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16.08.2011 um 03:01 Uhr
Offener Brief III.
Sehr geehrter Herr Hopp,

er ist mal wieder da. Der Moment, an dem ich nicht umhinkomme, mich ihrer Person zu widmen. Erneut nach einer Partie gegen den BVB. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich vermuten, sie hätten das mir zuliebe veranlasst, als Zeichen sozusagen, weil Sie schon so lange nichts mehr von mir gehört haben. Aber ich weiß es ja besser und maße mir derartige Eitelkeiten besser gar nicht erst an.

Ja, ja es ist mir bewusst – ich könnte mich auch zurücklehnen, mir all das, was sich da gerade rund um Sie und ihren Verein abspielt aus der Ferne ansehen und mich von ihrem Verhalten unterhalten lassen. Aber es ist – wie schon bei meinen beiden letzten Briefen – das Wissen um den möglichen Wirkungsgrad des Mediums Internet und die damit verbundene Möglichkeit, auch ihren Zeigefinger persönlich erreichen und dadurch in eine direkte Konversation mit Ihnen treten zu können, das mich dazu antreibt, diese Zeilen zu verfassen.

Genug der Vorrede. Wir wissen beide, wovon ich spreche: Fans von Borussia Dortmund wurden im Stadion zu Sinsheim mit hochfrequenten Tönen beschallt – immer dann, wenn sie Schmähgesänge gegen Sie angestimmt haben. Dass das anscheinend nichts Neues ist und auch schon bei einer Partie gegen Eintracht Frankfurt in der vergangenen Saison der Fall war, war mir zwar neu – aber es tut gut, das zu hören, denn so ergibt sich ein noch schlüssigeres Gesamtbild.

Seit einigen Tagen ist nun allerhand zu lesen in Foren und auf diversen boulevardesken sowie seriösen Internetportalen von Zeitungen, Fernsehanstalten und Verlagen. In Medien wie der Zeit, wo selbst aktuellste Artikel zum Thema Sport sonst nur zögernd kommentiert werden, herrscht reger Andrang unter einem Beitrag zu den Vorfällen und es werden eifrig Argumente ausgetauscht. Nicht nur gegen Sie. Auch für ihre Person wird Partei ergriffen. Auf beiden Seiten scheint es gute zu geben.

Eines scheint dabei aber festzustehen: Es ist eine Trias, die sich in diejenigen aufteilt, denen der juristische Sachverhalt durchaus zu denken gibt und mögliche ernst zu nehmende Konsequenzen auf ihren Verein zu kommen sieht, denen die sich daran laben, Futter gegen Sie in die Hand bekommen zu haben und versuchen, diese Konsequenzen auch mit ihrer Person in Verbindung zu bringen und denen, die sich auf ihre Seite schlagen und zur Not auch das Motto "Auge um Auge, Zahn um Zahn" gelten lassen wollen.

Dazu möchte ich Ihnen meine erfreuliche Einschätzung mitteilen, dass Sie persönlich wohl nichts zu befürchten haben werden: Selbst wenn Sie von der Installation der Beschallungsanlage etwas gewusst hätten – was ich natürlich unter keinen Umständen als unterstellt verstanden wissen möchte – wäre die Spur aber ja ohnehin nicht bis zu Ihnen zurückzuverfolgen, geschweige denn, dass man ihnen eine solche Unverschämtheit nachweisen könnte.

Damit, dass Sie das Ganze durch die Aussage, die BVB-Fans sollen sich "nicht so anstellen" aber auch noch goutieren ist der PR-technische Schuss ins eigene Knie erneut aufs Beste geglückt. Abgesehen von ihrer Teilnahme an einer aktuellen Werbe-Kampagne der BILD lief aber ansonsten ja alles ganz gut in Sachen Image und PR in diesem Jahr. Herzlichen Glückwunsch dazu an dieser Stelle.

Sozusagen als Preis ein Literaturtipp für Sie: Das Werk "Propaganda" von Edward L. Bernays aus dem schönen Jahr 1928. Ein heute nicht mehr ganz leichtes Englisch aber doch aufschlussreich und immerhin Grundlage der modernen Public Relations. Mit dem Kleingeld stimmt's ja auch bei ihnen. Kein Problem also entsprechende Instrumente zu installieren – der Fadenkreuz-Fan wurde ja später auch noch eingeladen.

