23.07.2012 um 08:46 Uhr
No way, José.
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass jemals auf Schalke so hitzig über einen Spieler diskutiert wurde wie über José Manuel Jurado. Der gebürtige Andalusier mit dem „Zauberfüßchen", der seit 2010 in Gelsenkirchen unter Vertrag steht, polarisiert einfach. Als Misimovic-Ersatz verpflichtet, sollte Jurado die Spielmacherrolle beim S04 übernehmen, sollte die kreative Lücke mit Leben füllen, die Lincoln durch seinen Weggang hinterlassen hatte. Doch schnell wurde klar, dass Jurado nicht Lincoln ist. Jurado ist auch nicht Misimovic. Jurado ist Jurado. Pfeilschnell, wenn er den Ball am Gegner vorbeilegt. Schneckenlahm, wenn er nach einem Ballverlust dem Gegner hinterher muss. Jurado ist Jurado. Nach außen eher zurückhaltend und still. Bei Twitter haut er reihenweise die Kommentare raus. Jurado ist Jurado. Der Zuckerpass mit Raúl gegen Freiburg war für viele ein Kandidat für das „Tor des Jahres". Die vielen Kabinettstückchen bringen ihm bisweilen den Ruf ein, ein selbstverliebter Filigrantechniker ohne Blick für den Mitspieler zu sein. Jurado ist Jurado.
Wie schon in der letzten Sommerpause, so ranken sich auch 2012 wieder Abgangsgerüchte um den ehemaligen spanischen U21-Internationalen - und hätte Atletico Madrid, sein ehemaliger Verein, nicht mit Diego ein noch heißeres Eisen im Feuer, auf das sich die Rojiblancos Hoffnungen machen, dann hätte man Jurado wohl schon zurückgeholt. So wird Horst Heldt dieser Tage damit zitiert, dass sich Jurado wohl „durchbeißen" wolle, und dass man ihn in dieser Verfassung auch nicht abgeben möge. Na ja - da schwingt wahrscheinlich auch noch etwas Enttäuschung darüber mit, dass die Madrilenen Jurado ein etwas maues Vertragsangebot gemacht hatten, nachdem man sich über die Ablösesumme längst einig geworden war. Lieber wäre es dem emsigen Schalker Verantwortlichen wohl gewesen, das Kapitel Jurado wäre durch einen Transfer auf die iberische Halbinsel aus Schalker Sicht geschlossen worden.
Denn Jurado hat die Erwartungen bislang nicht erfüllt. Das liegt in erster Linie an Jurado selbst, denn wenn er sein Können aufblitzen lässt, dann schnalzen alle Königsblauen mit der Zunge. Seine Tempodribblings, seine Balltechnik, sein Auge für den Mitspieler - das ist an guten Tagen etwas Außergewöhnliches, vielleicht ligaweit etwas Einzigartiges. An schlechten Tagen allerdings ist Jurado für den gemeinen Fußballfan kaum zu ertragen, denn die phlegmatische Veranlagung des Spaniers sorgt mitunter dafür, dass einem die Zornesröte ins Gesicht steigt. Und wenn dann auch noch der eine oder andere Pass daneben geht, das Abspiel die berühmte Millisekunde zu spät kommt, das Hinterherlaufen hinter dem Mitspieler nicht so energisch passiert wie gewünscht - dann sind die ersten Pfiffe vorprogrammiert, die dem sensiblen Mittelfeldspieler auf seinem bisherigen Schalker Weg so zahlreich begleiten.
13 Millionen Euro soll Schalke angeblich im Sommer 2012 für Jurado auf den Tisch gelegt haben. Auf etwa die Hälfte wird sein momentaner Marktwert taxiert, was nicht nur die derzeit fehlende Wertschätzung für Jurados Qualitäten zeigt, sondern auch ein Indiz dafür ist, dass Jurados Leistungskurve mit dem seinerzeit überhitzten Transfermarkt nicht in Einklang steht. Nur drei Tore und nur sechs Vorlagen in nur 46 Bundesligaspielen in zwei Jahren - die nackten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Zwar gehörte er schon in der Primera Division nicht zu den Torgefährlichsten, aber von seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten her sind sich alle einig: er macht zu wenig aus dem, was er kann.
Es fällt zudem schwer, Jurados Schwierigkeiten am Trainer festzumachen, denn die unterschiedlichsten Übungsleiter (Magath, Rangnick, Stevens) haben sich bislang die Zähne an ihm ausgebissen. Ein Blick auf die massive Konkurrenzsituation hinter den Spitzen (Draxler, Holtby, Baumjohann) und auf den Flügeln (Barnetta, Farfán, Obasi, Pukki) lässt jedenfalls für Jurados Einsatzzeiten wenig Gutes erahnen, wenn es ihm nicht gelingt, im Training und in den Spielen mit mehr Verve, mehr Elan und vor allem mehr Effektivität zu glänzen.
