21.12.2010 um 18:24 Uhr
Portrait: Leighton Baines
Pendant zu Lahm gesucht
Die Abwehr der Bayern feierte in den letzten Spielen das ein oder andere Mal zu häufig den Tag der offenen Tür. Zwar haben die Münchner mit Diego Contento ein großes Talent auf der LV-Position in ihren eigenen Reihen, trotzdem sind die Vereinsverantwortlichen auf der Suche nach einem qualitativ besseren Pendant zu Rechtsverteidiger Phillip Lahm. Contento gilt zwar als großes Talent, bis er aber das nötige Niveau erreicht, mit dem er das Team von Louis van Gaal auch in schweren Spielen wirklich weiterhelfen kann, dauert es meiner Meinung nach noch 1-2 Jahre. Eine Ausleihe zu einem Bundesligisten, wo er ausreichend Spielpraxis sammeln und sich entwickeln kann, ist für beide Seiten die beste Option.
Wunschkandidat der Bayern
Nachdem in den letzten Monaten Domenico Criscito (FC Genua) und Benoit Tremoulinas (Bordeaux) als mögliche Neuzugänge gehandelt wurden, scheint sich bei den Bayern in den vergangene Wochen ein Wunschkandidat herauskristallisiert zu haben. Die Rede ist von Leighton Baines, Linksverteidiger bei Premier-League-Klub FC Everton und zweimaliger englischer Nationalspieler. Eine Verpflichtung des dynamischen Abwehrspielers scheint von Tag zu Tag wahrscheinlicher, zumal Christian Nerlinger Baines im gestrigen Spiel gegen Manchester City live beobachtete. Auch der Engländer scheint nun doch gewillt, die Insel zu verlassen und zum Rekordmeister zu wechseln. Wie bei jedem Neuzugang in der Bundesliga, fragt sich der gemeine Fan natürlich, wer ist überhaupt dieser Leighton Baines?
Jugend bei den Latics
Der Wunschkandidat des FC Bayern München heißt mit vollem Namen Leighton Jones Baines und wurde am 11. Dezember 1984 in Kirkby (Mersyside) geboren. Seine ersten fußballerischen Erfahrungen machte der Engländer bei Wigan Athletic. Dort konnte er alle Jugendmannschaften durchlaufen und feierte im Jahre 2002 im Alter von 18 Jahren sein Debüt für die Latics. Zu dieser Zeit befand sich der englische Verein aber noch in der vierten Liga. Am Ende seiner Debütsaison standen für Baines fünf weitere Einsätze zu Buche und der Aufstieg von Wigan in die First Division fest. In der höheren Spielklasse konnte er sich von Beginn an als Stammspieler etablieren und als einer der Leistungsträger verhalf er den Latics zum erneuten Aufstieg. Auch in der Saison 04/05 ging die Erfolgsgeschichte Baines/Wigan weiter, man schaffte wiederum den direkten Durchmarsch. Der Linksverteidiger steuerte dabei ein Tor bei, was gleichzeitig sein erstes Profitor bedeutete.
Drei Jahre, drei Aufstiege
Am 14.August 2005 war es dann soweit. Leighton Baines kam im Heimspiel gegen den FC Chelsea zu seinem ersten Einsatz in der Premier League. Eine bemerkenswerte Geschichte, wenn man die Tatsache in Betracht zieht, dass er drei Jahre davor noch in der vierten englischen Liga spielte. Dass man als Aufsteiger einen hervorragenden zehnten Platz belegen konnte, lag nicht zuletzt an den konstant guten Leistungen des Engländers. Auch wenn er durch starke Auftritte andere Vereine (Arsenal, Manchester United, FC Everton) auf sich aufmerksam machen konnte, verlängerte er seinen Vertrag beim englischen Erstligisten. Die zweite Saison ist bekanntlich die schwerste, so heißt es zumindest in einer allseits bekannten Phrase. Auch bei Wigan Athletic war dies der Fall.
Wechsel zum FC Everton
Auch wenn Leighton Baines sowohl vom Verein als auch von den Fans zum Spieler der Saison gewählt wurde, konnten sich die Latics erst am allerletzten Spieltag vor dem drohenden Abstieg retten. Wie schon in der vorherigen Saison war der Linksverteidiger auch in der Sommerperiode der Saison 2007/08 auf dem Transfermarkt heiß begehrt. Die Medien berichteten von einem Transfer zum FC Sunderland, doch das Geschäft scheiterte an der Weigerung des Spielers. Anstatt dessen vollzog er einen Wechsel zum FC Everton für eine Ablöse von 5 Millionen Pfund. Nach 4 ½ Profijahren endete somit eine durchaus erfolgreiche Ära des Leighton Baines bei den Latics.
