02.12.2008 um 23:04 Uhr
Platzhirsch mit Cholera
Für den einen ist es das Duell zwischen der besten deutschen Mannschaft der letzten Jahrzehnte und dem Herausforderer, der versucht, dem Platzhirsch den Rang in der Hierarchie des deutschen Fußballs streitig zu machen. Für andere ist es das Duell Pest gegen Cholera. Für mich ist es ein potentiell erstklassiges Fußballspiel: Bayern München gegen 1899 Hoffenheim.
Und als Maßstab akzeptiere ich nichts weniger als die erste Halbzeit zwischen Chelsea und Arsenal am vergangenen Wochenende. Halsbrecherisches Tempo, exzellente Spielzüge und immer nach vorne orientiert, ohne Angst vor dem Risiko. Klar, an das Niveau der Topteams aus der Premier League anzuknüpfen wird schwer. Aber wenn in Deutschland zwei Teams das Potential dazu haben, dann diese beiden.
Natürlich dreht sich vor Spielbeginn alles um das Gerede drumherum. Aus München vor allem. Ein bisschen erstaunt war ich schon, dass Uli Hoeneß den Gegner so ernst nimmt, dass er sich verpflichtet fühlt, auf die Kacke zu hauen. Ein popeliges 1:0 ist nicht genug, wegfegen will man die impertinenten Neureichen. Wenn man da der eigenen Mannschaft nicht ein bisschen viel Druck macht. Klingt fast, als hätte Hoffenheim die erste Runde im Psychoduell gewonnen – durch nichts tun. Aber schauen wir uns doch einmal an, was Hoeneß noch so gesagt hat. "Spiele werden nicht durch die Taktik entschieden, sondern durch die besseren Spieler. Natürlich haben wir die besseren Spieler als Hoffenheim. Wir haben die besten."
Nun, dass Bayern insgesamt besser besetzt ist als die TSG stimmt vermutlich sogar. Aber eins weiß ich auch: So groß ist der Unterschied nicht. Hoffenheim hat eine Reihe von Offensivakteuren, die auch beim FC Bayern spielen könnten. Chinedu Obasi zum Beispiel, wenn er fit ist. Oder Sejad Salihovic. Den wollten sie ja sogar schon kaufen, die Bayern. Und das beste an den Hoffenheimern: Die sind jung und haben ihre besten Jahre noch vor sich. Mit anderen Worten: Die könnten den Bayern im nächsten Jahr noch weiter auf die Pelle rücken. Für den Fall dass es nicht schon diese Saison reicht.
Aber das nur am Rande. Eine Frage, lieber Uli, habe ich nämlich noch zum oben stehenden Zitat: Spiele werden also nicht durch die Taktik entschieden, sondern durch die besseren Spieler? Nun sind wir beide uns sicher einig, dass ihr schon in der letzten Saison die besten Spieler hattet. Es sind nämlich fast die gleichen wie in dieser Saison. Warum, dann, Uli, habt ihr mit Klinsmann einen Trainer verpflichtet, der Euren Klub auch endlich taktisch auf den internationalen Standard heben soll? Vermutlich, weil Du selbst eigentlich weißt, dass das, was Du da oben behauptet hast, ziemlicher Blödsinn ist.
Damit wir uns nicht falsch verstehen. Beim Duell Bayern gegen Cottbus machen die besseren Spieler fraglos den Unterschied. Aber wenn der Qualitätsunterschied nicht so gravierend ist, beide Teams annähernd gleich stark sind? Dann gewinnt nämlich der, der besser organisiert ist. Und da ihr, zumindest in der Champions League, gar nicht die besten Spieler habt (weil ihr sie euch nicht leisten könnt), habt ihr den Klinsmann verpflichtet. Damit ihr gegen die Besten eine Chance habt und nicht in St. Petersburg oder irgendwo sonst wieder naiv ins Verderben rennt.
