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13.04.2014 | 7934 Aufrufe | 7 Kommentare | 4 Bewertungen Ø 9.5
Mesut Özil und die Wiedergeburt der 10
Mit der Hoffnung auf Weltklasse
Was fehlt dem deutschen Nationalspieler noch, um endlich in die umunstrittene Weltklasse vorzustoßen?

Samstag, 14.09.2013, Stadium of Light, gegen 16:11 Uhr: Mesut Özil orientiert sich in der gegnerischen Hälfte - halbherzig gedeckt - in Richtung linker Flügel und bekommt nach einem Ballverlust Sunderlands, von Kieran Gibbs einen weiten Ball über Kopf hinweg gespielt. Özil geht in den Sprint und erreicht mit gestrecktem Bein den Ball. Butterweich pflückt er das weiße Leder aus der Luft und läuft in einer Bewegung noch zwei-drei Meter, um schließlich den Ball mit seinem starken linken Fuß in den Strafraum zu zirkeln. Dort wartet bereits der kantige Stürmer Olivier Giroud und muss den Ball nur noch mit Rechts einschieben.

Das erste Spiel in der Premier League für die neue Nummer 11 von Arsenal und nach 11 Minuten schon die erste Vorlage. Abgesehen von der scheinbar kurzen Einfindungsphase für den deutschen Neu-Londoner, steht diese Szene sinnbildlich für die Qualitäten von Mesut Özil. Antrittsstark, handlungsschnell, eine feine Technik, immer das Auge für den besser postierten Mann und ein präzises Passspiel. Diese Qualitäten haben Arsene Wenger dazu veranlasst, tief in die Kriegskasse (ca. 50 Millionen Euro) zu greifen und verschafften dem jungen Deutsch-Türken über drei Jahre hinweg einen Stammplatz bei Real Madrid (159 Spiele/27 Tore/81 Vorlagen; Quelle: www.transfermarkt.de) unter José Mourinho.

Dennoch zweifeln immer wieder Fans und Experten an der wahren Klasse Özils. Erst jüngst sprach das ehemalige englische Jahrhundert-Talent Michael Owen, dem deutschen Nationalspieler die Weltklasse ab. Zu inkonstant sei er; zu oft tauche er in wichtigen Spielen ab. Die Vorwürfe musste sich Özil bereits bei Werder Bremen gefallen lassen. Damals wurde dieser Umstand noch mit seinem Alter entschuldigt. Doch mit inzwischen 25 Jahren, ist der Neu-Gunner in einem reiferen Alter und auf einer neuen Entwicklungsstufe angelangt. Von einem Spieler seiner Qualität wird inzwischen mehr verlangt, als starke Pässe aufzulegen. Insbesondere wenn ihm eine solch zentrale Rolle zukommen soll, wie im jungen Team von Arsene Wenger. Der Nationalspieler muss konstant gute Leistungen abrufen gegen die besten Teams der Welt...

1.Die taktische Rolle eines Spielmachers

Will man herausfinden wie stark Mesut Özil tatsächlich ist, muss man sich zunächst fragen, welche Aufgabe ihm eigentlich in einem modernen fußballtaktischen System zukommt. War es für Günther Netzer früher möglich, 70 Minuten eines Spiels um den Mittelkreis zu gestallten und dann im entscheidenden Moment einen starken Pass in die Tiefe zu spielen, sind die Anforderungen an eine moderne Nummer 10 deutlich komplexer.

Das Gegenpressing ist auf europäischem Top-Niveau inzwischen eines der Kernelemente, um Tore zu verhindern und ein schnelles Umschalten zu ermöglichen. Speziell im Arsenal-System ist dies absolut elementar. Wenger lässt bei Arsenal mit einem konsequenten Spiel gegen den Ball agieren, stellt auch die Innenverteidiger recht hoch auf und schiebt die Außenverteidiger auf die Höhe der Mittellinie. Dafür rücken die Außenstürmer ein wenig ein, um ein kompaktes Mittelfeld zu ermöglich und gleichzeitig, im Falle eines Ballbesitzes, abwechselnd mit den zentralen Spielern Özil und Giroud die Positionen zu tauschen und auf die Flügel auszuweichen. Dafür müssen aber auch die Bälle des Gegners bereits in der Gegnerhälfte angelaufen werden, da die Arsenal-Abwehrkette grundsätzlich weit aufgerückt agiert.