Aber das hilft Ihnen in ihrer akuten Notlage, jetzt sofort reagieren zu müssen ja auch nicht weiter. Als Sofortmaßnahme empfehle ich, auf Altbewährtes zu setzen. Ihr Freund – meine Eifersucht sei Ihnen beiderseits versichert – Uli Hoeneß hat Zweimarkstücke abgefangen oder blutende Nationaltorhüter schützend in seine Arme genommen und wird zum öffentlichen Dank als allgemein beliebte Hass- und Witzfigur herangezogen, die sich in den Stadien Deutschlands anhören musste, wovon Sie sich in ihren paar Jährchen Profi-Geschäft wohl kaum Begriffe machen können. Reagieren Sie einfach wie er, reden Sie sich in Rage, machen Sie auf sich aufmerksam, schimpfen, zetern und wettern Sie einfach drauf los. Das hätte ganz nebenbei den großartigen Effekt, dass von der Mannschaft abgelenkt würde.

Fans, die ins Stadion gehen um die eigene Mannschaft anzufeuern weil sie sich mit ihr identifizieren können oder im Fall Dortmund wollen, finden Sie auf diese Art und Weise leider wohl auch nicht. Wobei, da ich ohnehin den Eindruck gewinne, dass ihnen nichts an Anhängern liegt, die einfach lauter schreien als die schmähenden Gästefans sondern gegen sterile Technik als Gegenmittel spontan zumindest nichts einzuwenden haben, scheinen Sie ja ohnehin auf dem richtigen Weg.

Zu guter Letzt noch noch mein nur gut und im Sinne ihrer eigenen Wohlbefindlichkeit gemeinter Rat: Reflektieren Sie bitte in aller Ruhe ein weiteres Mal darüber, ob Sie sich das Geschäft Bundesliga als Hobby wirklich antun wollen beziehungsweise ob Sie dafür gemacht sind.


Mit freundlichen Grüßen,


Ein Freund ihres Trainergeschmacks
Aufrufe: 4136 | Kommentare: 14 | Bewertungen: 33 | Erstellt:16.08.2011
ø 3.8
KOMMENTARE
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jeedaai
16.08.2011 | 03:11 Uhr
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-14
jeedaai : 
16.08.2011 | 03:11 Uhr
-14
jeedaai : 
na klar, der böse hopp!

ständig schmähgesänge anstimmen, aber dann rumheulen wenn gegenwehr kommt... sehr stark.

natürlich sind solche aktionen nicht gutzuheissen, aber hopp hat doch recht: wenn man 90 minuten lang beleidigt, braucht man nachher nicht rumheulen.


Fazit: da wird wieder viel zu viel wind drum gemacht.
5
Rodnox
16.08.2011 | 07:39 Uhr
9
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Rodnox : 
16.08.2011 | 07:39 Uhr
-4
Rodnox : 
Gott ist das peinlich ..


Redest von den Geschehnissen, wie ein Blinder von Farbe.
9
riquelminho
MODERATOR
16.08.2011 | 09:21 Uhr
7
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16.08.2011 | 09:21 Uhr
-2
boah, ist das dick aufgetragen!
triefiger als ne Bahnhofspizza.

Diese Hopp-Obsession, die hier so umsichgreift, nimmt schon krankhafte Züge an. Irgendwie wird alles in diesen Typen hineinprojeziert von Stasi bis Heuschrecke. Anscheinend gehen uns in Deutschland die wahren Feinbilder aus. An sich ein gutes Zeichen.

7
rzr123
16.08.2011 | 10:54 Uhr
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rzr123 : 
16.08.2011 | 10:54 Uhr
-2
rzr123 : 
einfach nur peinlicher dein Blog/"offener Brief"...
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srgj2406
16.08.2011 | 11:04 Uhr
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srgj2406 : 
16.08.2011 | 11:04 Uhr
-4
srgj2406 : 
das is ja sogar als BVBler peinlich..... das gleicht einem Armutszeugnis.

Bitte denk mal nach, bevor du dich das nächste mal veranlasst siehst, sollsch einen Müll von dir zu geben.

Als hätte Hopp sowas nötig. Ich bin mir 100% sicher, dass er davon nichts wusste, weder sowas gutheißen oder zulassen würde, wenn er davon Wind bekäme.

Allerdings bin ich mir auch sicher, dass es nicht nur ein armer Mitarbeiter gewesen ist.... das ist schlichtweg unmöglich.