Wenn Dir die Taktik so schnurz wäre, warum hast Du bei der Trainersuche dann eigentlich mit Jürgen Klopp geflirtet, einem Trainer, der sehr viel Wert auf straffe Defensivorganisation legt und damit in Dortmund auch gute Erfolge hat. Und warum hast Du Dich mit Volker Finke telefonisch beraten, einem Trainer, der die Raumdeckung in Deutschland mit eingeführt hat? Ich denke, das hast Du getan, weil Du wusstest, dass es zumindest international so taktisch unbedarft wie bisher nicht mehr weitergehen konnte. Deshalb hast Du einen "Erneuerer" verpflichtet, der den zeternden Verein mühsam ins aktuelle Fußballjahrtausend ziehen soll. Ob ihm das schon gelungen ist, sei mal dahin gestellt. Immerhin versucht er es aber.
Und noch etwas frage ich mich, lieber Uli. Und zwar schon seit Jahren. Egal, was schief läuft beim FC Bayern, immer bist Du der Retter. Die Mannschaft in der Krise? Uli haut auf den Tisch! Der Trainer mit Autoritätsproblemen? Uli spricht Klartext! In der Liga nur Platz zwei? Uli greift durch! Fast so, als wären Trainer und Spieler nur verwirrte Schafe, die regelmäßig auf den rechten Weg zurückgeführt werden müssten. Und zwar von Dir. Aber wer hat Dir eigentlich die Lizenz zum immer Rechthaben verliehen? Und wenn Du schon immer in der Krise den Karren aus dem Dreck ziehen musst, warum machst Du den Trainerjob nicht gleich selbst mit? Kann ja so schwer nicht sein. Auf den Tisch hauen, Klartext sprechen, durchgreifen. Ganz einfach.
Eine Anmerkung noch zum Thema Qualität der Einzelspieler. Ich finde Franck Ribéry echt klasse. Ich würde ihn bei meinem Lieblingsklub mit Kusshand begrüßen. Aber bei aller Bewunderung für den Franzosen: Übertreiben muss man ja auch nicht gleich. So wie nach Ribérys Gala gegen Energie Cottbus, als er (ja, in einer unserer Sendungen) zum besten Spieler der Welt gemacht wurde. Bei allem Respekt: Bester Spieler der Bundesliga, da wird ein Schuh draus. Aber heute ist Cristiano Ronaldo zum besten Spieler Europas gekürt worden. Und mit Verlaub: Den Vergleich kann Ribéry nicht gewinnen. Schauen wir doch nur einmal auf die vergangene Saison der beiden, die als Flügelstürmer / offensive Mittelfeldspieler ja vergleichbare Rollen spielen. Ribéry 11 Tore, 8 Vorlagen, Ronaldo 31 Tore, 7 Vorlagen. Alles gesagt, oder? Na, nicht ganz: Ronaldo ist dazu noch ein exzellenter Kopfballspieler und er verrichtet seine Defensivaufgaben zuverlässig. Kann man von Ribéry jetzt beides nicht so sagen.
Nun, genug abgeschweift. Wenn das Spiel am Freitag um 20:30 Uhr angepfiffen wird, ist es jedenfalls vorbei mit dem Gerede. Dann wird man sehen, ob Hoffenheim den Nerv (und die Defensivqualität) hat, auch bei den Bayern zu bestehen. Geschockt wäre ich jedenfalls nicht, wenn sie ein gutes Ergebnis erzielen würde. Ich persönlich wünsche mir etwas in der Preislage von 3:3. Das ist ja wohl nicht zuviel verlangt, oder?
Bis bald,
Andreas
Und als Maßstab akzeptiere ich nichts weniger als die erste Halbzeit zwischen Chelsea und Arsenal am vergangenen Wochenende. Halsbrecherisches Tempo, exzellente Spielzüge und immer nach vorne orientiert, ohne Angst vor dem Risiko. Klar, an das Niveau der Topteams aus der Premier League anzuknüpfen wird schwer. Aber wenn in Deutschland zwei Teams das Potential dazu haben, dann diese beiden.
