Morgens halb zehn in Texas
Playoff-Depressionen
Das kalte Wasser aus dem verchromten Wasserhahn weckt sein müdes Gesicht. Ein kurzer Blick in den Spiegel; immer noch ein ungewohntes Bild. Aber es war auch Zeit, dass der Bart wegkommt. Blöd nur, dass sich die Schinderei bis zum gesetzten Ziel eigentlich nicht ausgezahlt hat. Plötzlich sind sie wieder da. Diese negativen Gedanken...
Er schlurft zurück in das abgedunkelte Schlafzimmer und lässt seinen schweren Körper auf das Bett Marke "Supersize" fallen. In dem großzügig dimensionierten Raum hat sich über Nacht - trotz der Klimaanlage - eine drückende Hitze angestaut. Ein tiefer Atemzug nimmt ihm vorerst die Schwere von der Brust.
Er hat nicht gut geschlafen. Nicht etwa unruhig, aber die Träume waren wirr.
Seine Gedanken beginnen zu kreisen: auf der einen Seite ist er froh, dass jetzt erstmal Ruhe ist. Es war eine tierische Plackerei. Auf der anderen Seite ist da aber irgendwie doch die beschäftigungslose Leere - so fühlt sich das also an!?
13 Jahre ist es her, als er das letzte Mal zu diesem Zeitpunkt zu Hause war. In der Zwischenzeit ist viel passiert. Tränen und Triumphe. Eine dramatische Geschichte, welche Hollywood nicht hätte besser schreiben können. Immer wieder angetreten, immer wieder gescheitert. Zu weich sei er, mental nicht stark. Doch er hat sie alle eines Besseren belehrt. Viele Jahre hat er nicht mehr vor sich und vielleicht deshalb kann er nicht wirklich zufrieden vor dem Fernseher sitzen. Die Saison war hart. Erst diese verdammte Verletzung - wieder das Knie - und dann, als endlich die Tortour vorüber war, wollten die Würfe zu Beginn einfach nicht fallen.
Der Blick wandert zur Fernbedienung.
Soll er kurz einen Blick riskieren, wie gestern der Abend verlaufen ist? Eigentlich keine Lust. Irgendwie sind die Wunden noch zu frisch. Natürlich war die Situation fast aussichtslos, aber aufgeben kam nie in Frage. Das ist auch einer der Begleitsätze seiner Karriere! Außerdem war dieser Hunger wieder da. Natürlich ist er nicht mehr mit dem Appetit zu vergleichen, der ihn 2011 endlich an das Ziel seiner Träume geführt hat - wer wird es ihm verdenken? - trotzdem will er es immer noch wissen. Sich mit den Besten messen, darum geht es! Dafür muss im Sommer nur endlich mal eine starke Verpflichtung her. Schon letzten Sommer hat sich Marc verpokert. Noch so eine Saison ist in diesem Alter kaum machbar. Klar, Tim hat es vorgemacht. Aber da sind ja auch noch Tony und Manu. Das soll keine Ausrede sein! Es ist nur eine Feststellung...
Die Sonnenstrahlen, die inzwischen durch die Jalousien in das Zimmer brechen, wandern langsam über das Bett auf sein Gesicht.
Eigentlich ist ja alles perfekt! Seiner Frau geht es gut und Vater wird er auch noch. Das heißt privat spielt er ganz vorne mit. Im Grunde ist dieser Ehering an seinem Finger, bei weitem kostbarer als jeder Meisterschaftsring.
Abgesehen davon, hilft die Zeit auch dabei, dass der lädierte Körper endlich regenerieren kann. Vermutlich ist es nur das Feuer, das immer noch in ihm lodert. Es sorgt für diese innere Unzufriedenheit. Er ist und bleibt Wettkämpfer. Eigentlich gut zu wissen, dass die Flamme nicht erloschen ist. Da heißt es jetzt wohl im Moment einfach Privates und Karriere zu trennen.
Dööööörk! Breakfast! Durchbricht eine vertraute Stimme seine Gedanken. Ja, an und für sich geht es ihm mehr als gut. Kein Grund mit dem Schicksal zu hadern. On my way honey! Antwortet er laut, während er in seine Hausschuhe Größe 54 schlüpft.
Er wendet sich dem automatischen Rollladenzug zu. Sofort setzt sich die Automatik in Bewegung und gibt das Fenster für den anbrechenden Tag frei.
Die helle Sonne vertreibt die letzte Müdigkeit aus seinen Knochen und sorgt für einen euphorisierenden Endorphinstoß. Vielleicht zappt er heute Abend doch mal rein...
Er tritt in den Flur und ein angenehmer Kaffeeduft steigt ihm in die Nase.
Diese verdammten Playoff-Depressionen, murmelt er vor sich hin und läuft mit einem Lächeln die Treppen hinunter...
Er schlurft zurück in das abgedunkelte Schlafzimmer und lässt seinen schweren Körper auf das Bett Marke "Supersize" fallen. In dem großzügig dimensionierten Raum hat sich über Nacht - trotz der Klimaanlage - eine drückende Hitze angestaut. Ein tiefer Atemzug nimmt ihm vorerst die Schwere von der Brust.
Er hat nicht gut geschlafen. Nicht etwa unruhig, aber die Träume waren wirr.
Seine Gedanken beginnen zu kreisen: auf der einen Seite ist er froh, dass jetzt erstmal Ruhe ist. Es war eine tierische Plackerei. Auf der anderen Seite ist da aber irgendwie doch die beschäftigungslose Leere - so fühlt sich das also an!?
