erzielte. Zudem lieferte er 8 Vorlagen, was seine gute Übersicht verdeutlichen soll. Nach zuletzt vier torlosen Spielen traf Esswein in den vergangenen zwei Spielen gleich dreimal. Aufgrund seiner Fähigkeiten ist er der große Trumpf der Dynamo im Kampf um den Relegationsplatz. Dieser ist in greifbarer Nähe, punktgleich mit dem Dritten RW Erfurt befindet man sich aktuell auf Rang vier.
Entschlossen und torhungrig
Im Sommer zurück in der Bundesliga
Sollte der Aufstieg in dieser Saison gelingen, was Dresden zu gönnen wäre, wird man in der kommenden Saison ohne Alexander Esswein antreten müssen. Die guten Leistungen des Stürmertalents in der dritten Liga zogen selbstverständlich Begehrlichkeiten von Bundesligisten nach sich. Für Dynamo Dresden besonders bitter: Die im Vertrag festgeschriebene Ablösesumme von 200.000 Euro. Das Rennen um Esswein machte schließlich der 1.FC Nürnberg, der sich unter anderem gegen 1899 Hoffenheim durchsetzte. Der 21-jährige wird einer derjenigen sein, welche die Lücke im Sturmzentrum schließen sollen, die Julian Schieber (geht zurück zum VfB Stuttgart) im Sommer hinterlassen wird.
Gelingt beim Club der Durchbruch?
Dem ehemaligen U20-Nationalspieler kann man nur wünschen, dass er sich im zweiten Anlauf in der Bundesliga als Stammspieler durchsetzen kann. Von den Anlagen her traue ich ihm dies auf jeden Fall zu, zumal er mit Dieter Hecking einen Trainer haben wird, der gern auf junge Talente zurückgreift. Perfekte Voraussetzungen für Esswein in der kommenden Spielzeit auch in der höchsten Spielklasse so richtig durchzustarten. Sollte der Durchbruch gelingen, würde sich wieder einmal ein altes Sprichwort bewahrheiten: Manchmal muss man einen Schritt zurückgehen, um zwei nach vorn zu kommen.
Profidebüt mit 17
Den Großteil seiner fußballerischen Jugend verbrachte Alexander Esswein beim 1.FC Kaiserslautern. Über seinen Heimatverein VfR Frankenthal und dem aktuellen Regionalligisten SV Waldhof Mannheim kam der in Worms geborene Mittelstürmer mit 12 Jahren zu den ,,Roten Teufeln". In den Jugendmannschaften demonstrierte er sein Talent, sodass er schließlich ins Blickfeld der Profis rückte. Bereits im zarten Alter von 17 durfte Esswein sein ganz persönliches Highlight in der Pfalz erleben. Im Zweitligaspiel gegen den 1.FC Köln wurde er 28 Minuten vor Ende eingewechselt, was gleichzeitig sein Profidebüt bedeutete.
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Magath ruft
Als im Sommer 2008 Felix Magath bei Esswein anklopfte, musste er nicht lange überlegen. Die Chance ,,Bundesliga" und die Möglichkeit sich unter den Fittichen von Magath weiter zu entwickeln, bietet sich nun mal nicht alle Tage. Die Wölfe einigten sich mit dem FCK auf eine Ablösesumme von rund 100.000 Euro. Dass es für einen 18-jährigen bei namhafter Konkurrenz wie Dzeko und Grafite schwer werden würde Spielpraxis zu sammeln, versteht sich von selbst. Zumal es für den VfL in dieser Saison mehr als prächtig lief. Am Ende einer fantastischen Saison stand der Meistertitel als Lohn für die harte Arbeit. In seiner ersten Saison in der Bundesliga standen für Esswein daher nur 4 Einsätze zu Buche, nichtsdestotrotz darf er sich in seinem jungen Alter bereits als deutscher Meister bezeichnen.
Esswein im Trikot des VfL Wolfsburg
Fehlende Spielpraxis in der Bundesliga
Die nötigen Einsatzzeiten bekam Esswein in der Regionalliga, wo er 20-mal auflief. Als sich Magath nach der Meistersaison gen Schalke verabschiedete, zeigte sich der Youngster trotz der wenigen Einsätze traurig über seinen Weggang. In Interviews betonte er mehrmals, wie sehr ihn das Training von Magath weitergebracht habe. Auch außerhalb des Platzes habe er einiges von ihm lernen können. Als Nachfolger wurde bekanntlich Armin Veh präsentiert. Esswein dachte in dieser Zeit zwar über einen Wechsel zu einem Zweit-/Drittligisten nach, entschied sich schlussendlich aber für einen Verbleib beim VfL. Doch auch unter Veh, den später Köstner interimsweise ablöste, konnte er sich nicht entscheidend durchsetzen, insgesamt kam er auf ganze 12 Minuten Einsatzzeit.
Transfer zu Dynamo Dresden
Wiederum musste er sich größtenteils mit Einsätzen in der Regionalliga zufrieden geben. Nach einer weiteren Saison mit kaum Spielpraxis auf hohem Niveau, wurde es für Esswein endgültig Zeit, sich einen neuen Verein zu suchen. Als sich mit Drittligist Dynamo Dresden ein Traditionsverein mit Zweitliga-Perspektive bei Esswein meldete und sein Interesse bekundete, fackelten sein Berater und er nicht lange. Die Gelegenheit als Stammspieler in der dritten Liga die notwendige Spielpraxis zu sammeln und sich weiter entwickeln zu können, waren wohl die schlagkräftigsten Argumente für einen Wechsel nach Dresden.