Natürlich dreht sich vor Spielbeginn alles um das Gerede drumherum. Aus München vor allem. Ein bisschen erstaunt war ich schon, dass Uli Hoeneß den Gegner so ernst nimmt, dass er sich verpflichtet fühlt, auf die Kacke zu hauen. Ein popeliges 1:0 ist nicht genug, wegfegen will man die impertinenten Neureichen. Wenn man da der eigenen Mannschaft nicht ein bisschen viel Druck macht. Klingt fast, als hätte Hoffenheim die erste Runde im Psychoduell gewonnen – durch nichts tun. Aber schauen wir uns doch einmal an, was Hoeneß noch so gesagt hat. "Spiele werden nicht durch die Taktik entschieden, sondern durch die besseren Spieler. Natürlich haben wir die besseren Spieler als Hoffenheim. Wir haben die besten."
Nun, dass Bayern insgesamt besser besetzt ist als die TSG stimmt vermutlich sogar. Aber eins weiß ich auch: So groß ist der Unterschied nicht. Hoffenheim hat eine Reihe von Offensivakteuren, die auch beim FC Bayern spielen könnten. Chinedu Obasi zum Beispiel, wenn er fit ist. Oder Sejad Salihovic. Den wollten sie ja sogar schon kaufen, die Bayern. Und das beste an den Hoffenheimern: Die sind jung und haben ihre besten Jahre noch vor sich. Mit anderen Worten: Die könnten den Bayern im nächsten Jahr noch weiter auf die Pelle rücken. Für den Fall dass es nicht schon diese Saison reicht.
Aber das nur am Rande. Eine Frage, lieber Uli, habe ich nämlich noch zum oben stehenden Zitat: Spiele werden also nicht durch die Taktik entschieden, sondern durch die besseren Spieler? Nun sind wir beide uns sicher einig, dass ihr schon in der letzten Saison die besten Spieler hattet. Es sind nämlich fast die gleichen wie in dieser Saison. Warum, dann, Uli, habt ihr mit Klinsmann einen Trainer verpflichtet, der Euren Klub auch endlich taktisch auf den internationalen Standard heben soll? Vermutlich, weil Du selbst eigentlich weißt, dass das, was Du da oben behauptet hast, ziemlicher Blödsinn ist.
Damit wir uns nicht falsch verstehen. Beim Duell Bayern gegen Cottbus machen die besseren Spieler fraglos den Unterschied. Aber wenn der Qualitätsunterschied nicht so gravierend ist, beide Teams annähernd gleich stark sind? Dann gewinnt nämlich der, der besser organisiert ist. Und da ihr, zumindest in der Champions League, gar nicht die besten Spieler habt (weil ihr sie euch nicht leisten könnt), habt ihr den Klinsmann verpflichtet. Damit ihr gegen die Besten eine Chance habt und nicht in St. Petersburg oder irgendwo sonst wieder naiv ins Verderben rennt.
Wenn Dir die Taktik so schnurz wäre, warum hast Du bei der Trainersuche dann eigentlich mit Jürgen Klopp geflirtet, einem Trainer, der sehr viel Wert auf straffe Defensivorganisation legt und damit in Dortmund auch gute Erfolge hat. Und warum hast Du Dich mit Volker Finke telefonisch beraten, einem Trainer, der die Raumdeckung in Deutschland mit eingeführt hat? Ich denke, das hast Du getan, weil Du wusstest, dass es zumindest international so taktisch unbedarft wie bisher nicht mehr weitergehen konnte. Deshalb hast Du einen "Erneuerer" verpflichtet, der den zeternden Verein mühsam ins aktuelle Fußballjahrtausend ziehen soll. Ob ihm das schon gelungen ist, sei mal dahin gestellt. Immerhin versucht er es aber.
Und noch etwas frage ich mich, lieber Uli. Und zwar schon seit Jahren. Egal, was schief läuft beim FC Bayern, immer bist Du der Retter. Die Mannschaft in der Krise? Uli haut auf den Tisch! Der Trainer mit Autoritätsproblemen? Uli spricht Klartext! In der Liga nur Platz zwei? Uli greift durch! Fast so, als wären Trainer und Spieler nur verwirrte Schafe, die regelmäßig auf den rechten Weg zurückgeführt werden müssten. Und zwar von Dir. Aber wer hat Dir eigentlich die Lizenz zum immer Rechthaben verliehen? Und wenn Du schon immer in der Krise den Karren aus dem Dreck ziehen musst, warum machst Du den Trainerjob nicht gleich selbst mit? Kann ja so schwer nicht sein. Auf den Tisch hauen, Klartext sprechen, durchgreifen. Ganz einfach.
