06.10.2011 um 19:44 Uhr
Novakovic Porträt Teil 1
Verdammt oder Vergöttert
Für die einen ist er „Novagoal", für die anderen „Novakanix". Milivoje Novakovic, 32-jähriger Stürmer des Bundesligisten 1.FC Köln, spaltet die Fußballfans. Die einen verehren ihn wegen seiner unglaublichen Trefferquote, die anderen verdammen ihn wegen seines lockeren, undisziplinierten Lebensstils. Der Slowene polarisiert.
Die Sonnenstrahlen lassen sich über das altehrwürdige Geißbockheim blicken. Ein schöner Spätsommertag in Köln. Mit einer geschickten Körperdrehung lässt er Mitspieler McKenna beim Training stehen und lässt mit einem platzierten Flachschuss auch Keeper Rensing keine Abwehrmöglichkeit. Mit ausgestreckten Armen, wie ein Albatross im Sinkflug bejubelt der schlaksige 193 cm große und 85 kg schwere Mann seinen Treffer. Alleine. Nur für sich selbst.
Eine typische Szene, die den Menschen und den Fußballer Novakovic bestens beschreibt. Manche werfen ihm Arroganz und Egoismus vor, manche sehen in ihm nur einen selbstbewussten Knipser. Um Novakovics Gegenwart zu verstehen, muss man seine Vergangenheit kennen.
Wer seine Vereine durchgeht, lernt Europa kennen. Nirgendwo war er länger als in Köln. Er, der ewig Reisende. Der ewig Rastlose. Der jetzt Angekommene. So scheint es zumindest.
„Novas" Weg beginnt im von Kriegswirren beherrschten ehemaligen Jugoslawien. Am 18.Mai 1979 erblickt „Nova" das Licht der Welt. Ljubljana ist sein Geburtsort. Dort verbringt er seine ersten Lebensjahre. Eine graue Hochhaussiedlung an der Autobahn, Ausfahrt Ljubljana - Nove Jarse. Seine ersten Lebensjahre verbringt er in einem trostlosen Plattenbau.
Vater Mitar und Mutter Anka haben nicht viel. „Luxus brauchen wir nicht. Wir sind einfache zufriedene Leute," so der 57-jährige Vater. Sie müssen ihren geliebten Sohn entbehren. Für den Erfolg müssen auch Opfer gebracht werden, so sieht es Mitar Novakovic": "Das ist das Profi-Geschäft. Ich war froh, als er ins Ausland ging. Weil ich wusste, dass von dem Moment an seine Karriere beginnen würde. Glauben Sie mir, es ist ein großartiges Gefühl bei Länderspielen unseren Sohn im Nationaltrikot zu sehen. Wir sind seine größten Fans und stehen immer auf seiner Seite."
Novakovics Kindheit ist von Armut geprägt. „Mischa", so wird er in Slowenien genannt, muss sich alles hart erarbeiten. Für teure Hobbies kein Geld und keine Zeit. Fußball ist sein Mittelpunkt. Der Weg raus aus der Armut. Aber auch aus der geliebten Heimat. Er wird immer besser. Seine Technik eignet er sich auf den Straßen von Ljubljana an. Sein Ehrgeiz ist groß, sein Talent war es schon immer. Bald schon entdecken ihn die ersten Jugendtrainer des größten Vereins in Slowenien: Olympia Ljubljana. Früh wagt er den Schritt ins Ausland, wo alles besser werden soll, finanziell und sportlich.
Mit 19 landet er in Österreich. Provinzvereine wie Klopeinersee, Klagenfurt, Voitsberg, Mattersburg und Linz sind seine Stationen in der fußballerisch zweitklassigen Alpenrepublik, ehe er 2005 den Wechsel zu Litex Lovetch nach Bulgarien wagt.
Eine sagenhafte Quote von 19 Treffern in 27 Spielen qualifiziert ihn für einen Wechsel zum ruhmreichen 1. FC Köln, der gerade in die 2. Bundesliga abgestiegen ist.