Wie schon in der letzten Sommerpause, so ranken sich auch 2012 wieder Abgangsgerüchte um den ehemaligen spanischen U21-Internationalen - und hätte Atletico Madrid, sein ehemaliger Verein, nicht mit Diego ein noch heißeres Eisen im Feuer, auf das sich die Rojiblancos Hoffnungen machen, dann hätte man Jurado wohl schon zurückgeholt. So wird Horst Heldt dieser Tage damit zitiert, dass sich Jurado wohl „durchbeißen" wolle, und dass man ihn in dieser Verfassung auch nicht abgeben möge. Na ja - da schwingt wahrscheinlich auch noch etwas Enttäuschung darüber mit, dass die Madrilenen Jurado ein etwas maues Vertragsangebot gemacht hatten, nachdem man sich über die Ablösesumme längst einig geworden war. Lieber wäre es dem emsigen Schalker Verantwortlichen wohl gewesen, das Kapitel Jurado wäre durch einen Transfer auf die iberische Halbinsel aus Schalker Sicht geschlossen worden.
Denn Jurado hat die Erwartungen bislang nicht erfüllt. Das liegt in erster Linie an Jurado selbst, denn wenn er sein Können aufblitzen lässt, dann schnalzen alle Königsblauen mit der Zunge. Seine Tempodribblings, seine Balltechnik, sein Auge für den Mitspieler - das ist an guten Tagen etwas Außergewöhnliches, vielleicht ligaweit etwas Einzigartiges. An schlechten Tagen allerdings ist Jurado für den gemeinen Fußballfan kaum zu ertragen, denn die phlegmatische Veranlagung des Spaniers sorgt mitunter dafür, dass einem die Zornesröte ins Gesicht steigt. Und wenn dann auch noch der eine oder andere Pass daneben geht, das Abspiel die berühmte Millisekunde zu spät kommt, das Hinterherlaufen hinter dem Mitspieler nicht so energisch passiert wie gewünscht - dann sind die ersten Pfiffe vorprogrammiert, die dem sensiblen Mittelfeldspieler auf seinem bisherigen Schalker Weg so zahlreich begleiten.
13 Millionen Euro soll Schalke angeblich im Sommer 2012 für Jurado auf den Tisch gelegt haben. Auf etwa die Hälfte wird sein momentaner Marktwert taxiert, was nicht nur die derzeit fehlende Wertschätzung für Jurados Qualitäten zeigt, sondern auch ein Indiz dafür ist, dass Jurados Leistungskurve mit dem seinerzeit überhitzten Transfermarkt nicht in Einklang steht. Nur drei Tore und nur sechs Vorlagen in nur 46 Bundesligaspielen in zwei Jahren - die nackten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Zwar gehörte er schon in der Primera Division nicht zu den Torgefährlichsten, aber von seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten her sind sich alle einig: er macht zu wenig aus dem, was er kann.
Es fällt zudem schwer, Jurados Schwierigkeiten am Trainer festzumachen, denn die unterschiedlichsten Übungsleiter (Magath, Rangnick, Stevens) haben sich bislang die Zähne an ihm ausgebissen. Ein Blick auf die massive Konkurrenzsituation hinter den Spitzen (Draxler, Holtby, Baumjohann) und auf den Flügeln (Barnetta, Farfán, Obasi, Pukki) lässt jedenfalls für Jurados Einsatzzeiten wenig Gutes erahnen, wenn es ihm nicht gelingt, im Training und in den Spielen mit mehr Verve, mehr Elan und vor allem mehr Effektivität zu glänzen.
Aufrufe: 3889 | Kommentare: 5 | Bewertungen: 5 | Erstellt:23.07.2012
ø 8.2
KOMMENTARE
Um bewerten und sortieren zu können, loggen Sie sich bitte ein.
24.07.2012 | 00:23 Uhr
0
trabajador :
Ja sicher Misimovic. Magath wollte den seinerzeit in Golfsburg loseisen, er ging dann aber schlussendlich zu Dinamo Moskau. Ergo musste Ersatz her, und das war in diesem Fall eben Jurado.
2
24.07.2012 | 22:28 Uhr
0
RUHM2504 :
Trabajador: Mir leuchten deine Erläuterungen allesamt ein. Und du hast es auch sehr gut lesbar geschrieben. [Ich gebe 8 von 10 Pkt. - als "Note sehr gut", weil man hier ja noch Platz für "Note super" (9 Pkt) bzw. "galaktisch" (10 Pkt) braucht.]
0
25.07.2012 | 13:52 Uhr
0
0
26.07.2012 | 05:06 Uhr
0
aber recht hast du allemal..schwierig ihn in ein modernes system zu integrieren..ist halt eher einer der alten schule aber zu dieser zeit wäre er ein absoluter weltstar geworden..
ich hoffe kommis von bvbguys werde nicht gleich gelöscht.
8pkte
0
26.07.2012 | 13:43 Uhr
0
2010
Aber sonst ganz nett, nichts weltbewegend neues und trotzdem gut. 8 Punkte.
0
COMMUNITY LOGIN
Statistik