Eine Anmerkung noch zum Thema Qualität der Einzelspieler. Ich finde Franck Ribéry echt klasse. Ich würde ihn bei meinem Lieblingsklub mit Kusshand begrüßen. Aber bei aller Bewunderung für den Franzosen: Übertreiben muss man ja auch nicht gleich. So wie nach Ribérys Gala gegen Energie Cottbus, als er (ja, in einer unserer Sendungen) zum besten Spieler der Welt gemacht wurde. Bei allem Respekt: Bester Spieler der Bundesliga, da wird ein Schuh draus. Aber heute ist Cristiano Ronaldo zum besten Spieler Europas gekürt worden. Und mit Verlaub: Den Vergleich kann Ribéry nicht gewinnen. Schauen wir doch nur einmal auf die vergangene Saison der beiden, die als Flügelstürmer / offensive Mittelfeldspieler ja vergleichbare Rollen spielen. Ribéry 11 Tore, 8 Vorlagen, Ronaldo 31 Tore, 7 Vorlagen. Alles gesagt, oder? Na, nicht ganz: Ronaldo ist dazu noch ein exzellenter Kopfballspieler und er verrichtet seine Defensivaufgaben zuverlässig. Kann man von Ribéry jetzt beides nicht so sagen.
Nun, genug abgeschweift. Wenn das Spiel am Freitag um 20:30 Uhr angepfiffen wird, ist es jedenfalls vorbei mit dem Gerede. Dann wird man sehen, ob Hoffenheim den Nerv (und die Defensivqualität) hat, auch bei den Bayern zu bestehen. Geschockt wäre ich jedenfalls nicht, wenn sie ein gutes Ergebnis erzielen würde. Ich persönlich wünsche mir etwas in der Preislage von 3:3. Das ist ja wohl nicht zuviel verlangt, oder?
Bis bald,
Andreas
Aufrufe: 9516 | Kommentare: 107 | Bewertungen: 38 | Erstellt:02.12.2008
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KOMMENTARE
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03.12.2008 | 14:26 Uhr
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Der FCB ist über Jahrzehnte der Vorzeigeverein im deutschen Fussball. Egal welche Mannschaft es in Deutschland versucht hat, diese Position des FCB's einzunehmen ist immer wieder gescheitert! TSG spielt natürlich in dieser Hinrunde einen tollen Fussball und steht auch zu Recht oben in der Tabelle, allerdings geben ich hier auch zu Bedenken, das im Moment viele Mannschaften nur im Mittelfeld stehen, die da eigentlich nicht hingehören! Weiterhin finde ich auch das viele Mannschaften TSG in der Hinrunde unterschätzt haben! Dies wird den Mannschaften in der Rückrunde nicht mehr passieren. Sie werden definitiv besser auf den TSG vorbereitet sein, als in der Hinrunde!
Es ist doch immer so, dass wenn ein Aufsteiger gegen eine Mannschaft spielt die seid zig Jahren in der Bundesliga spielt unterschätzt wird. Ich spreche da nur aus eigener Erfahrung. Ich habe zwar nicht in den höchsten Ligen gespielt weiss aber ganz genau, was es heisst gegen einen Aufsteiger zu spielen! Da kann der Trainer noch soviel warnen etc., der Aufsteiger wird auf jeden Fall erstmal nicht ernst genommen, und wenn der dann bis zur 80 Minuten führt, kann man es leider nicht mehr ändern....