Und hier liegt auch eines der Kernprobleme für Özil. Der körperbetonte Fußball in der Premier League und der Champions League, zehrt ungemein an den Läuferqualitäten der Offensivspieler. Das ständige Anlaufen und das regelmäßige Rotieren bei Ballbesitz, kostet ungemein viel Kraft und zermürbt; vor allem wenn die Gegner Bayern oder Manchester City heißen. Hier gönnt sich Özil immer wieder Pausen oder wirkt mitunter recht lustlos im Defensivverhalten. Auch wenn der 11er von Arsenal merklich an seiner Physis gearbeitet hat, ein verbissenes Verteidigungsmonster wird aus ihm sicher nicht mehr. Vor allem bei starken Gegnern, die auch auf der Jagd nach Ballbesitz oder schnellem Umschalten sind, spürt man regelmäßig seine Frustration, wenn ein Sprint wieder erfolglos viel Kraft gekostet hat.

Durch dieses Auftreten lässt sich Özil immer wieder herunterziehen und verschwindet regelmäßig in der bedeutungslosen Leere des Spiels. Zumal durch die moderne Doppelsechs, der Platz vor dem Strafraum des Gegners inzwischen einer Gefängniszelle gleicht - viele Wärter und wenig Platz. In diesem Umfeld muss es Özil gelingen, Kapital aus seinen Möglichkeiten zu schlagen. Pässe in die Schnittstellen des Gegners, Spielverlagerung und Tempokontrolle - also die klassischen Spielmacheraufgaben - benötigen eine besondere Vorbereitung durch die bereits angesprochenen modernen Inhalte: Pressen und Rotieren.

2. Die Qualitäten eines Spielmachers

Die andere Seite eines Spielmachers lebt von Können und Kreativität. Hier wiederum kommen die Stärken von Özil zum Tragen. Der ehemalige Madridista ist mit einem sensiblen linken Fuß ausgestattet, der es ihm erlaubt präzise Pässe zu spielen und auf engstem Raum den Ball zu behaupten. Verbunden mit einem geschulten Auge und überdurchschnittlichen Sprinterqualitäten, gelingt Özil immer wieder Außerordentliches. Zudem verfügt Arsenals Nummer 11 über herausragende Qualitäten bei Standards. 81 Torvorlagen bei Real Madrid sprechen für sich.

Auch seine Chancen nutzt Özil immer besser. Zwar ist er hierbei noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung angelangt, dennoch gehören die mitunter hastigen Fehlversuche zu Bremer-Zeiten inzwischen der Vergangenheit an. Selbst wenn diese Saison Özils Statistiken rückläufig sind, hängt dass sicher mehr mit seiner aktuellen Form zusammen, als mit grundlegenden Schwächen auf diesem Gebiet. Diese liegen viel wieder auf der mentalen Seite; allerdings sind sie lange nicht so entscheidend, wie bei seiner taktischen Herangehensweise.

Führungsqualitäten zeichneten in der Vergangenheit große Spielmacher aus. Zinedine Zidane, Michel Platini oder Socrates waren klassische Führungspersönlichkeiten in ihren Mannschaften und strahlten auch auf dem Platz eine natürliche Autorität aus. Schutz, Aufmunterung und Motivation, aber auch das Vorleben des absoluten Willens, haben diese Legenden auf dem Fußballfeld ausgezeichnet. Der ehemalige Schalker Jugendspieler punktet hier nur bedingt. Mesut Özil ist sicher keine Duckmaus, doch ein geborener Anführer ist er auch nicht. Dies wird aber auch nicht grundsätzlich von ihm verlangt.