Des einen Freud, des anderen Leid
Doch die erste Saison bei den Toffees lief für den Verteidiger eher suboptimal. Neben etlichen kleineren Verletzungen kam er aufgrund der starken Konkurrenz im Abwehrbereich nicht so richtig zum Zuge. Der Umstand, dass Phil Jagielka und Yoseph Jobo ein harmonierendes Duo bildeten und Joleon Lescott daher als Linksverteidiger agierte, tat sein übriges. In der zweiten Saison beim FC Everton gelang Baines dann der Durchbruch zum Stammspieler. Begünstigt wurde das ganze durch eine Verletzung von Yobo, was gleichzeitig einen vakanten Platz in der Viererkette bedeutete.Den freien Platz übernahm Baines und gab seine Vormachtstellung als Linksverteidiger bei den Toffees bis zum heutigen Tage nicht mehr her. In seinen vier Jahren bei Everton bestach der Engländer durch seine Konstanz und seine gute Mentalität, die von allen Seiten gelobt wird.
Mann von internationalem Format
Was die Bayern aber wohl am meisten imponiert hat, ist sein Spielstil: Aggressiv und bissig in der Defensiv, offensiv dynamisch und mit tollen Flankenläufen. Ein weiteres Merkmal, was Baines auszeichnet, ist die Tatsache, dass er über 90 Minuten permanent die linke Seite beackert und unterwegs ist. Meiner Meinung nach passt er optimal zu Franck Ribery, der dafür bekannt ist, am liebsten den Weg zur Mitte zu suchen. Damit könnte er die nötigen Lücken für die Flankenläufe von Baines reißen und Bayern wäre in dieser Hinsicht deutlich variabler als mit Contento, der eher spärlich den Weg nach vorne sucht. Auch für Gomez könnte diese Variante nur von Vorteil sein, denn sein Spiel lebt unter anderem von gefährlichen Flanken. Mit dem englischen Linksverteidiger würden sich die Bayern wohl keinen absoluten Weltklassemann angeln, als Mann von internationalem Format kann man Baines aber allemal bezeichnen.
Zweistellige Ablösesumme
Die Anzahl der Länderspiele sollte nicht abschrecken, denn das liegt hauptsächlich an einem Mann, der seit Jahren einen sicheren Stammplatz im Team der Three Lions hat: Ashley Cole. Ein entsprechendes Bewerbungsschreiben Richtung München lieferte der Linksverteidiger mit seinem starken Auftritt am gestrigen Abend (1Tor, 1 Vorlage) vor den Augen Nerlingers ab. Bei einem Wechsel würde sich einzig die Frage stellen, wie schnell und wie gut kann sich Leighton Baines bei den Bayern eingewöhnen und in Deutschland akklimatisieren. Während in den Medien von Ablösesumme zwischen 10-15 Millionen ausgegangen wird, rechne ich mit einer höheren Summe, da Everton-Trainer Moyes nicht gerade dafür bekannt ist, seine Spieler für humane Beträge ziehen zu lassen. Dass sich wohl nicht nur die Bayern für den Engländer interessieren, dürfte den Preis wohl auch noch ein wenig steigern.
Die Abwehr der Bayern feierte in den letzten Spielen das ein oder andere Mal zu häufig den Tag der offenen Tür. Zwar haben die Münchner mit Diego Contento ein großes Talent auf der LV-Position in ihren eigenen Reihen, trotzdem sind die Vereinsverantwortlichen auf der Suche nach einem qualitativ besseren Pendant zu Rechtsverteidiger Phillip Lahm. Contento gilt zwar als großes Talent, bis er aber das nötige Niveau erreicht, mit dem er das Team von Louis van Gaal auch in schweren Spielen wirklich weiterhelfen kann, dauert es meiner Meinung nach noch 1-2 Jahre. Eine Ausleihe zu einem Bundesligisten, wo er ausreichend Spielpraxis sammeln und sich entwickeln kann, ist für beide Seiten die beste Option.
Wunschkandidat der Bayern
Nachdem in den letzten Monaten Domenico Criscito (FC Genua) und Benoit Tremoulinas (Bordeaux) als mögliche Neuzugänge gehandelt wurden, scheint sich bei den Bayern in den vergangene Wochen ein Wunschkandidat herauskristallisiert zu haben. Die Rede ist von Leighton Baines, Linksverteidiger bei Premier-League-Klub FC Everton und zweimaliger englischer Nationalspieler. Eine Verpflichtung des dynamischen Abwehrspielers scheint von Tag zu Tag wahrscheinlicher, zumal Christian Nerlinger Baines im gestrigen Spiel gegen Manchester City live beobachtete. Auch der Engländer scheint nun doch gewillt, die Insel zu verlassen und zum Rekordmeister zu wechseln. Wie bei jedem Neuzugang in der Bundesliga, fragt sich der gemeine Fan natürlich, wer ist überhaupt dieser Leighton Baines?
