16.11.2011 um 10:16 Uhr
Porträt SC Paderborn - Teil 2
Besonders seine Defensivreihe entwickelte er taktisch so weit, dass der SC Paderborn bisher in dieser Spielzeit mit erst neun Gegentoren die beste Abwehr der gesamten Liga stellt. Ein Beweis für die enorme Verteidigungsstärke des gesamten Teams, die meistens mit Torwart Lukas Kruse, den Außenverteidigern Jens Wemmer und Thomas Bertels sowie den Innenverteidigern Christian Strohdiek und Sören Gonther besetzt ist. Alles unbekannte Namen, die lieber ihre Leistung sprechen lassen.
Die Namen sind nur ausgewiesenen Fußballexperten ein Begriff.
Im Angriff konzentriert sich viel auf Nick Proschwitz, der mit sechs Toren in 14 Einsätzen der Goalgetter der Domstädter ist. Neben ihm agiert meist Sören Brandy, der mit seiner dynamischen Spielweise oft Löcher in die gegnerischen Abwehrreihen reißt.
Mit erst 19 Toren ist die SCP-Offensive jedoch die schwächste Angriffsreihe von den besten fünf Teams der Liga.
Im Mittelfeld gibt es eine perfekte Mischung zwischen Kampf und Kunst. So spielen mit Mohr und SCP-Urgestein Markus Krösche kampferprobte Spieler neben fußballerischen Feingeistern wie Brückner, Meha, Kara oder Enis Alushi.
Der 25-jährige Deutsch-Kosovare Alushi machte bundesweit auf sich aufmerksam, als er seine Beziehung mit der deutschen Fußball-Nationalspielerin Lira Bajramai bekannt gab.
Ansonsten überzeugt das Team lieber mit Leistungen auf dem Platz als mit Schlagzeilen in den Medien.
Die Philosophie, des mit einem Spieleretat von nur 4,7 Millionen Euro ausgestatteten Verein, ist es auf junge Spieler aus der Region zu setzen. Möglichst deutschsprachig, damit die Integration gelingt. Schlechte Erfahrungen mit fehlender Anpassung machte der ostwestfälische Verein mit dem kolumbianischen Angreifer Jorge Mosquera, der wegen einer Diskoschlägerei im September den Verein verlassen musste. Integration war für ihn ein Fremdwort, da der 21-jährige mit der Sprache und Kultur nie richtig vertraut war.
Besonders kurios kam Defensivspezialist Florian Mohr zu seinem Nasenbeinbruch. Während der Länderspielreise wurde er auf einer nächtlichen Tour Opfer eines Schlägers, der ihn mit Fausthieben das Nasenbein brach. Die Feierlichkeiten in der trainingsfreien Zeit waren abgesprochen.
Bis auf diese Zwischenfälle beweist der SCP jedoch Disziplin auf und außerhalb des Spielfeldes.
Taktische Disziplin zeigt das Schmidt-Team auf dem Rasen, wo das Spiel des Gegners mit Pressing schon in der gegnerischen Hälfte gestört wird.
Dann wird blitzschnell umgeschaltet, mit wenigen Ballkontakten, sodass der Ball schnell vor das gegnerische Tor getragen wird. Schneller Konterfußball der Sorte Paderborn hat derzeit Hochkonjunktur im deutschen Profifußball. Paderborn macht Spaß und beeindruckt Experten und Laien gleichermaßen.
Im Training wird intensiv gearbeitet, taktische Übungen und viel Ballarbeit stehen auf der Tagesordnung.
Kein Wunder, dass Ballvirtuose Daniel Brückner den derzeitigen Erfolg des Tabellenfünften mit guter Vorbereitung begründet: „Unsere Erfolgsserie ist mit sehr harter Arbeit verbunden."
Aber leider haben sich die Menschen in Ostwestfalen noch nicht so wirklich mit dem aufstrebenden Zweitligisten erwärmen können, sodass bisher erst 8 500 Zuschauer pro Spiel den Weg in die Enegieteam-Arena gewählt haben, die mit ihren 15 000 Plätzen eher den Charme eines großen Wellblechpalastes verspürt.
