31.07.2008 um 10:38 Uhr
Preiset die FIFA!
Abgefrühstückt vom 31.07.08
Ich freue mich nicht oft über die Überlegungen, Entscheidungen und Beschlüsse der FIFA, meistens ist das ja sinnfreier Quatsch, den die sich da so zurecht überlegen, aber gestern, das muss ich jetzt mal zugeben, habe ich wirklich lauthals HURRA geschrien, als ich las, dass die FIFA die Rechte der jungen Spieler gestärkt hat. Wegen den Olympischen Spielen. Dass die da hin dürfen.
Ich finde das super. Mir geht das nämlich tierisch auf die Nerven, dieses ständige Genörgel und Gejammer und Total-außer-sich-und-vollkommen-empört-Sein der Klubs, weil ihre Spieler nach Peking wollen, was ihr gutes Recht ist und was man auch schon bei Vertragsabschluss hätte vorhersehen können. Wenn die so jung sind. Und aus Brasilien kommen. Oder Argentinien.
Was mir an dieser ganzen Geschichte so tierisch auf die Nerven geht:
Diese unsägliche Arroganz der Klubs. Den Olympischen Spielen gegenüber. Die sind ja nicht wichtig. Das ist ja Kasperkram. Die braucht ja keiner. Hier, bei uns. Völlig egal, wie das in anderen Ländern ist. Die spielen jetzt hier, in der Bundesliga, und das ist wichtig, weil: das knallt, das fetzt, das rockt, das stimmt, und das haben die Herren Angestellten doch bitte ganz genau so zu sehen.
Überhaupt das Gerede mit den Herren Angestellten. Plötzlich sind die Herren Sportler wieder die Herren Angestellten, die mal bitteschön auch gucken sollen, von wem sie jeden Monat ihre Konten geflutet bekommen. Da haben die loyal zu sein, ihrem Arbeitgeber gegenüber. Dass die sich gerade mal wie richtige Sportler verhalten, weil sie UNBEDINGT da hin wollen: interessiert heut nicht.
Morgen, wenn einer der Spieler ein Angebot kriegt, wo er mehr verdienen kann, ist das natürlich wieder genau andersrum. Dann wird wieder rumgejammert. Dass Fußball ja nur noch Business sei. Dass die Spieler nur nach der Kohle gucken. Dass man da nicht mithalten kann, wenn die alle so viel mehr zahlen. Dass die sich mal mehr mit ihrem Klub identifizieren müssten. Dieses ganze Geschwätz.
Und weil ja grad so viel von Persönlichkeits-Entwicklung der Spieler gesprochen wird, weil die ja alle so verwöhnt sind, nicht wissen, was abgeht im Leben, in ihrer komplett eigenen Welt leben: Bei den Olympischen Spielen kommen die doch da mal raus. Da sehen die mal paar Kanuten, Tischtennisspieler und Turner – die auch total super sind in ihrem Sport. Dafür aber keine Fantastilliarden kriegen.
Täte denen ja sicher mal ganz gut, das zu sehen. Mit denen mal bisschen im Olympischen Dorf zu wohnen. Zu hören, wie das so ist, wenn man nebenbei noch nen richtigen Job hat. Oder in der Sportfördergruppe der Bundeswehr ist. Warum ticken so Leute wie Dirk Nowitzki oder Christian Schwarzer so komplett und total aus, dass sie jetzt nach Peking dürfen?
Ja nicht, weil man da ne Goldmedaille kriegen kann. Sondern: Weil's da geil ist. Weil die da was mitnehmen. Für sich, ganz persönlich. Was denen keiner mehr nehmen kann. Jürgen Klinsmann würde wahrscheinlich sagen: Das ist euer Olympia, das kommt nie mehr wieder. Warum das also den Fußballern nehmen?
Da können die doch was lernen, was mitnehmen, da kommen die vielleicht sogar bisschen gereifter zurück. Und das bringt am Ende vielleicht auch den Klubs was. Klinsmann hat mal irgendwo erklärt, wie sehr ihn das alles gekickt hat, 1988, Seoul. Dass er da unheimlich viel mitgenommen hat. Dass das so wichtig ist für so junge Spieler. Deshalb dürfen der Breno und der Sosa da auch hin.
Ich möchte also die FIFA preisen. Dass sie auf die Abstellungspflicht für Peking beharrt. Jetzt müssen die Klubs überlegen, ob sie wirklich vor den Internationalen Sportgerichtshof ziehen wollen. Werder weiß noch nicht so richtig, Schalke dagegen zieht das wohl durch. Und dann: Will ich von denen nie wieder dieses Gejammer hören, Fußball wäre nur noch Business.
PS: Komplett anderer Meinung ist Pit Gottschalk von der Sport Bild. Komplett meiner Meinung ist allerdings - schon wieder - Lothar Matthäus. Und das macht mir langsam echt bisschen: ANGST.
Ich freue mich nicht oft über die Überlegungen, Entscheidungen und Beschlüsse der FIFA, meistens ist das ja sinnfreier Quatsch, den die sich da so zurecht überlegen, aber gestern, das muss ich jetzt mal zugeben, habe ich wirklich lauthals HURRA geschrien, als ich las, dass die FIFA die Rechte der jungen Spieler gestärkt hat. Wegen den Olympischen Spielen. Dass die da hin dürfen.
Ich finde das super. Mir geht das nämlich tierisch auf die Nerven, dieses ständige Genörgel und Gejammer und Total-außer-sich-und-vollkommen-empört-Sein der Klubs, weil ihre Spieler nach Peking wollen, was ihr gutes Recht ist und was man auch schon bei Vertragsabschluss hätte vorhersehen können. Wenn die so jung sind. Und aus Brasilien kommen. Oder Argentinien.