Jugend bei den Latics
Der Wunschkandidat des FC Bayern München heißt mit vollem Namen Leighton Jones Baines und wurde am 11. Dezember 1984 in Kirkby (Mersyside) geboren. Seine ersten fußballerischen Erfahrungen machte der Engländer bei Wigan Athletic. Dort konnte er alle Jugendmannschaften durchlaufen und feierte im Jahre 2002 im Alter von 18 Jahren sein Debüt für die Latics. Zu dieser Zeit befand sich der englische Verein aber noch in der vierten Liga. Am Ende seiner Debütsaison standen für Baines fünf weitere Einsätze zu Buche und der Aufstieg von Wigan in die First Division fest. In der höheren Spielklasse konnte er sich von Beginn an als Stammspieler etablieren und als einer der Leistungsträger verhalf er den Latics zum erneuten Aufstieg. Auch in der Saison 04/05 ging die Erfolgsgeschichte Baines/Wigan weiter, man schaffte wiederum den direkten Durchmarsch. Der Linksverteidiger steuerte dabei ein Tor bei, was gleichzeitig sein erstes Profitor bedeutete.
Drei Jahre, drei Aufstiege
Am 14.August 2005 war es dann soweit. Leighton Baines kam im Heimspiel gegen den FC Chelsea zu seinem ersten Einsatz in der Premier League. Eine bemerkenswerte Geschichte, wenn man die Tatsache in Betracht zieht, dass er drei Jahre davor noch in der vierten englischen Liga spielte. Dass man als Aufsteiger einen hervorragenden zehnten Platz belegen konnte, lag nicht zuletzt an den konstant guten Leistungen des Engländers. Auch wenn er durch starke Auftritte andere Vereine (Arsenal, Manchester United, FC Everton) auf sich aufmerksam machen konnte, verlängerte er seinen Vertrag beim englischen Erstligisten. Die zweite Saison ist bekanntlich die schwerste, so heißt es zumindest in einer allseits bekannten Phrase. Auch bei Wigan Athletic war dies der Fall.
Wechsel zum FC Everton
Auch wenn Leighton Baines sowohl vom Verein als auch von den Fans zum Spieler der Saison gewählt wurde, konnten sich die Latics erst am allerletzten Spieltag vor dem drohenden Abstieg retten. Wie schon in der vorherigen Saison war der Linksverteidiger auch in der Sommerperiode der Saison 2007/08 auf dem Transfermarkt heiß begehrt. Die Medien berichteten von einem Transfer zum FC Sunderland, doch das Geschäft scheiterte an der Weigerung des Spielers. Anstatt dessen vollzog er einen Wechsel zum FC Everton für eine Ablöse von 5 Millionen Pfund. Nach 4 ½ Profijahren endete somit eine durchaus erfolgreiche Ära des Leighton Baines bei den Latics.
Des einen Freud, des anderen Leid
Doch die erste Saison bei den Toffees lief für den Verteidiger eher suboptimal. Neben etlichen kleineren Verletzungen kam er aufgrund der starken Konkurrenz im Abwehrbereich nicht so richtig zum Zuge. Der Umstand, dass Phil Jagielka und Yoseph Jobo ein harmonierendes Duo bildeten und Joleon Lescott daher als Linksverteidiger agierte, tat sein übriges. In der zweiten Saison beim FC Everton gelang Baines dann der Durchbruch zum Stammspieler. Begünstigt wurde das ganze durch eine Verletzung von Yobo, was gleichzeitig einen vakanten Platz in der Viererkette bedeutete.Den freien Platz übernahm Baines und gab seine Vormachtstellung als Linksverteidiger bei den Toffees bis zum heutigen Tage nicht mehr her. In seinen vier Jahren bei Everton bestach der Engländer durch seine Konstanz und seine gute Mentalität, die von allen Seiten gelobt wird.