Teil 2
Für die einen ist er „Novagoal", für die anderen „Novakanix". Milivoje Novakovic, 32-jähriger Stürmer des Bundesligisten 1.FC Köln, spaltet die Fußballfans. Die einen verehren ihn wegen seiner unglaublichen Trefferquote, die anderen verdammen ihn wegen seines lockeren, undisziplinierten Lebensstils. Der Slowene polarisiert.
Die Sonnenstrahlen lassen sich über das altehrwürdige Geißbockheim blicken. Ein schöner Spätsommertag in Köln. Mit einer geschickten Körperdrehung lässt er Mitspieler McKenna beim Training stehen und lässt mit einem platzierten Flachschuss auch Keeper Rensing keine Abwehrmöglichkeit. Mit ausgestreckten Armen, wie ein Albatross im Sinkflug bejubelt der schlaksige 193 cm große und 85 kg schwere Mann seinen Treffer. Alleine. Nur für sich selbst.
Eine typische Szene, die den Menschen und den Fußballer Novakovic bestens beschreibt. Manche werfen ihm Arroganz und Egoismus vor, manche sehen in ihm nur einen selbstbewussten Knipser. Um Novakovics Gegenwart zu verstehen, muss man seine Vergangenheit kennen.
Wer seine Vereine durchgeht, lernt Europa kennen. Nirgendwo war er länger als in Köln. Er, der ewig Reisende. Der ewig Rastlose. Der jetzt Angekommene. So scheint es zumindest.
„Novas" Weg beginnt im von Kriegswirren beherrschten ehemaligen Jugoslawien. Am 18.Mai 1979 erblickt „Nova" das Licht der Welt. Ljubljana ist sein Geburtsort. Dort verbringt er seine ersten Lebensjahre. Eine graue Hochhaussiedlung an der Autobahn, Ausfahrt Ljubljana - Nove Jarse. Seine ersten Lebensjahre verbringt er in einem trostlosen Plattenbau.
Vater Mitar und Mutter Anka haben nicht viel. „Luxus brauchen wir nicht. Wir sind einfache zufriedene Leute," so der 57-jährige Vater. Sie müssen ihren geliebten Sohn entbehren. Für den Erfolg müssen auch Opfer gebracht werden, so sieht es Mitar Novakovic": "Das ist das Profi-Geschäft. Ich war froh, als er ins Ausland ging. Weil ich wusste, dass von dem Moment an seine Karriere beginnen würde. Glauben Sie mir, es ist ein großartiges Gefühl bei Länderspielen unseren Sohn im Nationaltrikot zu sehen. Wir sind seine größten Fans und stehen immer auf seiner Seite."
Novakovics Kindheit ist von Armut geprägt. „Mischa", so wird er in Slowenien genannt, muss sich alles hart erarbeiten. Für teure Hobbies kein Geld und keine Zeit. Fußball ist sein Mittelpunkt. Der Weg raus aus der Armut. Aber auch aus der geliebten Heimat. Er wird immer besser. Seine Technik eignet er sich auf den Straßen von Ljubljana an. Sein Ehrgeiz ist groß, sein Talent war es schon immer. Bald schon entdecken ihn die ersten Jugendtrainer des größten Vereins in Slowenien: Olympia Ljubljana. Früh wagt er den Schritt ins Ausland, wo alles besser werden soll, finanziell und sportlich.
Mit 19 landet er in Österreich. Provinzvereine wie Klopeinersee, Klagenfurt, Voitsberg, Mattersburg und Linz sind seine Stationen in der fußballerisch zweitklassigen Alpenrepublik, ehe er 2005 den Wechsel zu Litex Lovetch nach Bulgarien wagt.
Eine sagenhafte Quote von 19 Treffern in 27 Spielen qualifiziert ihn für einen Wechsel zum ruhmreichen 1. FC Köln, der gerade in die 2. Bundesliga abgestiegen ist.
Teil 2
Aufrufe: 3647 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 8 | Erstellt:06.10.2011
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