1996 war es Kaiserslautern. Was wurde diese Mannschaften von den Medien hochgejubelt! Super Fussball und die können den FCB auf Jahre hinweg den Schneid abkaufen etc. Und was ist passiert? Trainer wurde rausgeworfen, Spieler abgeworben etc. Und wo steht Kaiserslautern jetzt? Fahrstuhlmannschaft sage ich nur! Letztes Jahr war es der KSC. Super wie die spielen etc. Und die können sich auf Jahre da oben bestimmt halten. In der Rückrunde sah man dann das Ergebnis.
Ich traue dem TSG auf Jahre hinweg einiges zu. Ich denke auch nicht das die nächstes Jahr gegen den Abstieg spielen, sondern sich zwischen 3 und 8 immer platzieren, aber den FCB Parole bieten zu können, ne das glaub ich nicht!
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03.12.2008 | 14:27 Uhr
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AndreasRenner : @riesery
Ronaldo war in seiner ersten Saison bei United 17 oder 18. Das willst Du doch hoffentlich nicht mit Ribéry in der Vorsaison vergleichen.
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03.12.2008 | 14:28 Uhr
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balticlion85 : Sehr guter Blog
Der ließ sich wirklich gut lesen. Das der Uli sehr emotional bis cholerisch sein kann, wissen wir ja alle. Seine Aussagen a la "totale Dominanz", "wegfegen" etc. (+ der Aussagen anderer Bayern) zeigen mir zum Einen, dass man Hoffenheim wirklich ernst nimmt und merkt, dass da jemand am Thron rüttelt (mittelfristig rütteln könnte). Zum Anderen erinnert es mich an eine ähnliche Situtation vor 4 1/2 Jahren. Am 32. Spieltag vor dem Spitzenspiel der Saison wollte Hoeneß von seiner Mannschaft auch einen Gegner "weggefegt und niedergemacht" haben, der in seinem Stadion was holen konnte. Vielleicht erinnert sich ja noch jemand, wie das ausging.
Zu Ribery kann ich nur sagen, dass er seiner momentanen Form sicher mit leichtem Vorsprung der beste Bulispieler ist, z.B. weil Diego auch nicht seine beste Hinrunde spielt. Auch wenn ich kein Freund solcher Aussagen bin, da man ja nicht alle Spiele und ihre Wertigkeit vergleichen kann.
Gute Taktik und gute Spieler sind die beiden Hauptfassaden von Erfolg. Ein Spiel kann je nach Gegner durch eins von beiden entschieden werden, für eine erfolgreiche Saison brauch man aber beides. Je besser... desto erfolgreicher. Um das zu gewährleisten braucht man fähige "Macher" und das nötige Kleingeld...und das haben beide.
Mein Tip ist auch ein 3:3. So bleibts spannend und keiner von Pest oder Cholera gewinnt.... kleiner Spass
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03.12.2008 | 14:29 Uhr
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AndreasRenner : @publisher
Wo habe ich denn behauptet, die TSG sei so stark wie die Bayern? Was ich gesagt habe ist, dass der Unterschied nicht sooo groß ist (wie zu Cottbus z.B.).
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03.12.2008 | 14:29 Uhr
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Voegi :
Hallo Andreas!Toll geschriebener Blog, zu dem ich gerne inhaltlich Stellung nehmen möchte und zwar, obwohl Bayern-Fan, möglichst sachlich:
Zum ersten Teil: Du hast natürlich vollkommen Recht, sowohl wenn Du sagst, dass Taktik eben doch wichtig ist und wenn Du deutlich machst, dass Hoeneß sich dessen sehr wohl bewusst ist. Denn andernfalls wäre seine Vorgehensweise in der Vergangenheit reichlich widersprüchlich. Mit all dem gehe ich absolut d'accord.
Nicht so ganz zutreffend und in meinen Augen etwas zu polemisch ist der Vorwurf, Hoeneß geriere sich stets als der Bayern-Retter. Das kann ich nicht nachvollziehen. Woran machst Du denn dieses überzogenen Habitus fest? Fakt ist: Hoeneß ist das Sinnbild des FC Bayern und tritt so auf in der Öffentlichkeit in Erscheinung. Wenn er Handlungsbedarf sieht, handelt er. Das ist doch okay. Hoeneß steht oft im Fokus des Interesses, insbesondere wenn er mit markigen Worten auf sich aufmerksam macht. M.E. hat das aber mit Profilierungssucht (diese Vorwurf höre ich bei der Darstellung so heraus) nichts zu tun. Hoeneß ist oft genug an den Pranger gestellt werden und musste schon die eine oder andere Hasstirade über sich ergehen lassen. Wer sich anbiedern will, würde einen leichteren Weg gehen.