Mann von internationalem Format
Was die Bayern aber wohl am meisten imponiert hat, ist sein Spielstil: Aggressiv und bissig in der Defensiv, offensiv dynamisch und mit tollen Flankenläufen. Ein weiteres Merkmal, was Baines auszeichnet, ist die Tatsache, dass er über 90 Minuten permanent die linke Seite beackert und unterwegs ist. Meiner Meinung nach passt er optimal zu Franck Ribery, der dafür bekannt ist, am liebsten den Weg zur Mitte zu suchen. Damit könnte er die nötigen Lücken für die Flankenläufe von Baines reißen und Bayern wäre in dieser Hinsicht deutlich variabler als mit Contento, der eher spärlich den Weg nach vorne sucht. Auch für Gomez könnte diese Variante nur von Vorteil sein, denn sein Spiel lebt unter anderem von gefährlichen Flanken. Mit dem englischen Linksverteidiger würden sich die Bayern wohl keinen absoluten Weltklassemann angeln, als Mann von internationalem Format kann man Baines aber allemal bezeichnen.
Zweistellige Ablösesumme
Die Anzahl der Länderspiele sollte nicht abschrecken, denn das liegt hauptsächlich an einem Mann, der seit Jahren einen sicheren Stammplatz im Team der Three Lions hat: Ashley Cole. Ein entsprechendes Bewerbungsschreiben Richtung München lieferte der Linksverteidiger mit seinem starken Auftritt am gestrigen Abend (1Tor, 1 Vorlage) vor den Augen Nerlingers ab. Bei einem Wechsel würde sich einzig die Frage stellen, wie schnell und wie gut kann sich Leighton Baines bei den Bayern eingewöhnen und in Deutschland akklimatisieren. Während in den Medien von Ablösesumme zwischen 10-15 Millionen ausgegangen wird, rechne ich mit einer höheren Summe, da Everton-Trainer Moyes nicht gerade dafür bekannt ist, seine Spieler für humane Beträge ziehen zu lassen. Dass sich wohl nicht nur die Bayern für den Engländer interessieren, dürfte den Preis wohl auch noch ein wenig steigern.
Aufrufe: 9586 | Kommentare: 30 | Bewertungen: 20 | Erstellt:21.12.2010
ø 9.0
KOMMENTARE
Um bewerten und sortieren zu können, loggen Sie sich bitte ein.
22.12.2010 | 16:27 Uhr
0
Aber euer Kader ist schon ohnehin dünner als dünn besetzt und da kann ich mir nicht vorstellen das Chelsea daran interissiert ist ihn abzugeben.
Zumal er in der Zeit wo Lampard verletzt war nen Weltklassejob im DOM gemacht hat
0
22.12.2010 | 16:45 Uhr
-1
Klar ist der Kader dünn, aber wenn man dann wen abgibt, kann man ja neu kaufen. Z.B. dann eben Schweinsteiger oder vBommel im Gegenzug bekommen.
Zhirkov hat zwar ein paar gute Spiele gemacht, war aber bis jetzt trotzdem kein 20-Millionen-Pfund Mann. Weltklasse war er auch nicht im Mittelfeld. Als Linksverteidiger ist er viel besser.
@TheGerman
Natürlich nicht. Und Mario Gomez ist kein Stürmer.
0
22.12.2010 | 16:50 Uhr
0
Cech : TheGerman
Kann aber einen Super LV abgeben. Hat letzte Saison Cole überragend ersetzt und keiner hat Cole vermisst : )
Das Thema ist eh schon durch hat doch schon ganz klar gesagt, dass er bleiben will.
0
22.12.2010 | 17:23 Uhr
-1
Du bist Chelsea-Fan?
@Cech: Ja, gg Wigan, Stoke und Co.
Schon klar dass er das spielen kann. Malouda hat das im Frühjahr sogar gg den zukünftigen CL-Sieger gut gemacht.
0
22.12.2010 | 17:53 Uhr
0
Ausserdem könnte das hier auch noch ein Argment sein für die Bayern!
http://www.youtube.com/watch?v=S86681eXyWU
Auch wenn Robben zurück kommt hat man so noch ne starke Waffe in der Hinterhand was Freistösse von Rechts angeht. Die von Badstuber sin ja meist eher Flanken. Und nach Standards erzielen die Bayern in den letzten Jahren einfach viel zu wenig Tore!
Kaufen sag ich nur - auch für 20 Mio!
0
22.12.2010 | 19:32 Uhr
0
Hörnli : eric
"Aber warum sollte Baines aus seiner Sicht zu Bayern wechseln.Da müßte schon ein wahnsinniges Gehalt rauskommen, denn sportlich verbessern würde er sich ja nicht wenn er in die BL wechselt."
Also ich persönlich würde bei einem Wechsel vom Tabellenvierzehnten der PL zum deutschen Rekordmeister und letztjährigen CL-Finalisten schon eine sportliche Verbesserung erkennen...........
PS: Starker Blog! 10P!
2
COMMUNITY LOGIN
Statistik
Der ist locker besser als Baines. Und wahrscheinlich einem Wechsel garnicht mal so abgeneigt.