Bundesweit Schlagzeilen machte der Bau des Stadions dennoch. Durch den zweijährigen Baustopp (November 2005 – November 2007) aufgrund von Anwohnerklagen verdoppelten sich die Baukosten auf 25 Millionen Euro. Die Arena wurde im Juli 2008 mit einem Freundschaftsspiel gegen Borussia Dortmund eingeweiht.
Bisher hat sich der Bau des neuen Stadions noch nicht als wahrer Heimvorteil erweisen können. In der Heimtabelle belegt der SC nur einen Mittelfeldrang und auch das Spiel lässt sich nicht mit den Auswärtsauftritten vergleichen.
Sollten sie jedoch die Auswärtsstärke auch endlich in der eigenen Arena zeigen können, ist ein möglicher Aufstieg keine Utopie mehr. Vielleicht wird dann die Heimstätte auch endlich besser gefüllt sein.
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Die Namen sind nur ausgewiesenen Fußballexperten ein Begriff.
Im Angriff konzentriert sich viel auf Nick Proschwitz, der mit sechs Toren in 14 Einsätzen der Goalgetter der Domstädter ist. Neben ihm agiert meist Sören Brandy, der mit seiner dynamischen Spielweise oft Löcher in die gegnerischen Abwehrreihen reißt.
Mit erst 19 Toren ist die SCP-Offensive jedoch die schwächste Angriffsreihe von den besten fünf Teams der Liga.
Im Mittelfeld gibt es eine perfekte Mischung zwischen Kampf und Kunst. So spielen mit Mohr und SCP-Urgestein Markus Krösche kampferprobte Spieler neben fußballerischen Feingeistern wie Brückner, Meha, Kara oder Enis Alushi.
Der 25-jährige Deutsch-Kosovare Alushi machte bundesweit auf sich aufmerksam, als er seine Beziehung mit der deutschen Fußball-Nationalspielerin Lira Bajramai bekannt gab.
Ansonsten überzeugt das Team lieber mit Leistungen auf dem Platz als mit Schlagzeilen in den Medien.
Die Philosophie, des mit einem Spieleretat von nur 4,7 Millionen Euro ausgestatteten Verein, ist es auf junge Spieler aus der Region zu setzen. Möglichst deutschsprachig, damit die Integration gelingt. Schlechte Erfahrungen mit fehlender Anpassung machte der ostwestfälische Verein mit dem kolumbianischen Angreifer Jorge Mosquera, der wegen einer Diskoschlägerei im September den Verein verlassen musste. Integration war für ihn ein Fremdwort, da der 21-jährige mit der Sprache und Kultur nie richtig vertraut war.
Besonders kurios kam Defensivspezialist Florian Mohr zu seinem Nasenbeinbruch. Während der Länderspielreise wurde er auf einer nächtlichen Tour Opfer eines Schlägers, der ihn mit Fausthieben das Nasenbein brach. Die Feierlichkeiten in der trainingsfreien Zeit waren abgesprochen.
Bis auf diese Zwischenfälle beweist der SCP jedoch Disziplin auf und außerhalb des Spielfeldes.
Taktische Disziplin zeigt das Schmidt-Team auf dem Rasen, wo das Spiel des Gegners mit Pressing schon in der gegnerischen Hälfte gestört wird.
Dann wird blitzschnell umgeschaltet, mit wenigen Ballkontakten, sodass der Ball schnell vor das gegnerische Tor getragen wird. Schneller Konterfußball der Sorte Paderborn hat derzeit Hochkonjunktur im deutschen Profifußball. Paderborn macht Spaß und beeindruckt Experten und Laien gleichermaßen.
Im Training wird intensiv gearbeitet, taktische Übungen und viel Ballarbeit stehen auf der Tagesordnung.
Kein Wunder, dass Ballvirtuose Daniel Brückner den derzeitigen Erfolg des Tabellenfünften mit guter Vorbereitung begründet: „Unsere Erfolgsserie ist mit sehr harter Arbeit verbunden."