Was mir an dieser ganzen Geschichte so tierisch auf die Nerven geht:
Diese unsägliche Arroganz der Klubs. Den Olympischen Spielen gegenüber. Die sind ja nicht wichtig. Das ist ja Kasperkram. Die braucht ja keiner. Hier, bei uns. Völlig egal, wie das in anderen Ländern ist. Die spielen jetzt hier, in der Bundesliga, und das ist wichtig, weil: das knallt, das fetzt, das rockt, das stimmt, und das haben die Herren Angestellten doch bitte ganz genau so zu sehen.
Überhaupt das Gerede mit den Herren Angestellten. Plötzlich sind die Herren Sportler wieder die Herren Angestellten, die mal bitteschön auch gucken sollen, von wem sie jeden Monat ihre Konten geflutet bekommen. Da haben die loyal zu sein, ihrem Arbeitgeber gegenüber. Dass die sich gerade mal wie richtige Sportler verhalten, weil sie UNBEDINGT da hin wollen: interessiert heut nicht.
Morgen, wenn einer der Spieler ein Angebot kriegt, wo er mehr verdienen kann, ist das natürlich wieder genau andersrum. Dann wird wieder rumgejammert. Dass Fußball ja nur noch Business sei. Dass die Spieler nur nach der Kohle gucken. Dass man da nicht mithalten kann, wenn die alle so viel mehr zahlen. Dass die sich mal mehr mit ihrem Klub identifizieren müssten. Dieses ganze Geschwätz.
Und weil ja grad so viel von Persönlichkeits-Entwicklung der Spieler gesprochen wird, weil die ja alle so verwöhnt sind, nicht wissen, was abgeht im Leben, in ihrer komplett eigenen Welt leben: Bei den Olympischen Spielen kommen die doch da mal raus. Da sehen die mal paar Kanuten, Tischtennisspieler und Turner – die auch total super sind in ihrem Sport. Dafür aber keine Fantastilliarden kriegen.
Täte denen ja sicher mal ganz gut, das zu sehen. Mit denen mal bisschen im Olympischen Dorf zu wohnen. Zu hören, wie das so ist, wenn man nebenbei noch nen richtigen Job hat. Oder in der Sportfördergruppe der Bundeswehr ist. Warum ticken so Leute wie Dirk Nowitzki oder Christian Schwarzer so komplett und total aus, dass sie jetzt nach Peking dürfen?
Ja nicht, weil man da ne Goldmedaille kriegen kann. Sondern: Weil's da geil ist. Weil die da was mitnehmen. Für sich, ganz persönlich. Was denen keiner mehr nehmen kann. Jürgen Klinsmann würde wahrscheinlich sagen: Das ist euer Olympia, das kommt nie mehr wieder. Warum das also den Fußballern nehmen?
Da können die doch was lernen, was mitnehmen, da kommen die vielleicht sogar bisschen gereifter zurück. Und das bringt am Ende vielleicht auch den Klubs was. Klinsmann hat mal irgendwo erklärt, wie sehr ihn das alles gekickt hat, 1988, Seoul. Dass er da unheimlich viel mitgenommen hat. Dass das so wichtig ist für so junge Spieler. Deshalb dürfen der Breno und der Sosa da auch hin.
Ich möchte also die FIFA preisen. Dass sie auf die Abstellungspflicht für Peking beharrt. Jetzt müssen die Klubs überlegen, ob sie wirklich vor den Internationalen Sportgerichtshof ziehen wollen. Werder weiß noch nicht so richtig, Schalke dagegen zieht das wohl durch. Und dann: Will ich von denen nie wieder dieses Gejammer hören, Fußball wäre nur noch Business.
PS: Komplett anderer Meinung ist Pit Gottschalk von der Sport Bild. Komplett meiner Meinung ist allerdings - schon wieder - Lothar Matthäus. Und das macht mir langsam echt bisschen: ANGST.
Aufrufe: 2159 | Kommentare: 13 | Bewertungen: 11 | Erstellt:31.07.2008
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KOMMENTARE
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31.07.2008 | 15:15 Uhr
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Ste :
Ich denke, an dieser Geschichten kann man keinem so richtig die Schuld zuweisen. Ob FIFA, Klubs oder Spieler, alle hätten sich ein wenig korrekter verhalten können und aus dieser Frage wäre kein großes Theater geworden.
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01.08.2008 | 03:18 Uhr
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nemanja : oliver
Also ich steh da voll auf deiner und Loddars Seite.
Wie heisst es doch so schön: "Dabei sein ist alles"! Ist doch völlig Wumpe aus welchen Ländern die Gegner kommen! Olympische Spiele sind nun mal was einmaliges, erst recht für einen Fussballer, da es eben nicht viele Profis gibt, die das Glück haben, dort für ihr Land zu spielen. Erst recht bei Südamerikanern ist das nochmal ne viel intensivere Geschichte. Aber auch unseren Loddar nehme ich es ab, dass er sich wegen seiner Nichtteilnahme auch heute noch in den Arsch beisst...
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01.08.2008 | 11:52 Uhr
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imnordenno1 : Schon die Überschrift
ist meines erachtens ein Grund , Dir zu widersprechen. Es ist einzig und allein Aufgabe der FIFA für Klarheit in den Statuten und Spielplänen zu sorgen. Dieses Recht klagt sich die FIFA an anderen Stellen auch ein - und sei es nur um sich Vermarktungsrechte zu sichern. Werder hatte schon vor Monaten bei der FIFA um Klärung gebeten, aber keine Antwort erhalten. Wurde wohl als unwichtig erachtet. Jetzt kommt der Boomerang zurück und nun sollen es die Vereine sein ? Gewohnheitsrecht, "Regelung im Schoß der Fußballfamilie" ? Meine Meinung zu diesem Thema ist klar.
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