Dynamos Trumpf im Aufstiegsrennen
Die 50.000 Euro, die Dynamo an Wolfsburg überwies, waren sehr gut investiertes Geld. Angekommen in Dresden, blühte Esswein in der aktuellen Spielzeit richtig auf. Mit seiner Grundschnelligkeit, die in der 3.Liga einmalig ist, seiner Dynamik und seiner Kaltschnäuzigkeit, lässt er die Abwehrspieler der gegnerischen Mannschaften regelmäßig schlecht aussehen. So ist es keineswegs verwunderlich, dass er in bisher 29 Einsätzen 16 Tore erzielte. Zudem lieferte er 8 Vorlagen, was seine gute Übersicht verdeutlichen soll. Nach zuletzt vier torlosen Spielen traf Esswein in den vergangenen zwei Spielen gleich dreimal. Aufgrund seiner Fähigkeiten ist er der große Trumpf der Dynamo im Kampf um den Relegationsplatz. Dieser ist in greifbarer Nähe, punktgleich mit dem Dritten RW Erfurt befindet man sich aktuell auf Rang vier.
Entschlossen und torhungrig
Im Sommer zurück in der Bundesliga
Sollte der Aufstieg in dieser Saison gelingen, was Dresden zu gönnen wäre, wird man in der kommenden Saison ohne Alexander Esswein antreten müssen. Die guten Leistungen des Stürmertalents in der dritten Liga zogen selbstverständlich Begehrlichkeiten von Bundesligisten nach sich. Für Dynamo Dresden besonders bitter: Die im Vertrag festgeschriebene Ablösesumme von 200.000 Euro. Das Rennen um Esswein machte schließlich der 1.FC Nürnberg, der sich unter anderem gegen 1899 Hoffenheim durchsetzte. Der 21-jährige wird einer derjenigen sein, welche die Lücke im Sturmzentrum schließen sollen, die Julian Schieber (geht zurück zum VfB Stuttgart) im Sommer hinterlassen wird.
Gelingt beim Club der Durchbruch?
Dem ehemaligen U20-Nationalspieler kann man nur wünschen, dass er sich im zweiten Anlauf in der Bundesliga als Stammspieler durchsetzen kann. Von den Anlagen her traue ich ihm dies auf jeden Fall zu, zumal er mit Dieter Hecking einen Trainer haben wird, der gern auf junge Talente zurückgreift. Perfekte Voraussetzungen für Esswein in der kommenden Spielzeit auch in der höchsten Spielklasse so richtig durchzustarten. Sollte der Durchbruch gelingen, würde sich wieder einmal ein altes Sprichwort bewahrheiten: Manchmal muss man einen Schritt zurückgehen, um zwei nach vorn zu kommen.
Aufrufe: 14982 | Kommentare: 9 | Bewertungen: 7 | Erstellt:27.04.2011
ø 9.4
KOMMENTARE
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28.04.2011 | 12:50 Uhr
-1
6
28.04.2011 | 13:48 Uhr
-1
kray :
Guter Blog.
Schade das Esswein nach der Saison gehen muss, aber er hat es verdient.
Nur Dynamo war vor der Saison nicht wirklich ein Verein mit 2.Liga perspektive ;)
2
28.04.2011 | 15:29 Uhr
-1
NuriGötze : Guter Blog
Ich wünsche Ihm viel Glück in der Bundesliga. Wie ich finde hat er sich genau für den richtigen Verein entschieden. Kann sich dort in Ruhe an das Tempo gewöhnen und wird mMn seine Einsätze bekommen. Wieviele es letzendlich sein werden liegt natürlich auch an Ihm. Aber sein Tor im letzten Heimspiel war natürlich mega geil
1
28.04.2011 | 15:47 Uhr
0
frLs :
Danke für den informativen und gut geschriebenen Blog! Bin gespannt, was aus ihm beim Club wird. Wie man aber bei so einem Spieler 200.000 als feste Ablöse in den Vertrag schreiben kann, ist mir persönlich ein Rätsel.
2
28.04.2011 | 16:15 Uhr
0
@ frls
das war der einzige Weg wie sie ihn überhaupt bekommen konnten. Immerhin hat er bei WOB nicht für lau gespielt. und finanziell gibts mit absoluter Sicherheit Vereine, die besser aufgestellt sind als Dynamo. Die finanzierung seines Gehalts lief meines Wissens über Sponsoren, die dafür nochmal extra Kohle locker gemacht haben.
Eine halbe Mille hätte es auch getan, aber so konnten Sie wohl sein Gehalt drücken. Und für den spieler is doch die Klausel auch was tolles. Ein Jahr richtig Gas geben und wenn die 1. Liga anklopft, dann kann man für mau wechseln und den Durchbruch evtl. schaffen.
Viel Erfolg in Nürnberg und danke für viele schöne Tore.
2
28.04.2011 | 16:24 Uhr
0
lionel :
Apropos Ben Khalifa... Was ist eigentlich mit ihm? Bekommt ja anscheinend gar keine Chance bei Hecking oder ist er verletzt?
0
28.04.2011 | 23:55 Uhr
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merovech :
Der FCK hat leider keinen einzigen Cent Ablöse für Esswein kassiert, also haltet euch lieber zurück mit dem heulen, liebe Dresdner ;)Der Vertrag von Esswein lief aus und er dachte sich dass es schon geil wäre einer von Felix' 45 Auserwählten zu sein.
0
02.09.2011 | 09:44 Uhr
0
theonebq : Twitter
Moin,Donald check mal bitte deinen Twitter-Account, ich glaube der wurde gehackt. Beste Grüße,
Daniel
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Statistik
Hoffentlich hat er mehr Erfolg in Nürnberg als Nassim Ben Khalifa.