Aber leider haben sich die Menschen in Ostwestfalen noch nicht so wirklich mit dem aufstrebenden Zweitligisten erwärmen können, sodass bisher erst 8 500 Zuschauer pro Spiel den Weg in die Enegieteam-Arena gewählt haben, die mit ihren 15 000 Plätzen eher den Charme eines großen Wellblechpalastes verspürt.
Bundesweit Schlagzeilen machte der Bau des Stadions dennoch. Durch den zweijährigen Baustopp (November 2005 – November 2007) aufgrund von Anwohnerklagen verdoppelten sich die Baukosten auf 25 Millionen Euro. Die Arena wurde im Juli 2008 mit einem Freundschaftsspiel gegen Borussia Dortmund eingeweiht.
Bisher hat sich der Bau des neuen Stadions noch nicht als wahrer Heimvorteil erweisen können. In der Heimtabelle belegt der SC nur einen Mittelfeldrang und auch das Spiel lässt sich nicht mit den Auswärtsauftritten vergleichen.
Sollten sie jedoch die Auswärtsstärke auch endlich in der eigenen Arena zeigen können, ist ein möglicher Aufstieg keine Utopie mehr. Vielleicht wird dann die Heimstätte auch endlich besser gefüllt sein.
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Aufrufe: 2230 | Kommentare: 6 | Bewertungen: 2 | Erstellt:16.11.2011
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KOMMENTARE
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16.11.2011 | 18:58 Uhr
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DieZecke :
Etwas übertrieben mit dem Aufstieg! Nimmt man das Spiel in Cottbus, dann hatte Paderborn eigentlich nur eine echte Torchance und dazu ein sehr glückliches Eigentor. Natürlich ist es eine Stärke, dann zu gewinnen, aber das wird nicht immer gut gehen.
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18.11.2011 | 15:06 Uhr
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Ericinho : Vorsicht!
Ich muss der Zecke da recht geben.. Jungs wir sollten auf dem Teppich bleiben.. Hier wird über Aufstieg geredet... also ich bitte euch wir haben grad mal 14 Spiele hinter uns und davon waren auch ein paar Glückliche Punkte dabei.. wie z.B. gegen Cottbus..
also ich glaube wir können alle Stolz sein wenn wir irgendwo zwischen 5-9 landen... weil auch dies hat uns niemand zugtraut.
Also bis auf die Tatsache das Mohr unser Innenverteidiger ist und nur aufgrund der Verletzung Krösches im DM gespielt hat und das Wort aufstieg einfach zu früh erwähnt wird ist das ein guter Blog =)
So und ich bin schon glücklich diese Saison wenn wir heute abend den Relegationsplatz einnehmen xD auch wenn es nur für 1 tag wäre
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18.11.2011 | 16:29 Uhr
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Ericinho :
Die letzte Saison war nicht mal zuende da hat Schubert geschmissen weil er meinte mit dem Team und Budget ist die Klasse nicht zu halten..( was wahrscheinlich nur ein vorwand war um leichter zu Pauli zu wechseln).
Bei allen "Experten" waren wir aufgrund unserem Budgets und den Neuverpflichtungen aus 3te Liga und Regionalliga sofort abstiegskanindat Nr1.
Das hatt die Mannschaft aber wohl ganz stark wiederlegt. =)
Aber siehe Ingolstadt... "geheimfavourit" haben ja Audi xD und krebsen unten rum...
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23.11.2011 | 10:10 Uhr
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Römer :
Man sollte die ersten Spiele der Rückrunde abwarten. Sollte man dann noch immer dicht hinter der Spitze sein kann man von Platz 4 sicher träumen. Wobei ein sechster oder siebenter Platz ja scheon ein hammer Ergebnis wäre.Aber wünschen würde ich denen den Aufstieg nicht. Der Grund ist, dass bei einem wohl sicheren sofortigen Abstieg der freie Fall nicht auszuschließen ist.
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23.11.2011 | 11:33 Uhr
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Coltcz3 :
Denkt doch mal an Aue in der letzten Saison, diese Mannschaften gibt es jedes Jahr, nur dass sie meistens in der Rückrunde abschmieren.Paderborn wird es nicht anders ergehen, aber Platz 5-7 ist durchaus drin.
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