Und zu Ribéry: Du hast vollkommen Recht, dass das Geschrei vom besten Spieler der Welt übertrieben ist. Jedenfalls noch! Meines Erachtens kann man das aber nicht (nur) an einem zahlenmäßigen Vergleich mit Cr. Ronaldo festmachen. Entscheidend ist für mich, dass man seine Klasse vor allem in der CL beweisen muss. Das hat Ronaldo getan, Ribéry bislang noch nicht. Aber das kann ja noch kommen. Ribéry hat für mich das Potential zum weltbesten Spieler, seine Technik und Dynamik sind einzigartig. Nur muss er diese Qualitäten erst mal auf internationalem Niveau in den ganz großen Spielen unter Beweis stellen. Falls ihm das gelingt, gehört er wirklich zu den ganz großen. Das Zeug dazu hat er!
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03.12.2008 | 14:31 Uhr
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LU_Town : Super Blog...
Kleine Anmerkungen:
'Nun, dass Bayern insgesamt besser besetzt ist als die TSG stimmt vermutlich sogar.'
nicht nur vermutlich! Ich wette ALLE TSG Spieler wäre bei Bayern Ersatz, Ibisevic müsste sich hinter den Namen Toni und Klose einreihen, Salivholic hinter Schweini und Ribery etc...
Super fand ich das Statement 'Dann gewinnt nämlich der, der besser organisiert ist.' Denn genauso ist es nunmal auf Top-Niveau, die CL Sieger sind seit Jahren immer Teams mit einer Top-Organisation!!! Ich sag da nur Liverpool, ManUtd oder Milan...
Oder warum steht Hertha überraschend auf Platz3?
Die Seitenhiebe zu Uli sind zwar etwas provokativ, aber sehr amüsant!!!
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03.12.2008 | 14:50 Uhr
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juliobg :
erstmal: guter block!
aber wie schon LU Town sagt: Bei bayern wären ALLE spieler von hoffenheim nur ersatz. das sie im moment stark sind und wirklich gut spielen will ich nicht bestreiten. aber ihr vorteil ist zum einen dass sie keine doppelbelastung haben wie bayern. (aber das iist jetzt nicht so gravierend). aber vorallem ist ihr vorteil, dass sie beim aufsteiger hoffenheim befreit aufspielen können. sie haben 0 druck. vor der saison hat keiner erwartet das sie so gut sind und dann warn sie auf einmal an der tabellenspitze und seitdem sind sie auf einer euphoriewelle...aber was ist wenn sie jetzt die beiden spiele vor der winterpause verleien? wenn sie anfangen sich gedanken zu machen? wenn der druck wächst...glaube nicht das da alle standhalten. und deswegen würden sie sich auch bei bayern nicht durchsetzen!!
aber sonst: top block!
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03.12.2008 | 14:59 Uhr
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bandini : schwachsinniger Blog
Lesen sie doch zwischen den Zeilen, Herr Renner.
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Statistik
Trotzdem ist es mir zu einfach einen Spieler nur an seinen Statisken zu bewerten.
Arshavin ist auch nicht nur an seinen Scorerpunkten zu messen sondern die Wege die er für die Mannschaft geht und die Lücken finden in Scorerpunkten keine Erwähnung.
Ronaldo hat ja teilweise Stürmer als hängende Spitze bei United gespielt außerdem ist Ronaldo schon seit jahren bei United ist optimal in das Systhem integriert und hat sich von Sasion zu Saison gesteigert.
Ribery hat in der ersten Sasion bei Bayern mehr Scorerpunkte gesammelt als Ronaldo bei United.