13 Jahre ist es her, als er das letzte Mal zu diesem Zeitpunkt zu Hause war. In der Zwischenzeit ist viel passiert. Tränen und Triumphe. Eine dramatische Geschichte, welche Hollywood nicht hätte besser schreiben können. Immer wieder angetreten, immer wieder gescheitert. Zu weich sei er, mental nicht stark. Doch er hat sie alle eines Besseren belehrt. Viele Jahre hat er nicht mehr vor sich und vielleicht deshalb kann er nicht wirklich zufrieden vor dem Fernseher sitzen. Die Saison war hart. Erst diese verdammte Verletzung - wieder das Knie - und dann, als endlich die Tortour vorüber war, wollten die Würfe zu Beginn einfach nicht fallen.
Der Blick wandert zur Fernbedienung.
Soll er kurz einen Blick riskieren, wie gestern der Abend verlaufen ist? Eigentlich keine Lust. Irgendwie sind die Wunden noch zu frisch. Natürlich war die Situation fast aussichtslos, aber aufgeben kam nie in Frage. Das ist auch einer der Begleitsätze seiner Karriere! Außerdem war dieser Hunger wieder da. Natürlich ist er nicht mehr mit dem Appetit zu vergleichen, der ihn 2011 endlich an das Ziel seiner Träume geführt hat - wer wird es ihm verdenken? - trotzdem will er es immer noch wissen. Sich mit den Besten messen, darum geht es! Dafür muss im Sommer nur endlich mal eine starke Verpflichtung her. Schon letzten Sommer hat sich Marc verpokert. Noch so eine Saison ist in diesem Alter kaum machbar. Klar, Tim hat es vorgemacht. Aber da sind ja auch noch Tony und Manu. Das soll keine Ausrede sein! Es ist nur eine Feststellung...
Die Sonnenstrahlen, die inzwischen durch die Jalousien in das Zimmer brechen, wandern langsam über das Bett auf sein Gesicht.
Eigentlich ist ja alles perfekt! Seiner Frau geht es gut und Vater wird er auch noch. Das heißt privat spielt er ganz vorne mit. Im Grunde ist dieser Ehering an seinem Finger, bei weitem kostbarer als jeder Meisterschaftsring.
Abgesehen davon, hilft die Zeit auch dabei, dass der lädierte Körper endlich regenerieren kann. Vermutlich ist es nur das Feuer, das immer noch in ihm lodert. Es sorgt für diese innere Unzufriedenheit. Er ist und bleibt Wettkämpfer. Eigentlich gut zu wissen, dass die Flamme nicht erloschen ist. Da heißt es jetzt wohl im Moment einfach Privates und Karriere zu trennen.
Dööööörk! Breakfast! Durchbricht eine vertraute Stimme seine Gedanken. Ja, an und für sich geht es ihm mehr als gut. Kein Grund mit dem Schicksal zu hadern. On my way honey! Antwortet er laut, während er in seine Hausschuhe Größe 54 schlüpft.
Er wendet sich dem automatischen Rollladenzug zu. Sofort setzt sich die Automatik in Bewegung und gibt das Fenster für den anbrechenden Tag frei.
Die helle Sonne vertreibt die letzte Müdigkeit aus seinen Knochen und sorgt für einen euphorisierenden Endorphinstoß. Vielleicht zappt er heute Abend doch mal rein...
Er tritt in den Flur und ein angenehmer Kaffeeduft steigt ihm in die Nase.
Diese verdammten Playoff-Depressionen, murmelt er vor sich hin und läuft mit einem Lächeln die Treppen hinunter...
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KOMMENTARE
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28.04.2013 | 20:45 Uhr
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Spenser :
Freue mich immer, wenn ein schöner Blog kommt und über Dallas natürlich umso mehr. Auch der Stil gefällt mir, danke.Ich sehe vieles eigentlich nicht so dramatisch. Er wird als einer der besten Basketballer in die Geschichte eingehen. Nächstes Jahr wird er verletzungsfrei neben 1000 Blocks und 1000 Dreier auch noch die 1000 Steal-Marke sowie 3000 Assists überschreiten und auf die 10.000 Reboundmarke schreiten. In der Scoringliste wird er auch aufrücken, könnte sogar Kevin Garnett aktiv überholen.
Wichtiger als die Individualerfolge ist die Mannschaft. Ich glaube immer noch, dass der Kern eigentlich gut ist. Wenn man Dwight Howard nicht bekommt, wovon man ausgehen muss, solte man Dalembert oder als Alternative Hickson verpflichten. Neben dem Center sollte man noch einmal die Guard-Positionen überdenken, vielleicht bei Sacramento nachhaken, ob Tyreke Evans oder DeMarcus Cousins als Center nicht doch in einem Trade verpflichtet werden können. Auf der 1 würde ich mir Calderon wünschen, da er gerade bei den Turnover deutlich besser als z.B. Jack abschneidet. Redick wäre auch etwas, habe ihn in einem Interview nach einem Orlandospiel gesehen, er hat von Dirk in den höchsten Tönen geschwärmt. Eine Starting 5 selbst ohne "Superstarsommer" Calderon - Mayo, Redick - Marion - Dirk - Dalembert wäre fit eine der Mannschaften, die m.E. auch um die ersten vier Plätze mitspielen könnte, wenn auch die Bank mit Collison, Carter, Brand, Crowder etc. gehalten werden könnte und die Entwicklung der jungen Spieler anhält. Auch ein Iguodala würde dem Team defensiv zusammen mit Marion sehr weiterhelfen, wenn es eine Chance gibt, ihn zu bekommen.
Dirk hat die Chance, sich zu erholen, aufzutanken und dennoch gut trainiert aus der Vorbereitung zu kommen. Ich hoffe das Feuer treibt ihn an, mein persönlicher Wunsch wäre noch einmal eine Finalserie gegen Miami, auch wenn das derzeit sehr unwahrscheinlich erscheint.
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Dirk..for three...PUTS IT IN