Weiterhin mach dir doch nix vor, wenn Hopp sowas machen würde, wär erstens sein Ruf total im Eimer und er könnte sich nirgends mehr blicken lassen, zweitens hat der Mann so viel Geld, dass wenn er sowas installieren wolle, er es so professionell machen würde, dass davon Laien wie DU, garantiert nichts mitbekommen würden!!


Heija BVB

Nürnberg is fällig!!
4
Akeem
16.08.2011 | 13:18 Uhr
1
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Akeem : 
16.08.2011 | 13:18 Uhr
-1
Akeem : 
Mein Gott dieses ganze Hopp Theaer nervt doch nur noch. was hat dieser Mann eigentich getan, dass er so einen Hass auf sich zieht? Er macht nichts Illegales und die TSG nimmt auch keinem anderen Verein irgendeinen Profi-Platz weg...aber egal....
Zum Thema: Was soll ich zu deinem Blog sagen, es ist nunmal deine Meinung. Die kann man nicht bewerten, also mach ich das auch nicht. Meine Meinung ist Größtenteils die meiner Vorredner. Hopp wusste davon mit sicherheit nichts. Er würde doch nicht etwas tolerieren was seinem "Pojekt" Hoffenheim schädigen könnte, oder?
1
Pauleta86
16.08.2011 | 14:20 Uhr
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Pauleta86 : 
16.08.2011 | 14:20 Uhr
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Pauleta86 : 
Da log ich mich doch extra ein und geb dir sage und schreibe 1P!
3
ProSportlichkeit
16.08.2011 | 14:28 Uhr
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ProSportlichkeit : Ein peinlicher Kommentar
16.08.2011 | 14:28 Uhr
-3
ProSportlichkeit : Ein peinlicher Kommentar
Ich finde einen Mann wie Dietmar Hopp einfach Klasse.
Der Mann tut etwas für die Region, in der er wohnt. Er unterstützt viele sinnvolle Projekte. Er kauft medizinische Geräte für Unikliniken, die sich nicht mal eine Uniklinik sonst leisten könnte.
Er gibt viel ab von seinem Reichtum, zeigt eine soziale Verantwortung.

Er wird dazu von niemandem gezwungen.

Zu dieser Akustikattacke:
Wer hat denn mit den beleidigenden Schmähgesängen angefangen?
Wieso hat der Schiri das Spiel nicht abgebrochen oder dafür gesorgt, dass die "Sänger" das Stadion verlassen?
Fragen, die der DFB auch stellen muss.

Ich glaube nicht, dass Hopp von dem Ganzen wußte.
Und ich habe Hochachtung vor dem Mitarbeiter, der sich traute, das Gerät anzustellen.
Ich halte beleidigende Gesänge für das Allerletzte, was ich mir als Zuschauer in einem Stadion anhören will und wäre ich im Stadion gewesen, ich glaube ich hätte den Schiri attackiert, weil er nicht gehandelt hat.
3
The_Special_One01
16.08.2011 | 15:43 Uhr
3
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16.08.2011 | 15:43 Uhr
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das hier immer noch schmähgsänge gleichgesetzt werden mit dieser art verbotener beschallung

der uli hält das seit jahren aus und selbst im eigenen laden muss er sich so einiges anhören, die art der waffen die er wählt erzeugen jedoch respekt vor jeder anderen buli mannschaf., um es mit dem titan zu halten: der mann hat eier

und gott ich weiß nicht, woher hopp nur diese sympathien nimmt. manche checken einfach nicht wie sie manipuliert werden. wohlgesonnene kann man sich scheinbar wirklich immer kaufen und damit seid ihr ganzen hopp / hoffe sympathisanten gemeint

ich stimme in deinem blog auch nicht allem zu. aber leute, wenn ihr nochmal die erste stellungnahme vom oft erwähnten SAP mäzen lest und immer noch eure meinung behaltet wollt ihr entweder jeden hier provozieren oder seid nicht ganz mit der deutschen sprache vertraut
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Rino1988
16.08.2011 | 16:32 Uhr
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Rino1988 : PEINLICH!!!
16.08.2011 | 16:32 Uhr
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Rino1988 : PEINLICH!!!
Supportet lieber eure Truppe als irgendwelche Menschen fertig zumachen!

3000 Idioten gegen 1 Mann

Mutig Mutig BVB
3
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