Der moderne Fußball funktioniert heute mehr über flache Hierarchien und fordert nicht mehr vehement absolute Könige auf dem Platz. Weder die heutigen Trainer, noch die großen Fußballspieler dieser Zeit erreichen ihre Mannschaften noch mit Hilfe der Feldwebel-Mentalität eines Ernst Happel oder Johan Cruyff. Zudem bestimmen heute vor allem die tief stehenden zentralen Mittelfeldspieler in europäischen Topmannschaften über den Spielrhythmus. Dadurch erlangen sie automatisch mehr Kontrolle und Entscheidungsgewalt.

Es gilt jedoch auch hier für den Ex-Bremer, einen weiteren Schritt in die richtige Richtung zu nehmen. Vor allem ein Cristiano Ronaldo macht ihm nicht mehr den Platz streitig oder verwertet selbst unglückliche Passe in professioneller Regelmäßigkeit. Die zentrale Rolle, die ihm im System von Arsene Wenger zukommt, benötigt alles in allem einen stabilen und konstanten Mesut Özil, der jede anfallende Aufgabe mit absolutem Willen angeht und als gutes Beispiel vorangeht. Denn so simpel es klingen mag, ein Spielmacher "macht das Spiel"!

3. Hoffen auf die Wiedergeburt

Mesut Özil bereits heute mit Blick auf die reinen fußballerischen Fähigkeiten, einer der besten 10er der Welt, wenn nicht sogar der Beste. Allerdings steht diese Spezies auf der Liste der bedrohten Arten. Die Lebensräume für klassische Spielmacher werden immer kleiner und werden von falschen 9ern und hohen 8ern weiter beschnitten. Die 10 ist eine aussterbende Zahl auf der Taktiktafel geworden und wartet darauf, endlich neu erfunden zu werden. Diese Rolle könnte Mesut Özil zukommen, falls er es schafft, die in ihn gesetzten Erwartungen endlich zu erfüllen. Die Anlagen bringt er hierfür zweifellos mit.

Doch auch ein Scheitern bei Arsenal ist definitiv im Bereich des Möglichen. Der deutsche Nationalspieler kämpfte schon zu Real-Zeiten mit Inkonstanz und einer mangelnden Einstellung - mit Folgen. Ohne den nächsten Schritt, könnte Özil auf Dauer wie ein weiteres schlampiges Genie auf der Spielmacherposition enden. Zwar fehlen ihm die Eskapaden eines Paul Gascoign oder Jan Simak, doch auch Özil haben seine fußballerischen Qualitäten bis jetzt sehr weit getragen, ohne gleichzeitig auf dem Spielfeld einen markanten Sprung in der taktischen oder persönlichen Reife genommen zu haben. Im Grunde wirkt Özil außerordentlich ehrgeizig und betonte auch jüngst, im Zusammenhang mit einem Beraterwechsel, dass Fußball für ihn absolute Priorität habe. Doch dazu gehört es auch, die modernen Elemente der Fußballwelt anzunehmen. Diese basieren allerdings auf einer Tugend, älter als der Fußball selbst: Arbeiten! Malochen, Ackern oder Dreck fressen, ist unabdingbar und wird trotzdem nicht von jedem Fußballer gelebt und als wichtiges Spielelement verstanden. Özil muss diese Basis finden, die besonders in der Premier League nach wie vor einen enormen Stellenwert einnimmt. Der junge Deutsch-Türke muss erkennen, dass er nicht nur durch Torbeteiligungen seiner Mannschaft enorm weiterhelfen kann, sondern auch durch eine konsequente und agressive Spielweise. Sonst schwächt er seine eigene Mannschaft in schwierigen Situationen nur zusätzlich und macht einen Spielmacher im Arsenal-System im Grunde verzichtbar; so wie inzwischen im System der Bayern und des FC Barcelona auf einen klassischen Spielmacher verzichtet wird. Vielleicht ist aber dieser Lernprozess bereits bei Özil angeklungen und schreitet mit jedem Spiel auf tiefem, englischen Rasen voran.

Diese Saison wird der Spielmacher sicher noch die Geduld von Arsene Wenger und den Arsenal-Fans bekommen, doch mit der nächsten Saison darf wohl die gesamte Fußballwelt kritisch auf Özils Spiel blicken und einen kompletteren Mesut Özil erwarten und fordern dürfen. Eng verknüpft mit der Hoffnung auf die absolute Weltklasse. Vielleicht erleben wir dann tatsächlich die taktische Wiedergeburt der legendärsten Position im Weltfußball - des Spielmachers !

KOMMENTARE
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bignax
14.04.2014 | 16:09 Uhr
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bignax : 
14.04.2014 | 16:09 Uhr
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bignax : 
Ach ja, mal wieder Mesut Özil. Unbestritten sind seine Fähigkeiten, für einen Spieler mit diesen Fähigkeiten macht er aber aber deutlich zu wenig aus selbigen. Er ist einfach kein Leader, keiner, der sich in Schwächephasen der eigenen Mannschaft gegen das Verlieren wehrt.
Beispiel: Arsenal wird gegen Liverpool zerlegt und Özil nimmt das einfach hin. Schlimmer noch, nach eigenen Ballverlusten bleibt er stehen. Gerade in England sehen das die Fans natürlich nicht gerne. Bei Real hatte er erstens um sich Spieler, die seine Schwächen kaschieren konnten und zweitens einen Trainer, der ihm Freiheiten gab, die ein Wenger niemals so vergeben würde.
Starker Blog!
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Anderson8
14.04.2014 | 16:52 Uhr
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Anderson8 : 
14.04.2014 | 16:52 Uhr
-2
Anderson8 : 
özil ist einfach kein star als mitläufer bei real war er viel besser aufgehoben das mit arsenal wird nix
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vanStanne
14.04.2014 | 17:48 Uhr
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vanStanne : 
14.04.2014 | 17:48 Uhr
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vanStanne : 
@Anderson8

Mit dir und den Satzzeichen wird´s auch nichts mehr.

Ich warte die Saison ab und fälle erst nächstes Jahr ein Urteil. Eine "Eingewöhnungs Saison" hat jeder verdient.
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Ragnar_Lothbrok
15.04.2014 | 13:53 Uhr
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15.04.2014 | 13:53 Uhr
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Guter Blog über einen Spieler, der wenn er mal in einer Reihe mit den Großen stehen will langsam mal konstant Leistung bringen muss.
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BVBKoch
15.04.2014 | 14:47 Uhr
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BVBKoch : 
15.04.2014 | 14:47 Uhr
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BVBKoch : 
Schön geschrieben, inhaltlich kommt es auch meinen Beobachtungen gleich, die 10er werden eingeengt, spielbestimmende Figuren sind die ZM / DM geworden.

Ich hoffe Özil findet zu sich, ich sehe ihn echt gerne zu. Man darf jedoch 2 Dinge nicht außer Acht lassen: Özil hatte sein Tief als immer mehr Stammspieler verletzt weggebrochen sind aus dem Kader, und bei Real waren seine Mitspieler um mind. 1 Level noch höher anzusiedeln als bei Arsenal.

9/10 von einem Bloglaien
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KingCantona
16.04.2014 | 12:34 Uhr
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16.04.2014 | 12:34 Uhr
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Danke für das positive Feedback!

Habe mir auch erst überlegt, ob ich die Rolle beim DfB auch noch beleuchten soll. Habe mich dann eigentlich nur dagegen entschieden, weil ich sonst Angst hatte, dass der Blog zu umfangreich und zu lang wird.
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barca2000
18.04.2014 | 11:33 Uhr
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barca2000 : Das Team ist wichtig
18.04.2014 | 11:33 Uhr
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barca2000 : Das Team ist wichtig
bei einem Spieler wie Özil und weil es eben nicht mehr den "Spielmacher" schlechthin gibt, hat er so viele Möglichkeiten mit seinen Möglichkeiten. An den Defiziten lässt sich noch arbeiten.

Leider ist er bei den Medien doch nicht so angesiedelt, darf er sich doch im Gegensatz zu gerade Mitbewerbern um die Plätze in der Nationalmannschaft kaum eine Nachlässigkeit leisten. Bei ihm werden die Fehlpässe gezählt, bei anderen halt die guten Pässe und die hohe Laufleistung bringt er nur, weil er halt immer hinterherlaufen muss!

Für mich immer eine wichtige Komponente sowohl bei Arsenal in einem besseren "Team" und auch bei der Nationalmannschaft!
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